sulamithmama
  • Home
    • Muttersein
    • Erziehung
    • Ehe
    • Baby
    • Buchempfehlungen
    • Sonstiges
  • Blog
  • Kritzeleien
  • Downloads
  • Über mich
  • Kontakt
    • Impressum

Zehn biblische Wahrheiten über den Gehorsam unserer Kinder

6/3/2016

0 Comments

 

von John Piper, © Desiring God. Website: desiringGod.org
mit freundlicher Genehmigung

Bild

Vor zwei Jahren habe ich den Artikel "Eltern, fordert Gehorsam von euren Kindern!" veröffentlicht (eltern-fordert-gehorsam-von-euren-kindern.html). Er ist eine der meistbesuchten Seiten unseres Blogs. Deshalb kam mir der Gedanke, dass es hilfreich sein könnte, noch weiter auf dieses Thema einzugehen und etwas tiefer auf die biblische Grundlagen für die Erziehung unserer Kinder einzugehen. Ich gehe davon aus, dass die meisten von uns frei nach Intuition und Tradition erziehen. Das ist auch gar nicht schlimm. Die Kindererziehung ist eine Kunst, keine Wissenschaft. Und Künstler haben kein Handbuch, das ihnen vorschreibt, wie sie malen sollen.

Aber unsere menschlichen Intuitionen und Traditionen sollten durch die Offenbarung Gottes geprägt sein. Sieh diesen Artikel also als eine kurze Ausführung dessen, was Gott in der Bibel als Grundlage und Richtlinie für unsere Kindererziehung offenbart hat.
 

1. Die lebenslange Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist Gottes Plan für die menschliche Fortpflanzung und für das Großziehen von Kindern.

Der Bund der Ehe zwischen Mann und Frau ist Teil von Gottes ursprünglichem Plan für die Menschheit. Es ist ein Abbild von dem ewigen Plan Gottes, seinem Sohn eine Braut zu erkaufen - die Gemeinde.

"Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein." (1 Mose 2,24)
"Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!" (Markus 10,6-9)
"Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde." (Epheser 5,31-32)
 

2. Gottes Plan ist es, innerhalb des Ehebundes neue Menschen hervorzubringen, die durch Glauben und kreative Produktivität zu seiner Ehre leben.

"Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!" (1 Mose 1,28)
 

3. Kinder sollen nicht außerhalb des Ehebundes gezeugt werden. Aus diesem Grund (und noch aus anderen Gründen) sind den Unverheirateten sexuelle Beziehungen untersagt, und den Verheirateten ist der Ehebruch verboten.

"Flieht die Unzucht!" (1 Korinther 6,18)
"Du sollst nicht ehebrechen." (Römer 13,9)
 

4. Kinder sind eine Gabe Gottes; wir können sie nicht aus eigener Kraft hervorbringen.

Hiob sagt uns, dass Gott ihm seine Kinder gegeben hat. Der Psalmist schreibt, dass Kinder eine Gabe des Herrn sind. Und Ruth zeigt, dass die Empfängnis eines Kindes das Werk Gottes ist.

"Und er sprach: Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen; der Name des HERRN sei gelobt!" (Hiob 1,21)
"Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung." (Psalm 127,3)
"So nahm Boas die Ruth, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Der HERR aber gab ihr, dass sie schwanger wurde und einen Sohn gebar." (Ruth 4,13)
 

5. Eltern sind dafür verantwortlich, für ihre Kinder zu sorgen.

Eltern müssen sich um die Bedürfnisse ihrer Kinder kümmern. Angefangen bei der ersten Muttermilch, bis hin zur Erreichung des selbstständigen Erwachsenseins.
Paulus lehrte die Väter in Ephesus, ihre Kinder zu "nähren" und zu "hegen". Das ist die Grundbedeutung des griechischen ektrepho in Epheser 6,4 - "sie aufziehen".

