von Christina Fox Ich weiß nicht wie es bei dir war. Aber als ich mein erstes Kind erwartete, und mich gedanklich damit beschäftigte, wie es wohl sein würde, eine Mutter zu sein, bedachte ich nicht einen Moment lang das Problem der Sünde, und wie es sich auf mein Muttersein auswirken würde. Bevor ich Mama wurde, stellte ich mir das Muttersein vor wie die süße Babyshampoo-Werbung im Fernsehen. Ich erwartete Lächeln und Lachen, Spaß und Kuscheln, und einen Alltag voller schöner Momente. Ich erträumte mir, dass ich meine Rolle als Mutter voller Weisheit und Geduld ausfüllen, und jedem mit einem Lächeln begegnen würde. Doch obgleich mein Muttersein ganz zweifellos auch Kuscheln, Lachen und Spaß mit sich bringt, ist da doch das Problem der Sünde. Muttersein offenbart, was schon da ist Anders als die schwierigen und fordernden Arbeitsstellen, die ich vorher bekleidet habe, ist Muttersein ein Job, der mir alles abverlangt. Er fordert all meine Energie, Zeit, Emotionen, Weisheit, und was ich sonst noch habe. Es ist ein 24/7 Job ohne Pausen, Feiertage oder Urlaub. Er fordert uns in unseren schwächsten Momenten genauso, wie in unseren starken. Er offenbart unsere ganze Unzulänglichkeit und Schwachheit. Er zeigt uns selbst, wie wenig wir eigentlich zu diesem Job taugen, und wie unzureichend wir ihn ausfüllen können. Und es scheint, dass die Sünde in unserem Herzen durch unser Muttersein auf eine besondere Art ins Rampenlicht gerückt wird. Wir erkennen die Tiefe unsere Sünde wie nie zuvor. Es ist nicht etwa so, dass wir durch unser Muttersein größere Sünder werden. Vielmehr werden Sünden ans Tageslicht gebracht, die wir vorher überhaupt nicht realisiert haben. Sündige Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die vorher unbemerkt blieben, erscheinen nun in Stresssituationen an der Oberfläche. Der Druck, die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Mutterseins, machen unsere Sünden offenbar. Es ist so, wie wenn das Sonnenlicht in einem ganz bestimmten Winkel durch das Fenster auf unsere Möbel scheint und damit den Staub offenbart, der sich schon lange auf den Oberflächen gesammelt hat. Der Staub war schon vorher da, aber durch das Licht können wir ihn klar erkennen. In ähnlicher Weise lernen wir plötzlich unsere ungeduldige und unfreundliche Seite an uns selbst kennen. Bevor wir Mamas wurden, waren wir vielleicht nicht die geduldigste Person der Welt, aber durch unser Muttersein wird uns unsere Ungeduld erst wirklich klar. Unser Muttersein offenbart uns vielleicht auch Sünden wie Sarkasmus oder Sorgen. Eine Veranlagung, die wir vorher schon hatten, uns viele Sorgen zu machen, wird durch unser Muttersein nun potenziert, denn nun gibt es unzählige Gründe, sich Sorgen zu machen! Wenn wir Mama sind, wird uns dadurch bestimmt auch klar, wie sehr wir daran hängen, dass Dinge auf eine ganz bestimmten Art und Weise zu geschehen haben - auf unsere Art! Es braucht nicht viel, um meine Sünde ans Licht zu bringen. Heute Morgen, als ich meine erste Tasse heißen Kaffee genießen, und in Ruhe meine Bibel lesen wollte, schien schon alles zu entgleisen. Ich hörte kleine Füße die Treppe herunter stampfen, und das wohlbekannte "Mama!" in voller Lautstärke aus den Lungen meines Sohnes erklingen. Ich seufzte laut und rief ärgerlich zurück: "Was ist?". Die nackte Wahrheit ist: Ich wollte in meinem Frieden und in meiner Ruhe nicht gestört werden, und mein Tonfall machte das ganz deutlich. Mein Muttersein offenbart mir in einzigartiger Weise die gefallene Natur meines Herzens. Und wie die dreckigen Windeln, die wir täglich wechseln: Es ist kein schöner Anblick! Eine Gelegenheit zu wachsen Aber inmitten dieser schlechten Nachrichten, gibt es auch eine gute: Auch wenn uns unser Muttersein das Schlechte in uns zeigt, ist es doch nicht außerhalb des guten Planes Gottes für uns. Vielmehr dürfen wir die Sünde in uns durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen. Gott benutzt alle Dinge in unserem Leben - Arbeit, Beziehungen, Leiden, etc. - um uns in das Bild Christi umzugestalten. Und auch unsere Aufgabe als Mutter ist ein Werkzeug dafür. Wenn uns die Augen geöffnet werden, so dass wir merken, wie sehr wir dazu neigen, uns Sorgen zu machen, oder alles kontrollieren zu wollen, so ist dies eine Gelegenheit, für diese Sünde Buße zu tun, und davon umzukehren. Wenn der Heilige Geist uns die Götzen in unserem Herzen offenbart, die Dinge außerhalb von Christus, von denen wir uns Freude und Hoffnung versprechen, dann schenkt er uns dadurch die Möglichkeit, diese Götzen zu stürzen und uns stattdessen mehr Liebe zu Jesus schenken zu lassen. Wenn wir uns in unserem Muttersein hilflos und unzulänglich fühlen, dürfen wir uns mehr und mehr auf die Gnade Gottes verlassen. Jeden Tag haben wir reichlich Gelegenheit, die Tiefe unserer Sünde, und unsere Bedürftigkeit für das Evangelium zu sehen. Als meine Kinder noch klein waren, haben mir ältere Frauen immer wieder gesagt, wie schnell diese Phase vergeht, und dass ich jede Minute davon genießen sollte. Wenn ich nun zurück schaue, muss ich ihnen zustimmen. Wir sollten die kurze Zeit, die wir mit unseren lieben Kindern haben nicht nur genießen, wir sollten auch auf die Gelegenheiten achten, die diese Phase uns als Nachfolgerinnen Jesu bietet, näher zu ihm hin zu wachsen. Lasst uns diese Zeit als Mamas nicht vergeuden. Jeder spätabendliche Besuch eines Kleinkindes, jeder Wutanfall im Lebensmittelgeschäft, jede Störung unseres Tagesablaufes, und jede unerwartete Krankheit sind Dinge, durch die uns Gott zeigen möchte, wie sehr wir ihn brauchen. Jeder frustrierende Moment wird zu einer Gelegenheit für uns, Sünde abzulegen, und im Gehorsam unserem Herrn nachzufolgen. Liebe Mamas, lasst uns die Gelegenheiten zur Heiligung nicht in den Wind schlagen, sondern in unserem Alltag nach ihnen Ausschau halten. Lasst uns Gott bitten, dass er sein Werk in uns tut, und uns in das Bild unseres Heilandes umgestaltet.
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September 2019
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