von Adrien Segal, © 2015 Desiring God Foundation. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung „Diese Aufgabe wurde mir übertragen, damit ich sie erledige. Sie ist ein Geschenk an mich. Deshalb ist sie ein Privileg. Und deshalb ist sie auch ein Opfer, das ich vor Gott bringen darf. Deshalb, weil ich für ihn arbeite, soll meine Aufgabe fröhlich erledigt werden. Hier, nicht woanders, darf ich lernen auf Gottes Wegen zu gehen. Bei dieser Aufgabe, und nicht bei einer anderen, erwartet Gott von mir, dass ich treu bin.“ – Elisabeth Elliot Elisabeth Elliot war meine geistliche Mutter. Diese Woche ist sie gestorben. Ich wurde von wundervollen Eltern erzogen, die praktisch veranlagt, nüchtern, freundlich und fleißig waren. Doch traurigerweise waren meine Eltern, wie sie selbst zugaben, nicht wiedergeboren. Die Dinge, die meine Eltern mir beibrachten waren zwar meistens richtig und wichtig, aber doch nicht mehr als ausreichend zur Entwicklung eines starken Charakters, Höflichkeit und Manieren, Fleiß und Unabhängigkeit, damit ich ein positiver Teil der Gesellschaft werden konnte. Diese Dinge sind nicht verkehrt und heute wahrscheinlich nötiger denn je, aber nachdem ich im Jahr 1982 zum Glauben kam merkte ich, dass es im Leben viel mehr zu lernen gibt. Als ich in Jesus zu neuem Leben erweckt wurde, begann ich zu schätzen, dass mein Leben sich nicht nur darum drehte, ein so guter Mensch wie möglich zu sein, um mir selbst ein glückliches Leben aufzubauen. Denn mein Leben gehörte mir nicht mehr selbst. Es gehört dem Gott, der mich erschaffen hat, und der seinen Sohn für meine Sünden gesandt hat, damit ich in ihm neues Leben haben kann. Ich wollte für ihn leben; zu seiner Ehre. In meiner damaligen Gemeinde wurde viel über die Liebe Gottes gesprochen, aber die Bibel wurde nicht ausführlich gelehrt. In diesen Tagen erhielt ich die besten Bibellektionen durch Radiopredigten und von Elisabeth Elliot. Als junge Frau und Mutter versuchte ich, jeden Tag ihr Radioprogramm zu hören. Wenn ich mich recht erinnere war ihr Programm jeden Tag nur 15 Minuten lang, aber diese Minuten waren vollgepackt mit guter Lehre. Eine Frau, die Gott kannte Hier war eine Frau, die den Herrn kannte. Hier war eine Frau, die bereit war, dem Herrn zu dienen, egal wohin er sie rief. Hier war eine Frau, die ihren jungen Ehemann als Märtyrer auf dem Missionsfeld verloren hatte, und dennoch mehrere Jahre dort ausharrte, um das Evangelium genau den Menschen zu bringen, die ihren geliebten Jim ermordet hatten. Einige Jahre später verlor sie ihren zweiten Mann durch Krebs. Elisabeth Elliot hatte mehr gelitten, als ich es als Ehefrau und Mutter jemals begreifen konnte. Und ihre Reaktion auf alles? Vertrauen auf Gott, Gehorsam, und die nächste Aufgabe in Angriff nehmen. „Nimm die nächste Aufgabe in Angriff“ war ein oft zitierter Spruch in unserem Haus. Noch zwanzig Jahre später benutzen mein Mann und ich ihn, um einander zu ermutigen. Elisabeth hatte immer eine biblische Grundlage für ihre Ratschläge, die direkt, geradlinig und unsentimental waren. Es ist leicht für junge, ausgelaugte und oft selbstzentrierte Mütter von kleinen Kindern, in Selbstmittleid zu versinken. Aber jeden Tag war es Elisabeth Elliot, die mich freundlich aber bestimmt wieder zurecht brachte. Sie erinnerte mich daran, dass meine Aufgabe eine Berufung Gottes war, und dass viele Millionen Frauen vor mir der gleichen Aufgabe nachgegangen waren, oft