von Bambi Moore auf https://bambimoore.wordpress.com, mit freundlicher Genehmigung übersetzt und bearbeitet von Susanne Hiller Ich liebe es, in Second Hand Läden nach Schätzen zu suchen. Eines Abends, als Kevin und ich in einem Gebrauchtwarenladen die Bücherkiste durchwühlten, fand ich völlig unerwartet ein Buch, das seit Monaten auf meiner Amazon-Wunschliste stand. Ein Ausruf der Freude! Jemand hatte das Buch aussortiert, das ich so wert schätzte! Was für einen anderen unwichtig geworden war, erschien mir wie ein Schatz. Wenn wir die Bibel lesen, können wir auch auf unerwartete Schätze stoßen. Hier finden wir heraus, was wirklich wertvoll ist. Im Buch der Sprüche lesen wir immer wieder, wie kostbar die Furcht des Herrn ist. Wir werden dazu aufgefordert, ausdauernd danach zu streben. Sie ist mehr wert als jeglicher irdischer Besitz und daher sollen wir sie auch höher schätzen als jeden Reichtum. Dies tun wir nicht von Natur aus. Ich neige dazu, viele andere Dinge mehr zu erstreben, als die Furcht des Herrn. Unter anderem sind meine Gefühle Bewerber um den Platz eins in meinem Herzen. Ich möchte, dass meine Emotionen glückliche sind, und ich bringe gerne Opfer, um dieses Ziel zu erreichen. Ich will einfach, dass ich gute Laune habe, und verteidige dies vielleicht noch mit geistlichen Worten. "Niemand, dessen ganzes Streben danach geht, sich gut zu fühlen, kann ein Jünger Jesu sein. Wir sind dazu berufen, das Kreuz zu tragen und Gott zu verherrlichen." ~ Elisabeth Elliot All die Gefühle Ich war etwa 26 Jahre alt und bereits Frau eines Pastors, als ich das erste Mal von einer Frau in der Gemeinde hörte, dass meine Gefühle nicht die ultimative Wahrheit sind. "Nur Gottes Wort ist zuverlässige Wahrheit," sagte sie. Das war ein Moment der Erleuchtung für mich. Ich liebte Gott und wollte ihm gehorchen. Und ich hatte viele Vorbilder, die mir vorlebten was dies bedeutet. Aber erst in diesem Moment öffnete Gott mir in seiner Gnade die Augen, um diese geistliche Wahrheit zu verstehen. Es ist eine Erkenntnis, die ich mir selbst häufig wiederholen muss. Und vielleicht musst auch du sie immer wieder hören: Deine Gefühle werden nicht immer dem entsprechen, was Gottes Wort als wahr erklärt. Deshalb kannst du dich in deinem Leben, Denken und Handeln nicht nach dem richten, was dir ein gutes Gefühl gibt. In anderen Worten, christliche Frau, du musst deiner Natur entgegen leben. Jeden Tag wirst du wählen können: Gehorche deinen Gefühlen, oder gehorche deinem Herrn. Wonach du dich fühlst, und was du tun solltest, sind oft nicht ein und dasselbe! Die Welt als Komplizin Um die ganze Sache noch etwas schwerer für uns zu machen, haben unsere Gefühle eine Komplizin. Die Welt um uns herum huldigt mit größter Hingabe dem Götzen der guten Gefühle. Es ist für uns wohl keine Überraschung, dass die Welt uns gerne "hilft", wenn es darum geht, unseren natürlichen Neigungen zu folgen. Wenn man über Gott redet, dann wird er dargestellt