von Rachel Jankovic, Auszüge aus dem Buch "Mom Enough", ©2015 Desiring God Foundation. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Jede Mama hat sich das schon oft gewünscht. Einfach ein bisschen Zeit allein. Ein ausgiebiges Bad, etwas Zeit um sich die Nägel zu lackieren, zum Frisör zu gehen, oder ein paar Stunden zu shoppen. Ab und zu brauchen wir einfach ein bisschen Freizeit. Mein Mann schickt mich gern mal weg, damit ich mir neues Strickgarn kaufen kann, oder mit Freundinnen einen Kaffee trinken. Und all das ist wirklich gut, denn es ermöglicht mir, danach wieder frisch ans Werk zu gehen. Dir selbst ein wenig Zeit zu gönnen ist ab und zu notwendig. Ich erinnere mich noch daran, wie nach der Geburt der Zwillinge meine morgendliche Dusche gefährdet war. Sie brauchten mich einfach weiter, und weiter, und immer noch, bis es schon ziemlich spät wurde. Ich war noch im Schlafanzug. Da hatte ich plötzlich eine Idee. Ich würde die zwei einfach in ihre Bettchen legen und schnell unter die Dusche gehen. Sie würden vielleicht ein paar Minuten schreien – aber sie waren gestillt und sauber, sie würden es also überleben. Ich selbst hatte noch nichts gegessen und war auch nicht sauber, und ich würde es nicht überleben. Ich legte die Zwillinge also in ihre Bettchen und sagte: „Ich bin in ein paar Minuten wieder da. Viel Spaß!“ und ging ins Bad. Wenn ich mich recht erinnere duschte ich in Rekordzeit und las dann noch ein paar Minuten meine Bibel. All dies erzähle ich um zu zeigen, dass ich wirklich verstehe, dass man Zeit für sich selbst braucht. Es ist notwendig und fühlt sich fabelhaft an. Es ist nicht gut für die Kinder, eine erschöpfte, ungeduschte Mutter zu haben, also nimm dir ruhig die Zeit dafür. Finde eine Möglichkeit. Schalte wenn nötig eine Zeichentrickserie an– das bedeutet nicht das Ender der Welt. Aber es gibt einen Trend, vor dem wir uns in Acht nehmen müssen. Muttersein ist eine sehr anstrengende Aufgabe. Es ist so fordernd und aufdringlich, dass es sogar deinen Körper einnimmt. Es benutzt deinen Körper, nicht selten recht unsanft. Das kann beginnen uns zu stören. Du hast vielleicht noch einige Kilo zu verlieren, und es beginnt dich zu ärgern. Vielleicht ist auch etwas in deinem Körper durch eine Schwangerschaft dauerhaft geschädigt worden. Du hast eine große Narbe, Schwangerschaftsstreifen, und ausgeleierte Haut. Und das ist dir lästig. Du hast wahrscheinlich nicht die Zeit, so viel Sport zu machen, wie du gerne würdest. All diese Dinge können wir als Angriff auf uns selbst und auf unseren Körper ansehen. Es gibt zwei Punkte, die ich hier deutlich machen möchte. Erstens: Unsere Körper ist ein Werkzeug, nicht ein Schatz. Du solltest nicht den Tag damit zubringen, deinen Körper in der Form zu halten, den er hatte, als du achtzehn warst. Lasse zu, dass er benutzt wird. Denn dein Muttersein nutzt deinen Körper genau so, wie Gott es für ihn vorgesehen hat. Wenn du stirbst möchtest du einen ramponierten und verbrauchten Leib haben. Kinder hinterlassen die richtigen Schäden. Es gibt sicherlich Arten deinen Körper zu schädigen, die nicht von Gott geplant, und daher Ungehorsam sind. Aber dein Bauch wurde dafür geschaffen, Babys auszutragen und jede davon hinterlassene Spur ist nur ein Zeichen dafür, dass du dein Werkzeug gut nutzt. Unser Körper ist nicht dazu da, wie ein Museumsstück zur Schau gestellt zu werden. Er wurde uns nicht gegeben, um geschont zu werden, sondern um genutzt zu werden. Also lass deinen Körper willig gebraucht werden, und pflege ihn gern. Wenn du hart dafür arbeiten musst, den Babybauch wieder los zu werden (was wohl sein könnte), dann betrachte es als Instandhaltung deines Werkzeuges. Du möchtest deinen Körper wieder in Form bringen, um ihn weiter gut nutzen zu können. Vielleicht wird er noch für weitere Schwangerschaften gebraucht, oder einfach um für die Kinder zu sorgen, die du bereits hast. Wir sollten nicht danach streben, unseren Körper wieder in Form zu bringen, um ihn zurück aufs Podest zu stellen, wo niemand ihm etwas anhaben kann, oder ihn so zurecht zu machen, dass es aussieht als wäre nie etwas passiert. Dein Körper ist ein Werkzeug. Nutze es. Dein Körper ist ein Werkzeug. Pflege ihn. Dass du deinen Körper für deine Kinder aufopferst ist keine Entschuldigung dafür, den Rest ihrer Kindheit in Jogginghosen herum zu schlurfen. Mit achtzehn Jahren warst du vielleicht dünn, ohne dich dafür anzustrengen. Mit dreißig, nachdem du einige Kinder zur Welt gebracht hast, kostet es wahrscheinlich mehr Anstrengung. Und falls es dich interessiert: Diese Worte kommen nicht von einer dieser Supermamas, die schlanker aus dem Krankenhaus kommen, als sie rein gegangen sind! Meine Kinder haben ihre Spuren an mir hinterlassen! Narben, Schwangerschaftsstreifen und ein Rettungsring sind alles Bestandteile unserer Arbeit am Reich