mit weniger Möglichkeiten und Bequemlichkeiten. Gehorsam und Glück Elisabeth Elliot betonte die Wichtigkeit von Konsequenz in der Erziehung. Sie versicherte oft, dass selbst kleine Kinder gehorsam sein können, wenn ihre Eltern, insbesondere ihre Mütter, streng aber liebevoll sind. Ich lernte, dass die glücklichsten Kinder die sind, deren Mütter und Väter den Mut und die Kraft haben, auch liebevoll zu strafen. Und ich lernte, wie wichtig Gehorsam ist. Nicht nur für meine Kinder, sondern auch für mich. Bevor ich Mutter wurde, war während meiner College-Zeit in den siebziger Jahren die soziale Stimmung schon soweit gekippt, dass man sich allgemein weigerte irgendjemandem zu gehorchen. Vielmehr dachte man, man wird glücklich wenn man nur noch auf die eigene „innere Stimme“ hört. Zu meinem Nutzen und dem Nutzen vieler anderer, bekämpfte Elisabeth Elliot mutig diese Lüge. Ein Leben des Gehorsams gegenüber Gott, der uns geschaffen, erlöst und geliebt hat, kann mir niemals schaden. Mein Gehorsam ihm gegenüber führt nicht dazu, dass ich auf Glück und Heiligung verzichten muss. Ganz im Gegenteil, Gehorsam ist der sicherste und schnellste Weg zum größten Glück. Ein Aufruf an ältere Frauen Die Bibel betont, wie wichtig es ist, dass ältere Frauen die jüngeren lehren und ermutigen: „…dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt, dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird.“ Titus 2,3-5 Ich bin dankbar, dass Elisabeth Elliot ihr Leben den Frauen meiner Generation widmete. In nur wenigen Minuten pro Tag half sie mir, meinen Mann mehr zu lieben. Sie half mir, glückliche und gehorsame Kinder großzuziehen, die den Herrn lieben. Sie half mir zu verstehen, dass die größte Berufung die ist, jeden Tag und jeden Moment die nächste Aufgabe in Angriff zu nehmen, zur Ehre des Herrn. Das ist ein wundervolles Vermächtnis. Mögen ich und andere in meiner Stellung Gottes Ruf gehorsam sein, um für die nächste Generation von Frauen das gleiche zu tun.
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von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung „Es ist ein wunderschöner Tag! Heute werde ich mit meinem neuen Trainingsprogramm anfangen. Ich werde um 6 Uhr aufstehen, bevor die Kinder aufwachen und – oh, es ist ja schon 6.30 Uhr. Naja, das ist okay. Ich habe immer noch 20 Minuten Zeit die Bibel zu lesen. Nein, da weint ja schon das Baby. Ach… ich weiß was! Während ich das Baby füttere kann ich mit meinem neuen Menüplan „Einen Monat kochen mit Pinterest“ beginnen. Für einen Monat jeden Tag ein neues Rezept. Wow. Plötzlich hört sich das ganz schön angsteinflößend an. Vielleicht fange ich damit lieber erst morgen an. Schließlich wollte ich heute „A für Apfel“ Tag machen und alle Aktivitäten der Kleinen mit dem Buchstaben „A“ verbinden. Ich muss es irgendwie hinkriegen, dass diese Kinder mit 3 lesen können. Die Kinder und ich könnten sich als Alligatoren verkleiden und Äpfel essen. Das macht zwar nicht wirklich Sinn. Aber es steht auf meiner Liste. Also WERDEN wir das machen. Ach, ich muss auch noch Muffins für dieses Treffen machen. Nein, ich mache lieber Cake Pops, das ist viel imposanter. Damit mache ich wieder gut, dass ich letztes Mal nur gekaufte Kekse mitgebracht habe. Aber ich selbst darf wirklich keinen Kuchen mehr essen. Keinen Zucker und keine Kohlenhydrate mehr für mich. Nicht mehr seit… 10 Uhr gestern Abend. Dieses Mal werde ich mich wirklich daran halten, denn die Kinder sollen sich auch daran halten. Für alle nur Bio-Natur-Joghurt. Das heißt… falls ich daran gedacht hätte, welches zu kaufen, als ich letzte Woche meinen Monatseinkauf gemacht habe. Aber nein, Joghurt beginnt ja gar nicht mit „A“. Dieser Tag bricht vor meinen Augen in sich zusammen. Aber ICH MUSS es besser hinkriegen als gestern. ICH WERDE das schaffen. Ich muss, ich muss, ICH MUSS.