als derjenige, der will, dass es mir gut geht und ich glücklich bin. Wenn egoistische Gefühle die Herrschaft übernehmen und zu Götzen werden, entstehen daraus katastrophale Zustände. Diese Welt schätzt nicht die Furcht des Herrn. - Sie mordet Babys. - Sie verdreht die grundlegenden Fakten menschlicher Anatomie. - Sie folgt nicht der Ordnung Gottes für Ehe und Familie. Die Gefühle haben bei vielen Menschen sogar einen höheren Stellenwert als der Verstand. "Folge deinem Herzen!" Kopflos. Rücksichtslos. Kompromisslos. Aber ich schreibe das alles nicht, damit wir in Depressionen versinken. Ich schreibe es, um meine Schwestern zu warnen. Als christliche Frauen können wir uns verstricken lassen in das Chaos unserer eigenen Gefühle, bis die Welt uns in ihre Netze fängt, und in Unglauben und Depressionen gefangen hält. Prüfe deine Gedanken. Prüfe die Lehre, die du hörst. Für viele Jahre habe ich auf inspirierende Predigten gehört, die meine Gefühle angesprochen haben, und mich motivieren sollten ein besserer Mensch zu werden. Hier und dort waren ein paar Bibelstellen eingestreut, um es geistlicher erscheinen zu lassen. Aber so spricht das Wort Gottes nicht. Es ruft uns Frauen dazu auf, in stillem Gehorsam zu leben. Gehorsam wie ein Soldat, der auf seinen Hauptmann hört. So sollten wir auf die wahrhaftige Auslegung des Wortes Gottes in Büchern, unserer Gemeinde und anderen Medien hören. Gefühle - Freund oder Feind? Nach all dem, was ich geschrieben habe, könnte es scheinen, als wollte ich unsere Gefühle als Feind darstellen. Aber tatsächlich sind Gefühle ein gottgegebener Teil unseres menschlichen Daseins. Sie sollten nicht zurück gewiesen oder bekämpft werden. Ich bin dankbar für die Gabe, Emotionen zu fühlen. Sie machen mich barmherziger und mitfühlender. Sie lassen mich weinen mit den Weinenden und freuen mit denen, die sich freuen. Aber unsere Gefühle sollten dem Wort Gottes untergeordnet sein und ihm gehorsam folgen. Sie sollten mich dazu führen, mich vor Gottes Majestät gering zu fühlen, und seine Liebe zu spüren, die mich aus meiner Sünde gerettet hat. Ich bin dankbar für die mächtigen Emotionen, mit denen ich "Mir ist wohl in dem Herrn!" singen kann, wenn ich ihm auf einem Weg folge, der mir keine Freude bereitet. In der Bibel finden wir unzählige Beispiele von Menschen, die ihren Gefühlen Ausdruck verliehen. David, der Prophet Jeremia, die Frau, die Jesus die Füße mit ihren Tränen wusch. Auch die Psalmen sind voller emotionaler Gebete und Lieder. Jesus, unser vollkommenes Vorbild, hatte ebenfalls starke Gefühle (Joh 2,15; Luk 22,44). Aber es waren nicht seine Gefühle, die ihn den Weg zum Kreuz gehen ließen. Seine Todesangst und seine Emotionen wurden im Garten Gethsemane vor Gott gebracht, und dem Willen des Vaters untergeordnet. Auch wir sind dazu berufen, unsere Gefühle im Dienst der Liebe dem Willen Gottes unterzuordnen. Alle Dinge, unsere Emotionen eingeschlossen, müssen der Furcht Gottes weichen.