Gottes. Eine christliche Frau kann in unserer heutigen Welt kein besseres Zeugnis ablegen, als dass sie mit Freuden ihren Körper für andere hingibt. Während viele Frauen keine Kinder haben wollen, oder die Kinder abtreiben, die Gott ihnen schenkt, ist das Zeugnis einer Frau, die die Kosten kennt und willig in Kauf nimmt, weitreichend. Obwohl es eine reiche Belohnung gibt, ist das Opfer sehr real. Der Grund dafür, dass so viele Frauen keine Kinder wollen ist, dass es mit vielen Beschwerden und Opfern verbunden ist. Aber die richtige Reaktion auf diese Schwierigkeiten ist nicht, davon zu laufen, sondern sie mit Freude und Glauben zu überwinden. Mein sehr liebevoller und weiser Mann hat mir am Ostermorgen einmal einen kleinen Brief geschrieben, zwei Wochen nachdem Daphne geboren war. Er schrieb auf den Umschlag: „An meine Frau, bevor sie heute Morgen zum Kleiderschrank geht“, oder etwas ähnlich Romantisches. In dem Brief ermutigte er mich dazu, mir vor Augen zu halten, dass es keine passendere Art gibt Ostern zu feiern (oder irgendeinen anderen Tag im christlichen Leben), als in einem Körper, der für andere aufgeopfert wurde. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass dein Körper ein Zeugnis für die Welt ist, der ihr zeigt, wofür Gott ihn bestimmt hat. Trage dein Extragewicht fröhlich mit dir herum, bis du es fröhlich verlieren kannst. Sei nicht ärgerlich über die Schäden, die deine Kinder deinem Körper zugefügt haben. So wie eine Gitarre reift und mit dem Alter besser klingt, so kann dein Körper seinen Gott besser preisen, nachdem er gemäß Seinem Plan gebraucht wurde. Ärger dich nicht darüber, freue dich daran. Zweitens: Die Welt hat eine sehr wirre Vorstellung von dem eigenen „Selbst“. Sie denkt und vermittelt uns, dass wir alle einzelne Individuen seien, die sich auch mal zurückziehen müssen, um zu sich selbst zu finden. Eine Mutter muss baldmöglichst zu ihrem vorigen Arbeitsplatz zurückkehren, um sich selbst zu verwirklichen. Ehen werden aufgelöst, weil die Leute wieder sich selbst treu sein wollen. Sie wollen sich selbst leben. Aber die christliche Sicht vom „Selbst“ ist anders, und du musst sicher stellen, dass du diese Sicht hast. Wir sind wie Figuren in einem Theaterstück. Unser eigentliches Selbst ist nicht irgendwo hinter dem Vorhang und wartet darauf entdeckt zu werden. Wer du bist ist wo du bist. Wenn du verheiratet bist, dann ist dein Selbst verheiratet. Die Geschichte entfaltet sich, und damit auch dein Charakter. Deine Kinder verändern dich in eine andere Person. Wenn du plötzlich die Panik bekommst, weil es alles so schnell ging und du dich selbst nicht mehr kennst, dann brauchst du nicht Zeit für dich allein. Was du brauchst, sind deine Leute. Schau dich um, schau auf die Menschen, die dich zu dem gemacht haben, was du bist: Dein Mann und deine Kinder. Studiere sie. Sie sind du. Wenn du dich selbst kennen willst, konzentriere dich auf sie. Die Frau, die zu sich selbst finden will, indem sie die Menschen, die ihr nahe stehen, abweist und wegschickt, wird herausfinden, dass sie ein sehr gebrochenes kleines Wesen ist. Das wiederum führt dazu, dass sie die Menschen ablehnt, die sie aus ihrer Sicht zu dem gemacht haben, was sie ist. Sie wird sagen „Ich war einmal voller Energie. Aber diese Menschen nehmen, nehmen, nehmen von mir und ich habe keine Zeit einfach mal ich selbst zu sein.“ Und die Welt sammelt sich um sie und tröstet sie und sagt ihr, sie braucht mehr Zeit um ihren Träumen zu folgen. Aber die christliche Frau muss sehen: „Ich war vorher so langweilig! Nun hat mein Charakter mehr Tiefe, ich habe Menschen, die ich lieben kann und es gibt Schweres, das ich tragen lerne.“ Der Blick einer christlichen Frau ist immer nach vorne gerichtet, niemals zurück. Deine Identität spiegelt sich in den Menschen wider, die dir nahe stehen. Lass mich das nochmal von einer anderen Perspektive beleuchten. Als verheiratete christliche Frauen findet sich unsere Identität in unseren Ehemännern. Wir sind ihre Hilfen. Unsere Berufung ist menschen-orientiert. Es folgt daraus, dass du nicht wissen kannst, was deine Berufung ist, bis du weißt wer deine Berufung ist. Bis zu deiner Hochzeit bist du an keine bestimmte Person gebunden. Die Ehe gibt dir eine ganz neue Ausrichtung. Und Kinder tun das noch mehr. Nun ist es deine Berufung, deinem Mann eine Hilfe zu sein, indem du diese kleinen Persönchen groß ziehst. Menschen, Menschen überall, und keine Zeit für dich selbst. Aber denk daran, dass genau das deine Berufung ist. Es gehört zu dir. Sie gehören zu dir. Wenn du wirkliche wertvolle „Zeit für mich“ haben möchtest, gehe mit deinem Mann auf ein Date. Unternimm etwas Besonderes mit deinen Kindern. Diese Menschen sind du selbst. Eure Identitäten sollen ineinander aufgehen, so hat Gott das Theaterstück geplant, und so sollen wir es aufführen.