“ Wenn wir nicht vorsichtig sind, dann wird leicht ein Selbstverbesserungsplan zur Grundlage unseres Mutterseins. Du bist eine Mama und nimmst du deine Aufgabe ernst – und das solltest du auch! Aber obwohl all diese Aktivitäten wahrscheinlich gut sind, müssen wir daran denken, dass sie mit dem Evangelium nichts zu tun haben. Warum ist es wichtig, diesen Unterschied zu machen? Weil Mamas die Neigung haben, solche Themen für geistliche Probleme zu halten. Wir urteilen über uns selbst (und andere) aufgrund der Tatsache, wie gut wir solche Aufgaben, wie die oben erwähnten, meistern. Aber seit wann ist unsere Identität denn abhängig von unseren Kuchenlollis? Wenn wir so viel Aufmerksamkeit darauf verwenden, wie wir einen Tag managen, dass unsere Freude davon abhängig wird, dann haben wir die Grenze überschritten und eine geistliche Problematik daraus gemacht. Im Grunde sind alle unsere Erwartungen an uns selbst und unsere Selbstkritik genau das, was viele Theologen als den größten Feind des Evangeliums bezeichnet haben: Gesetzlichkeit. Kurz definiert ist Gesetzlichkeit der Versuch, durch eigene Werke Rechtfertigung, Anerkennung und Annahme bei Gott zu finden. „Wenn ich versuche eine gute Mama zu sein, versuche ich damit nicht, mir meinen Weg in den Himmel selbst zu bahnen!“, wirst du mir zurufen. Aber arbeitest du nicht hart, um dir deinen Frieden zu sichern? Arbeitest du, um Gottes Liebe, und Annahme bei ihm zu erlangen? Arbeitest du für ein Gefühl der Sicherheit? Jesus Christus hat all diese Dinge für seine Kinder erkauft. In Christus sind sie dein – hier und jetzt. Genau gesagt sind durch Jesus Christus Gnade und Friede in vollstem Maße dein (1 Petrus 1,2). Warum gleiten wir immer wieder zurück in die Gesetzlichkeit? Martin Lloyd-Jones sagte: „Meistens ist unsere Unzufriedenheit mit unserem Leben darauf zurück zu führen, dass wir auf uns selbst hören, statt uns selbst zuzureden.“ Wenn die Gesetzlichkeit in dein Ohr flüstert, dass du heute versagt hast, erinnere dich an den Einen, der alles für dich vollbracht hat. Erfülle deine Gedanken mit den herrlichen Wahrheiten des Evangeliums. Hier ist ein wundervolles Gespräch, das du mit dir selbst führen könntest: „Herr, ich habe versagt… mal wieder. Aber obwohl ich gerade gegen meine Lieben gesündigt habe, hat Jesus das nie getan. Meine Laune schwankt ständig, aber Jesus ist der gleiche heute, gestern und für immer, und deshalb ist auch meine Gerechtigkeit immer vor Gott (Hebräer 13,8). Ich kann meinen Tag in Frieden weiterleben – nicht in einem Frieden, der auf meinem Selbstverbesserungsplan beruht, sondern in dem Frieden, den Jesus mir mit seinem Blut erkauft hat. Ich kann diesen Tag in Angriff nehmen, weil ich nicht nur seine Kraft habe, sondern auch sein perfektes Leben.