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Das Evangelium im Zentrum von Weihnachten

12/21/2015

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von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com                                          
mit freundlicher Genehmigung

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Alle Eltern sind bestrebt, ihren Kindern ein tolles Weichnachts-"erlebnis" zu bescheren. Ich bin keine Ausnahme. Ich wünsche mir, dass meine Kinder den Zauber der Feiertage in sich aufsaugen und wundervolle, bleibende Erinnerungen sammeln.

Aber... welche Erinnerungen? Was sollen unsere Kinder behalten, wenn die Bäume und Lichter im Januar wieder verschwinden?

Wenn man die Geschenke, den Materialismus und die Berge ungesunden Essens mal außen vor lässt, geht es bei Weihnachten aus Sicht der Welt vor allem um drei Dinge:

- Liebe
- Großzügigkeit
- Frieden

Das sind Dinge, auf die sich alle einigen können. Die Menschen schmeißen ein paar Münzen mehr in die Sammeldose im Supermarkt und spenden etwas für die Wohlfahrt. Dabei fühlen sie sich innen drin sehr warm und besinnlich.

Auch als Christen haben wir die Neigung, Weihnachten auf diese drei Dinge zu beschränken. In der verzweifelten Bemühung, dem Materialismus und der Habsucht zu entgehen, erklären wir unseren Kindern, dass Weihnachten eine besondere Zeit ist, in der man außergewöhnlich nett zu anderen Menschen ist. Mütter machen sich ganz verrückt damit, so viele kinderfreundliche Hilfsprojekte ausfindig zu machen, wie sie vor dem 25. Dezember nur irgendwie rein quetschen können. Weihnachten wird eine Ansammlung von besonders "guten Werken" mit Jesus irgendwo mitten drin.

Für die Welt geht es bei Weihnachten darum, eine Freigiebigkeitsquote zu erfüllen. Wie ist das bei uns?

Evangeliumszentriert zu sein bedeutet nicht, etwas gegen gute Werke zu haben. Im Gegenteil! Aber wir konzentrieren uns nicht vor allem auf unsere guten Werke. Wir gehen einen Schritt zurück und überlegen, wer die Quelle alles Guten für den Menschen ist. Wo kommen Liebe, Großzügigkeit und Frieden her? Die Welt sagt, sie kommen von innen heraus. Die Bibel sagt, sie kommen von außerhalb uns selbst - von Jesus Christus.

Wie in allen Bereichen des christlichen Lebens, wollen wir sofort dazu übergehen zu fragen: "Was kann ich tun?" Wir bringen unseren Nachbarn Plätzchen, schicken Geschenke an ein Obdachlosenheim und helfen in Suppenküchen aus. Ist es möglich, dass all dieses tun in der Weihnachtszeit uns ablenkt von dem, was getan worden ist? Die Geburt Jesu hat etwas für uns bewirkt. Nehmen wir uns genug Zeit, darüber nachzudenken?

Und, noch wichtiger: Wissen unsere Kinder, um was es wirklich geht?

Weihnachten dreht sich nicht darum, was wir für Jesus tun. Es geht darum, was er für uns getan hat. Seine Geburt bereitete den großen Tausch vor: unsere Sünden für Christi Gerechtigkeit. An Weihnachten betrachten wir nicht nur ein Baby in der Krippe. Gott wurde Mensch. Der Schöpfer des Universums hat die Herrlichkeit des Himmels verlassen, um als Mensch auf unserer Erde zu leben.

Lass dies ganz bewusst sacken.

Weihnachten ist eine Gelegenheit für das ganze Evangelium. Wir klopfen uns schon auf die Schulter, wenn Jesus mehr Beachtung findet als der Nikolaus, aber das reicht noch nicht. Wie können wir das Evangelium so erklären, dass unsere Kinder es verstehen können und mehr sehen, als nur das Baby in der Krippe? Wir sagen unseren Kleinen:

"Jesus wurde geboren, um etwas ganz Erstaunliches zu tun. Wir alle brauchen es, dass die Sünde aus unserem Herzen genommen wird, und ersetzt wird durch Vollkommenheit. Jesus kam als kleines Baby, er wuchs auf um ein perfektes Leben zu führen und es dann in unsere Herzen zu legen. Da wir unsere Sünde nicht selbst wegnehmen können, hat er auch das für uns getan, indem er die Strafe erlitten hat, die wir verdient haben."

Es erfordert konzentrierte Bemühungen, unsere Kinder darauf hinzuweisen, was Jesus getan hat. Kinder sind immer dazu bereit etwas zu basteln oder ein Kinderstundenprojekt mitzumachen. Aber es erfordert Zeit, Gespräch und Ruhe sich wirklich damit zu beschäftigen, was die Geburt Jesu bedeutet.

Wenn wir darüber nachdenken, wie können wir unseren Kindern helfen, ganz praktisch zu begreifen, was wir wirklich feiern?

Nichts hilft uns besser, uns auf das "fleischgewordene Wort" zu konzentrieren, als das Wort selbst. Adventslesungen sind eine hervorragende Möglichkeit. Das Ziel ist, in den Wochen vor Weihnachten jeden Tag einen Bibelabschnitt zu lesen, der uns auf den kommenden Messias hinweist.

Nimm dir Zeit, die Auswirkungen der Geburt Jesu zu durchdenken. Durchtränke jeden Tag mit dem Wort Gottes. Sei bereit, Gespräche mit deinen Kindern anzustoßen. Lass nicht zu, dass ihr so viele Ferienaktivitäten habt, dass die Fragen der Kinder unbeantwortet bleiben.

Und dann - bastelt etwas! Macht Schneeflocken aus Papier. Blast für Jesus Geburtstagskerzen aus. Teilt ein Weihnachtsessen bei der Stadtmission aus. Führt mit neuer Freude all eure schönen Weihnachtstraditionen aus. Dieses Jahr wissen deine Kinder, wofür das alles ist. Ihre Begeisterung wird viel tiefer liegen, als dass sie nur ein paar Wochen etwas netter und großzügiger sein möchten.

Wir feiern die Erlösung.



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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Was sollen wir mit dem Nikolaus anfangen?

12/5/2015

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von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com                                          
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Ich habe an den Nikolaus geglaubt.
Mein Mann hat an den Nikolaus geglaubt.

Wir sind nicht völlig missraten. Wir haben uns nicht von Gott abgewandt oder gegen unsere Eltern rebelliert. Bevor wir unsere Kinder bekamen, überlegten wir, wie wir die ganze Sache mit dem Nikolaus handhaben wollten. Wir wollten, dass Weihnachten für unsere Kinder so feierlich würde wie für uns. Und dann bekamen wir Kinder, und standen vor einem Problem.