Paulus war als Vater seiner geistlichen Kinder in Korinth darin ein Vorbild:
"Siehe, zum dritten Mal bin ich nun bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Es sollen ja nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern." (2 Korinther 12,14)
 

6. Eltern sollen ihre Kinder lehren und sie unterweisen in den verschiedenen Bereichen des kulturellen Lebens, den Wahrheiten über Gott und seinen Weg der Errettung, sowie den Weg der Weisheit in dieser Welt.

"Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben." (5 Mose 6,6-9 und auch Psalm 78,5-7)

"Ihr Söhne, gehorcht der Unterweisung des Vaters, und gebt acht, damit ihr zu unterscheiden wisst! Denn ich habe euch eine gute Lehre gegeben; verlasst meine Weisung nicht! Denn da ich noch als Sohn bei meinem Vater war, als zartes und einziges Kind unter den Augen meiner Mutter, da lehrte er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; bewahre meine Gebote, so wirst du leben!" (Sprüche 4,1-4)
 

7. Eltern sollen ihre Kinder für Ungehorsam mit einer angemessenen und liebevoll erteilten Strafe züchtigen.

Gott lehrt uns dies durch direkte Anweisungen in der Schrift.

"Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung vorhanden ist, und lass dir nicht in den Sinn kommen, ihn dem Tod preiszugeben!" (Sprüche 19,18)
"Torheit steckt dem Knaben im Herzen, aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben." (Sprüche 22,15)
"Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn mit der Rute schlägst, muss er nicht sterben. Indem du ihn mit der Rute schlägst, rettest du seine Seele vor dem Totenreich." (Sprüche 23,13-14)
"Rute und Zucht verleihen Weisheit, aber ein sich selbst überlassener Knabe bereitet seiner Mutter Schande." (Sprüche 29,15)
"Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn." (Epheser 6,4)

Auch das Beispiel von Vätern, die ihre Kinder nicht gezüchtigt haben, benutzt Gott, um uns darüber zu belehren.
"Denn ich habe ihm gesagt, dass ich sein Haus auf ewig richten werde wegen der Sünde, von der er wusste; weil seine Söhne sich den Fluch zugezogen haben, und er hat ihnen nicht gewehrt." (1 Samuel 3,13)
"Adonija aber, der Sohn der Haggit, erhob sich und sprach: Ich will König werden! Und er verschaffte sich Wagen und Reiter und 50 Mann, die vor ihm herliefen. Aber sein Vater hatte ihn nie betrübt zeit seines Lebens, sodass er gesagt hätte: Warum tust du so etwas?" ( 1 Könige 1,5-6)
Des weiteren lehrt uns Gott, wie wir unsere Kinder züchtigen sollen, indem er uns selbst ein Vorbild darin ist. Das ist besonders wichtig für christliche Eltern, denn Gott hat bereits die Sünde seiner Kinder durch das Blut Christi bedeckt, dennoch züchtigt er sie, um ihren Glauben zu stärken und ihren Charakter zu formen.
"Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des HERRN und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung; denn wen der HERR liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat." (Sprüche 3,11-12)
"Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!" (Offenbarung 3,19)
"Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, an der sie alle Anteil bekommen haben, so seid ihr ja unecht und keine Söhne! Zudem hatten wir ja unsere leiblichen Väter als Erzieher und scheuten uns vor ihnen; sollten wir uns da nicht vielmehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben? Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind." (Hebräer 12,7-11)

Niemand liebt seine Kinder mehr, als Gott seine Kinder liebt. Und niemand achtet mehr darauf, uns zu unserem Guten zu züchtigen, als er. Alle christlichen Eltern sollten dies ernst nehmen. Für die Kinder, die Gott uns anvertraut hat, sind wir seine Stellvertreter. Wir bereiten sie auf die Züchtigung des himmlischen Vaters vor, der sie als Erwachsene weiter erziehen wird. Wenn unsere Kinder überrascht sind von der züchtigenden Hand Gottes, dann haben wir unsere Aufgabe nicht gründlich wahrgenommen.
 