0 Comments
von Trillia Newbell aus dem Buch „Mom Enough“, © Desiring God. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Gefäße aus Ton sind zerbrechlich. Sie gehen leicht kaputt, obwohl sie auf den ersten Blick stabil zu sein scheinen. Auf der einen Seite sind Tongefäße durch Feuer gehärtet. Der Brennofen macht aus dem unfertigen Lehmprodukt einen nützlichen Haushaltsgegenstand. Aber ein Tongefäß kann durch einen kleinen Stoß vom Tisch fallen und in tausend Teile zerbrechen. Die Härte des Gefäßes trügt. Das dicke Porzellan ist zerbrechlicher als es aussieht. Kein Wunder, dass die Bibel Menschen oft mit Tongefäßen vergleicht. Wir sind wie die Gefäße eines Töpfers, die darauf warten in Stücke zu brechen (Psalm 31,13; Jesaja 30,14). Wir sind schwach. Wir werden müde und matt. Wir werden alt und gebrechlich. Als Mama von kleinen Kindern werde ich täglich mit meiner Schwachheit konfrontiert. Häufig geschieht das in Form meiner Müdigkeit und Ungeduld. Muttersein ist ermüdend, aber meine Kinder trifft keine Schuld für meine Schwachheit. Sie sind eine große Freude und ein Segen. Meine Müdigkeit erinnert mich daran, dass ich Teil einer gefallenen Welt bin. Sie zeigt mir, dass ich meinen Heiland unbedingt brauche. Folgendes Szenario ereignet sich regelmäßig bei uns: Ich bin müde, aber aus Stolz weigere ich mich zu ruhen. Schließlich gibt es so viel zu tun! Und diese „Müdigkeit ohne Ruhe“ führt dazu, dass ich mit meinen Lieben ungeduldig bin. Unser ungeliebtes Kapital schätzen lernen Was würde passieren, wenn ich mich damit abfinden würde, dass ich ein Gefäß aus Ton bin? Was, wenn ich nicht ignorieren würde, dass ich als Mensch manchmal richtig müde werde? Was, wenn ich eine biblische Sicht davon entwickeln würde, was es bedeutet, schwach zu sein? In Gottes Wirtschaftsdenken gehört unsere Schwachheit zu unserem größten Kapital. Aber ist es nicht schwer, das zu glauben? Es ist schwer zu glauben, dass Schwachheit zu unserem Besten sein kann. Aber besser als irgendetwas anderes zieht Schwachheit unsere Aufmerksamkeit auf den EINEN, der niemals müde oder schwach wird (Jesaja 40,28). Aus unserer eigenen Kraft heraus zu versuchen es besser zu machen, löst das Problem unserer Schwachheit nicht. Vielmehr macht es unsere Schwachheit noch deutlicher. Meine eigenen Anstrengungen lassen mich meistens ausgelaugt und freudlos werden. Jonathan Parnell schreibt: „Unsere Schwachheit zu schätzen bringt uns Frieden, denn uns wird neu klar, dass Gott uns aus Gnade liebt, und nicht aufgrund unserer Stärke. Unsere Freude beruht nicht auf unserem Können, sondern auf der Kraft, die Gott uns in Christus schenkt, in dem einen, in dem er uns vor Grundlegung der Welt erwählt hat, gemäß seinem eigenen Ratschluss und seiner Gnade. (1 Tim 1,9).“ Das bringt einer schwachen und erschöpften Mama Freude! Gott liebt dich, wie du bist. Er hat dich nicht berufen, als du stark warst, sondern in deiner Schwachheit (1 Korinther 1,27). Während wir schwach waren, starb Christus für uns Gottlose (Römer 5,6). Mit Zuversicht voran gehen Das ist der tiefere Sinn dahinter, wenn wir mit Gefäßen aus Ton verglichen werden. Es zeigt, dass Gott unerreichbar mächtig ist, nicht wir selbst (2 Korinther 4,7). Wir sind schwach, wir sind zerbrechlich, wir sind matt – und dennoch: Wir sind erwählt. Wir sind geliebt. „Das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme.“ 1 Korinther 1,27-29 Unser einziger Grund uns zu rühmen ist Jesus, unser Herr, der unsere Weisheit und Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung ist (1 Korinther 1,30). Er ist unsere vollkommene Gerechtigkeit, der uns nicht nur in unserer Schwachheit begegnet, sondern auch unsere Sünde durch sein Blut bedeckt. Mamas, wir können in unserer Schwachheit voran gehen. Wir können uns unserer Schwachheit rühmen und frei bekennen, dass wir Jesus brauchen. Das gibt uns die richtige Zuversicht. Wir müssen nicht hinkend gehen, auf uns selbst beschränkt. Wir können zuversichtlich gehen, nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft unseres Heilandes. Es ist gut, ein Gefäß aus Ton zu sein.
