von Christina Fox Vor Jahren habe ich mal einige Monate damit verbracht, ein Buch zu schreiben, das nie veröffentlicht wurde. Freunde von mir opferten Wochen, um es zu editieren. Und dann wurde es von einem Verleger nach dem anderen abgelehnt. Von mehr Verlagen, als ich jetzt nachzählen möchte. Seitdem ist es irgendwo abgeheftet und bleibt nutzloses Papier. Es gehört zu den schwersten Erfahrungen für mich als Schriftstellerin, wenn ich etwas schreibe, was dann niemand braucht. Wenn ich stundenlang an den Sätzen und Formulierungen feile, wenn ich jeden Abschnitt in meinem Herzen bewege und in meinen Gedanken bearbeite... und dann lies es niemand. Es kommt mir dann vor, als sei all die Zeit und Energie verschwendet. Es ist entmutigend und frustrierend. Aber mein Schreiben ist nicht das einzige, was unbemerkt von anderen meine Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Viele der Dinge, die ich den Tag über tue, werden von den Menschen um mich herum kaum wahrgenommen. Die Wäsche, die ich zusammenfalte und einsortiere. Die vielen Kleinigkeiten, die ich überall auflese und wieder an den richtigen Ort räume. Die Zeit und Mühe, die ich in das geistliche Wachstum und seelische Gesundheit meiner Kinder investiere. Meine Fürbitten vor Gott, dass er sein Werk in ihnen tun möge. Entscheidungen und Opfer, die ich für die Menschen um mich herum bringe. Wenn ich die Früchte dieser Werke nicht ernten kann, werde ich manchmal müde und frage mich: Ist es das wert? Als Mütter ist unser Tagewerk gefüllt von wiederkehrenden Aufgaben: Windeln wechseln, Essen vorbereiten, unsere Kinder lehren und ermahnen, Hausaufgaben und putzen. Des weiteren bringen wir unsere Kinder zum Arzt, stellen sicher, dass sie passende Kleidung und Schuhe haben, und organisieren, wer wann wo sein muss. Es ist schwer, immer wieder die gleichen Spielsachen aufzuräumen, wohlwissend, dass wir es in wenigen Stunden wieder tun werden. Es ist oft entmutigend zu wissen, dass die Gespräche, die wir mit unseren Kindern über Freundlichkeit und Willigkeit zu Teilen haben, immer und immer wiederholt werden müssen, bis sich die gute Eigenschaft im Charakter festigt. Häufig geht ein Tag zu Ende und wir haben das Gefühl, nichts von Bedeutung erreicht zu haben. Wir haben den ganzen Tag hart gearbeitet - aber was können wir dafür vorweisen? Doch wir dürfen eine wesentliche Wahrheit beherzigen: Gott sieht unsere Arbeit für unsere Kinder und Familien. Er weiß um jeden Handgriff und kennt jede unserer Verantwortlichkeiten. Und wenn wir sie für ihn erfüllen, dann dient dies zu seiner Verherrlichung. Der Grund dafür liegt in unserer Bestimmung als Geschöpfe: Wir sind geschaffen, um Gott zu verherrlichen und uns seiner ewig zu erfreuen, wie wir im Westminster Katechismus lernen. Das dürfen wir in allem tun - in großen und in kleinen Dingen, in den wichtigen und den scheinbar unwichtigen Dingen. "Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes." (1 Korinther 10,31) All unsere Arbeit - ob wir nun morgens das Haus verlassen, oder ein Büro zuhause haben, oder uns um unsere Kinder kümmern - es ist zur Ehre Gottes und zu seiner Verherrlichung getan, nicht für unsere eigene. Wir tun unsere Werke nicht für ein Lob von unserem Chef oder nur für den Lohn, auch nicht nur um unserer Kinder willen. Wir tun sie für unseren Heiland. Unsere Herzenseinstellung ist die, dass wir möchten, dass unser Herr Jesus Christus bekannt und geehrt wird, nicht wir selbst. Wir wollen, dass sein Lob auf der ganzen Erde ertönt. Wenn unsere Arbeit unbemerkt bleibt, wenn unsere Kinder unsere Mühe für selbstverständlich erachten, wenn wir die gleiche nervenaufreibende Aufgabe wieder und wieder erledigen und uns fragen, ob es das überhaupt wert ist, dann müssen wir uns daran erinnern, für wen wir arbeiten. Wir leben und arbeiten, um den einen zu verherrlichen, der uns gemacht und erlöst hat. Alle unsere Taten, unser ganzes Tageswerk ist Gott bekannt und von ihm vorbereitet, damit wir es tun können. "Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!" 