8. Eltern sollen ihre Kinder ermutigen.

Durch direkte Anweisungen in der Bibel werden wir dazu angehalten, unsere Kinder zu ermutigen, statt sie zu entmutigen. Diese Anweisungen sind negativ als Warnungen formuliert, wahrscheinlich, weil wir so sehr dazu neigen, unsere Kinder durch Kritik zu entmutigen, während wir selten durch ernstgemeintes, spontanes und nicht-manipulatives Lob ermutigen.

"Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht [zum Zorn], damit sie nicht unwillig werden!" (Kolosser 3,21)
"Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn." (Epheser 6,4)

Gott ist uns wiederum ein gutes, väterliches Vorbild darin, wie er seine Kinder ermutigt.
"Er hat nicht mit uns gehandelt nach unseren Sünden und uns nicht vergolten nach unseren Missetaten. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten;" (Psalm 103,10 u 13)
"Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarmt über ihren leiblichen Sohn? Selbst wenn sie [ihn] vergessen sollte – ich will dich nicht vergessen!" (Jesaja 49,15)
Auch der Apostel Paulus ist uns ein Beispiel darin, wie man seine Kinder ermutigt.
"Ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft." (1 Thessalonicher 2,11-12)
 

9. Die Verantwortung der Eltern, von ihren Kindern Gehorsam zu verlangen, wird unterstrichen durch die Pflicht, die Gott den Kindern auferlegt, zu gehorchen.

Wir sehen dies in den direkten Anweisungen, die die Bibel an Kinder richtet:
"Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!" (2 Mose 20,12 = 5 Mose 5,16; Matthäus 15,4; Markus 10,19)
"Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«." (Epheser 6,1-3)
"Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig!" (Kolosser 3,20)

Wir sehen unsere Pflicht, als Eltern von unseren Kindern Gehorsam zu fordern, auch darin wie die Schrift über Kinder spricht, die ihren Eltern nicht gehorcht haben.
"Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt, als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten, Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam;" (Römer 1,28-30)
"Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig," (2 Timotheus 3,2)
Auch wird den Ältesten der Gemeinden gesagt, dass ihr Haus für ihre Gemeinde ein Vorbild darin sein soll, wie Kinder in Unterordnung leben.
"einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder in Unterordnung hält mit aller Ehrbarkeit." (1 Timotheus 3,4)
 

10. Die Aufgabe der Eltern, zu ermutigen und zu züchtigen, hat ihren Grund in dem Plan Gottes, dass Christen (und ihre Kinder) regelmäßig an Gottes Güte und seine Strenge erinnert werden sollen.

"Ganz recht! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, könnte es sonst geschehen, dass er auch dich nicht verschont. So sieh nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge gegen die, welche gefallen sind; die Güte aber gegen dich, sofern du bei der Güte bleibst; sonst wirst auch du abgehauen werden!" (Römer 11,20-22)

Die Furcht Gottes, die wir in uns selbst und in unseren Kinder kultivieren sollen, ist nicht die Art Angst, die Sklaven vor ihren Herren haben, sondern vielmehr eine Ehrfurcht vor dem, den wir lieben, und dem wir gefallen möchten. Eine Furcht, die in uns aufsteigt, wenn wir uns von ihm wegbewegen, und die uns wieder zu ihm zurück zieht. Es ist die Furcht Gottes, die der Anfang der Weisheit ist (Sprüche 9,10). Es ist  das Gefühl, das wir für unseren Vater im Himmel haben (1 Petrus 1,17; Psalm 103,13), und das wir von unseren Kindern erwarten. Sie sollen es durch unsere elterliche Freundlichkeit und Züchtigung erlernen. "Mein Sohn, fürchte den Herrn!" (Sprüche 24,21).
 

Es erfordert Opfer, unsere Aufgabe als Eltern treu wahrzunehmen.