“ Der Welt (und leider manchmal auch den Christen) scheint das Evangelium zu einfach zu sein. Es muss nachgebessert werden. Es braucht etwas mehr Schwung. Also verwenden wir viel Energie auf die Verbesserung unseres Lebens: eine bessere Ehe, wohlerzogene Kinder, ein ordentlicheres Haus, eine straffere Figur. Von den Ergebnissen (oder fehelenden Ergebnissen) werden wir so abgelenkt, dass wir gar nicht merken, dass wir von der Hauptquelle unserer Stärke abgewichen sind – von Jesus Christus selbst. Paulus wusste, dass dem Evangelium nichts hinzugefügt werden muss. In 1 Korinther 2,2 schrieb er: „Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.“ Stelle das Evangelium an erste Stelle und lass alles andere daraus entspringen. Wie stellt man das Evangelium an erste Stelle? Sinclair Ferguson sagte, dass man seine Gedanken mit dem Evangelium füllt, in dem man „alle Energie darauf verwendet, Jesus Christus zu bewundern, zu erkennen, zu erforschen und zu erheben.“ Jesus ist nicht nur unser Vorbild im Gehorsam. Er ist die Erfüllung unseres Gehorsams. Er war erfolgreich, wo wir versagen. Wenn du Jesus als deinem Retter vertraust, dann studiere sein gerechtes Leben, denn es ist deins! Denke über seine wundervolle Beziehung mit seinem Vater nach, denn sie ist deine! „Sagst du, wir müssten uns gar nicht anstrengen, als Mamas unser Bestes zu geben? Brauchen wir nicht nach hohen Zielen zu streben?“ Das meine ich nicht. Eine wahre Erkenntnis des Evangeliums bringt uns nicht dazu, den Gehorsam zu verweigern. Vielmehr schürt sie ihn. Denkt daran: wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (1 Johannes 4,19). Stelle Jesus Christus an erste Stelle. Und dann… mache mit deiner Aufgabenliste, was du willst. Jogge fünf Kilometer am Tag, koche jeden Abend ein Drei-Gänge-Menü mit den Erträgen aus deinem eigenen Garten – oder eben nicht! Alles zur Ehre Gottes, der in Christus bereits zufrieden ist mit dir. Die Gnade ist das Herz unserer Motivation zum Gehorsam. Wenn du abends mit dem Gefühl ins Bett fällst, dass du am liebsten den ganzen Tag noch einmal neu anfangen würdest, dann halte inne und frage dich, warum du so verzweifelt bist. Weil du deine eigenen Ziele nicht erreicht hast? – Tut mir Leid, dafür gibt es keine Lösung. Oder ist es, weil du gegen deinen liebevollen himmlischen Vater gesündigt hast? Dafür gibt es eine Lösung. Dafür gibt es die Vergebung durch das Kreuz. Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu (Klagelieder 3,22-23). Gesetzlichkeit wird durch Schuldgefühle genährt. Das Evangelium wird durch die Liebe genährt. Wir sehen, wie viel uns vergeben wurde, und diese Freiheit füllt unsere Herzen mit neuer Motivation zum Gehorsam. Charles Spurgeon sagte: „Hier ist Vergebung für vergangene Sünden, egal wie schwarz sie waren; und, oh mein Herz, mit staunendem Blick erkennst du: es gibt auch Vergebung für kommende Sünden!“ Wir gehorchen nicht mehr um Annahme zu finden, sondern weil wir angenommen sind.
von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung Mein Leben ist bestimmt von den Entwicklungsschritten meiner Kinder. Sobald ich denke, dass ich endlich raus habe, wie ich mit einer Phase klar komme, ist sie auch schon vorüber und eine neue beginnt. Letzte Woche saß ich mit meinem Kleinkind auf der Couch. Ich war drei Nächte nacheinander viel auf gewesen, um meinen Kleinen über die Magen-Darm-Grippe hinweg zu helfen. Ich selbst nahm den dritten Tag Antibiotikum wegen einer Brustentzündung. Nun hielt ich meinen heißen, schläfrigen Jungen auf dem Schoß und beobachtete das Baby auf der Krabbeldecke. Es drückte sich auf seine Knie hoch, wippte vor und zurück und lächelte mich an. In seinem Grinsen konnte ich lesen: „Guck mal, Mama! Ich beginne bald die Krabbelphase. Es ist doch die beste Zeit dafür. Du hast seit dem Umzug die Treppengitter noch nicht angebracht, du hast seit Wochen den Boden nicht gesaugt, überall liegen gefährliche Legoteile herum, und du bist durch Krankheit abgelenkt. Ich denke, ich fange an zu krabbeln… gleich jetzt!