1 Korinther 15,58 Lieber Vater im Himmel, ich komme, erschöpft von meiner Arbeit, im Gebet vor dich. Ich weiß nicht einmal genau, was ich heute erreicht habe. Ich weiß, dass ich den ganzen Tag für meine Familie gearbeitet habe. Ich weiß, dass ich einige Dinge von meiner To-Do-Liste streichen konnte, auch wenn dann andere wieder hinzu kamen. Aber meine Arbeit erscheint mir heute so langweilig und unwichtig zu sein. Ich wiederhole die gleichen Tätigkeiten immer und immer wieder. Ich schlichte die immer gleichen Streitigkeiten. Ich komme den immer gleichen Aufgaben nach, die auch morgen wieder notwendig sein werden. Es ist nicht leicht, daran zu glauben, dass diese Arbeit sich lohnt, dass meine Mühe einen Unterschied macht. Aber dann denke ich daran, dass du alles siehst. Du siehst und kennst all meine Mühe. Meine großen und kleinen Aufgaben. Vergib mir, dass ich dich darin manchmal vergesse. Vergib mir, dass ich für die Anerkennung und das Lob anderer Menschen gearbeitet habe, statt für dich und deine ehre. Vergib mir, dass ich von anderen gesehen werden wollte, statt mich darin zu freuen, dass ich von dem Schöpfer des Universums gesehen und geliebt werde. Ich danke dir für das Werk, dass Jesus Christus für mich getan hat. Danke, dass sein Werk das meine ersetzt und heilig macht. Danke, dass du mich anschaust, und das perfekte Werk Jesu siehst, Danke für das Werk des Heiligen Geistes in mir, dass mich christusähnlicher macht. Hilf mir jeden Tag, während ich die ewigen Seelen, die du mir anvertraut hast nähre, lehre und versorge. Hilf mir, hart zu arbeiten. Hilf mir, zu deiner Ehre und Verherrlichung zu arbeiten. Hilf mir, für meine Kinder und andere, die mich sehen, ein Zeugnis zu sein. Hilf mir, nicht entmutigt zu werden, oder meiner Arbeit überdrüssig. Ich bitte dich, dass mein Werk in deinem Reich viel Frucht bringt. Stärke und erhalte mich in deiner Gnade. Im Namen Jesu, Amen.
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von Sara Wallace auf www.thegospelcoalition.org Ich werde niemals vergessen, wie wir das erste Mal als ganze Familie ins Mexikanische Restaurant gingen. Wir hatten 4 kleine Männer von 6 Jahren und darunter. Und ich war schwanger mit unserem fünften Sohn. Die Bedienung brauchte unheimlich lange, so dass die Kinder unentwegt von den Rosinen aus der Wickeltasche aßen. Nach einer Stunde fiel ein Kind von seinem Stuhl, und hatte einen blauen Fleck um es zu beweisen. Ein anderes Kind hatte sein Glas umgestoßen und den Tisch unter Wasser gesetzt, ein drittes hatte sich an Chips verschluckt und daraufhin in seinen Teller erbrochen. Und das Essen war immer noch nicht serviert. Als es endlich kam, war unsere Bestellung völlig falsch aufgenommen worden, so dass niemand das bekam, was er wollte. Alles in allem keine ungewöhnliche Beschreibung einer jungen Familie, die versucht im Restaurant zu essen. Nur..., dass es Muttertag war. Jede Unannehmlichkeit, jede Sauerei, jedes Gequengel und Geheule machte mir doppelt so viel aus wie sonst. Es war Muttertag. Mein Tag. Der Tag, den mein Mann sich sorgfältig reserviert hatte, um mich für einen Tag lang wie eine Königin zu behandeln. Aber ich fühlte mich nicht wie eine Königin. Ich fühlte mich wie eine erschöpfte, desillusionierte Mutter. Auch an diesem Muttertag werden zahllose Mütter enttäuscht schlafen gehen, weil der Tag nicht so wundervoll war, wie sie es sich ausgemalt hatten. Aber es gibt Hoffnung. Es gibt eine Möglichkeit, den Muttertag ohne Enttäuschung zu verleben. Und es beginnt bei uns. Ein Tag der Entlohnung Treten wir mal einen Schritt zurück und überlegen: Woher kommt unsere Enttäuschung eigentlich? Auf Facebook kursiert ein Spruch, der die Aufgaben einer Mutter umreist. Er besagt etwa folgendes: "Ich bin eine Köchin, Chauffeurin, Krankenschwester, Beraterin, Kinderfrau..." Und der Punkt ist: "Sag mir nicht, ich würde nicht arbeiten. Ich bin eine MUTTER!" Es gab Zeiten, da fand ich diese Aufzählungen lustig