Der Nikolaus passte nicht ins Bild.

Zunächst möchte ich betonen, dass ich eine große Befürworterin davon bin, die Fantasie in Kindern anzuregen. Die Lieblingsspiele meiner Kinder sind Rollenspiele. Den ganzen Tag über fliegen Piraten, Superhelden und exotische Tiere durch mein Haus. Ich liebe das.

Ich möchte auch sagen, dass ich mich, wenn ich in diesem Artikel über den Nikolaus schreibe, dabei darauf beziehe, an den Weihnachtsmann zu glauben, nicht darauf, ober er bei Weihnachten völlig weggelassen werden sollte. Mein Mann hat einen Nikolaushut auf, während wir Plätzchen backen. Meine Kinder singen die Weihnachtslieder im Radio mit, und sie überspringen den Namen des Weihnachtsmannes nicht wie ein Schimpfwort.

Aber wir haben uns dazu entschieden, unseren Kindern nicht zu erzählen, dass der Nikolaus eine reale Person sei. Um das deutlicher auszudrücken: Wir sagen ihnen gezielt, dass er es nicht ist.
Wenn du diesen Blog schon länger liest, dann weißt du, dass es mir darum geht, uns Mamas und die Kinder darauf auszurichten, das Evangelium zu leben. Ich habe lange versucht, den Nikolaus mit in das Bild hineinzunehmen, aber es klappt nicht. Es war als wollte ich einen dicken Mann den Schornstein hinunter zwängen...

Es gibt vier Gründe, warum der Weihnachtsmann nicht zum Wallace Team dazu gehört.


1. Der Nikolaus fördert die Werksgerechtigkeit.

Das klingt vielleicht etwas derb, aber bedenke das oben erwähnte Ziel. Das Herz des Evangeliums ist der wundervolle Tausch unserer Sünde gegen die Gerechtigkeit Christi. Es ist schwer dieses Prinzip zu lehren, denn Kinder sind von Natur aus gesetzlich. Es erfordert viel Zeit, Gebet und einfühlsame Gespräche, um ihnen zu dem Verständnis zu verhelfen, dass Gott uns aufgrund der guten Werke Christi liebt, nicht aufgrund unserer eigenen Werke.

Und dann erscheint der Nikolaus.
*seufz*

Er ist fröhlich, geheimnisvoll, prunkvoll und er verspricht allen braven Kindern Geschenke. Insbesondere einer meiner Söhne ist sehr feinfühlig und gefährdet durch Schäden, die dies anrichten würde. Er wäre unheimlich unter Druck, wenn Weihnachten von seinen guten Werken abhängen würde. Jedes Mal, wenn er versagt hätte, würde er sich wieder aufraffen und doppelt so viele guten Werke tun, um es wieder gut zu machen. Ich muss ohnehin schon viel mit ihm sprechen, damit er die freie Vergebung Jesu akzeptiert, statt selbst dafür arbeiten zu wollen. Danke, aber nein danke, Nikolaus.


2. Der Nikolaus sprengt die Linie zwischen Wahrheit und Fantasie.

Die Momente, wo unsere Kinder auf unseren Schoß krabbeln, um die biblischen Geschichten zu hören sind so kostbar. Wir reden über Jesus und wie er ein vollkommenes Leben für uns gelebt hat, und dann für unsere Sünden gestorben ist. Wir sprechen über die Allmacht Gottes, der die Welt erschuf, das Rote Meer teilte und den Rachen der Löwen verschloss. Sie hören gespannt zu.

Und sie glauben mir.

Manchmal schmerzt mein Herz, wenn ich in ihre aufgerissenen Augen und unschuldigen Gesichter schaue und denke: "Sie vertrauen mir bedingungslos. Ich möchte sie um jeden Preis in der Wahrheit leiten." Wenn mein Mann und ich den Weihnachtsmann in unser Repertoire von wahren Geschichten mischen, was werden sie später denken, wenn sie erfahren, dass es den Nikolaus nicht gibt? Was ist dann mit der Arche Noah? Wie steht es mit den zehn Plagen? Was ist mit diesem Mann Jesus, der wie ein religiöser Zauberer auftrat? Wir möchten, dass die Kategorien der Wahrheit und Fantasie klar unterschieden werden. Die Protagonisten können nicht zwischen den Kategorien hin und her springen.


3. Der Nikolaus ist eine Art Gott.

Einige meiner Leser rollen jetzt die Augen. Aber denk darüber nach. Er ist allmächtig (macht Spielsachen, fährt auf einem Schlitten durch den Himmel, steigt Kamine hoch und runter). Er ist allgegenwärtig (überall gleichzeitig - wie könnte er sonst alle Geschenke abliefern?). Er ist allwissend (er weiß, wer böse und wer gut ist). Er ist ewig. Er ist vollkommen. Er ist das ganze Paket. Mir kommt keine andere erdachte Figur in den Sinn, die so viele der Charakterzüge verkörpert, die für Gott allein reserviert sind. Wenn wir unseren Kindern beschreiben, wie Gott ist, möchte ich nicht, dass sie denken: "Achso, genau wie der Nikolaus."Nein. Gott ist nicht wie irgendjemand. Wir wollen es dabei belassen.


4. Es ist schwer, mit dem Nikolaus zu konkurrieren.

Wer schert sich um ein Baby in der Krippe, wenn es einen großen Mann in einem schimmernden roten Mantel gibt, der mit Geschenken und Süßigkeiten um sich wirft? Kinder verbringen die ganze Weihnachtszeit damit, nach dem Nikolaus Ausschau zu halten. Sie schreiben ihm Briefe. Sie backen ihm Plätzchen. Und da rede ich nur von den Kindern. Auch für uns Erwachsene ist es viel Aufwand, den Glauben der Kinder an den Nikolaus zu bestätigen. Wir sind damit beschäftigt, die Wahrheit zu verbergen und zu überlegen, wie wir alle ihre Fragen befriedigend beantworten können. All die Zeit und Kraft, die wir darauf verwenden die Nikolaus-Fantasie aufrecht zu erhalten, könnte dazu genutzt werden, sich auf Christus und seine Geburt zu konzentrieren.

