von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung "Ist es nicht normal, dass Geschwister sich gegenseitig hassen? Wir können unseren Kindern doch nur beibringen, wie sie zusammen unter einem Dach überleben." Geschwisterstreitigkeiten sind so alt wie... nun, so alt wie Geschwister. Kain und Abel, klingelt da etwas? Aber das ist kein Grund aufzugeben. Es ist im Gegenteil ein Grund mehr, eine Priorität daraus zu machen, dass aus Geschwistern Freunde werden. Dafür ist es nötig, dass wir als Eltern ganz bewusst dazu beitragen, und uns darum bemühen. Unsere Kinder wissen nicht automatisch, wie man sich anzieht, wie man selbständig ist, oder wie man sich die Schuhe bindet. Und genauso wenig wissen sie, wie man freundlich miteinander umgeht. Sie müssen es lernen. Und wir sind ihre Lehrer. Im Moment können meine Söhne miteinander üben. Eines Tages werden sie in der Ortsgemeinde dienen, ihre Frauen aufopfernd lieben, und irgendwo für einen Chef arbeiten. Ihre Geschwister sind ihr Übungsfeld für jede weitere Beziehung, die sie im Leben haben werden. Werden sie noch Jahre, nachdem alle zuhause ausgezogen sind, beste Freunde sein? Ich hoffe es sehr. Aber ich habe es nicht wirklich in der Hand. Doch es ist meine Aufgabe, sie zu lehren, wie sie die Menschen lieben sollen, die Gott in ihr Leben gestellt hat. Und jetzt im Moment ist dies der nervige kleine Bruder, der gerade mit dem Legodinosaurier seines größeren Bruders davon läuft. Hier sind neun praktische Tipps, wie du deinen Kinder helfen kannst, sich gegenseitig nicht nur zu dulden, sondern zu lieben. Versuche einfach, einen Punkt nach dem anderen anzugehen, und mit deinen Kindern durchzusprechen. Lest gemeinsam die angegebenen Bibelverse, und überlegt, wie ihr sie anwenden könnt. 1. Feiert die Erfolge "Der Erfolg deines Bruders ist auch dein Erfolg!" Mein Mann hatte angefangen, unseren Kindern dies zu sagen, als sie noch ganz klein waren. Und nun ist es ein bekanntes Familienmantra. Wenn einem der Jungs etwas Gutes zustößt, dann sagen wir ihnen, dass es für sie alle gilt. Warum? Weil wir die Freude darüber miteinander teilen können. Wenn ein Bruder ein Geschenk bekommt, dann sagen wir den anderen: "Geh hin, gibt ihm ein High-Five und sage ihm, wie toll du das findest!" Wenn einer einen Preis gewinnt, dann sagen wir: "Geh und sag deinem Bruder, wie stolz du auf ihn bist!" Wir haben das so oft geübt, dass sie nun anfangen, es von selbst zu tun. Denke mal einen Augenblick darüber nach, wie sich das in ihrer Zukunft fortsetzen wird: Ein Bruder bekommt eine Beförderung, und alle anderen sind stolz auf ihn. Ein Bruder kauft sich ein schönes Auto, und die anderen Brüder können sich für ihn freuen. Die natürliche Reaktion ist Neid, nicht das Freuen mit dem anderen. Wir müssen die richtige Reaktion üben, wenn sie noch klein sind. Siehe Römer 12,15: "Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!" 2. Tauscht Wenn das Baby alt genug wird, um mit den Spielsachen des Kleinkindes zu spielen, kommen erste Konflikte auf. Es ist leicht, ein Auge zuzudrücken, wenn das Kleinkind dem Baby Spielsachen wegnimmt, da es dem Baby egal ist, womit es spielt. Aber genau jetzt ist es Zeit, mit dem Üben zu beginnen. Wir sagen dem Kleinkind: "Du darfst keinem anderen Kind ein Spielzeug wegnehmen. Finde ein Spielzeug, mit dem das Baby vielleicht spielen möchte, und versuche, freundlich zu tauschen." Das Tauschen lehrt das Kind, auch an die Wünsche des anderen zu denken. Es unterbindet einen Streit, bevor er überhaupt beginnt. Ich