von Emily Jensen auf fromthejensens.blogspot.de mit freundlicher Genehmigung Kurz nach halb zehn abends war ich damit beschäftigt, einen Frühstücksauflauf für den nächsten Tag vorzubereiten. Es war mir etwas 30 Minuten vorher aufgefallen, dass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte. Wir hatten einige Lebensmittel, die verbraucht werden mussten, sowie viele Eier im Kühlschrank. Diese Tatsache, und auch die Aussicht auf eine Mahlzeit mit wenig Geschirr, war genug Ansporn für mich, die Küche ein viertes Mal an diesem Tag ins Chaos zu stürzen. Während ich um zehn Uhr schließlich die letzte Schüssel abspülte und wegräumte, musste ich plötzlich darüber staunen, welch eine Veränderung in meinem Leben stattgefunden hatte. Ich war von einer faulen zu einer produktiven Frau geworden. Die Emily, die ich noch vor drei Jahren war, hätte gar nicht bemerkt, dass Lebensmittel da sind, die verwertet werden müssen, und hätte keine gute Verwendung dafür gefunden. Die Emily vor drei Jahren hätte nicht am nächsten Morgen eine Stunde früher aufstehen wollen, um einen Frühstücksauflauf in den Ofen zu schieben. Emily vor drei Jahren hätte abends das schmutzige Geschirr in der Spüle stehen gelassen mit dem Gedanken: "Ach, das kann ich auch morgen noch spülen." Aber viel hat sich verändert. In den vergangenen drei Jahren glich unser Leben einem Fitness Bootcamp, wo man viel Geld dafür bezahlt, ein paar Monate ein intensives Training zu durchlaufen. Am Anfang bist du noch ein Weichei, das gern Eis essen geht, und wenn du das Camp abgeschlossen hast, singst du Lieder, während du einen großen Reifen den Berg hinauf rollst. Das Erfolgsgeheimnis solcher Trainings liegt darin, dass man völlig darin aufgeht. Man treibt sich selbst an, pendelt sich auf das neue Level ein, treibt sich dann noch etwas mehr an, und macht weiter, bis man Muskeln aufbaut, von deren Existenz man vorher gar nicht wusste. Es gibt Momente wo man denkt: "Ich hasse das alles. Warum habe ich mich darauf eingelassen?" Und dann wieder hat man Erfolgserlebnisse und freut sich an der Freiheit eines neuen, gesünderen Lebensstils. Oft bemerken Leute uns gegenüber, dass unser Leben sehr anstrengend sein müsse. Und das ist es auch. Ich zögere nicht einen Augenblick zuzugeben, dass ein Tag mit 4 Jungs unter 4 Jahren nicht ohne Herausforderungen ist. Ich meine, es ist LAUT hier... und die kleinen Menschlein hüpfen mir regelrecht auf dem Kopf herum. Wenn die Jungs von draußen rein kommen, sind sie fingerdick mit Dreck beschmiert. Wir durchleben die beste und die anstrengendste Zeit unseres Lebens. In unserem Haus kann man in ein und demselben Moment Lachen, Raufen, Kämpfen und Weinen hören. Aber indem wir uns dieser großen Herausforderung stellen, empfangen wir auch ganz außerordentlichen geistlichen Segen. Ich nenne ihn gerne meine "Mamamuskeln". Denn als ich diese Reise im Jahr 2012 begann, war ich dieses eisessende Weichei, das sich für ein wahnsinniges Fitness-Bootcamp angemeldet hatte... naiv und erwartungsvoll. Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutet ein Baby schreien zu hören, was es heißt, erst ins Bett zu gehen, wenn die Küche aufgeräumt ist, weil das schmutzige Geschirr sonst überhand nimmt. Ich wusste nicht, wie es ist, wenn man ein Kind tagein, tagaus in den gleichen Bereichen korrigiert und für die immer gleichen Vergehen züchtigt, und was es bedeutet, ausgeschüttete Cornflakes vom Boden zu kratzen, oder welches strategische Denken nötig ist, um schon am Vorabend das Frühstück für den nächsten Tag vorzubereiten. Meine Mamamuskeln aufzubauen war ein Prozess, und oft genug war ich nahe dran aufzugeben. Ich wollte eine Rückerstattung haben, und wünschte, es gäbe einen leichteren Weg. Kann Gott mich nicht mit etwas saubereren und leiseren Mitteln reinigen? Kann er nicht meine Sünde einfach wegnehmen, und mich ohne so viel Arbeit diszipliniert werden lassen? Kann er mich nicht durch etwas anderes formen, als durch Treue im Alltag? Wahrscheinlich könnte er es. Aber so arbeitet er nicht. Es ist das Feuer, das reinigt. Es ist das Feuer, das dich dazu