von Sarah Short auf www.shortstopblog.com Wie schaffst du das nur? Ich habe nicht mitgezählt. Aber ich glaube, diese Frage wurde mir schon fast hundert Mal von Mamas gestellt, die ein oder zwei Kinder haben. Ich habe fünf Kinder. Von den Gesichtsausdrücken zu schließen, die ich bei den fragenden Müttern sehe, scheint ihnen diese Anzahl Kinder eine Unmöglichkeit zu sein. Wie schaffst du das nur? Das sind fünf schwerwiegende Worte. Denn hinter dem "das" versteht jeder etwas anderes. Wie kannst du dich um fünf kleine Menschlein kümmern? Wie kommst du mit so wenig Schlaf aus? Wie erfüllst du deine Aufsichtspflicht? Wie findest du genug Zeit für die Wäsche? Wie kannst du dir das finanziell leisten? Wie stellst du sicher, dass du nicht deine Freundlichkeit, oder den Verstand verlierst? Mamas von ein oder zwei Kindern - ich verstehe jede dieser Fragen gut. Und ich kann gut nachvollziehen, warum ihr sie stellt. Ich möchte, dass ihr ein paar Dinge über mich wisst. Und über die Kinder. Und über diesen Weg als Mamas, auf dem wir uns beide befinden. Wenn es dir also noch niemand gesagt hat... 1. Du bist völlig ausgelastet - emotional und körperlich - mit der Anzahl Kinder, die du im Moment hast. Als ich nur mein zwei Monate altes Baby Jack hatte, saß ich eines Abends auf meiner Bettkannte und heulte wie ein Kleinkind, dem gerade seine Eiswaffel runtergefallen ist, weil ich dachte mein Leben sei vorbei. VORBEI! Dieses Baby, das mein endlich wahrgewordener Traum sein sollte, wollte nachts ständig wach werden und von mir trinken. Aber alles, was ich wollte, war schlafen. Das "kein Bilderbuchbaby" schlief und schlief dann den ganzen Vormittag, während ich mich um Wäsche und Geschirr kümmerte, lies mich aber unter keinen Umständen nachmittags einen Mittagsschlaf machen, nachdem all meine Hausarbeit getan war. Als ich das erste Mal mit ihm in den Supermarkt ging, nahm ich so viel Babyausrüstung mit, dass, nachdem ich mein Baby und die gesamte Ausrüstung in den Einkaufswagen verladen hatte, kein Platz mehr für Einkäufe blieb. Ich war völlig überfordert. Und dann wuchs er heran und wurde mobil. Und ich dachte, es wäre doch eine gute Idee, wieder schwanger zu werden. Während er alles Erreichbare aus den Schränken ausräumte, am Mund blutete, weil er beim Autospielen so oft gegen den Couchtisch gestoßen war, besagte Couch zerkaute, die Treppen hinauf krabbelte um sich zu Tode zu stürzen, und großes Interesse an Steckdosen entwickelte, war ich damit beschäftigt, mich zu übergeben. Und schlafen wollte er immer noch nicht. Dann wurde sein Bruder geboren, nur 18 Monate nach Jack. Ich hatte keine Ahnung wie in aller Welt man sich um zwei Babys gleichzeitig kümmern kann. Wer sind diese Wahnsinngen, die so viele Kinder haben? Wie soll ich bloß das Neugeborene stillen und gleichzeitig das wilde Kleinkind vor dem direkten Tod schützen? Ich war völlig ausgelastet. Diese Zeit gehört zu den schwersten meines Lebens. Lernen für ein Kind zu sorgen - und 18 Monate später bereits für zwei. Mamas von ein oder zwei Kindern - Ihr habt einen HARTEN Job. Es ist überwältigend und total ermüdend. Herauszufinden, wie es alles geht, ist körperlich, mental und emotional herausfordernd, und wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe deines Lebens. Ich weiß, dass du in jeder Hinsicht völlig ausgelastet bist. Und ich sage dir dies nicht als jemand, der dir mitleidig auf die Schulter klopft, sondern als jemand, der WEIß wie hart du arbeitest, und wie sehr dich diese Lebensphase fordert. Aber es gibt Hoffnung. Es wird leichter. Nicht weil dir eines Tages ein Licht aufgeht, und du endlich Bescheid weißt über alles. Sondern weil... 2. Du wirst deinen Weg finden. Deinen Weg. Nicht den Weg deiner Mutter, nicht den Weg deiner Oma. Nicht den Weg von Tante Ursula. Deinen Weg. Was bei deiner Mama, deiner Oma oder deiner Tante gut geklappt hat, ist