Eltern zu sein ist eine sehr hohe Berufung vor Gott. Es ist eine der einflussreichsten Positionen in der Welt. Wir sind für unsere Kinder ein Bild von Gott, bevor sie wissen, wer Gott ist. Dadurch werden sie ganz grundlegend geformt. Gott hat diesen Weg gewählt, um seine rettende Wahrheit von Generation zu Generation weiter zu geben. Es ist nicht leicht, sondern oft fordert es Opfer von uns.

Als Eltern passiv zu sein ist einfach, bringt aber bittere Frucht. Treue Eltern zu sein erfordert Opfer und Selbstverleugnung. Auch dann ist der Erfolg nicht garantiert. Selbst die besterzogenen Kinder rebellieren. Gottes Kinder rebellieren. "Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der HERR hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen." (Jesaja 1,2) Das ist ein großes Leid für Eltern. Aber es ist nicht die bittere Frucht elterlicher Vernachlässigung.

Bringe deine Gebete vor Gott und gibt dein Herz deinen Kindern. Gib ihnen deine Kraft und erkläre ihnen die Wahrheiten Gottes. Der Lohn wird groß sein. Und du wirst es nicht bereuen.
 
 
 
 

Bild
John Piper ist Gründer von desiringGod.org, sowie Direktor des Bethlehem College & Seminary. Seit 33 Jahren dient er als Pastor der Bethlehem Baptist Church, Minneapolis, Minnesota. Er ist Autor von über fünfzig Büchern.
Er und seine Frau Noël haben fünf Kinder.
0 Comments

Eltern, fordert gehorsam von euren Kindern!

7/8/2015

0 Comments

 
von John Piper, © Desiring God. Website: desiringGod.org
mit freundlicher Genehmigung
Bild

Ich schreibe diesen Artikel, um an Eltern zu plädieren, dass sie Gehorsam von ihren Kindern fordern. Durch die Beobachtung von kleinen Kindern, die die Aufforderungen ihrer Eltern überhaupt nicht beachten, und dafür keine Konsequenzen zu erwarten haben, werde ich dazu gedrängt dies zu schreiben. Eltern bitten ihr Kind zwei oder drei Mal sich zu setzen, zu kommen, zu gehen oder aufzuhören, und nach dem dritten Ungehorsam lachen sie nur und bestechen ihr Kind. Manchmal führt das zu dem erhofften Ergebnis, manchmal auch nicht.

Zwei Vorfälle der letzten Woche haben mich zu diesem Artikel inspiriert. Der eine war die Nachricht, dass der 13-jährige Andy Lopez in Santa Rosa, Kalifornien von einem Polizisten erschossen wurde, der dachte, der Junge würde ihn mit einem Sturmgewehr angreifen wollen. Es war nur ein Spielzeuggewehr. Die Polizisten hatte den Jungen zwei Mal dazu aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen. Stattdessen richtete er sein Gewehr auf die Polizisten. Die Polizisten schossen.

Ich weiß nicht, wie das Zusammentreffen genau abgelaufen ist. Ich weiß auch nicht, ob Andy die Befehle der Polizisten überhaupt gehört hat. Deshalb kann ich nicht beurteilen, ob er tatsächlich ungehorsam war. Ich möchte hier gar nicht über den jungen Lopez selbst urteilen. Es geht mir um ein „was, wenn?“. Was, wenn er den Befehl der Polizisten hörte, sich aber dem widersetzte, was sie ihm sagten? Wenn es so wäre, hat es ihm das Leben gekostet. Das ist der wahre Preis für Ungehorsam gegenüber Autoritäten.

 
Eine Tragödie bahnt sich an

Ich habe letzte Woche im Flugzeug beobachtet, wie sich so eine Szene anbahnt. Ich beobachtete, wie eine Mutter ihren Sohn dafür vorbereitete, erschossen zu werden.