von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung In unserem Haus gibt es eine ganz bestimmte Art Chaos, die nur für den Sonntag reserviert ist. Wir machen das nicht absichtlich. Es ist einfach so. Eines Sonntagmorgens musste mein Mann schon früher los um beim Herrichten des Gottesdienstraumes zu helfen. Bevor er ging, schaute er ins Schlafzimmer um Tschüss zu sagen. Ich hatte die Jungs gerade durch die Badewanne gezogen. Nun stand ich mitten im Schlafzimmer, umgeben von vier nackten kleinen Jungs zwischen 1 und 5 Jahren, die schreiend um mich herum rannten. Ihre Sonntagskleidung hatte ich in einer Ecke gestapelt. Ich stopfte mir einen Müsliriegel und Kaffe in den Mund, um für die Anziehrunde aufzutanken. „Ich gehe jetzt.“, sagte mein Mann zögernd. Er überlegte offensichtlich, ob er wirklich gehen sollte. „Ja, wir kommen nach, sobald wir eben kommen.“, sagte ich. „Falls wir kommen.“, dachte ich. Sonntage sind hart für Mamas. Egal wie sehr ich mich bemühe alles schon am Samstagabend bereit zu legen, ich bin nie völlig auf den Sonntag vorbereitet. Manchmal komme ich dazu, das Essen vorzukochen. Meistens ist die Kleidung bereits gebügelt. Aber dann kommt der Sonntagmorgen und die Ereignisse nehmen ihren Lauf. Meine eigenen Erwartungen machen es nur noch schwieriger. „So sollte das alles nicht ablaufen.“, sage ich mir selbst. „Sonntag ist ein Tag, an dem man sich auf Gott konzentrieren soll, und Herz und Gedanken für die nächste Woche neu ausrichten.“ Wenn es dann dazu kommt, dass der Sonntag der chaotischste Tag der ganzen Woche ist, dann fühlen wir uns wie Versager. Wir fühlen uns auch von anderen verurteilt. Eines Tages sagte eine liebe Freundin, die selbst Oma ist, etwas zu mir, das mich sofort erleichterte: „Der Tag des Herrn ist ein Tag der Ruhe und Freude – außer, wenn du Mama bist. Dann ist er ein Tag voll Rennerei und Stress.“ Einfach zu hören, wie jemand offen ausspricht was ich durchmache, führte dazu, dass ich mich gleich besser fühlte. Sie verurteilte mich nicht. Sie fühlte mit mir. Ein anderes Mal fragte mich eine Freundin, was ich nach dem Gottesdienst zuhause gemacht hätte. „Ich habe Wäsche gemacht.“, war meine Antwort. Sie rollte ihre Augen und sagte: „Nicht wirklich, Sara! Du solltest am Sonntag mal ruhen und dir eine Pause gönnen!“ Leider hatte ich aber vergessen, den Kindern zu sagen, dass sie mit Einnässen mal eine Pause machen sollten. Jesus sagte: „Wer ist unter euch, der sein einziges Schaf, wenn es ihm am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und ihm heraushilft?“ (Matthäus 12,11). Ich frage also: „Wer von euch Mamas wird nicht die Waschmaschine anwerfen, wenn sie voller eingenässter Bettwäsche ist? Selbst am Sonntag?!“ Wir brauchen den Tag des Herrn. Die Lebensphase einer jungen Mutter ist besonderen Angriffen ausgesetzt. Wir sehnen uns nach Gemeinschaft mit Gott und mit dem Volk Gottes und brauchen das um bei Verstand zu bleiben. Ich kann gut nachvollziehen wie David sagte: „Ich freue mich an denen, die zu mir sagen: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen!“ (Psalm 122,1). Aber wie viele Sonntage müssen Mamas zuhause bleiben wegen kranker Kinder, Schwangerschaftsübelkeit, Neugeborener, etc.? Ich erinnere mich an meinen ersten Sonntag mit unserem vierten Kind. Mein Mann nahm die anderen drei Kinder mit in die Gemeinde, damit ich ruhen konnte. Ich schaltete den Livestream der Predigt an, hielt mein Baby auf dem Arm und schluchzte. Ich konnte nur die Rücken und Hinterköpfe der Versammlung sehen und wünschte mir so sehr, dabei zu sein. Ich war geistlich, körperlich und emotional ausgelaugt. Und ich konnte nicht mit in den Gottesdienst gehen. Aber Gott hatte mich nicht vergessen. Er ist nicht nur im Versammlungsraum der Gemeinde anwesend, sondern auch bei mir zuhause. Ich versorgte mein kleines Baby, das er mir geschenkt hatte, und er versorgte gleichzeitig mein Herz. Er reichte mir besondere Gnade dar, ob ich es in dieser Zeit merkte oder nicht. Wenn ich zurück schaue, dann kann ich ehrlich sagen, dass er mich durch sein Wort genährt und durch seinen Heiligen Geist getröstet hat in einer Zeit, in der mein Leben so durcheinander war, dass ich dachte, ich könnte unmöglich geistlich wachsen. Aber ich wuchs. Damit möchte ich nicht sagen, dass Online Predigten und verheulte Sonntage im Schlafzimmer die Gemeinde ersetzen können. Aber wenn wir uns in Lebenslagen befinden, in denen wir nicht so am Gottesdienst teilhaben können, wie wir es gerne würden, vernachlässigt Gott doch nicht unsere geistlichen Bedürfnisse. „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe wird er sorgsam führen.“ (Jesaja 40,11). Ich war ganze fünf Jahre hindurch ein stillendes Mutterschaf. Ich bin überaus dankbar, dass mein Gott so erbarmungsvoll ist. Es gibt Sonntage, an denen ich mich wegen dem unruhigen Kleinkind auf meinem Schoß später nicht an ein Wort der Predigt erinnern kann. Und dann gibt es andere Predigten, die mir für immer im Gedächtnis bleiben werden, genau wegen dem zappeligen Kleinkind auf meinem Schoß. Ich muss mich sehr auf das Zuhören konzentrieren und alles ganz bewusst in meinem Herzen bewahren, denn die Momente der Klarheit sind nur wenige. Seid ihr frustriert von dem Ablauf eurer Sonntage, Mamas? Gott hat euch nicht vergessen. Er ist dir auch nicht böse und denkt, dass du endlich die Kurve kriegen sollst. Ich möchte dir hier nicht sagen, dass du etwas anders machen sollst. Ich bin nicht hier um dir zu sagen, dass du deinen Wecker früher stellen sollst, oder die Sonntagskleidung schon am Abend vorher raus legen. Ich möchte dich nur daran erinnern (wie ich auch mich daran erinnere), dass du geliebt bist. Die gleiche Treue, die jeden Morgen die Sonne aufgehen und abends wieder untergehen lässt, eröffnet auch eine Phase in deinem Leben und schließt sie wieder zu, um eine neue zu öffnen. Schau auf die andere Seite des chaotischen Alltags und achte auf die besondere Gnade, die er für dich in dieser Lebensphase maßgeschneidert darreicht.
von Christina Fox aus dem Buch "Mom Enough" © 2015 Desiring God Foundation. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Es gibt Tage, da wache ich auf, und alles geht schief. Der Wecker hat nicht geklingelt. Die Kinder brauchen ewig, um sich anzuziehen. Nachdem ich Müsli-Schüsseln auf den Tisch gestellt habe, schaue ich in den Kühlschrank und die Milch ist leer. Auf dem Weg zu einem Termin sind alle Ampeln rot. Das Wartezimmer ist eng und voll, wir müssen lange warten, und die Jungs sind voller Energie. Nach dem Termin halten wir beim Supermarkt, um Milch zu holen. Die Jungs benehmen sich wie wilde Tiere, die dem Zoo entlaufen sind. Mein Herz seufzt und ich wünsche mir, ich könnte den Tag noch einmal von vorne anfangen. Was soll ich tun? Tage wie dieser lassen uns oft verzweifelt zurück. Ich fühlte mich frustriert, gestresst und überfordert. Ich versuchte händeringend herauszufinden, warum mein Leben so chaotisch ist und wie ich es besser machen kann. Dann fühlte ich mich wieder schuldig, weil ich unfähig war, mich zu verbessern. Ich dachte, vielleicht muss ich mich einfach besser organisieren. Wenn ich jede Einzelheit meines Lebens besser durchplanen würde, dann hätte