Manche Eltern nennen den Nikolaus eine Lüge, während andere es als Rollenspiel sehen. Ich bezeichne ihn einfach als große Ablenkung. Mein Fünfjähriger fragt mich häufig Fragen über Gott: Was bedeutet es, ein Geist zu sein? Wenn Gott kein Herz hat, wie kann er Menschen lieben? Wenn es nur einen Gott gibt, warum nennen wir Jesus Gott? Puh! Das sind schwierige Fragen. Wenn ich meinem Sohn erzählen würde, dass es einen Nikolaus gibt, würde er bezogen auf ihn die gleichen Fragen stellen. Hunderte von ihnen. Möchte ich wirklich meine Zeit darauf verwenden, wohlüberlegt die neugierigen Fragen meines Sohnes zu beantworten mit Antworten, die gar nicht wahr sind? Möchte ich, dass der Nikolaus Schwerpunkt unserer Gespräche wird?

Wie also stehen wir zu dem Weihnachtsmann? Wir sehen ihn überall wo wir hingehen. Wir können uns nicht wirklich vor ihm verstecken. Und das wollen wir auch nicht. Wir gehen mit dem Nikolaus um, wie mit anderen Dingen dieses Lebens. Wir erklären ihn. Wir nutzen ihn als Gelegenheit, unseren Kindern zu erklären, wie man denkt. Wir möchten nicht, dass sie davonrennen und sich ängstlich verstecken, wir wollen aber auch nicht, dass sie selbst die Antworten suchen müssen, die ihre Eltern ihnen nicht geben. Wir haben offene und ehrliche Gespräche über den Weihnachtsmann.

Wenn wir den Nikolaus vor einem Geschäft sehen, wie er eine Glocke läutet, dann lächeln meine Kinder und sagen: "Frohe Weihnachten, Nikolaus!" Sie kichern und finden es unheimlich lustig. Aber sie denken nicht, dass er echt ist. Sie glauben nicht, dass er sie im Schlaf beobachtet, oder ihre guten Werke zählt. Für sie ist es genauso, wie wenn sie einen Mann sehen, der sich als Batman verkleidet hat.

Und sie haben ein großartiges Weihnachtsfest.




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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Alles Spielzeug deiner Kinder zu entsorgen ist nicht die Lösung

12/1/2015

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Wenn es etwas gibt, was mein Leben gerade nicht ist, dann ist es einfach. Es scheint für manche Beobachter von außen vielleicht einfach zu sein. Für Kinder sorgen und das Haus in Ordnung halten? Einfach.

Außer, dass es das nicht ist.

Manchmal ist etwas eigentlich Einfaches, wie in die Küche zu gehen um das Essen zu kochen, wie das Durchbrechen eines Dammes. Auf einmal muss das Kleinkind aufs Töpfchen. Das Baby krabbelt auf die Legotürme zu. Der Fünfjährige möchte, dass der Schwanz wieder an seinen Plastikskorpion festgeklebt wird. Und der Vierjährige  hat gerade die Knete auf dem Tisch ausgekippt, auf dem ich das Essen servieren möchte. Obendrein drehen sich meine Gedanken um einen Artikel, den ich auf Facebook gesehen habe, über 10 Dinge, die man mit seinen Kinder erlebt haben muss bevor sie fünf Jahre alt werden. Ups, ich fürchte unser Ältester hat das schon verpasst. Dann merke ich, dass ich nur zwei von den sieben Zutaten habe, die ich für das auf Pinterest entdeckte "Pepperoni Pizza im Waffeleisen"-Rezept brauche.

Als Mütter denken wir ständig: "Wie kann ich es mir einfacher machen?" Wir schauen uns in unserem Haus um und überlegen. "Es ist all das Gerümpel. Es ist das Internet. Donna Reed hatte diese Probleme nicht. Ich muss das alles los werden!"

Wünschst du dir nicht manchmal, dass du deine Familie um einige Jahrzehnte in der Zeit  zurückversetzten könntest? Wenn sich Stress aufbaut, sehnen wir uns nach dem Altmodischen. Du weißt schon, vor Facebook, Pinterest, Netflix und Elektrospielzeug... als Kinder noch mit Stöckchen spielten und Respekt hatten vor ihren Eltern... als Eheleute niemals Streit hatten... Als alle gesund und fromm waren und es so leicht war, gesunde, christliche Kinder großzuziehen...

Warte mal. Wirklich?

Ich muss mich daran hindern, die guten alten Zeiten zu romantisch darzustellen. Denn die Wahrheit ist: Es gibt keine guten alten Zeiten. Die Sünde ist schon älter als das Internet. Kinder waren immer rebellisch. Unzufriedenheit ist keine neue Erfindung von Pinterest und Facebook.

Und doch versuchen wir, unser Zuhause von Sünde zu befreien, indem wir es von bestimmten Dingen befreien. Der Trend schlicht zu leben, verbreitet sich in dieser Generation von Müttern. Minimalisieren klingt verlockend. Die "kleines Haus"-Bewegung ist attraktiv und geheimnisvoll. Kürzlich sind ein paar Artikel herumgegangen, die dafür werben, alle Spielsachen deiner Kinder zu entsorgen. Ich habe die Artikel gelesen und die praktischen Tipps waren hilfreich für mich. Mein Leben zu vereinfachen scheint wundervoll zu sein.

Aber... vereinfachen bis zu welchem Punkt? Macht das Entsorgen von Sachen uns automatisch glücklicher? Wenn wir diese Artikel durch die Brille "so wird deine Familie besser" lesen, dann haben wir etwas übersehen. Wir werden extrem, und Extreme können keine Probleme lösen. Vielmehr provoziert es unsere Kinder dazu, rebellisch zu werden. Wenn deine Kinder damit kämpfen, Zufriedenheit zu lernen, dann umgeht das Entsorgen aller ihrer Spielzeuge das eigentliche Problem. Es ist ein Verband auf einem gebrochenen Bein.

Das Herz wird nicht verändert.

Unser Haus auszumisten, ohne unser Herz zu reinigen, ist eine Form der Werksgerechtigkeit. Es gibt uns scheinbar einen weiteren Grund, uns selbst auf die Schulter zu klopfen. Wir fangen an, gedanklich die Stunden zu zählen die unsere Kinder draußen spielen. Jede Minute, die sie im Dreck verbringen, statt mit elektronischem Spielzeug, lässt uns in der Skala der "guten Mama" etwas höher steigen. Wir denken, dass wir unsere Aufgabe erfüllt haben, wenn wir unseren Kindern das iPad entreißen. Was meistens darauf folgt, ist das selbstgefällige Vergleichen mit anderen Müttern, die nicht so mustergültig erziehen wie wir selbst.

Wir entschließen uns dazu, den Stress und die Unzufriedenheit aus unserem Leben zu verbannen, indem wir unsere Pinterest- und Facebookkonten löschen. Aber Stress abzuschalten ist nicht so leicht, wie den Computer auszuschalten. Unser Stress kommt von aus unserem Inneren heraus. Er rührt von einem schlechten Verständnis des Evangeliums her.