Ich saß hinter ihr und ihrem Sohn, der vielleicht sieben Jahre alt war. Er spielte Computerspiele auf einem Tablet. Die Flugbegleiter sagten durch, dass für den Abflug alle elektronischen Geräte ausgeschaltet werden sollten. Er schaltete das Tablet nicht aus. Die Mutter forderte es nicht von ihm. Als eine Stewardess vorbei ging sagte sie im Vorbeigehen, dass er das Gerät nun ausschalten muss. Er tat es nicht. Seine Mutter forderte es nicht von ihm.

Ein letztes Mal kam die Flugbegleiterin auf die beiden zu und sagte dem Jungen, dass er das Gerät nun seiner Mutter geben müsse. Er schaltete es aus. Sobald die Stewardess ihren Platz eingenommen hatte schaltete der Junge das Tablet wieder ein und behielt es während des Flugzeugstarts an. Die Mutter tat nichts dagegen. Ich dachte: Sie bereitet ihn dafür vor, von der Polizei erschossen zu werden.


Warnung vor törichter Erziehung

Ich kann verstehen, dass ungläubige Eltern wenig einsichtig und eifrig sind wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht. Ich habe biblische Kategorien für die geistlich Blinden. Aber die Nachlässigkeit christlicher Eltern erstaunt mich. Was steht hinter dem Versäumnis, Gehorsam von den Kindern zu verlangen und zu erhalten? Ich bin mir nicht sicher. Aber es könnte sein, dass diese neun Beobachtungen helfen können, um Eltern vor der Torheit einer laissez-faire Erziehung zu warnen.

1. Dass Eltern Gehorsam von ihren Kindern fordern, wird in dem biblischen Gebot, dass Kinder ihren Eltern gehorchen sollen, vorausgesetzt
„Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist recht.“ Epheser 6,1
Es würde keinen Sinn machen, wenn Gott zwar von den Kindern erwarten würde, dass sie ihren Eltern gehorchen, aber nicht von den Eltern, dass sie Gehorsam von ihren Kindern fordern. Es ist Teil unserer Aufgabe, unseren Kindern zu zeigen, wie schön es ist, wenn jemand gern den Autoritäten, denen Gott ihn unterstellt hat, gehorsam ist. Für kleine Kinder sind die Eltern Stellvertreter Gottes, und es ist tödlich unseren Kindern den Eindruck zu vermitteln, dass sie die Gebote Gottes ignorieren können.
 
2. Gehorsam ist im neuen Bund des Evangeliums relevant

Gehorsam gehört nicht nur in die Kategorie „Gesetz“. Sie gehört auch in die Kategorie „Evangelium“. Paulus sagte, dass er mit der Verkündigung des Evangeliums das Ziel hatte, „in seinem Namen den Gehorsam des Glaubens aufzurichten.“ (Römer 1,5). Er sagte: „Denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk.“ (Römer 15,18).
Paulus strebte danach, alles Denken in den Gehorsam gegen Christus gefangen zu nehmen (2 Korinther 10,5) und forderte das auch von den Gemeinden: „Wenn aber jemand unserm Wort in diesem Brief nicht gehorsam ist, den merkt euch und habt nichts mit ihm zu schaffen.“ (2 Thessalonicher 3,14).
Eltern, die ihre Kinder nicht lehren, den von Gott eingesetzten Autoritäten gehorsam zu sein, bereiten sie darauf vor, ein Leben zu führen, das nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt – ein Leben, das nicht mit dem Evangelium übereinstimmt, das sie doch betonen wollen.
 
3. Von Kindern Gehorsam zu verlangen ist möglich!
Eltern zu beobachten, die so tun als wären sie hilflos im Hinblick auf den Ungehorsam ihrer Kinder, ist eine Schande. Gott fordert die Kinder dazu auf, zu gehorchen, weil es möglich ist, dass die Eltern von ihnen Gehorsam fordern. Selbst kleine Kinder, die noch kein Jahr alt sind, können anschaulich darüber belehrt werden, was sie nicht anfassen, beißen, ziehen oder ausspucken dürfen. Du bist größer als sie. Nutze deine Größe, um sie zur Freude zu führen und nicht, um sie zur Selbstsucht zu verurteilen.