ich vielleicht nicht solche stressigen Tage. Ich durchforstete Blogs und las Bücher, immer in der Hoffnung etwas zu finden, was mein Leben vereinfachen würde. Ich dachte die ganze Zeit es müsste etwas geben, was ich verändern kann – dass es etwas geben müsste, was ich tun könnte um meine Tage wieder unter Kontrolle zu bekommen. Und was ich tatsächlich brauche ist Theologie. Ich muss Gott wirklich kennen und seine Wahrheit auf meinen Tag wirken lassen. Mir fiel auf, dass ich doch an die Lehre der Souveränität Gottes glaube. Und wenn ich wirklich daran glaube, dann bedeutet das, dass Gott nie überrascht und frustriert ist durch irgendetwas, was in meinem Leben geschieht. Spurgeon sagte einmal, dass ohne Gottes Willen nicht einmal ein Staubkörnchen weggeweht wird. Gott hat die souveräne Herrschaft über alles, was er geschaffen hat, auch über jedes Detail unseres Lebens. „Alles, was er will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen.“ (Psalm 135,6) Ein besserer Plan für mich Da dies wahr ist – da nichts passiert, was außerhalb von Gottes Plan oder Willen ist – sind auch alle täglichen Herausforderungen an mich als Mutter unter seiner souveränen Leitung. Er weiß um die Wutanfälle im Supermarkt, das Erbrechen mitten in der Nacht, den Kampf zur Schlafenszeit. Streitigkeiten zwischen den Geschwistern, Filzstift an der Wand, oder Unfälle beim Trockenwerden überraschen ihn nicht. All diese Ereignisse in unserem Leben, die sich anfühlen, als hätten wir die Kontrolle verloren, sind doch in Gottes Hand. In Klagelieder 3,37-38 lesen wir: „Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten?“ Jerry Bridges schreibt in seinem Kommentar über diesen Abschnitt: „Gott lenkt jeden Umstand und jedes Ereignis in unserem Leben, und er nutzt sie oft auf für uns nicht erkennbare weise, um uns mehr in das Bild Christi umzugestalten.“ Für mich als Mutter bedeutet das, dass jedes Mal, wenn ich zu spät bin und jedes Mal, wenn die Milch leer ist, Gott das souverän so gelenkt hat und zu meinem Besten dienen lässt. Gott nutzt selbst den Wutanfall meines Sohnes, um mich zu verändern. Diese Wahrheit hat mir große Freiheit geschenkt. Statt wegen scheinbar zufälligen und chaotischen Ereignissen in meinem Leben zu verzweifeln, kann ich sie nun im Licht seines souveränen Handelns sehen. Wenn meine Tage lang sind und alles schief zu gehen scheint, dann weiß ich, dass dies nicht grundlos passiert. Denn alle Herausforderungen, denen ich mich als Mutter stellen muss, werden mir zum geistlichen Segen – sie sind da, um mich mehr in das Ebenbild Christi zu verwandeln. (Römer 8,28-29). Gott hat nicht die Aufgabe, mein Leben angenehmer, bequemer und stressfreier zu gestalten. Er hat etwas Wichtigeres für mich im Sinn: meine Heiligung. Es gibt Hoffnung Inmitten von Chaos sehe ich Jesus, und ich sehe, wie sehr ich das Evangelium in jedem Augenblick meines Lebens brauche. Der Gott der Gnade, der mich aus der Sünde gerettet hat, ist der Gott der Gnade, der mir hilft, in den engen Räumlichkeiten eines Kinderarztes geduldig zu sein. Jede herausfordernde Situation ist eine Gelegenheit für mich, ihm zu vertrauen – zu gehorchen, zu lernen, zu wachsen und mich auf seine Gnade zu verlassen. Wenn also heute der Trockner kaputt gehen sollte und die Autoreifen platzen, muss ich nicht verzweifeln, denn es gibt Hoffnung. Ich habe nicht das Gefühl, dass mein Leben außer Kontrolle ist, wenn ich weiß, WER die Kontrolle hat. Wir können Gottes Souveränität vertrauen und darin ruhen, da wir wissen, dass er alles dazu dienen lässt, dass wir in der Heiligung wachsen, und er geehrt wird.