Wenn wir unsere eigenen Standards nicht erfüllen können, bricht das unweigerlich unseren Mut und nimmt uns die Kraft.

Schwestern in Christus, wollt ihr vereinfachen? Lasst uns unser Leben wie folgt vereinfachen: Jesus Christus liebt dich. Er hat deine Sünde so weit von dir genommen, wie der Osten vom Westen ist (Psalm 103,12). Du bist mit seiner Gerechtigkeit bekleidet (Jesaja 61,10). Der Schöpfer des Universums singt vor Freude über dich (Zephanja 3,17). In ihm bist du schön.
Jesus hat es alles bezahlt. Ihm verdanken wir alles. Die Sünde hat eine dreckige Spur auf uns hinterlassen, aber er hat uns weiß gewaschen wie Schnee.

Das bedeutet es, zu vereinfachen. Wenn wir uns zu sehr darauf konzentrieren, durch Äußerlichkeiten unsere Familie zu verbessern, dann verpassen wir eine Gelegenheit, unseren Kinder Christus zu zeigen. Es dreht sich alles um die Dinge und nicht um Ihn. Unsere Familie braucht keinen Transfer in die 1950er, sie braucht das Evangelium. Vereinfachung kann ein Götze werden. Nur Christus allein kann Frieden in unsere Familien bringen. Mama, du bist müde. Du bist frustriert von der Unzulänglichkeit, die du in dir selbst, deinen Kinder und deinem Haus wahrnimmst, und du willst das schnell zurechtbiegen. Ich weiß. Mir geht es genauso.

"Von morgen ab werde ich...", "Von jetzt aber dürfen die Kinder nicht mehr...", "Das reicht! Wir werden... entsorgen!"

Verbessern, verbessern, verbessern. Je dramatischer die Veränderung, desto besser, oder? Wir konzentrieren uns so sehr darauf, unser Leben zu verbessern, dass wir vergessen: Wir sind schon vollkommen gemacht! Ein für allemal. Für immer. Der Gott, der dir die Erlösung geschenkt hat, gibt dir auch täglich die Kraft, in dem Zeitalter und an dem Ort zu leben, an den er dich gestellt hat.

Versuche also nicht nur, alles zu vereinfachen. Versuche biblischer zu werden. Kehre nicht zu den Grundlagen der schlichten Lebensführung zurück - kehre zur Bibel zurück. Die Bibel lehrt uns, wer wir in Christus sind. Sie erinnert uns an den Geber aller guten Gaben. Unsere Kinder brauchen viel mehr die Erkenntnis des Gottes, der sie gemacht hat, als Beschränkung in der Benutzung von Spielsachen.

Hat Gott es dir auf dein Herz gelegt, deinen Haushalt zu vereinfachen? Tu es freudig und in dem Wissen, dass du geliebt von Gott. Kehre nicht nur zurück zu einem schlichteren Haushalt, sondern zu dem einfachen Evangelium. Bete darüber. Nimm Veränderungen vor, die deine Familie unterstützen kann und die deiner Familie gut tun.

Sei ausgewogen und hab Unterscheidungsvermögen. Was für eine Mutter funktioniert muss nicht das Beste für deine Familie sein. Und das ist in Ordnung. Nutze deine Zeit und Kraft, um deine Kinder durch das Evangelium zu lieben. Beruhige jeden Morgen deine eigenen Gedanken durch die Besinnung auf Gottes Liebe. Rede zu deinen Kindern mit der gleichen Sanftmut, die Jesus dir gegenüber zeigt. Lehre mit einem stillen Geist. Erziehe mit Gnade. Höre mit unerschütterlicher Geduld zu.

Das Leben ist nicht einfacher, wenn es altmodischer ist. Es ist einfacher, wenn es für Christus gelebt wird.



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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Dankebare Kinder großziehen

11/17/2015

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Du musst nicht lange Mutter sein, um es zu bemerken.

Es ist die quengelnde Stimme im Supermarkt. Es ist der Wutanfall auf der eigenen Geburtstagsparty. Es ist das Klagen über Langeweile in einem Zimmer voller Spielsachen. Es sind unzufriedene Kinder.

Unzufriedenheit liegt den meisten schlechten Launen unserer Kinder zugrunde. Das liegt daran, dass Dankbarkeit ihnen natürlicherweise genauso fern liegt wie uns. Sie muss geübt werden. Ich bin der Überzeugung, dass ich meinen Kindern mit der Erziehung zur Dankbarkeit buchstäblichen den Schlüssel zu einem glücklichen Leben in die Hand gebe. Gottes Wort bestätigt das. Dankbarkeit bringt Frieden (Kolosser 3,15). Sie schützt vor Sorgen (Philipper 4,6). Sie ist unser Schutz vor tödlicher Torheit (Römer 1,21). Und Dankbarkeit zieht das Herz nah zum Herrn (Jesaja 12,4-5). Sie ist SO wertvoll.

Unglücklicherweise ist diese sehr wichtige Lektion, die wir unsere Kinder lehren wollen, eine der schwierigsten wenn es darum geht, sie vorzuleben. Wir achten sorgfältig darauf, dass wir unseren Kindern ein gutes Vorbild sind in Ehrlichkeit, Höflichkeit und Demut, aber wir denken uns nichts dabei, vor ihren Ohren zu murren; unsere Augen zu rollen, wenn etwas anders läuft als wir es uns gedacht hatten; uns über unser Haus, unseren Ehemann oder all unsere Arbeit zu beschweren.

Leider ist Undankbarkeit sehr ansteckend. Denk daran, wie du dich fühlst, nachdem du Zeit mit jemandem verbracht hast, der sich fortwährend über irgendetwas beschwert. Du gehst unzufrieden davon. Die Welt verliert etwas von ihrem Glanz.

Die gute Nachricht ist, dass auch Dankbarkeit ansteckend ist. Eine liebe Freundin von mir musste zuschauen, wie ihre zwei Monate alte Enkelin starb. Als ich Monate später mit ihr darüber sprach, füllten sich ihre Augen mit Tränen, als sie sagte: "Ich bin so dankbar, dass sie Teil unseres Lebens war. Sie wird für immer unser wertvoller Segen von Gott sein." Ich möchte dieser Frau folgen. Ich möchte ihre Dankbarkeit im Angesicht tiefer Schmerzen und Enttäuschung aufsaugen. Ich möchte eine Dankbarkeit erlangen, die mein Herz in guten und in schlechten Zeiten festigt. Und ich möchte diese gleiche Dankbarkeit unbedingt in meine Kinder einpflanzen.