drängt, dich auf Gott zu verlassen. Es ist das Feuer, das dich dazu veranlasst, dich fester an Christus zu klammern, und ihn tiefer zu lieben als bisher. Es ist die schwierige Zeit, die dich dazu bewegt, schon bei Sonnenaufgang aufzustehen und das Wort Gottes zu lesen, wenn du früher einfach nur im Bett geblieben wärst. Es ist die Herausforderung, die du nicht alleine bewältigen kannst, die dich auf deine Knie treibt. Und das ist genau die Haltung, die Gott in mir sehen möchte. Abhängig und demütig. Das geht so weit, dass ich dankbar sein sollte für die klebrigen Cornflakes auf dem Boden. Ich bin dankbar für den beständigen Strom von Gejammer, Herumhüpfen, Schubsen, und Löwengebrüll. Denn ich bin absolut davon überzeugt, dass ich all das nicht alleine bewältigen kann, und es kann nur zu einem guten Ende führen, wenn mein guter und heilbringender Gott sich dessen annimmt. Wenn du dich als Mama schwach fühlst - bleib dran! Ja, es ist schwer. Ja, es überfordert dich. Ja, es ist unbequem. Aber denk daran: Körperliche Ertüchtigung ist von gewissem Wert, aber dieses geistliche Training, das du hier erhältst, hat Ewigkeitswert. Deine Schwachheit ist ein großer Wegweiser hin zu dem Gott, in dem alle Stärke ist. Er kann dich verändern und dir die Muskeln geben, die du für die dir übertragene Aufgabe brauchst. "Denn die leibliche Übung nützt wenig, die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat." 1 Timotheus 4,8
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von Emily Jensen auf fromthejensens.blogspot.de mit freundlicher Genehmigung Wenn ich in meinem Missionsfeld unterwegs war und mich dann einmal hinsetze um auszuruhen, sehe ich manchmal, dass die Sohlen meiner Füße schwarz sind vor Dreck. Sie gehen barfuß über Essensreste und den Schmutz der von draußen herein getragen wurde, verwittert und müde von dem immer gleichen Trampelpfad. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass ich am Ende eines langen Tages auf meinem Missionsfeld selbst schmutzig und mit Essensresten übersät bin, ganz zu schweigen von den verschiedenen Körperflüssigkeiten, die meine Kleidungsstücke beflecken. Auf meinem Missionsfeld sprechen die Einheimischen schlechtes, oder sehr wenig Deutsch. Sie können die Bibel nicht lesen und sind daher davon abhängig, dass ich ihnen die Schrift so erkläre, dass sie sie verstehen können. Ich bemerke oft, dass ich biblische Wahrheiten teile, nur um festzustellen, dass dieses unerreichte Völkchen kaum darauf achtet, was ich sage. Trotz ihres wilden, wenig frommen Verhaltens ist es meine Aufgabe, ihnen das Evangelium in eine Sprache zu übersetzen, die sie verstehen können. Die Sprache, die sie meistens am besten verstehen können, ist die, dass ihre Bedürfnisse gestillt werden. Das unerreichte Volk, in dem ich arbeite, benötigt dringend Essen, Trinken, Schutz und Kleidung. Sie sind in einem Zustand, der ihnen selbst die einfachsten Dinge im Leben schwer macht, so dass sie völlig davon abhängig sind, dass ich ihnen helfe. Ich brauche die beständige christliche Liebe, die selten von denjenigen, denen ich diene, gelobt, erwidert oder überhaupt bemerkt wird. Der wichtigste Teil meiner Arbeit auf diesem Missionsfeld ist der, für die kostbaren Seelen zu beten, die mir anvertraut sind. Wenn ich Gott bitte, mir wieder neu ein liebendes Herz für dieses kleine Völkchen zu schenken, das gerade in seinen Betten erwacht. Wo ist dieses Missionsfeld? Auch wenn die Beschreibung dem Urwald von Afrika oder einem Waisenhaus in Haiti ähnelt - dieses Missionsfeld befindet sich in meinen eigenen vier Wänden. Ich begegne dem Widerstand gegen das Evangelium, wie er in einteiligen Schlafanzügen durch den Flur rennt und nach süßen Cornflakes schreit. Während mein Tag seinen Lauf nimmt, kann dieses Missionsfeld für mich so alltäglich werden, dass es mir unwichtig erscheint. Es kommt mir vor, als wäre es keinesfalls so wichtig wie eine Berufung außerhalb dieses Hauses, wo ich den "wirklich" Armen und Notleidenden helfen könnte. In den letzten Jahren habe ich oft über den Missionsbefehl Jesu, und über die Menschen, die Gott mir