von Susanne Hiller Als Mamas und Ehefrauen sind wir den ganzen Tag damit beschäftigt uns um andere zu kümmern. Die kleinen Hände, die sich ständig nach uns ausstrecken, wollen gewaschen und beschäftigt werden, die kleinen Münder gefüllt, die kleinen Wangen geküsst, die Körper gebadet und gekleidet, und die Füße wollen beschuht werden. Wir Frauen sind so geschaffen, dass wir Freude und Erfüllung darin finden, zu geben und zu pflegen. Wir teilen freigiebig Liebe und Aufmerksamkeit aus, solange unser Becher gefüllt ist. Und wenn sich unsere Kräfte und Nerven aufzehren, versuchen wir selbstaufopfernd durchzuhalten. Doch dann merken wir schnell, dass wir nicht die geduldige, freundliche Ehefrau und Mama sein können, die wir gerne sein möchten. Wenn uns alles Leben ausgesaugt wurde, wenn unsere Seele durstig ist und unser Körper müde, beginnen wir, uns in der Rolle eines Märtyrers zu sehen. Wir verlieren die Freude an unserer Aufgabe und die Vision, unsere Kinder für Gott zu formen. Wir versuchen einfach nur noch Stunde für Stunde, Tag für Tag zu schaffen, wir werden freudlos und fühlen uns, als hätten wir versagt. Aber so soll es nicht sein. Es gibt ein gewisses Maß an Selbstpflege, das jede Mama in ihren Alltag integrieren sollte, um für ihre Familie bei Kräften und bei Verstand zu bleiben. Nur so kann dein Becher beständig überfließen, und du kannst freigiebig an deine Familie austeilen. Es geht dir nicht darum, deine Bedürfnisse zu allererst zu stillen. Aber langfristig achtest du darauf, dass auch deine rechtmäßigen Bedürfnisse erfüllt werden, damit du ganz für deine Familie da sein kannst. Hier sind sechs Tipps, wie du deine selbstlose Selbstpflege in den Familienalltag integrieren kannst: 1. Beginne den Tag bevor deine Kinder wach sind Wenn du von einem schreienden Baby, streitenden Kleinkindern und hungrigen Schulkindern geweckt wirst, beginnt dein Tag direkt mit Stress. Es ist schwierig all den Anforderungen, die sofort an dich gestellt werden, mit ruhigem Gemüt und guter Laune zu begegnen, wenn du gerade aus dem Tiefschlaf gerissen wurdest. Natürlich kann es vorkommen, dass deine Kinder unerwartet früh wach werden, und du direkt in den Tag springen musst. Aber dies sollte nicht die Regel sein. Mache es dir zur Gewohnheit, deinen Wecker zu stellen, und vor den Kindern aufzustehen. Du selbst weißt am besten, ob du nur 10 Minuten, oder eine ganze Stunde brauchst, um dich auf den Tag einzustellen. Beginne deinen Tag in Frieden und Ruhe. Nutze diese Zeit, um ins Bad zu gehen und dich fertig zu machen, Stillezeit zu machen, das Frühstück vorzubereiten, oder einen Kaffee zu trinken. Was immer dir hilft, dich gedanklich auf den Tag vorzubereiten, und dir das Gefühl vermittelt, dass du nicht direkt unter Strom stehst. 2. Nimm dir jeden Tag Zeit für Gebet und Bibellese Die frühen Morgenstunden bieten sich hierfür besonders an. Aber auch die Mittagsruhe, oder die Zeit nach der Hauptmahlzeit könnte für dich der richtige Moment sein, um dich etwas zurück zu ziehen. Deine Seele braucht diese Zeit um aufzutanken, und um die Beziehung mit Gott zu pflegen. Erhebe dein Herz in Dankbarkeit für dein Leben, deine Aufgabe, und das Leben deiner Kinder. Bete für deinen Ehemann und für alles, was du an diesem Tag geplant hast. Bete für die Gemeinde und für die Menschen, die du heute treffen wirst. Lies einen Abschnitt in der Bibel und denke darüber nach. Und wenn du dich tagsüber manchmal trotz all dem Lärm um dich herum einsam fühlst, dann ziehe Kraft aus Gottes Wort und seinen Verheißungen. 