und bestätigend. Inzwischen glaube ich, dass sie problematisch sind. Ohne es zu merken, fangen wir an, unseren Wert an diesen Listen zu messen. Und wir wollen, dass andere wissen, was wir alles leisten, und uns dafür schätzen. Aber das macht uns nur fordernd und bitter. Wie kann uns jemand jemals genug danken? Keine Muttertagskarte, kein Blumenstrauß und kein Wellnesstag ist genug, um uns für unsere Arbeit zu entlohnen. Wenn wir darauf fixiert sind, anerkannt zu werden, dann werden wir immer enttäuscht. Ein Tag der Freude wird zu einem Tag der Entlohnung. Es ist unsere Chance, etwas für unsere Leistungen zu bekommen. "Endlich!", denken wir. "Endlich werden die Kinder und mein Mann erkennen, was ich hier alles leiste." Ja, es ist gut und richtig, Mütter zu ehren. Es ist gut, wenn unsere Kinder lernen zu sagen: "Danke für alles, was du für mich tust." Aber wenn unser Selbstwertgefühl davon abhängt, wie unsere Leistungen anerkannt werden, dann steuern wir geradewegs auf eine Enttäuschung zu. Ein Tag der Identitätsfindung Das Problem mit diesen Beschreibungen der Aufgaben einer Mutter ist, dass es unseren Wert auf unsere To-Do-Liste beschränkt. Es mag mich für kurze Zeit wichtig machen, aber dann fühle ich mich wieder leer. Der Ausweg ist, nicht zu überlegen, was ich tue, sondern wer ich bin. Als gläubige Frau ist meine Identität und mein Wert in Jesus Christus - seinem sündlosen Leben und seiner vollkommenen Gerechtigkeit (2 Korinther 5,21). Wenn ich in dieser Wahrheit ruhe, dann kann ich vollständig aufhören, mir Gedanken um meine Identität und meinen Wert zu machen. Es geht nicht mehr darum, wer ich bin, sondern wer ER ist. Jen Wilkin schreibt: "So lange wir auf uns selbst schauen, statt eine größere Vision zu haben, können wir keinen Trost finden in der Suche nach unserer Identität. Unser Problem als gläubige Frauen ist nicht, dass es uns an Wert mangelt, oder an einem Gefühl der Bedeutsamkeit und Bestimmung, sondern dass es uns an Ehrfurcht fehlt." Musst du wirklich einen unvergesslichen Muttertag haben, an dem sich alles um dich dreht, und du gepampert wirst? Bringe dem Ehrfurcht entgegen, der dich zu einer Mutter gemacht hat. Lass zu, dass jeder klebrige Kuss und jede gekritzelte Karte dich an Gott erinnert: Jede gute Gabe ist von ihm (Jakobus 1,17). Gottes Kraft ist in schwachen Müttern vollkommen (2 Korinther 12,9). Er gibt uns die Weisheit, die wir so dringend nötig haben (Jakobus 1,5). Dies sind nun wirklich Gründe zu feiern! Ein Tag der Freude Ein auf Gott fokussierter Blick rückt unsere Erwartungen an den Muttertag wieder in die richtige Perspektive. Es nimmt den Druck weg, dass es ein Tag sein müsste, der unserem Wert und unseren Leistungen entspricht. Ein Tag, der uns als Mutter bewertet. Dieser Tag ist ein Tag, an dem wir uns über Gottes Treue freuen können. Es geht um ihn, nicht um mich. Muttersein ist kein Job, für den ich angestellt wurde. Es ist eine Berufung, mit der ER mich betraut hat. Das macht einen Tag der Entlohnung zu einem wahren Tag der Freude. An diesem Muttertag möchte ich runter steigen von all den kleinen Ehrentribühnchen, die meine Kinder so lieb und ungeschickt für mich errichten, und werde mit ihnen zusammen feiern. Mein Wert ist in Christus definiert, nicht in diesem Tag. Bringt mir also das Frühstück ins Bett, und scheut nicht die Sauerei. Ich freue mich an allem, was mich daran erinnert, dass ich Mutter bin. Außer an dem Restaurantbesuch. Den werden wir in den nächsten Jahren vorerst nicht wiederholen. von Kelly Crawford auf www.generationcedar.com Ich habe in den Jahren, seit ich in meinen Zwanzigern war, und eine Handvoll Kinder hatte, bis jetzt, wo ich in meinen Vierzigern mit fast 11 Kindern bin, einiges gelernt. Und es wird dich überraschen, was davon mir heute wichtig ist. Ich habe gelernt, dass du niemals wirklich alles im Griff haben wirst. Oder zumindest habe ich niemals das Gefühl. Vielmehr fühlt es sich häufig so an, als würde ich mit jeder neuen Lebensphase, mit jedem neuen