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von Bambi Moore auf https://bambimoore.wordpress.com mit freundlicher Genehmigung "Mama, malst du mit mir ein Bild an?" Ich fegte mein zusammengekehrtes Staubhäuflein auf, räumte den Besen weg, und setzte mich zu meiner Tochter auf den Boden. Vor zehn Minuten hatte ihr kleines Herz eine herbe Enttäuschung wegstecken müssen, als sie hörte, dass ihre große Schwester an einer Aktivität teilnehmen durfte, für die sie zu klein war. Zu klein um dabei zu sein, aber nicht zu klein um zu verstehen, dass sie ausgeschlossen war. Sie hatte ihre Beschwerden darüber nicht ausgesprochen, aber es rollten Tränen ihre Wangen hinunter und ihre Stimme zitterte ein wenig: "Malst du mit mir?" Wir schauten uns die Stifte an und sprachen über die Farben, die zur Auswahl standen. Wir überlegten, ob wir gemeinsam ein Bild anmalen sollten, oder jeder ein eigenes Blatt bekommt. Wir entschieden uns für das gemeinsame Bild. Seite an Seite füllten wir die schwarzen Konturen mit Farbe. Ich machte eine lustige Bemerkung über den albernen Löwen, den wir ausmalten und sie lachte herzlich. Dann antwortete sie mit gleichem Humor und ich musste ebenfalls lachen, stolz auf ihre Schlagfertigkeit. Mir fiel auf, dass die Traurigkeit bereits aus ihrer Stimme und ihren Augen gewichen, und durch Freude ersetzt worden war. Schnell hatten wir das Löwenbild fertig gemalt und malten dann noch zwei weitere Bilder aus. Heute ist diese Begebenheit für meine Tochter längst vergessen, aber für mich nicht. Häufig nehme ich mir nicht die Zeit, etwas mit ihr zu malen. Plan A ist, ihr auszuweichen: "Vielleicht später! Ich habe viel zu tun." (sehr wahr) "Warum fragst du nicht deinen Bruder, ob er mit dir malt?" (er tut es immer gerne) Plan B ist, ihrem Wunsch zu entsprechen, aber so schnell wie möglich damit fertig zu werden. Währenddessen mache ich mir gedanklich Notizen von all den Dingen, die ich noch erledigen möchte, wenn meine Tochter endlich zufrieden gestellt ist. Ich kann den Moment dann gar nicht richtig genießen. Ich tue es nur in einer Haltung der Aufopferung, oder um meinen Mama-Schuldgefühlen zu entkommen. Wir Mütter opfern. Wir dienen. Aber freuen wir uns an unseren Kindern? Das überlassen wir den Mamas mit einem Kind, und den Großeltern. Wir dagegen haben Hausarbeit zu erledigen. Wir verfallen schnell und immer wieder der Vorstellung, dass unsere Kinder Langzeitprojekte sind, die wir irgendwie durchstehen müssen. Statt zu erkennen, dass sie kleine Leute sind, die Gott uns geschenkt hat, damit wir uns an ihnen freuen. Wenn ich mit meiner Vierjährigen auf dem Boden sitze und lache, dann ist das pure Theologie. Genauso, wie das spätabendliche Gespräch mit einem Teenager, und die wilde Balgerei zwischen Vater und Söhnen. "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." So sagt der himmlische Vater auch zu allen seinen Kindern, die in dem Sohn sein sind. Und so sollten wir zu unseren Kindern sagen. "Ich bin zufrieden mit dir. Ich früher mich sehr, dass du gerade bei mir bist. Ich freue mich an dir." Ich glaube, dass dies eine der geistlich wichtigsten Lektionen ist, die wir unseren Kindern mitgeben können. Unsere Freude und Wohlgefallen an ihnen kann ihnen ihr Leben lang Mut und Zuversicht geben. Unsere Liebe, ausgedrückt durch unsere Freude, ist ein lebendiges Zeugnis der Liebe Gottes. Joe Rigney sagte einmal: Die Freude an euren Kindern sollte die Melodie eurer Eltern-Kind-Beziehung sein. Wohlgefallen und Freude sollten der Grundton unserer Familiensymphonie sein. Während wir unsere Liebe auf vielerlei Weise ausdrücken: Versorgen, Bildung, Ermahnung, Sicherheit, Ernährung, Zuneigung - sollte die Melodie, die durch alles hindurch zu hören ist, die sein: "An dir, mein liebes Kind, freue ich mich." "Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er wird sich über dich freuen mit Wonne, er wird still sein in seiner Liebe, er wird über dich jubelnd frohlocken." Zephanja 3,17 |
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September 2019
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