3. Kümmere dich angemessen um deinen Körper Essen. Trinken. Bewegung. Wenn das Essen für die Kinder mundgerecht vorbereitet ist und endlich alle am Tisch sitzen, ist Mama noch damit beschäftigt das Baby zu füttern. Kaum ist sie fertig, sind auch schon alle wieder aufgesprungen und das Leben geht weiter. Mama schiebt sich schnell die Reste in den Mund, oder isst nebenbei einen Schokoriegel. Der gibt sofort Energie. Doch spätestens eine Stunde später sinkt der Blutzuckerspiegel und Mama fällt in ein emotionales Loch. Es ist wichtig für uns Mamas, auf unsere Ernährung zu achten. Wir dürfen uns die Zeit nehmen, gesunde Nahrung zuzubereiten, die unseren Blutzuckerspiegel konstant hält, und uns damit befähigt, auch Stresssituationen mit frohem Mut durchzustehen. Achte darauf, dass du stets gut hydriert bist. Und versuche, regelmäßig Bewegung zu bekommen. Ob das nun ein Spaziergang mit dem Kinderwagen ist, Gymnastik auf dem Wohnzimmerteppich, oder Aerobic mit Youtube. Es gibt viele Möglichkeiten, auch als Mama fit zu sein, und den eigenen Körper aufzubauen, so dass er besser für die täglichen Belastungen zugerüstet ist. Zusätzlich werden durch körperliche Anstrengung Endorphine ausgeschüttet, die für gute Laune sorgen. 4. Mittagsruhe Auch wenn du keine kleinen Kinder mehr hast, die Mittagsschlaf machen, können sie doch eine Mittagsruhe halten, die ihnen und ihrer Mama gut tut. In der täglichen Mittagsruhe von 1-2 Stunden können die Kinder in ihrem Zimmer schlafen, ruhen, lesen, malen, puzzeln, Lego oder Playmobil spielen... alles was sie alleine und leise beschäftigt. Du kannst in dieser Zeit zwar den Haushalt auf Vordermann bringen. Aber ich möchte dich dazu ermutigen, damit nicht die ganze Mittagsruhe zu verbringen. Du solltest ganz bewusst etwas tun, was deinen Begabungen und Neigungen entspricht, sonst aber im Familienleben nicht unbedingt Platz hat. Für viele Frauen ist dies ein kreatives Hobby: Nähen, Karten basteln, Fotoalben gestalten, Möbel auffrischen, Dekoration basteln etc. Andere finden Entspannung durch Fotografieren, Lesen, Telefonieren, Schreiben oder Bloggen. Tu etwas, das dir das Gefühl gibt, etwas geschafft zu haben, das dir aber gleichzeitig innerliche Ruhe verschafft. Tu etwas, das dir Freude macht. 5. Gehe alleine aus dem Haus Dies ist nicht in jeder Phase deines Familienlebens möglich oder nötig. Wenn meine Babys unter einem Jahr sind, habe ich kein Bedürfnis, ohne sie weg zu gehen. Aber es gibt Zeiten, da ist es mit etwas Organisation möglich, auch mal raus zu kommen. Und es tut so gut! Es kann unglaublich erfrischend sein. Es füllt die Batterien neu auf. Es rückt alles wieder in die richtige Perspektive und macht dich neu dankbar für deine Familie. Gehe abends, wenn die Kinder im Bett sind, und dein Mann im Wohnzimmer sitzt, 10 Minuten allein spazieren. Oder verabrede dich einmal im Monat mit deiner Schwester zum Kaffeetrinken. Oder gehe einmal in der Woche eine Stunde ins Fitnessstudio. Es ist deine Berufung und Bestimmung, Ehefrau und Mama zu sein. Wenn du aber die Gelegenheit bekommst, sei ab und zu eine kurze Zeit mal nur du selbst. 6. Diene jemandem Wenn wir anderen in Liebe dienen dürfen, dann füllt das unser eigenes Herz mit Freude. Auch wenn du täglich für deine Familie da bist, ist es doch ein besonderer Segen, wenn du auch für jemand anderes etwas Gutes tun kannst. Besuche jemanden im Altenheim oder Krankenhaus. Bring einer Mama mit Neugeborenem eine warme Mahlzeit vorbei. Erledige Einkäufe für Alte oder Kranke. Hilf in der Gemeinde beim Renovieren, Putzen oder Dekorieren. Ja, es wird dich Anstrengung kosten und deinen Wochenplan durcheinander bringen. Ja, dein Baby wird quengeln, weil es für eine Stunde nicht Zentrum deiner Aufmerksamkeit ist. Aber das ist es wirklich wert! Und ganz nebenbei ist es wichtig für unsere Kinder, uns dienen zu sehen! Finde einen Dienst, wo du das Gefühl hast, dass deine Fähigkeiten und Gaben zu Gottes Ehre zum Einsatz kommen. Wenn wir anderen dienen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, bringt es uns Freude und ist vor der Welt ein Zeugnis christlicher Nächstenliebe. Lass dich dazu inspirieren, diese sechs Gewohnheiten in deinen Alltag zu integrieren. Selbstlose Selbstpflege ist nicht nur gut für dich selbst, sondern gibt dir die Ausdauer und Kraft, für deine Familie und andere zum Segen zu werden. Hast du weitere Tipps zu diesem Thema? Was gehört für dich zur selbstlosen Selbstpflege im Alltag? Schreib mir einen Kommentar! :)