Ich verstand durch diese besondere Freundin, dass Dankbarkeit nicht nur bedeutet, zufrieden zu sein, wenn man unglücklich sein könnte. Es bedeutet, sich in Gottes Führung in deinem Leben zu schicken. Es bedeutet, Gottes Souveränität zu akzeptieren und in seiner Hand zu ruhen. Es bedeutet, Freude zu finden in der Wahrheit, dass du durch Christus mit Gott versöhnt bist, ganz gleich, wie die Umstände deines Lebens sind.

Wie also können wir Dankbarkeit als praktische Anwendungen für unsere Kinder darstellen? Es geht weit darüber hinaus einfach "Danke" zu sagen. Hier sind sechs Schritte dazu, ein dankbares Kind großzuziehen:


1. Akzeptiere, dass nichts perfekt ist. Sei zufrieden, auch wenn es anders läuft, als du erwartet hast. Mein Dreijähriger ist ein Perfektionist. Neulich aß er ein Apfelstück und es zerbrach. Für ihn war es dadurch nicht mehr essbar. Er flippte völlig aus. Statt ihm ein neues Apfelstück anzubieten ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf um ihm zu erklären, dass die Dinge nicht perfekt sein müssen, um sie genießen zu können. Er schaut auf sein zerbrochenes Apfelstück und versuchte nachzuvollziehen, was wir sagten. Er schaffte es dann tatsächlich, sich dazu durchzuringen, das Stück zu essen, wenn auch ohne Begeisterung.

Unsere Gesellschaft vermittelt uns, dass wir uns nach dem Perfekten ausstrecken sollen - dem perfekten Auto, dem perfekten Körper, dem perfekten Haus. Ein Perfektionist kann nicht dankbar sein, denn nichts ist jemals perfekt. Hast du einen Perfektionisten in deiner Familie? Gewöhne ihm liebevoll diese Vorstellung ab, und schaffe dadurch Raum für Dankbarkeit. Er kann so das Leben viel besser genießen.
 
2. Sei flexibel. Ein wirklich dankbares Herz wird nicht ärgerlich, wenn sich etwas anders entwickelt, als geplant. Unser ältester Sohn hat die Gewohnheit, sein Herz an Dinge und Erwartungen zu hängen. Das ist gefährlich wenn man in einem Haushalt lebt, der vielen unterschiedlichen Menschen und Bedürfnissen gerecht werden muss. Ich fühlte mich früher immer schrecklich, wenn ich ihn enttäuschen musste weil unsere Pläne sich geändert hatten. Aber dann merkte ich, dass es sich um wichtige Gelegenheiten handelte, um sein Herz in Dankbarkeit zu üben. Anstatt ihm etwas anderes Schönes zu versprechen, um ihn friedlich zu stimmen, versuchten wir daraufhin die Situation mit ihm zu besprechen. "Manchmal klappt nicht alles wie geplant. Wenn du enttäuscht bist halte inne und denke an etwas, wofür du dankbar sein kannst."

Wir sagen unseren Kindern, dass wir immer dankbar sein können, dass Gottes Pläne besser sind als unsere eigenen. Im Moment handelt es sich um einen Ausflug, der verschoben werden muss, oder die Gute-Nacht-Geschichte für die keine Zeit mehr ist. Aber wir bereiten sie auf Größeres vor, das auf sie zukommen wird, wenn sie erwachsen sind: die verpasste Beförderung, unvorhergesehene finanzielle Einschränkungen, ein unerwarteter Umzug. Werden sie in solchen Situationen dazu vorbereitet sein, mit Dankbarkeit zu reagieren?
 
3. "Nimm es oder lass es." Etabliere dieses Prinzip in deinem Haus, wenn die Kinder noch klein sind. Zu besonderen Anlässen rufe ich die Kinder zusammen und gebe jedem zwei Bonbons. Es war erstaunlich, was beim ersten Mal passierte. Ihre Begeisterung vermischte sich sofort mit Habsucht: "Warum nur zwei? Kann ich vier Bonbons haben? Ich will aber nicht die Farbe, ich will DIESE Farbe!" Ich nahm all die Bonbons wieder an mich und sagte: "Ihr dürft das haben, was ich euch gebe, oder ihr bekommt gar nichts. Nimm es oder lass es. Also, wer möchte zwei Bonbons?" Natürlich streckten sich mir alle Hände entgegen und es gab keine Beschwerden mehr. Ihre Einstellung änderte sich von Habsucht zu Dankbarkeit.

Von Natur aus begegnen wir dem Leben mit einer gewissen Anspruchshaltung. Wir müssen unseren Kindern (und uns selbst) beibringen, dass wir überhaupt keine guten Gaben verdient haben. Sie sind alle ein Segen Gottes. Mein weiser Mann erinnert mich oft daran, dass unsere Erlösung alles ist, was wir wirklich brauchen. Alles andere ist das Sahnehäubchen.
 
4. Gib deinen Kindern weniger Auswahl. Das ist wirklich ein seltsames Phänomen.  Wenn Kinder weniger haben, sind sie glücklicher. Ich beobachtete das erstmals, als ich Teenager war und die drei Kinder meiner Freunde babysittete. Die Mutter sagte mir, ich sollte mit ihnen die Straße hinunter zum Laden laufen, damit sie sich für ihr Geburtstagsgeld etwas aussuchen können. Ich dachte: "Wow, die Kinder werden das lieben! Ein ganzer Laden voller Auswahl!" Aber sie hassten es. Sie bekamen so viele Wutanfälle, dass wir das Geschäft fast verlassen mussten. Als wir schließlich den Laden verließen, hatte jeder ein neues Spielzeug in der Hand und war unglücklich. Alles woran sie denken konnten war, was sie nicht hatten kaufen können.

"Schränke deine Kinder nicht ein!" sagt uns die Welt. "Du wirst sie zu sehr einengen." Tatsächlich ist es aber so, dass das Einschränken ihrer Wahlmöglichkeiten sie dankbar macht für das, was sie haben, statt dass sie nur an das denken, was sie nicht haben.

Wir haben alle Spielsachen unserer Kinder in kleinen geordneten Kisten in der Garage. Sie dürfen nur ein paar Kisten gleichzeitig aus der Garage mitbringen. Sie müssen eine Kiste zurück in die Garage bringen, wenn sie eine neue holen wollen. Ja, das verhindert zu große Unordnung, aber das eigentliche Ziel ist ihre Zufriedenheit. Wenn sie anfangen zu behaupten, dass ihnen langweilig ist, dann weiß ich, dass zu viele Spielsachen im Haus sind und wir bringen mehr in die Garage zurück. Warum es funktioniert weiß ich nicht genau. Aber ich richte mich danach.
 