höre meinen großen Sohn sagen: "Kann ich mein Hotwheel gegen dein Matchbox tauschen?" Die Frage allein zeigt Respekt für den anderen (auch wenn ich keine Ahnung habe, über was sie da verhandeln). Es zeigt, dass der erste Bruder darüber nachgedacht hat, mit was der andere vielleicht gerne spielen würde, statt einfach darauf zu bestehen, dass er sein Spielzeug abgibt. Tauschen zeigt: "Deine Gefühle sind mir wichtig. Ich bin nicht wichtiger als du." Siehe Philipper 2,4: "Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen." 3. Macht etwas Gemeinsames aus euren Ideen Ihr kennt dieses Problem. Ein Kind möchte so spielen, und das andere möchte so spielen. Aber keins von beiden gibt auch nur das kleinste bisschen nach. Wenn meine Kinder so sind, dann rufe ich sie zu mir und lasse sie ihre Hände ausstrecken. Ich nehme die imaginären "Ideen" aus ihren Händen, und vermische sie. Dann gebe ich ihnen ihre vermischten Ideen zurück und sage: "Vermischt eure Ideen, um ein neues, gemeinsames Spiel zu erfinden, das euch beiden Spaß macht. Wenn ein Bruder seine Ideen einbringen möchte, vermische sie mit deinen." Da wir es nun schon so oft durchgespielt haben, muss ich inzwischen nur noch sagen: "Mischt eure Ideen!" Dann wissen sie genau was ich meine, und versuchen es. Siehe Epheser 4,32: "Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus." 4. Echte Entschuldigungen "Entschuldigung!" ist wichtig - aber es ist nicht genug. Wirkliche Versöhnung beginnt mit einer ehrlichen Entschuldigung. Wir lehren unsere Kinder drei Schritte für ihre Entschuldigung: 1. Augenkontakt. Schaue das Kind an, bei dem du dich entschuldigst. (Meine Kinder neigen dazu, mich anzustarren, statt die Person anzuschauen, die sie verletzt haben. Ich sage: "Du hast nicht mich mit deinem Kopf in den Bauch gerammt. Schau deinen Bruder an!") 2. Sage: "Es tut mir Leid, dass ich..." Gib zu, was du getan hast. Sprich es konkret aus. 3. Umarmt euch. Wenn das andere Kind sagt: "Ich vergebe dir!", dann umarmt euch. Das bringt Nähe. Und oft ein neues Lachen. Siehe Jakobus 5,16: "Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus." 5. Gelegenheiten zu teilen Wenn Papa Einkäufe zu erledigen hat, nimmt er meistens ein Kind mit und kauft ihm eine Packung Süßigkeiten. Aber es ist nicht nur für den einen. Es ist dazu da, geteilt zu werden, wenn es heim kommen. Bevor sie gehen, sagt der Papa zu den anderen: "Mal sehen, was euer Bruder euch mitbringt!" So freuen sich die Kinder darauf, zu teilen. Es zeigt ihnen, dass Teilen ein besonderes Privileg ist - und eine Verantwortung. Es ist dann ihre Aufgabe zu teilen. Es würde sich komisch anfühlen, es nicht zu tun. Wenn sie einen Freund besuchen und etwas Süßes bekommen, heben sie oft etwas für ihre Brüder auf. Wenn nur noch wenig Cornflakes übrig sind, nehmen sie sich weniger als sonst, um mit den anderen zu teilen. Wir müssen häufig darüber sprechen, wie schön es ist, mit anderen zu teilen, und ihnen damit etwas Gutes zu tun. Statt dass du heute Nachmittag den Snack selbst austeilst, könntest du ein Kind dafür rufen. Es gibt ihnen eine Gelegenheit, Gerechtigkeit zu üben. Wenn sie sich weigern zu teilen, kannst du sagen: "Ich kann nur mit dir teilen, wenn ich weiß, dass du großzügig bist und mit anderen teilst. Ich möchte diese Aufgabe jemandem übertragen, der gerne gibt." Siehe Lukas 6,38: "Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird euch wieder zugemessen werden." 