“ Diese Phase mit Kleinkindern ist voll Veränderung. Drei Schläfchen am Tag, zwei Schläfchen am Tag, Babybrei, feste Speise, Krabbeln, Laufen, kleine Häufchen zerkauter Nahrung auf das Sofa spucken (ja, das ist eine Phase in unserem Haus), etc. Die Baby- und Kleinkindalben sind voller spannender Informationen und süßer Fotos, die jede Phase unserer Kinder dokumentieren (und mit Babyalben meine ich die handgeschriebenen Post-it Notizen und Fotos, die ich in eine Schublade gestopft habe, um sie irgendwann zu sortieren). Aber jede Mama weiß, dass all diese Phasen nicht nur voller Spaß und Spielchen sind. An den stressigen Tagen, wie ich sie letzte Woche hatte, sehne ich mich nach der nächsten Phase. „Wann ist das hier endlich vorbei?“ Es kann so ermutigend sein zu wissen, dass die aktuelle Phase nicht ewig andauern wird. Aber wenn wir ständig dafür leben, die nächste Phase zu erreichen, verpassen wir unterdessen sehr kostbare Momente. „Ich kann es kaum erwarten, dass er endlich nachts durchschläft. Ich kann es kaum erwarten, dass sie läuft. Ich kann kaum erwarten, dass er sich selbst die Schuhe binden kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie sich selbst die Haare kämmen kann. Ich kann es kaum erwarten, dass er sich selbst zum Training fahren kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie einen gottesfürchtigen Mann kennenlernt.“ Ist uns klar, dass unsere Kinder, wenn sie all diese Dinge selbst können, ausgezogen sein werden? Wir bekommen keine zweite Chance, um diese Momente zu genießen. Wir können ihre ganze Kindheit damit verbringen, uns zu wünschen, dass sie vorbei ist – nicht, weil wir wirklich wollen, dass sie vorbei ist, sondern weil sie für uns so stressig sein kann, dass der Blick in die Zukunft die kostbare Zeit der Gegenwart auffrisst. Wie können wir uns an jedem Moment freuen, wenn wir an manchen Tagen nur ums Überleben kämpfen? Jesaja zeigt uns eine schöne Strategie, wie wir aus diesen schwierigen Zeiten das beste machen können: „Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.“ Jesaja 58,10-11 Mamas müssen nicht weit gehen um solche zu finden, die hungrig und elend sind. Lassen wir sie „unser Herz finden“ und sättigen sie freudig? Das ist das Gegenteil davon, uns die schwierigen Phasen so weit wie möglich vom Hals zu halten. Die bedeutet es, sich daran zu freuen. Letzte Woche habe ich darüber nachgedacht, als ich den Teppich neben dem Bett meines Magen-Darm-kranken Kindes schrubbte. „Das ist ein Augenblick, in dem ich die Liebe des Evangeliums zeigen kann. Genau jetzt kann ich den Trost spenden, den nur eine Mama geben kann. Das ist meine Chance im Kleinen treu zu sein.“ Nicht jede Phase ist voller Regenbogen und Blumen. Manche Phasen müssen „unser Herz finden“, damit wir uns aufopfern. Wie tun wir das? Wenn du murren möchtest, bete. Wenn du schreien möchtest, umarme. Wenn du stöhnen möchtest, singe. Halte dein schreiendes Baby in den einsamen Stunden der Nacht fest und sag ihm: „Es werden wieder Tage kommen, in denen ich duschen kann. Es wird wieder Tage geben, wo ich mich tatsächlich wie ein Mensch fühlen werde. Es werden Nächte kommen, in denen ich schlafen kann. Aber in diesem Augenblick möchte ich dir mein Herz öffnen und mich für dich hingeben.