5. Achte darauf nicht zu kritisch zu sein. Hören die Kinder ständig, dass du etwas kritisierst? "Die Schlange ist zu lang. Dieser Autofahrer ist zu langsam. Wenn unsere Kleidung nur bessere Qualität hätte. Wenn unser Auto nur nicht so viel Benzin schlucken würde." Unsere Worte lehren unsere Kinder, wie sie die Welt wahrnehmen. Ich möchte, dass sie erkennen, dass unsere Welt voller Geschenke unseres Schöpfers ist, und nicht die Kleinigkeiten betonen, die mir lästig sind. Du kannst ihre Gedanken so beeinflussen, dass sie Freude an allem haben.
 
6. Tu es einfach. Es ist ein Prinzip dankbar zu sein, ob man sich danach fühlt oder nicht. Dankbarkeit wird in Worten und Taten ausgedrückt, bevor sie im Herzen empfunden wird. Unsere Kinder müssen das wissen. Dieses Zitat von Richard Baxter erklärt es: "Sage nicht, dass du unfähig bist Dankbarkeit zu zeigen und Gott zu preisen wenn dein Herz nicht dankbar ist. Wenn du Gott so gut lobst, wie du kannst, ist das die beste Art und Weise, um besser darin zu werden. Dankbarkeit zu zeigen führt dazu, dass wir Dankbarkeit in unseren Herzen fühlen."

Lasst uns diese Woche daran arbeiten, Dankbarkeit in uns und unseren Kindern hervorzurufen.


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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Warum du deine Bibel nicht lesen sollst (und warum du es tun solltest)

9/16/2015

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Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen habe. Wenn es nicht das Baby ist, das gestillt werden muss, dann ist einem Kleinkind die Windel ausgelaufen, oder ein Dreijähriger hat sich im Flur verirrt. Neulich wachte ich auf, weil ein kleines Händchen mich am Hals berührte. Mein Sohn hatte an Papas Deo geleckt und konnte nun nicht mehr einschlafen, weil seine Zunge sich komisch anfühlte. Es gibt Tage, an denen ich meine Augen kaum offen halten kann.

Wenn dein Tagesablauf so ähnlich ist wie meiner, dann denkst du vielleicht „Wie soll ich das Evangelium im Blick behalten, wenn ich nicht einmal genug Zeit habe, einen Gedanken zu Ende zu denken?“ Wir brauchen praktische Hilfestellungen dabei, Christus ins Zentrum unseres Mutterseins zu stellen, oder wir werden ganz von selbst in Stress, Neid und falsche Prioritäten abrutschen. Wir brauchen Zeit für Gottes Wort.

Bevor ich mich in das „wie“ vertiefe, möchte ich eine Antwort auf das „warum“ geben. Denke mal über den Moment nach, an dem du deinen Kopf abends auf dein Kissen ablegst und mit einem Seufzer denkst: „Oh, ich habe meine Bibel heute überhaupt nicht gelesen!“ Statt dass du beim Einschlafen über Gottes Treue nachdenken kannst, kämpfst du gegen Schuldgefühle und machst im Halbschlaf eine Liste davon, was du morgen alles besser machen möchtest. Kein ruhiges Besinnen und Beten. Da du dich nicht mit Gottes Wort beschäftigt hast, möchte er ja nun nichts mehr von dir wissen, oder?

Doch.

Die Schönheit des Evangeliums liegt darin, dass Gottes Liebe uns gegenüber nicht darauf gegründet ist, wie geistlich wir uns jeden Tag fühlen. Wenn er uns anschaut, sieht er seinen Sohn. Und das ist in etwa so „geistlich“ wie du werden kannst.

Wir stoppen nicht die Zeit, die wir im Gebetskämmerlein verbringen, damit wir noch etwas von unserer Gute-Mama-Liste abhaken können. Es gibt wundervolle Gründe dafür, sich mit dem Wort Gottes zu befassen. Schuldgefühle sollten kein Grund dafür sein.

Wir wollen mal darüber nachdenken, was du heute anstelle deiner Bibellese gemacht hast. War es… das Wechseln einer Windel? Oder musstest du zwei Mal kochen, weil du vergessen hattest, den Backofen anzuschalten? Oder waren es die fünf Minuten, die du dir genommen hast, um einen Kaffee zu trinken und deine Emails zu lesen? Diese Dinge erscheinen zunächst nicht so geistlich, wie das Lesen deiner Bibel, aber wenn sie mit einem dankbaren Herzen getan werden, dann bringen sie Gott Ehre.

Wir lesen nicht unsere Bibel, um uns besser zu fühlen, oder damit Gott uns für gut hält. In der Stillenzeit erfahren wir seine Gnade, wir verdienen sie nicht.

Das heißt nicht, dass wir unsere Bibeln aufs Bücherbrett verbannen können. Wenn wir nicht im Wort Gottes lesen, dann berauben wir uns der wundervollen Gaben, die das Evangelium uns darreicht – Glaubensgewissheit, Frieden, Freiheit, Freude. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Lehren der Gnade unserem Herzen nicht von Natur aus klar sind. Wir müssen sie ihm einflößen – täglich! Andere Dinge dagegen sind natürlicherweise in unseren Herzen: Sorgen, Undankbarkeit, Neid, Entmutigung. Niemand muss uns darüber lehren.

In Kolosser 3,16 steht: „Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.“ Wir müssen unsere Gedanken ganz gezielt mit Wahrheit füllen. Wenn die Gnade des Evangeliums im Vordergrund unseres Denkens steht, dann ist sie auch ausschlaggebend in unserer Erziehung. Das ist eine hervorragende Motivation dafür, Gottes Wort zu lesen.

Aber das bringt uns zu der Frage wie – wie finden wir die Zeit dafür? Wenn wir uns endlich die Zeit nehmen, uns in Gottes Wort zu vertiefen, werden wir meistens sofort mit Ablenkungen bombardiert. Der Versuch, tiefe, gewinnbringende Zeit mit dem Lesen der Bibel zu verbringen, während kleine Kinder um dich herum sind, ist wie das Ersteigen eines Berges in Roller Skates.

Vor einigen Tagen kam mein Vierjähriger zu mir und fragte in anklagendem Ton: „Mama, warum liest du deine Bibel denn gar nicht?“ Ich war völlig überrumpelt.
„Ich lese sie doch!“ antwortete ich schnell. Ich fühlte mich etwas angegriffen.
„Naja, aber ich sehe nie, dass du es tust!“
Ich erklärte ihm, dass es das tue, wenn er schläft, da mir das hilft, mich zu konzentrieren. Er schaute immer noch etwas missbilligend drein und ging zurück zu seinen Legos. Seine Frage blieb mir im Kopf hängen. Ja, ich kann mich besser konzentrieren, wenn die Kinder schlafen – aber das endete damit, dass ich Kinder hatte, die dachten ihre Mama würde ihre Bibel nie lesen. Ich dachte, warum soll ich denn warten bis sie schlafen? Es kann nur von Vorteil sein, wenn ich etwas so wichtiges vorlebe.