von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung ![]() Ich war außer mir vor Freude als wir herausfanden, dass unser zweites Baby ein Junge ist. Wir hatten schon einen Jungen und ich träumte von der wunderschönen Freundschaft, die sie entwickeln würden. Ich konnte es kaum erwarten, dass unser Baby alt genug war um mit seinem Bruder zu spielen. Die beiden haben nur 15 Monate Altersunterschied, ich musste also nicht lange darauf warten. Dann, eines Tages, war es soweit. Mein Herz frohlockte über das glückliche Lächeln, das die Kinder füreinander hatten. Ich konnte zusehen, wie sich ein lebenslanges, brüderliches Band zwischen ihnen wob. Aber mit dieser Freundschaft entstand auch etwas, worauf ich überhaupt nicht vorbereitet war: Streit. Und ich meine richtig handfesten Streit. Es gab Tage, an denen ich kaum zu etwas anderem kam, als Streit zu schlichten. Ihre Schreie waren mein Wecker. Mein Mann und ich dachten, dass es das Beste wäre, jedes unserer Kinder in einem Einzelzimmer aufwachsen zu lassen, nur um den Frieden in unserem Haus zu gewährleisten. Ich war nicht nur frustriert. Mein Herz war gebrochen. Ich wollte meine Kinder nicht auseinander halten. Ich wollte, dass sie gerne zusammen sind, genau wie wir gerne mit ihnen zusammen waren. Aber die natürliche Torheit, mit der sie geboren wurden, trat in ihren Taten zutage. Wir konnten sie nicht immer getrennt halten, aber wir konnten auch nicht ständig Schiedsrichter spielen. 1. Friedensstifter und Friedensbrecher Der Streit zwischen den Geschwistern erreichte seinen Höhepunkt, als wir drei Jungs unter vier Jahren hatten, und ein weiterer unterwegs war. Ich war verzweifelt. Eines Morgens holte ich einige Bastelsachen hervor und versammelte alle auf meinem Bett. Auf ein dickes Stück Pappe malte ich zwei Kategorien: Frieden stiften, und Frieden brechen. Ich malte ein fröhliches Herz auf die eine Seite und ein gebrochenes auf die andere. Ich erklärte den Jungs, dass Frieden auch Freude bedeutet. Es bedeutet Ruhe und Liebe untereinander. „Der beste Friede der ganzen Welt kommt von Jesus. Wenn wir ihm vertrauen, nimmt er unsere Sünde weg und gibt uns ganz besonderen Frieden. Da Jesus uns Frieden schenkt, wollen wir auch mit unseren Brüdern Frieden haben. Ich habe Bilder für euch gemalt.“, sagte ich und sie freuten sich darüber. „Ich möchte, dass ihr mir sagt, ob die Kinder in den Bildern Frieden stiften, oder Frieden brechen.“ Einer nach dem anderen schaute ein Bild an und half mir, es auf die richtige Seite zu kleben. Ich hatte Situationen ausgewählt, die typisch für sie waren: Spielzeug wegnehmen, den Turm von jemandem umwerfen, schubsen, Essen werfen, etc. Es war nicht hübsch, aber es erfüllte seine Aufgabe. Sie verstanden es. Und sie waren geschockt. Den Rest des Tages rannten sie immer wieder zu unserem Kunstwerk um nachzusehen ob das, was sie taten, in die Kategorie „Frieden stiften“ oder „Frieden brechen“ einzuordnen war. Sie konnten ihre Taten in den Bildern wiedererkennen und konnten mir sagen, was gut oder schlecht war. Wir haben diese Idee im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Frieden zu stiften bedeutet nicht immer nur, die Gerechtigkeit durchzusetzen. Es geht nicht darum, deine Rechte geltend zu machen. Manchmal sind andere unfair. Manchmal provozieren sie dich. Aber wie kannst du auch in solchen Situationen Frieden stiften? Dieses einfache Schaubild (das schon mehrmals zerrissen und wieder zusammengeklebt wurde) hat meinen Jungs beigebracht, dass es beim Stiften von Frieden nicht darum geht, sich durchzusetzen. Oft bedeutet es vielmehr, dass man ein Opfer bringen muss, um den Streit zu beenden. Wenn einer der Jungs angerannt kommt und sich darüber beschwert, was ein Bruder gemacht hat, dann frage ich zuerst: „Was hast du getan, um den Frieden wieder herzustellen?“ Meistens schaut er mich dann verdutzt an. Ich sage ihm, dass er zurück gehen soll um, so gut er kann, Frieden zu stiften. Wenn es nicht klappt, kann er wieder zu mir kommen. 2. Lege ihnen Worte in den Mund „Nein! Hör auf damit! Das ist MEINS! Gib das her!“ Ohne Hilfestellung sind dies die einzigen Sätze, die Kinder untereinander sagen. Sie wissen nicht, wie sie sich sonst ausdrücken sollen. Ihre Worte werden durch ihre Selbstsucht geschürt. Wir müssen sie lehren. Wir müssen ihnen die Worte vorsprechen und ihnen demonstrieren, wann sie diese anwenden sollen. In unserer Familie haben wir zunächst entschieden, die oben verwendeten Worte zu verbieten. Wir erklärten unseren Kindern, dass es immer auch andere Ausdrucksmöglichkeiten gibt. Dann lehrten wir ihnen drei friedensstiftende Sätze, die sie bei jedem Streit anwenden können: „Darf ich das bitte auch mal haben?“ „Du kannst das haben, wenn ich fertig bin.“ „Bitte hör auf damit.