4. Gehorsam sollte zuhause auch in weniger entscheidenden Situationen gefordert werden, damit er in der Öffentlichkeit in ganz entscheidenden Situationen selbstverständlich ist
Ein Grund dafür, dass Kinder in der Öffentlichkeit unkontrollierbar sind, ist der, dass sie zuhause nicht geübt haben, gehorsam zu sein. Zuhause scheint es oft, als wären viele Dinge so unwichtig, dass es den Kampf nicht wert ist. Es ist leichter etwas selbst zu tun, als sich die Zeit zu nehmen und die Mühe zu machen, mit der Unwilligkeit eines Kindes zu kämpfen. Aber das lehrt die Kinder nur, dass sie wählen können, ob sie gehorsam sein wollen oder nicht. Wenn Zuhause konsequent Gehorsam gefordert wird, führt das dazu, dass Kinder in der Öffentlichkeit angenehmes Verhalten zeigen.
 
5. Es kostet viel Mühe, Gehorsam zu fordert, aber das ist es wert
Wenn du einem Kind sagst, dass es im Bett bleiben soll und es steht trotzdem auf, dann ist es leichter einfach zu sagen: Geh zurück ins Bett!, statt aufzustehen und sich mit dem Ungehorsam auseinander zu setzten. Eltern sind müde. Ich kann das verstehen. Für über 40 Jahre hatte ich Kinder unter 18. Gehorsam zu verlangen kostet Energie, sowohl körperlich als auch emotional. Es ist leichter, die Kinder einfach machen zu lassen
Was ist das Ergebnis? Unkontrollierbare Kinder wenn es drauf ankommt. Sie haben gelernt, ihre Eltern zu manipulieren. Mama ist machtlos und Papa ist lächerlich. Sie bekommen genau mit, wann du kurz davor bist zu explodieren. Vorher schenken sie deinen Worten keinerlei Beachtung. Dieses Verhalten trägt für alle Beteiligten saure Früchte. Die Anstrengung dagegen, die es kostet, jedem Ungehorsam direkt und konsequent zu begegnen, trägt süße Früchte für Eltern, Kinder und andere.
 
6. Du kannst Generationen-übergreifendes Fehlverhalten durchbrechen,
Ein Grund dafür, dass Eltern keinen Gehorsam von ihren Kindern verlangen ist, dass sie selbst nie gesehen haben, wie das funktioniert. Sie kommen aus Familien, in denen es zwei Methoden gab: Passivität und Zorn. Sie wissen, dass sie nicht durch Zorn erziehen wollen. Die einzige Alternative, die sie kennen ist Passivität. Es gibt eine gute Nachricht für euch: das kann sich ändern. Eltern können von der Bibel und von weisen Menschen lernen was möglich ist, was biblisch ist, was weise ist, und wie man geduldig, liebevoll, sicher und gegründet auf das Evangelium erzieht.
 
7. Freundliche Erziehung führt Kinder von äußerlichem Fügen hin zu freudiger Einwilligung
Kinder müssen gehorchen, bevor sie den Gehorsam durch den Glauben im Herzen entwickeln können. Wenn der Glaube kommt, dann wird der Gehorsam, den sie durch Furcht und Belohnung und Respekt gelernt haben, ein natürlicher Ausdruck ihres Glaubens. Aber vor dem Glauben keinen Gehorsam zu fordern, ist Torheit. Es ist auf lange Sicht nicht liebevoll. Es prägt tiefe Kerben durch gewohnheitsmäßigen Ungehorsam, die der Glaube nicht ausfüllen kann, sondern überwinden muss.
 