Und ich habe etwas Schönes erlebt: Der Heilige Geist ist treu und belohnt deine Mühe. Du weißt nie, wann dieser Vers, den du gelesen hast, während im Nebenraum das Xylophon bearbeitet wurde, dir den Tag über genau zur rechten Zeit wieder in den Sinn kommt. Es ist niemals verschwendete Zeit.

Ob du nun Zeit einplanst, nachdem die Kinder im Bett sind, oder während sie noch auf sind, oder vielleicht beides, meine Aufforderung an uns alle als Mamas ist: Warte nicht auf den perfekten Augenblick, um deine Bibel zu lesen. Er wird niemals kommen. Akzeptiere, dass es immer ein gewisses Ablenkungspotential geben wird. Die Bibel ist nicht nur für Zeiten der Ruhe. Sie ist für das wirkliche Leben.

Es ist leicht, sich entmutigen zu lassen, wenn wir vergleichen, was wir mal hatten, und was wir nun haben. Bevor wir Kinder hatten, war es leicht für mich früh aufzustehen, als erstes meine Bibel zur Hand zu nehmen und wertvolle Stillezeit zu haben. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein. Nun bin ich in einer anderen Lebensphase und meine Stillezeit ist nicht besonders still. Aber das ist okay.
Es gibt drei Dinge, die mir in dieser Zeit mit Kindern helfen, im Wort zu bleiben.


1. Stillezeittagebuch

Ich führe kein richtiges Tagebuch. Aber ich habe ein Buch, wo ich ganz gezielt das was ich höre und lese in Themen einteile, um sie später nachschauen zu können. Beispielsweise kann ich die Seiten zu „Muttersein“ aufschlagen und direkt einsteigen in die ermutigenden Verse, Predigtnotizen und Zitate von meinen Lieblingsautoren, die ich über die letzten Jahre gesammelt habe – alles nach Themen sortiert. Beispiele für Themen, bei denen ich Material einsortieren kann, sind Ehe, Prüfungen, Sorgen, Evangelium, etc. Wenn ich mich in einem bestimmten Gebiet besonders schwach fühle und ich nur wenige Minuten habe, um mich zu konzentrieren, dann freue ich mich, dass ich reichlich Material in gebündelter Form habe.


2. Karteikarten

Ich habe eine Kartei, die ich in den letzten Jahren mit Karten gefüllt habe, auf denen meine Lieblingsverse stehen. Manchmal wenn ich mit den Kindern auf einen Spaziergang gehe, nehme ich eine Karte mit und denke darüber nach, während wir gehen. Sie sind auch praktisch, da man sie ans Fenster über der Spüle kleben kann, oder über den Wickeltisch oder irgendeinen anderen Ort, wo du viel Zeit verbringst.


3. Frauenstunde oder Lesepartnerin

Gott hat die Bibelarbeiten in der Frauenstunde dazu gebraucht, mir durch einige schwierige Zeiten in den Anfangsjahren meines Mutterseins zu helfen. Die wöchentlichen Treffen gaben mir die Motivation, treu darin zu bleiben, auch zuhause täglich die Bibel zu lesen. Du nimmst an keiner Bibelstunde für Frauen teil? Bete darüber, Gott könnte dich gebrauchen, um eine zu initiieren. Oder vielleicht hast du eine Freundin, mit der du dich absprechen kannst, so dass ihr die gleichen Bibelabschnitte lesen und regelmäßig miteinander besprechen könnt.
 

Wenn du den Tag über das Evangelium im Herzen haben möchtest, aber nicht sicher bist, wo du anfangen sollst, habe ich hier für dich eine kleine Liste von Versen zusammengestellt. Du kannst sie ausdrucken, oder auf deinem Handy speichern. Nimm dir vor, jeden Tag in deiner Stillenzeit über ein oder zwei dieser Verse nachzudenken. Oder noch besser, in der Zeit des Tages, wenn alles drunter und drüber geht und du dir die Haare raufen möchtest.


Du findest diese Liste unter
http://sulamithmama.weebly.com/downloads.html
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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Wenn Mama nicht mit in die Gemeinde gehen kann

8/14/2015

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In unserem Haus gibt es eine ganz bestimmte Art Chaos, die nur für den Sonntag reserviert ist. Wir machen das nicht absichtlich. Es ist einfach so.

Eines Sonntagmorgens musste mein Mann schon früher los um beim Herrichten des Gottesdienstraumes zu helfen. Bevor er ging, schaute er ins Schlafzimmer um Tschüss zu sagen. Ich hatte die Jungs gerade durch die Badewanne gezogen. Nun stand ich mitten im Schlafzimmer, umgeben von vier nackten kleinen Jungs zwischen 1 und 5 Jahren, die schreiend um mich herum rannten. Ihre Sonntagskleidung hatte ich in einer Ecke gestapelt. Ich stopfte mir einen Müsliriegel und Kaffe in den Mund, um für die Anziehrunde aufzutanken.

„Ich gehe jetzt.“, sagte mein Mann zögernd. Er überlegte offensichtlich, ob er wirklich gehen sollte.
„Ja, wir kommen nach, sobald wir eben kommen.“, sagte ich. „Falls wir kommen.“, dachte ich.

Sonntage sind hart für Mamas. Egal wie sehr ich mich bemühe alles schon am Samstagabend bereit zu legen, ich bin nie völlig auf den Sonntag vorbereitet. Manchmal komme ich dazu, das Essen vorzukochen. Meistens ist die Kleidung bereits gebügelt. Aber dann kommt der Sonntagmorgen und die Ereignisse nehmen ihren Lauf.

Meine eigenen Erwartungen machen es nur noch schwieriger. „So sollte das alles nicht ablaufen.“, sage ich mir selbst. „Sonntag ist ein Tag, an dem man sich auf Gott konzentrieren soll, und Herz und Gedanken für die nächste Woche neu ausrichten.“ Wenn es dann dazu kommt, dass der Sonntag der chaotischste Tag der ganzen Woche ist, dann fühlen wir uns wie Versager. Wir fühlen uns auch von anderen verurteilt.