6. Verteidigt einander Ein guter Gruppenzusammenhalt ist wichtig für die Freundschaft unter Geschwister. Sprecht über Situationen, in denen die Kinder sich gegenseitig verteidigen sollen. "Was würdest du tun, wenn du jemanden siehst, der deinen Bruder ärgert? Was würdest du tun, wenn jemand deiner Schwester weh tut?" Hilf ihnen, sich als ein Team zu betrachten, nicht als Feinde. "Wenn dein Bruder traurig ist, dann tröste ihn. Das ist deine Aufgabe." Wenn meine Jungs sich gegenseitig ärgern, mache ich ein entsetztes Gesicht und frage: "Bist du gerade jemand der einen anderen mobbt? Oh nein! Brüder helfen einander gegen Mobbing!" Das zeigt ihnen, wie dumm es ist, denjenigen zu ärgern, den sie verteidigen sollten. Siehe Markus 3,25: "Und wenn ein Haus in sich selbst uneins ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen." 7. Sprich nur positiv "Du sollst das nicht nehmen! Lass das!" Wenn ich höre, dass ein Kind so redet, sage ich: "Erkläre deinem Bruder, was er nehmen darf, und was er tun kann." Das beendet normalerweise den Streit. Wenn der kleine Bruder mit einem Rennauto angestürmt kommt, und alle mit Feuerbällen bombardiert, dann kann der größere Bruder sagen: "Guck mal, du kannst mit deinem Auto dort drüben fahren. Könntest du uns helfen, Feuerbälle zu suchen, statt alle damit abzuschießen?" Der kleine Bruder kann darauf eingehen, der große Bruder hat beherrscht und besonnen reagiert, und der Streit ist unterbunden. Siehe Kolosser 4,6: "Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt." 8. Freundliche Worte Dieser Punkt führt den 7. noch etwas weiter aus. Hilf deinen Kinder, jedes unfreundliche Wort mit einem freundlichen zu ersetzen. Nimm ein Plakat und male zwei Spalten. Auf eine Seite kannst du all die unfreundlichen Dinge schreiben, die deine Kinder am häufigsten sagen. In die andere einen freundlichen Ersatz. Z.B. "Hör auf!" wird ersetzt durch "Lass das bitte!" oder "Das ist meins!" durch "Können wir bitte das Spielzeug tauschen?". "Gib das her!" wird ersetzt durch "Darf ich das auch mal haben, wenn du fertig bist?". Jedes Mal, wenn deine Kinder unfreundlich reden, kannst du ihnen auf der Tabelle eine Alternative zeigen. Übe die richtigen Sätze mit ihnen ein. Wiederholt sie immer und immer wieder. Neue Gewohnheiten etablieren sich nur durch konsequente Arbeit! Siehe Epheser 4,29: "Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe." 9. Haben alle Spaß? Ich erkläre meinen Jungs: "Wenn ihr zusammen spielt, geht es nicht nur darum, dass du Spaß hast. Alle sollen Spaß haben. Das heißt, wenn jemand, mit dem du spielst, keinen Spaß hat, dann stimmt etwas nicht. Hörst du jemanden weinen? Ist jemand verärgert? Unterbrich, was du gerade tust, und hilf deinem Bruder, dass er auch Spaß haben kann. Was braucht er? Braucht er Hilfe, ein Spielzeug zu finden? Braucht er Ermutigung? Oder musst du einfach aufhören, ihn mit deinem Spielzeug zu ärgern? Trage dazu bei, dass alle um dich herum Spaß haben können. Siehe 1Johannes 3,17-18: "Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!" Wenn du entmutigt bist durch all die Streitereien zwischen deinen Kindern, so dass du am liebsten aufgeben möchtest, dann denke daran, dass du nicht nur kämpfst, um den Frieden in deinem eigenen Haus zu erhalten. Du tust dies für den Leib Christi. Frieden in der Gemeinde beginnt mit Frieden in den Familien. Lehre deine Kinder, sich gegenseitig zu lieben, damit sie wissen, wie sie die Braut Christi lieben sollen, wenn sie groß sind.
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September 2019
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