“ Ab und zu lächelt mich eine wohlmeinende Frau an und sagt: „Freue dich an jedem Moment! Es geht so schnell vorbei!“ Für uns junge Mamas ist es leicht, bei so einer Aussage die Zähne zu knirschen, denn nicht jeder Moment ist erfreulich. Manchmal fühlen wir uns schuldig, dass wir nicht jeden Moment genießen können. Manche Phasen sind super, und andere sind geradezu richtige Prüfungen. Sie sind schmerzerfüllt, chaotisch, unbequem, ermüdend – aber jede Phase ist gottgegeben. In diesen schwierigen Momenten erhalten wir Einblicke in die Gnade Gottes und können uns dann umdrehen, und diese Gnade an unsere Kinder weitergeben. Das ist eine der Mama-Lektionen, die auf das ganze Leben anwendbar sind. Sie kann auf andere Gebiete übertragen werden: Ich kann es kaum erwarten, dass mein Mann befördert wird. Ich kann es kaum erwarten endlich umzuziehen Ich kann es kaum erwarten, dass dieser Teil des Hauses fertig renoviert ist Ich kann es kaum erwarten endlich mein Traumgewicht zu erreichen. Ich kann es kaum erwarten, bis diese Wochenbettdepression vorbei ist. Ich kann es kaum erwarten, dass diese schwierige Zeit der Prüfung vorüber geht. Wartet nicht, Mamas. Das ist eure Chance, den Schwachen euer Herz zu öffnen und euch für sie aufzuopfern. Das ist eure Chance, eine Tiefe der Gnade Gottes zu erfahren, die ihr vorher nicht kanntet. Es gibt viele Leute, die darauf warten, zufrieden zu werden; darauf warten, dass die aktuelle Situation vorüber geht. Das ist die „andern geht’s immer besser“-Mentalität. Aber wenn wir nicht lernen, in unserer aktuellen Phase zufrieden zu sein, werden wir es auch in der nächsten Phase nicht sein. Wenn es um Zufriedenheit geht, spielt es keine Rolle, was als nächstes kommt. Das Jetzt ist entscheidend. Jede Phase unseres Lebens ist ein Geschenk und eine Gelegenheit. Wenn sie vorüber geht, ist sie für immer vorbei und etwas Neues beginnt. Leben in der Gegenwart. Akzeptiere diese aktuelle Phase als deine jetzige Berufung von Gott. „Vater ich weiß, dass mein ganzes Leben Von dir für mich eingeteilt ist; Und die Veränderungen, die sicherlich kommen, können mir keine Angst einjagen. Aber ich bitte dich für eine Ausrichtung auf heute, die darauf bedacht ist, dir zu gefallen.“ Anna Waring, 1850
von Rachel Jankovic, Auszüge aus dem Buch "Mom Enough", ©2015 Desiring God Foundation. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Wenn ich über Abtreibung nachdenke, werde ich sehr zornig. Als ich die ersten Nachrichten über Kermit Gosnell (ein amerikanischer Arzt der dafür verurteilt wurde, dass er drei Babys umbrachte, die nach einer Abtreibung überlebt hatten) sah, versuchte ich, sie einfach zu übergehen. Vielleicht geht es dir genauso. Was können wir schon daran ändern? Und wie kann es uns helfen, treu in unserem eigenen Leben zu sein, wenn wir die Horrorgeschichten aus seiner „Klinik“ lesen? Als ich mich schließlich doch dazu durchrang, etwas über diese Ereignisse zu lesen, wurde ich zu meiner Überraschung davon direkt ermutigt und herausgefordert. Und zwar aus folgendem Grund: Der Fall Gosnell wirft so helles Licht in die Dunkelheit der Abtreibung, wie schon lange nichts mehr. Solche Nachrichten machen mir bewusst, dass ich von der Realität der Abtreibung weit genug weg bin, um vergessen zu können, dagegen