3 Comments
Ihr Lieben, heute gibt es mal etwas Neues! Eine Buchbesprechung von einer Leserin dieses Blogs. Ich finde das großartig! Vielleicht liest du auch gerade ein gutes Buch, das mit Muttersein und Erziehung zu tun hat, und brennst darauf, es mit uns zu teilen. Bitte kontaktiere mich, ich würde mich sehr darüber freuen, deinen Buchtipp an alle Leserinnen weiterzugeben. Bis dahin - vielen Dank liebe Anna für deinen Beitrag! ~ Susanne von Anna Harding, eine Buchbesprechung mit freundlicher Genehmigung Die Pflichten der Eltern - Grundregeln biblischer Erziehung – von J.C. Ryle „Erziehe den Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er älter wird (Sprüche 22,6).“ Mit diesem bekannten Bibelvers beginnt der Autor und Prediger J.C. Ryle (1816 – 1900) – anglikanischer Bischof und Vater von fünf Kindern – sein Vorwort zu dem Buch „Die Pflichten der Eltern“. Wenn man nicht wüsste, dass der Autor bereits vor 200 Jahren gelebt hat, würde man aufgrund der Aktualität des Buches meinen, dass es in unserer Zeit geschrieben worden wäre. In kurzen sehr prägnanten Kapiteln zeigt der Autor 17 Grundregeln auf, um den o.g. Vers praktisch werden zu lassen. Die Ratschläge sind einfach und ungeschminkt, zugleich aber so tiefgründig und bibelfundiert, dass man sich in jedem Kapitel Ermutigung und Hilfe holen kann. Dabei behandelt der Autor beispielsweise grundsätzliche Themen wie Gehorsam, Wahrheitsliebe, Gebet und den regelmäßigen Gottesdienstbesuch. Er ermutigt aber auch dazu den Kindern beizubringen, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen. Darüber hinaus spricht er Punkte an, die uns als Eltern selber herausfordern. So sollten wir uns als Eltern die Macht des Vorbilds, aber auch die Macht der Sünde bewusst machen, dabei aber Gottes Verheißungen nicht vergessen. Da die einzelnen Grundregeln sehr positiv und Mut machend geschrieben sind, wird deutlich was für ein Segen Kinder sind. Im seinem letzten Satz unterstreicht der Autor noch einmal die Zielsetzung seines Buches. So sollte das oberste Ziel der Erziehung bei allem sein, dass wir unsere Kinder gut erziehen – „für dieses Leben wie auch für das kommende, für die Erde wie auch für den Himmel, für Gott, für Christus und für die Ewigkeit.“ (S. 77) Abschließend kann man sagen, dass das Buch Mut macht, Kinder in der heutigen Zeit nach den altbewährten Prinzipien der Bibel zu erziehen und auf den Gott zu vertrauen, der seit über 6000 Jahren, trotz aller Irrungen und Wirrungen, die Welt regiert. Es ist eines der Bücher, das man immer wieder liest oder auch als konkreten Ratgeber zu Rate zieht, wenn gerade ein Thema „unter den Nägeln brennt“. Durch die sehr kurzen und in sich abgeschlossenen Kapitel lässt es sich auch zwischen Wäschebergen, Windeln wechseln und Kinderarztbesuch sehr gut lesen und ist somit ein Buch, das sich auch in einen turbulenten Familienalltag gut integrieren lässt. Als kleinen Vorgeschmack auf das Buch findet ihr hier schon einmal das Inhaltsverzeichnis. Inhaltsverzeichnis 1. Nicht nach ihren eigenen Wegen 2. Mit Freundlichkeit, Liebe und Geduld 3. Mit großem Verantwortungsbewusstsein 4. Mit großem Vorrang für die Seele 5. Vermittle Bibelkenntnis 6. Lehre sie das Gebet 7. Lehre sie den regelmäßigen Gottesdienstbesuch 8. Lehre sie Glauben und Vertrauen 9. Lehre sie Gehorsam 10. Lehre sie die Wahrheit zu sagen 11. Lehre sie die Zeit zu nutzen 12. Mit nicht zu viel Nachgiebigkeit 13. Wie Gott seine Kinder erzieht 14. Die Wichtigkeit des Vorbilds 15. Die Macht der Sünde 16. Denke an die Verheißungen 17. Bete! "Die Pflichten der Eltern - Grundregeln biblischer Erziehung" gibt es für 5,90 Euro unter https://www.cbuch.de/ryle-die-pflichten-der-eltern.html |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2019
|