anvertraut hat, nachgedacht. Mir wurde klar, dass die ungläubigen Kinder in meinem eigenen Haus jedem Kriterium der Geringen und Verachteten entsprechen, denen ich laut der Schrift mit dem Evangelium dienen soll. Sie haben keinen materiellen Besitz. Sie können die Bibel nicht lesen. Sie sind taub für geistliche Wahrheiten. Sie werden von der Gesellschaft gering geachtet. Wer wird für diese Seelen sorgen? Ich werde gehen, Herr. Viele andere Frauen außer mir wachen morgens auf dem Missionsfeld in ihren eigenen vier Wänden auf. Manchmal fühlt es sich an, als wäre es gar kein richtiges Missionsfeld, da die "wirklich" armen Menschen fehlen, von denen Jesus gesprochen hat. Es ist gut und richtig anzuerkennen, dass Gott uns dazu berufen hat, die Verlorenen überall zu suchen und zu finden - in unserer Nachbarschaft, unserer Stadt, unserem Land und auf der ganzen Welt. Wir sollten diese Not sehen und den Wunsch haben, Anteil zu nehmen an der Verbreitung des Evangeliums, sei es nah oder fern. Jeder Mensch hat seine eigene Umgebung, auf die er Einfluss nehmen kann, und wo er als Werkzeug der Gnade arbeiten kann. Aber lasst uns nicht die kleinen und jungen ungläubigen Menschen vergessen, die Gott uns genau vor die Füße gesetzt hat. Wir möchten nicht auf ihre Kosten hinaus gehen und missionieren; wir möchten uns um sie kümmern, sie lieben und ihnen helfen, Christus zu finden, während wir sie dazu einladen, mit uns zusammen in die Welt hinaus zu gehen. Wenn du dich selbst heute in deinen eigenen vier Wänden auf dem Missionsfeld wiederfindest, dann möchte ich dich dazu ermutigen, den Kampf auf deinen Knien aufzunehmen, so wie es die Missionare in fremden Ländern tun. Ich bete, dass du den Kampf um die Seelen durch das alltägliche Stillen von Bedürfnissen führst, und unerschütterlich treue, Christus-ähnliche Liebe für die Armen und Bedürftigen hast. Auch, dass du das Wort Gottes gut in Babysprache übersetzen kannst, und so denen, die dir am nächsten stehen, behilflich bist, den Heiland kennen und lieben zu lernen. Das Missionsfeld beginnt bei den kleinen Armen, die sich heute um deine Knie schlingen, und erstreckt sich bis an das Ende der Erde.
von Emily Jensen auf fromthejensens.blogspot.de Hast du dich schon einmal gefragt, was eigentlich passieren muss, damit du mit erhobener Stimme zu deinen Kindern sprichst, mit dem Ziel sie zu kontrollieren, zu verletzen und zu manipulieren? Hier sind ein paar Dinge, die du tun kannst, um darin Erfolg zu haben: - Bete nicht für deine Kinder. Wenn sie sich so verhalten, dass es dich frustriert, friss es in dich hinein, sprich mit befreundeten Müttern darüber, beschwere dich bei deinem Mann, aber erzähle nur Gott nichts davon. - Erkläre deinen Kindern nicht, was du von ihnen erwartest. Halte dich an deine hohen Erwartungen, aber erkläre sie nie einfach und deutlich. Und wenn du mal eine Erklärung abgibst, wiederhole sie ja nicht! - Bemühe dich nicht um einen geplanten Tagesablauf oder Gewohnheiten. Lass alles aus deiner Laune heraus geschehen, und ändere oft deine Meinung - so wissen die Kinder nie, was als nächstes dran ist. Wenn es dir passt, überspringe den regelmäßigen Mittagsschlaf und geregelte Mahlzeiten. - Kümmere dich nicht um dich selbst. Stelle die Kinder immer an erste Stelle. Bleib abends lange auf UND stehe morgens früh auf. Nimm keine Hilfe an. Iss viel Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel. Gestatte dir nie eine Pause und tu nichts Entspannendes. Geh bis ans Limit deiner selbst. - Korrigiere das Fehlverhalten deiner Kinder nicht, und züchtige sie auch nicht. Lass es einfach durchgehen und erteile eine Verwarnung nach der anderen. Auch das Zählen auf drei ist eine gute Strategie. - Sag nicht "nein". Nimm an so vielen Spielkreisen teil wie möglich, hilf bei jeder Gemeindeaktivität mit, mache es dir zur Aufgabe jeder bedürftigen Person außerhalb deines Hauses zu helfen, die du kennst. Arbeite so viele Stunden wie du kannst und versuche nach dem zu streben, was deine Zeit "ideal" ausnutzt. - Halte dein Haus nicht in Ordnung. Lass die Hausarbeit schleifen, verweigere dich