8. Kinder, deren Eltern Gehorsam fordern, sind glücklicher.
Laissez-faire Erziehung macht Kinder nicht freundlich und demütig. Sie bringt verzogene Bengel hervor. Sie sind weder angenehme Gesellschaft, noch sind sie glücklich. Sie sind fordernd und unverschämt. Ihre „Freiheit“ ist weder für sie noch für andere ein Segen. Sie sind so frei wie ein Boot ohne Ruder. Sie sind die Opfer ihrer Launen. Früher oder später werden diese Launen durchkreuzt. Und das führt zu Unglück. Oder sogar zu einem tödlichen Zusammenstoß mit der Polizei.
 
9. Eltern, die Gehorsam fordern, verlangen nicht, dass ihre Kinder perfekt sind
Da die Eltern für ihre Kinder Gott repräsentieren – insbesondere bevor die Kinder Gott durch den Glauben an das Evangelium kennen können – zeigen wir ihnen sowohl Gerechtigkeit, als auch Barmherzigkeit. Nicht jeder Ungehorsam wird bestraft. Manchmal bemerken wir den Ungehorsam, ermahnen dafür, und es geht weiter. Es gibt kein Handbuch für die richtige Mischung. Kinder sollten durch unsere Erziehung lernen, dass der Gott des Evangeliums ein verzehrendes Feuer ist (Hebräer 12, 7+29), und dass er geduldig und langsam zum Zorn ist (1 Timotheus 1,16). Sowohl die Züchtigung, als auch eine geduldige Ermahnung haben das Ziel, dass ein Kind schnell, bereitwillig und vollständig gehorcht. Solcher Gehorsam wird durch die Erkenntnis Gottes in Christus hervorgebracht.

Liebe Eltern, ihr schafft das. Es ist eine schwere Lebensphase. Ich habe über sechzig Prozent meines Lebens darin verbracht. Aber auch dafür gibt es die göttliche Gnade, und ihr werdet reich belohnt werden.
 

Bild
John Piper ist Gründer von desiringGod.org, sowie Direktor des Bethlehem College & Seminary. Seit 33 Jahren dient er als Pastor der Bethlehem Baptist Church, Minneapolis, Minnesota. Er ist Autor von über fünfzig Büchern.
Er und seine Frau Noël haben fünf Kinder.
0 Comments

    Kategorien

    Alle
    Baby
    Bambi Moore
    Buchbesprechung
    Carolyn Mahaney
    Charakterbildung
    Christina Fox
    Christine Hoover
    Ehe
    Emily Jensen
    Erin Davis
    Erziehung
    Essen
    Evangelium
    Familienplanung
    Freude
    Gebet
    Geburtsvorbereitung
    Gemeinde
    Gottes Souveränität
    Harriet Conner
    John Piper
    Kelly Crawford
    Körper
    Leslie Ludy
    Mission
    Muttersein
    Rachel Jankovic
    Sara Wallace
    Schule
    Stillezeit
    Streit
    Sünde
    Susanne Hiller
    Trillia Newbell
    Weihnachten

    Archiv

    September 2019
    August 2019
    Juli 2019
    Juni 2019
    Mai 2019
    April 2019
    März 2019
    Februar 2019
    Januar 2019
    Dezember 2018
    November 2018
    Oktober 2018
    September 2018
    August 2018
    Juli 2018
    Juni 2018
    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    September 2016
    August 2016
    Juli 2016
    Juni 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016
    Februar 2016
    Januar 2016
    Dezember 2015
    November 2015
    Oktober 2015
    September 2015
    August 2015
    Juli 2015
    Juni 2015
    Mai 2015

    RSS-Feed

Powered by Create your own unique website with customizable templates.
  • Home
    • Muttersein
    • Erziehung
    • Ehe
    • Baby
    • Buchempfehlungen
    • Sonstiges
  • Blog
  • Kritzeleien
  • Downloads
  • Über mich
  • Kontakt
    • Impressum