“ Diese Sätze sind in unserem Haus so oft zu hören, dass selbst die Zweijährigen sie beherrschen. Wenn doch wieder friedensbrechende Worte auftauchen, bitten wir unsere Kinder, es noch einmal neu zu versuchen. Jedes zornige Wort muss durch ein freundliches ersetzt werden. Und das muss geübt sein. SEHR OFT. Ich traf mich neulich mit einer anderen Mutter und hörte, wie sie zu ihrer Tochter sagte: „So mit deiner Mutter zu reden ist respektlos. Was hättest du stattdessen sagen sollen?“ Ich war ermutigt durch die gute Reaktion dieser Mutter. Sie wusste, dass ihre Tochter belehrt werden muss. Lehre deine Kinder, wie sie reden sollen, wenn sie ärgerlich oder gekränkt sind. Lehre sie, wie sie fragen sollen, wenn sie etwas möchten. Dies wird einen positiven Einfluss auf jede ihrer Beziehungen haben, nicht nur jetzt, sondern auch noch wenn sie erwachsen sind. 3. Teamgeist Seit letztem Jahr können unsere Kinder mehr und mehr an Mannschaftssportarten teilnehmen. Unausweichlich war es soweit, dass wir über Mobbing reden mussten. Da unsere Jungs im Alter so dicht sind, können sie viele Dinge im Leben gemeinsam tun. Wir lehrten sie daher, dass es ihre ganz besondere Aufgabe ist, ihre Brüder vor Mobbing zu schützen. „Ihr müsst aufeinander Acht haben. Wenn du siehst, dass jemand deinen Bruder ärgert, dann geh hin und verteidige ihn.“ Diese Lektion hat zwei Ziele. Auf diese Weise fühlen sie sich vor Mobbing geschützt, und sie lernen gleichzeitig, bei uns zuhause ihre Brüder nicht zu ärgern. „Hey, ich erwarte doch von dir, dass du deinen Bruder beschützt, hast du das schon vergessen?!“ Wenn einer den anderen verletzt, dann wird er daran erinnert, dass er jetzt seinen Bruder mobbt, obwohl er ihn doch vor Mobbing schützen sollte. Ich habe beobachtet, dass der „Teamgeist“ in Familien auch nach hinten los gehen kann. Das Ziel ist die Einheit der Familie zu fördern, nicht den Stolz der Familie. Wenn Familien es zu weit treiben, dann denken die Kinder am Ende, ihre Familie sei besser als andere Familien – ihre Entscheidungen sind richtiger, ihre Regeln sind besser, etc. „Ein Wallace Kind wird so etwas nicht tun!“ ist ein Beispiel dafür, wie wir es nicht übertreiben wollen. Es geht hier nicht um uns. Wir sind nicht ein Team, um uns selbst besser darzustellen, sondern um dem Leib Christi besser dienen zu können. Wenn wir unsere Kinder lehren, ein Teil unserer Familie zu sein, zeigen wir ihnen damit, wie sie auch ein Teil der Familie Gottes (der Gemeinde) sein können. Letztlich bedeutet das immer Dienst an anderen.
Wenn wir beobachten, wie unsere Kinder diese Dinge beachten, dann sagen wir: „Tolle Arbeit, Team!“ Das christliche Leben ist nicht individualistisch. Wenn wir unseren Kindern zuhause zeigen, wie sie ein Team sein können, dann werden sie dadurch darauf vorbereitet, Teil der sichtbaren Verkörperung des Evangeliums in dieser Welt zu sein – dem Leib Christi, der Gemeinde. 4. Die richtige Art, sich zu entschuldigen Hast du schon mal jemanden getroffen, der nicht dazu in der Lage ist, sich richtig zu entschuldigen? Oder vielleicht bist du diese Person. Um Verzeihung zu bitten ist schwer. Wir wollen, dass unsere Kinder das jetzt üben, damit sie es später in ihren Beziehungen mit ihrem Partner, ihren Kollegen, Chefs, etc. beherrschen. Wie könnten sie es besser lernen, als wenn sie es bei ihren Geschwistern üben?! Es gibt im Laufe des Tages reichlich Gelegenheiten dazu. Wenn unsere Kinder streiten, dann möchten wir der Sache auf den Grund gehen. Es geht nicht darum, wer das Spielzeug zuerst hatte. Es geht darum, wie wir anderen mit unseren Worten und Taten begegnen. Neulich habe ich einen sehr guten Artikel darüber gelesen, wie man ein Kind dazu anleitet, sich von Herzen zu entschuldigen. Dafür werden folgende vier Sätze gelernt: „Ich möchte mich für … entschuldigen. Das war falsch, weil … In Zukunft möchte ich das besser machen, indem ich … Kannst du mir bitte vergeben?“ Das geht über eine schnell und widerwillig gemurmeltes „Entschuldigung!“ hinaus. Das ist eine Lektion in Liebe und Demut. Letztlich kannst du den Streit zwischen den Kindern nicht immer klären. Aber du kannst ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, die sie brauchen um ihren Streit selbst zu schlichten. Statt zu erfragen, wer das Spielzeug zuerst hatte, kannst du fragen: „Wer hat in dieser Situation seinem Bruder Liebe erwiesen?“ oder: „Bist du deinem Bruder eine Hilfe, oder ärgerst du ihn?“. Unterstütze deine Kinder darin, ihren Streit geistlich zu betrachten. So wirst du nicht mehr nur den Streit beenden. Du öffnest die Tür zu tiefer Freundschaft zwischen deinen Kindern. Streiten meine Kinder noch? Jeden Tag! Aber dann umarmen sie sich auch wieder, wenn ich es gar nicht sehe.
|
Kategorien
Alle
Archiv
September 2019
|