Kind, wieder ganz von Vorne anfangen, ohne genau zu wissen, was mich erwartet und wie ich es handhaben soll. Ich warte beständig darauf "anzukommen". Vielleicht schaffe ich das mit über 70 Jahren irgendwann, wenn ich meine Karriere als Mutter hinter mir lasse. Naja, zumindest ein wenig mehr Abstand gewinne. Manchmal beschämt es mich, dass ich, obwohl ich mich nun selbst in dem "ältere Frauen"-Stadium bewege (Titus 2), immer noch das Gefühl habe, eine älter Frau zu brauchen, die mir Vorbild ist. Ich denke, die Wahrheit ist, wir alle brauchen sie, und werden sie immer brauchen. Ich bin eine erfahrene Ehefrau und Mutter, die jüngeren mit Ratschlägen dienen kann. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht auch selbst noch Ratschläge und Ermutigung brauche. Es ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind, und deshalb nicht schuldig fühlen. Aber ich habe auch gelernt, dass es ein beständiger Balanceakt ist, den wir als Frauen hier wagen. Die ideale Frau als biblisches Vorbild ehren, während wir doch über unsere eigenen Unzulänglichkeiten ehrlich sind zu uns selbst, und zu anderen Frauen. Ja, wir müssen Bücher lesen, Predigten und Vorträge hören, und Blogartikel lesen, die uns vor Augen halten, wie eine gute Frau und Mutter aussieht. Denn wir sollten immer nach diesem Idealbild streben. Ich habe manchmal gehört, dass Frauen sich schuldig fühlen, wenn sie Wahrheiten über die biblische Frau hören, weil sie immer das Gefühl haben, nicht daran heranzureichen. Und es stimmt, das kommt vor. Wie viele von uns haben sich schon unzulänglich gefühlt, wenn wir Sprüche 31 gelesen haben? Wenn wir die Wahrheit darüber hören, wie das Wort Gottes uns als Frauen herausfordert? Die biblische Beschreibung der tüchtigen und tugendhaften Frau enthält aber keine Ausnahmen, die uns entschuldigen, wenn wir versagen. Die Bibel sagt nur: "Dies ist die tugendhafte Frau. Strebe nach diesem Ideal." Ich weiß, dass es leichter ist, etwas über die Fehler und das Versagen einer anderen Frau zu lesen, damit wir uns selbst nicht so schlecht fühlen. Aber wenn wir ausschließlich solche Lektüre haben, können wir nicht wachsen. Wir können uns nur selbst bemitleiden. Was also sollen wir tun? Wie können wir vermeiden, dass uns die biblischen Erwartungen frustrieren, aber dennoch danach streben und wachsen? Ich denke die Lösung ist selektive Ehrlichkeit, während wir die Wahrheit hoch halten. Wir brauchen einige Frauen in unserem Leben, mit denen wir ungeschönt ehrlich sein können. Mit denen wir auch das Hässliche und Harte teilen. Und von denen wir wissen, dass sie uns trösten und doch auch zur Besserung anspornen werden. Wir brauchen nicht alle unsere Probleme und Schwierigkeiten auf Facebook heraus zu posaunen. Wir wollen unseren Familien ein Stück weit Respekt entgegenbringen, indem wir nicht vor der ganzen Welt ausbreiten, welche Kämpfe wir momentan ausfechten. Aber diese immer auszublenden und zu übertünchen, sie niemals mit irgendwem zu teilen, ist Heuchelei und schadet nicht nur uns selbst, sondern auch anderen, die uns beobachten oder für die wir die "ältere Frau" sind. Wir brauchen beides. Wir müssen nach dem Ideal streben - welche Eigenschaften und Einstellungen erwartet Gott von mir, was wird mir und meiner Familie zum Wachstum dienen, wie kann ich eine Frau werden, die Gott Ehre bringt - aber dennoch ehrlich und demütig zugeben, wie sündig wir sind, und wie wenig wir dem Ideal entsprechen. Es ist nicht nützlich, uns von unrealistischen Erwartungen einschüchtern zu lassen. Aber genau so wenig bringt es uns, die Hände in die Luft zu werfen und über unsere vielen Probleme zu jammern. Was Gott ehrt ist Beständigkeit und Demut. Die Bereitschaft unsere Unzulänglichkeit zuzugeben, und die Entschlossenheit in der Gottesfurcht zu wachsen. Es ist ein schwieriger Balanceakt, aber es ist ein wichtiger und lebenslänglicher. |
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September 2019
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