jeglicher Organisation, erlaube den Kindern, alle Spielsachen auf einmal auszuleeren, und beruhige dich selbst mit "Darum kümmere ich mich morgen." - Erzähle niemandem, dass du deine Kinder anschreist. Vor allem nicht deinen christlichen Freunden, Menschen denen du Rechenschaft schuldig bist, oder anderen, die sich um den Zustand deines Herzens sorgen könnten. - Rücke deine Frustration nicht in die richtige Perspektive. Der heutige Tag wird nie zu Ende gehen, und alles was zählt, ist bis zur Schlafenszeit durchzuhalten. Sage dir selbst: "Meine Kinder sind sowieso noch zu klein, um sich daran erinnern zu können." und "Wenn sie sich nicht so aufführen würden, würde ich mich nicht so verhalten." - Lies nicht die Bibel. Vermeide vor allem, Bibelabschnitte im Kontext zu lesen und sie gezielt auf die schwierigen Situationen in deinem Leben anzuwenden. Wenn der Heilige Geist dir tagsüber Bibelverse in den Sinn ruft, ignoriere sie und mach einfach weiter. - Ergreife keine konkreten, präventiven Maßnahmen. Selbst wenn es etwas gibt, was deinen Kindern helfen könnte, kümmere dich nicht weiter darum, dieser Erkenntnis nachzugehen und etwas an deinem Erziehungsziel zu ändern. - Gönne niemandem deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Versuche es immer mit Multitasking, und halte nicht inne, um deinen Kindern zuzuhören. Wenn du mit ihnen sprichst, solltest du gleichzeitig telefonieren oder etwas am Computer oder auf deinem Handy nachschauen. Ermahne sie und korrigiere ihr Fehlverhalten, ohne das zu unterbrechen, was du gerade tust. - Und, am allerwichtigsten: lass das Evangelium ganz außer Acht. Denke nicht daran, wie oft du Gott ungehorsam bist, und wie wenig du seine Gnade verdient hast. Überlege nicht, wie barmherzig er sich dir zugewandt hat durch seinen Tod am Kreuz. Erinnere dich nicht daran, wem du gehörst. Lass nicht zu, dass du über die Ewigkeit nachdenkst, und die Reichtümer deines Erbes im Blick hast. Lass keine Freude an Gott aufkommen. Ich bin hier um zu bezeugen, dass dies die optimalen Voraussetzungen dafür sind, dass du schroff mit deinen Kindern redest. _____________ Okay, das war also eine sehr sarkastische Art, die Wahrheit zu unterstreichen - und hoffentlich hast du das gemerkt! Natürlich ist es als Mütter unser Bestreben, niemanden anzuschreien, und nicht zornig, kontrollierend oder manipulierend auf unsere Kinder einzuwirken. Ich dachte eigentlich, dass ich nicht in der Gefahr stünde, in diese Sünde zu fallen, weil ich keine auffahrende Person bin. Ich schreie niemals rum. Und es gab eine Zeit, da war das zutreffend... aber wenn der Druck groß genug wird, kommt die Sünde, die schon unter der Oberfläche schlummerte, mit einem Mal hervor. Aber wir können unsere Sünde nicht entschuldigen, denn was aus uns heraus kommt, war bereits in unserem im Herzen vorhanden. Doch ich habe gelernt, dass ich die Sünde durch den Heiligen Geist und die Wahrheit des Wortes Gottes bekämpfen kann. Für mich beginnt das mit präventiven Maßnahmen, denn wenn ich müde, hungrig (geistlich oder körperlich) und überfordert bin, wenn ich meinen Haushalt schlecht verwaltet und versucht habe, die Powerfrau zu spielen, dann bin ich reif dafür, in Anfechtung zu fallen. Und zweitens muss ich mein Herz behüten, indem ich lerne, das Evangelium zu lieben. Ich möchte täglich über die Wahrheit nachdenken und zu Gott beten, dass er meine Emotionen lenkt. Ich möchte Barmherzigkeit und Selbstbeherrschung lieben. Nur wenn der Heilige Geist durch Buße sein mächtiges Werk in mir vollbringt, kann ich der Versuchung, meine Kinder anzuschreien, widerstehen. Also unabhängig davon, ob du eine Mutter bist, die ihre Kinder täglich anschreit, oder ob du diejenige bist, die sich selbst stolz dessen für unfähig hält, während sie ihr erstes Baby im Arm wiegt: Beherzige diese Warnung und halte fest an der Wahrheit. Leite dein Herz dazu an, Christus wertzuschätzen, und klammere dich an das Evangelium. Es ist unsere einzige Hoffnung für einen freundlichen, liebevollen Umgangston in der Erziehung, der Gott ehrt und unseren Kindern seine erstaunliche Liebe zeigt.