möglicherweise nicht der richtige Weg für dich. Ich höre total gerne zu, wenn die älteren Frauen in meinem Leben aus ihren Erfahrungen erzählen, und ihre Weisheit weitergeben. Aber ich muss ihre Ratschläge und Beispiele durchdenken, und herausfinden, was mir wirklich weiterhilft, und was nicht. Es sind nicht nur alle Kinder unterschiedlich, sondern auch jede Mutter ist anders. Wir funktionieren ganz unterschiedlich. Manche von uns sind langsamer, andere superschnell. Manche brauchen feste Zeitpläne, andere können damit nicht leben. Du lernst deine Kinder immer besser kennen und bildest mit ihnen zusammen ein Zuhause, du wirst herausfinden, was für euch der beste Weg ist. Und sich von der Erwartung und Meinung anderer zu lösen, ist ein wichtiger Teil davon. Richte dich so ein, wie es für dich passt. Und verabschiede dich respektvoll von allem anderen. Das gilt auch für Freundschaften. Weißt du, welche meine besten Freundinnen sind? Bei wem ich mich ausweine, mit wem ich mich austausche, und wem ich vertraue? Das sind diejenigen, die mir zustimmen, dass es nicht nur die eine richtige Art gibt, etwas zu tun. Es fällt mir schwer, mit einer anderen Mutter befreundet zu sein, die meint, sie habe den einen richtigen Weg gefunden, wie etwas gemacht werden muss. "Wie bitte? Du hast einem zehn Monate alten Baby Erdnussbutter gegeben?!" "Du willst doch nicht sagen, dass du keinen Wochentag für die Wäsche reserviert hast?!" "Dreijährige sollten auf keinen Fall noch Windeln tragen!" Nein, wir können keine engen Freunde sein. Du wirst deinen Weg, deine Art und Weise, Dinge zu tun, finden. Und dann habe ich eine gute Nachricht für dich... 3. Es wird leichter. Wenn du Gott größer werden lässt. Ich habe jetzt fünf Kinder. Und ich bin vollkommen ausgelastet. Genau, wie ich es mit einem Kind war. Und mit zwei, drei und vier Kindern. Dennoch fällt es mir jetzt leichter, Mama zu sein. Und das hat einen Grund: Ich brauche Gott mehr. Ich brauche ihn am Morgen. Am Nachmittag. Und am Abend. Ich brauche ihn, um meine Tränen abzuwischen, wenn mein Baby mich nachts nicht schlafen lässt. Ich brauche ihn, um mein Herz zu beruhigen, wenn ich nachts um zwei Uhr ein Bett frisch beziehen muss. Ich brauche ihn, um meine Kinder zu bewahren, weil ich nur zwei Hände und zwei Augen habe. Einen Parkplatz zu überqueren bedeutet, die kleinen Hände fest zu halten, aber es bedeutet auch, loszulassen von dem Gedanken "Ich kann das, ich kann das." und ihn zu ersetzen mit "Herr, du bist bei mir, und du liebst sie auch." Ich brauche ihn, um meine Werke gegen SEINE Werke auszutauschen. Ich brauche seine Geduld. Ich brauche seine Freude. Ich brauche seine Liebe. Weißt du, ich brauchte Gott, als ich ein oder zwei Kinder hatte. Aber eigentlich hatte ich alles was ich wollte. Ich hatte Bücher, Babyausstattung, Omas, "Ich weiß alles"- Beraterinnen und ich hatte mich selbst. So schlug ich mich die ersten Jahre alleine durch und versuchte meine Kinder in dem Land "Ich krieg das hin" aufzuziehen. Aber Gott hat all diese Hilfen langsam weggenommen. Er hat mich gelehrt, dass er meine Kinder noch mehr liebt, als ich sie liebe. Und er liebt es, wenn er meine Stimme hört, wie sie zu ihm ruft, dass er mich mit Weisheit und Liebe und Freude erfüllt. Ich habe das alles nicht, aber er hat es für mich. Also, Mamas von ein oder zwei Kinder - wenn ihr mich fragt: "Wie schaffst du das nur?", dann weiß ich, warum ihr das fragt. Ich weiß, wie ihr euch fühlt, und was in eurem Kopf vorgeht. Ich war einmal an eurer Stelle und weiß, dass ihr den schweren Job einer Mutter tut. Es ist nicht leichter, weil ihr "nur" ein Kind habt. Oder "nur" zwei Kinder. Aber, sobald du deinen Weg gefunden hast und wenn du Gott deine Stärke sein lässt, weil du merkst, was du nicht alles alleine tun kannst, dann wird es leichter. Und es wird so, so gut.
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