zu kämpfen. Ich brauche dieses Aufrütteln. Das möchte ich noch etwas erklären. Den Vulkan des Egoismus nähren Die Abtreibung ist keine unabhängige Bewegung, die von Frauen vertreten wird, die leider noch nicht von Adoption gehört haben. Abtreibung ist ein dunkles Ringen um eine Entscheidung, das dank unserer Religion der Selbstverwirklichung, Millionen von Frauen jedes Jahr durchmachen. Es ist der blutige Pfad, den viele Frauen gehen, weil sie das Gefühl haben „keine andere Wahl zu haben“, zumindest nicht, wenn sie vorher ihr Jura-Studium abschließen wollen, wenn sie Karriere machen möchten, wenn sie rechtzeitig zum Frühjahr in ihren Bikinis schlank aussehen wollen… Viele tun so, als sei Abtreibung traurig, aber notwendig. Aber die Wahrheit ist, dass Abtreibung ein Opfer ist, das unsere Religion des Egoismus von uns fordert. In einigen alten, heidnischen Religionen war es üblich, dass einem Vulkan gelegentlich das Opfer einer Jungfrau gebracht wurde. Sie hatte keine Wahl, und manchmal sah sie das auch ein. Dem Götzen musste geopfert werden. Heute nimmt Abtreibung diesen Platz für uns ein. Unser Gott ist ein alberner Vulkan von selbstsüchtigen Wünschen, sexueller „Freiheit“, Freiheit von Gottes Gesetz, und der Weigerung, Verantwortung zu übernehmen. Dieser Gott verlangt ein Opfer, und wir opfern ihm die Ungeborenen, und ihre leider oft völlig verwirrten Mütter. Der Fall Gosnell hat den Leuten gezeigt, wie es sich anfühlt in diesem Vulkan zu sterben – wie lange es dauert, bis man stirbt. Wie der Körper hinterher aussieht, und wie es ist, voller Angst am Abgrund zu stehen. Das wahre Opfer Während die pro-life Aktivisten sich viel Mühe geben, die Jungfrauen vom Rand des Vulkans zurück zu reißen, müssen wir verstehen, dass es nicht der Vulkan ist, der diese Krise hervorruft. Die Krise verantworten diejenigen, die weiter unten am Berg stehen, und den Vulkan verehren. Die Menschen, die uns versprechen, dass es keine Änderung an der Möglichkeit zur Abtreibung geben soll, scheren sich nicht um die Opfer. Sie machen das unter sich aus – Männer, die in sexueller Ausschweifung leben, aber nicht mit dem Vatersein belastet werden wollen, und Frauen, die begehrt und vernascht werden wollen wie Spielzeug, ohne jemals benutzt auszusehen. Aber wir sind Christen! Das Opfer für unseren Egoismus wurde bereits gebracht. Jesus Christus hat sein Blut gegeben und sich für uns aufgeopfert, damit wir für Gott leben können. Im Kleinen und im Großen das Leben wählen In Römer 12,1 steht: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ Gott möchte nicht, dass wir ihm etwas Totes opfern, sondern unser Leben. Als seine Kinder sind wir dazu aufgerufen, unsere Leiber als ein lebendiges Opfer hinzugeben. Das Leben zu wählen heißt nicht nur, dass man nicht abtreibt, wenn man einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält. Gott möchte, dass wir beständig unsere Leiber darbieten als ein Opfer des Lebens, an allen unseren Tagen. Wenn wir ein Baby voll austragen, haben wir noch lange nicht unseren Beitrag geleistet. Wir können jeden Tag pro-life leben. Jeden Tag können wir das Leben anderer höher schätzen als unser eigenes. Jeden Tag können wir unsere Wünsche, unsere selbstsüchtigen Ziele, unseren Ehrgeiz niederlegen, und das Leben wählen. Und dieses Opfer ist nicht nur von Müttern gefordert. Jeder Christ kann für das Leben aufstehen, indem er sein eigenes Leben gibt. Jeden Tag ein