von Emily Jensen auf fromthejensens.blogspot.de mit freundlicher Genehmigung „Tausch doch!“ ist eine Aussage, die man in unserem Haus oft hört. Sie wird benutzt, um unserem ältesten Kind zu helfen, friedlich mit den jüngeren Kindern zu spielen. Wenn man mehrere kleine Jungs herumrennen hat, dann kommt es öfter vor, dass alle gleichzeitig genau den gleichen Ball, Zug oder LKW haben wollen. Wir ermutigen unseren ältesten Sohn dazu, in solch einem Fall ein anderes Spielzeug zu finden, dass sein jüngeres Brüderchen noch lieber haben möchte, damit es sich damit beschäftigt. Es ist erstaunlich, wie schnell jüngere Kinder ein Spielzeug loslassen, das sie vorher verteidigt haben, wenn ihnen zum Tausch etwas angeboten wird, was sie noch besser finden. Tauschen bringt bei uns fast immer das gewünschte Ergebnis. Dies ist ein ziemlich einfaches Prinzip, das ein Kind unter zwei Jahren schon verstehen kann. „Wenn ich etwas habe, das ich haben will, aber ich sehe etwas besseres, dann lasse ich das fallen, was ich habe und nehme stattdessen das Bessere.“ Aber als Erwachsene leben wir nicht immer nach diesem Prinzip. Vielmehr halten wir oft das fest, was weniger wert ist und ignorieren die Freuden der besseren Dinge. Wer und was ist diese „bessere Sache“? Paulus zeigt uns in seinem Brief an die Kolosser die alles übertreffende Kostbarkeit Christi. Er fordert sie dazu auf, alles andere loszulassen, um sich an Christus allein zu klammern. Paulus weiß, dass die Kolosser Christus lieben und die richtige Sicht von ihm haben müssen, um im Glauben zu wachsen, Frucht zu bringen, und den gefährlichen Irrlehren zu widerstehen, die ihre Gemeinde bedrohten. In der ESV Study Bible lesen wir in der Einleitung zum Kolosserbrief, dass dieser eines der Bibelbücher ist, die am meisten Christus zentriert sind. Du kannst kaum mehr als ein paar Verse lesen, ohne auf eine Eigenschaft Christi, oder eine Wahrheit über sein Erlösungswerk zu erfahren. So wie der Römerbrief das Evangelium sehr umfassend erklärt, zeichnet und der Kolosserbrief eines der deutlichsten Bilder von der Person und dem Werk Christi, das wir in der Bibel finden. Damit wir weniger wertvolle Dinge loslassen können und uns ganz an Christus klammern, müssen wir vor allem Christus kennen. Wer ist er? Was hat er getan? Warum ist er anbetungswürdig? Mein Ziel ist es, die Antworten auf diese drei Fragen aus dem ersten Kapitel des Kolosserbriefes aufzuzeigen. Die Person Jesu Christi Wer also ist Christus?
Das Werk Jesu Christi Was also hat Christus getan?
Unsere Sicht von Jesus Christus All diese Dinge können wir aus der Schrift über Christus lernen. Gott hat uns diese Dinge ganz bewusst offenbart, damit wir rettenden Glauben haben können. Warum finden wir diese Wahrheiten dann manchmal so langweilig? Warum können wir Abschnitte der Bibel lesen und dabei die Schönheit der Person Christi völlig übersehen, und als Altbekanntes abtun? Es gibt eine bestimmte Situation in dem der Tauschhandel unseres ältesten Sohnes mit seinen jüngeren Brüdern erfolglos bleibt, und zwar, wenn sie gar nicht darauf achten, was er ihnen anbietet. Wenn sie nicht von ihrem Spielzeug hochschauen, können sie die Gelegenheit, etwas Besseres zu bekommen, gar nicht wahrnehmen, geschweige denn das besser Spielzeug für sich ergreifen. Wir handeln genauso. Wir gehen durch das Leben, schauen auf erschaffene, vergängliche Dinge und halten kaum inne, um lange und intensiv auf Christus zu schauen. In Lukas 14,26 sagt Jesus etwas erstaunliches, was unsere Aufmerksamkeit erwecken sollte: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.“ Jesus weiß, dass wir dazu neigen, andere Dinge und Personen ihm vorzuziehen und damit falschen Götzen zu dienen. Er meint hier nicht buchstäblich, dass wir unsere Lieben hassen sollen, aber im Vergleich zu unserer größeren Liebe für ihn, sollte unsere Liebe und Bewunderung für andere bei weitem den zweiten Platz einnehmen. Wie zeigt sich das häufig in unserem Leben als Frauen? Hier sind ein paar Dinge, mit denen ich zu kämpfen habe – vielleicht geht es dir genauso!
Weil unsere Herzen dazu neigen, sich Götzen zu machen, sind wir dazu bereit, anderen Dinge mehr zu lieben und unsere Hoffnung auf irgendetwas anderes zu setzten, als auf Christus selbst. Aber wie können wir uns ändern? Was ist, wenn wir unsere Hoffnung auf Christus setzen wollen, aber nicht wissen, wie? 1. Tue Buße über deine Götzen und deine Weigerung, Christus an erste Stelle zu setzen. Bringe ganz bewusst die Dinge, die du zu sehr liebst, zum Kreuz und gib sie an Jesus zurück. Ist es deine Familie? Ist es dein eigener Körper? Ist es deine Karriere, oder deine Freunde? Was auch immer es sein mag, Gott sieht es bereits und weiß, dass es dir zu wichtig ist. Wir müssen ihm diese Dinge bekennen und zugeben, dass wir unsere Freude außerhalb von ihm gesucht haben. 2. Nimm dir Zeit in Christus zu bleiben, investiere in die Beziehung zu ihm und lerne über ihn. Natürlich bedeutet das, dass du Opfer bringen musst. Manche von uns denken, dass wir das einfach nicht machen können, weil wir zu viel zu tun haben. Aber wenn eine Beziehung oder eine Person uns wichtig ist, und wenn es jemand ist, den wir schätzen und lieben, dann ist es keine Last, ihm Zeit zu widmen. Sich die Zeit zu nehmen, um Christus mehr zu erkennen und zu lieben ist eine weise Entscheidung mit Ewigkeitswert. UND sie wird uns viel Freude bringen. 3. Vertraue auf Christus und fliehe in jeder Situation zu ihm. Statt uns zuerst an unseren Mann, unsere Freunde, oderan das vertrauenswürdige Google-Suchfeld zu wenden – wenn wir in Not sind, beten wir. Wir kommen zu Jesus. Wir wissen, dass wir in jeder Situation zehren können von seiner Weisheit und seiner Hilfe. Wir gehen ganz automatisch zu ihm, als unserem größten Schatz und der Quelle unserer Hoffnung. Schließlich ist er der alles übertreffende Herrscher und Erhalter des Universums. Denkst du nicht, dass er dir helfen und deine Nöte stillen kann? Während wir Zeit damit verbringen, unsere Gedanken und Herzen mit der Wahrheit zu füllen, über Christus nachzudenken und Gemeinschaft mit ihm zu haben, wird er der kostbarste Schatz in unserem Leben werden. Wenn wir uns weiter mit dem Kolosserbrief beschäftigen, wird eins deutlich: Paulus fordert die Gläubigen dazu auf, Jesus Christus zu erkennen und zu lieben. Er ist der Meinung, dass dies der Tausch ist, den sie anstreben müssen, und das beste Mittel gegen sündige Versuchungen und falsche Lehren, denen sie sich gegenüber sahen. Und das gleiche gilt für uns. Unsere Augen auf Christus zu richten, darüber zu lernen, wer er ist und was er getan hat, und das dann immer wieder zu überdenken, ist die EINZIGE Hoffnung, die wer haben.
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September 2019
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