lebendiges Opfer darbringen Gerade jetzt, in unserer Kultur, in unserer Zeit, ist es etwas Einzigartiges, wenn eine Mutter Opfer bringt für ihre Kinder. Wenn du dein Leben für deine Kinder aufopferst, und dich selbst Gott hingibst als ein lebendiges Opfer, strömt dieses Opfer einen Duft aus. Dieser Duft ist vor Gott ein Geruch des Lebens, steht aber im Gegensatz zu allem, wofür die Welt kämpft. Wenn du dich um deine Kinder kümmerst und dich selbst verleugnest, wenn du dich für sie aufopferst, auch an den langen Tagen und in den Zeiten der Müdigkeit, bist du ein Zeugnis für diese Welt. Wenn du dich als ein lebendiges Opfer darbringst, kann der Duft deines Opfers nicht verborgen bleiben. Wir wenden uns nicht unseren Kindern und unserem Haushalt zu, weil uns die Welt egal ist. Wir konzentrieren uns auf unsere Familie, weil die Welt den Geruch dieses Opfers braucht. Wir Mamas glauben manchmal, dass uns niemand bemerkt, wenn wir unserem Tagewerk nachgehen; so als ob es gar keinen Unterschied macht. Wir können das Gefühl bekommen, dass Demonstrationen vor Abtreibungskliniken der einzige Weg ist, um diesem Horror ein Ende zu bereiten, doch leider sind wir so eingenommen von unseren kleinen Kindern, dass wir es einfach nicht schaffen Demos zu organisieren. Gerade deshalb schreibe ich für Mütter über die kleinen Gelegenheiten in unserem normalen Tagesablauf. Nicht nur weil wir die Ermutigung brauchen, unsere Kinder mehr zu lieben. Nicht nur weil ich denke, dass wir unsere Arbeit und unsere Berufung schätzen sollen. Sondern weil ich denke, dass die Gelegenheiten, das Leben zu wählen, beständig vor uns auftauchen. Es ist eine tägliche Entscheidung. Eine Entscheidung, die nie ruht und niemals aufhört zu wachsen. Eine Entscheidung, die nur im Glauben getroffen werden kann, durch die Gnade unseres Heilandes, der uns gezeigt hat, wie man auf einem Altar lebt. Das wird die Welt verändern Das Mama-Sein gehört in die obere Liga der Selbstverleugnung. Millionen von Frauen töten ihr Baby, um sie zu umgehen. In unserer Gesellschaft der Selbstverwirklichung als selbstlose Mutter zu leben, ist eine revolutionäre Tat. Schau auf die Opfer, und freue dich an ihnen. Sei dir dessen bewusst, dass es dein Leben kostet, und lege es willig nieder. Die Welt hasst den Geruch dieses Opfers, denn sie hasst den Geruch der Gnade. Sie hasst es, weil es gleichzeitig der Duft des Lebens und der eines Opfers ist, und dies ist nur möglich durch unseren auferstandenen Retter. Es gibt Zeiten, in denen es wichtig ist, auf einem Bürgersteig zu stehen und ein Schild hoch zu halten. Aber ein Schild hochzuhalten macht nicht eine Mutter aus, die für das Leben steht. Pro-Life zu sein bedeutet, das Leben anderer höher zu schätzen als das eigene Leben. Es bedeutet, täglich den kleinen Seelen, die dir am nächsten stehen, freundlich zu begegnen. Es ist nicht nur eine Meinung, oder ein Standpunkt, oder eine Lobby. Es ist die Herrlichkeit einer mütterlichen Selbstaufopferung, die bei der Befruchtung beginnt und weiter geht mit Wehen, nächtlichem Stillen, Windeln und Butterbroten, Malstiften und Hausaufgaben, Krankheiten und Abschlussfeiern bis hin zu Enkelkindern. Es ist eine ganze Lawine von kleinen und großen Opfern. Diese Opfer brennen hell in der Küche, in Kinderzimmern und im Garten. Unser Mama-sein gibt der Pro-Life Bewegung ihr Leben, und das wird die Welt verändern.
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