Eines Tages sagte eine liebe Freundin, die selbst Oma ist, etwas zu mir, das mich sofort erleichterte: „Der Tag des Herrn ist ein Tag der Ruhe und Freude – außer, wenn du Mama bist. Dann ist er ein Tag voll Rennerei und Stress.“ Einfach zu hören, wie jemand offen ausspricht was ich durchmache, führte dazu, dass ich mich gleich besser fühlte. Sie verurteilte mich nicht. Sie fühlte mit mir.

Ein anderes Mal fragte mich eine Freundin, was ich nach dem Gottesdienst zuhause gemacht hätte. „Ich habe Wäsche gemacht.“, war meine Antwort. Sie rollte ihre Augen und sagte: „Nicht wirklich, Sara! Du solltest am Sonntag mal ruhen und dir eine Pause gönnen!“ Leider hatte ich aber vergessen, den Kindern zu sagen, dass sie mit Einnässen mal eine Pause machen sollten.
Jesus sagte: „Wer ist unter euch, der sein einziges Schaf, wenn es ihm am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und ihm heraushilft?“ (Matthäus 12,11).
Ich frage also: „Wer von euch Mamas wird nicht die Waschmaschine anwerfen, wenn sie voller eingenässter Bettwäsche ist? Selbst am Sonntag?!“

Wir brauchen den Tag des Herrn. Die Lebensphase einer jungen Mutter ist besonderen Angriffen ausgesetzt. Wir sehnen uns nach Gemeinschaft mit Gott und mit dem Volk Gottes und brauchen das um bei Verstand zu bleiben. Ich kann gut nachvollziehen wie David sagte: „Ich freue mich an denen, die zu mir sagen: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen!“ (Psalm 122,1).

Aber wie viele Sonntage müssen Mamas zuhause bleiben wegen kranker Kinder, Schwangerschaftsübelkeit, Neugeborener, etc.? Ich erinnere mich an meinen ersten Sonntag mit unserem vierten Kind. Mein Mann nahm die anderen drei Kinder mit in die Gemeinde, damit ich ruhen konnte. Ich schaltete den Livestream der Predigt an, hielt mein Baby auf dem Arm und schluchzte. Ich konnte nur die Rücken und Hinterköpfe der Versammlung sehen und wünschte mir so sehr, dabei zu sein. Ich war geistlich, körperlich und emotional ausgelaugt. Und ich konnte nicht mit in den Gottesdienst gehen.

Aber Gott hatte mich nicht vergessen. Er ist nicht nur im Versammlungsraum der Gemeinde anwesend, sondern auch bei mir zuhause. Ich versorgte mein kleines Baby, das er mir geschenkt hatte, und er versorgte gleichzeitig mein Herz. Er reichte mir besondere Gnade dar, ob ich es in dieser Zeit merkte oder nicht. Wenn ich zurück schaue, dann kann ich ehrlich sagen, dass er mich durch sein Wort genährt und durch seinen Heiligen Geist getröstet hat in einer Zeit, in der mein Leben so durcheinander war, dass ich dachte, ich könnte unmöglich geistlich wachsen. Aber ich wuchs.

Damit möchte ich nicht sagen, dass Online Predigten und verheulte Sonntage im Schlafzimmer die Gemeinde ersetzen können. Aber wenn wir uns in Lebenslagen befinden, in denen wir nicht so am Gottesdienst teilhaben können, wie wir es gerne würden, vernachlässigt Gott doch nicht unsere geistlichen Bedürfnisse.

„Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und im Bausch seines Gewandes tragen; die Mutterschafe wird er sorgsam führen.“ (Jesaja 40,11).

Ich war ganze fünf Jahre hindurch ein stillendes Mutterschaf. Ich bin überaus dankbar, dass mein Gott so erbarmungsvoll ist. Es gibt Sonntage, an denen ich mich wegen dem unruhigen Kleinkind auf meinem Schoß später nicht an ein Wort der Predigt erinnern kann. Und dann gibt es andere Predigten, die mir für immer im Gedächtnis bleiben werden, genau wegen dem zappeligen Kleinkind auf meinem Schoß. Ich muss mich sehr auf das Zuhören konzentrieren und alles ganz bewusst in meinem Herzen bewahren, denn die Momente der Klarheit sind nur wenige.

Seid ihr frustriert von dem Ablauf eurer Sonntage, Mamas? Gott hat euch nicht vergessen. Er ist dir auch nicht böse und denkt, dass du endlich die Kurve kriegen sollst.

Ich möchte dir hier nicht sagen, dass du etwas anders machen sollst. Ich bin nicht hier um dir zu sagen, dass du deinen Wecker früher stellen sollst, oder die Sonntagskleidung schon am Abend vorher raus legen. Ich möchte dich nur daran erinnern (wie ich auch mich daran erinnere), dass du geliebt bist. Die gleiche Treue, die jeden Morgen die Sonne aufgehen und abends wieder untergehen lässt, eröffnet auch eine Phase in deinem Leben und schließt sie wieder zu, um eine neue zu öffnen. Schau auf die andere Seite des chaotischen Alltags und achte auf die besondere Gnade, die er für dich in dieser Lebensphase maßgeschneidert darreicht.
 

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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Wie deine Kinder beste Freunde werden

8/1/2015

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Ich war außer mir vor Freude als wir herausfanden, dass unser zweites Baby ein Junge ist. Wir hatten schon einen Jungen und ich träumte von der wunderschönen Freundschaft, die sie entwickeln würden. Ich konnte es kaum erwarten, dass unser Baby alt genug war um mit seinem Bruder zu spielen.  Die beiden haben nur 15 Monate Altersunterschied, ich musste also nicht lange darauf warten.

Dann, eines Tages, war es soweit.

Mein Herz frohlockte über das glückliche Lächeln, das die Kinder füreinander hatten. Ich konnte zusehen, wie sich ein lebenslanges, brüderliches Band zwischen ihnen wob. Aber mit dieser Freundschaft entstand auch etwas, worauf ich überhaupt nicht vorbereitet war: Streit.

Und ich meine richtig handfesten Streit. Es gab Tage, an denen ich kaum zu etwas anderem kam, als Streit zu schlichten. Ihre Schreie waren mein Wecker. Mein Mann und ich dachten, dass es das Beste wäre, jedes unserer Kinder in einem Einzelzimmer aufwachsen zu lassen, nur um den Frieden in unserem Haus zu gewährleisten.

Ich war nicht nur frustriert. Mein Herz war gebrochen.

Ich wollte meine Kinder nicht auseinander halten. Ich wollte, dass sie gerne zusammen sind, genau wie wir gerne mit ihnen zusammen waren. Aber die natürliche Torheit, mit der sie geboren wurden, trat in ihren Taten zutage. Wir konnten sie nicht immer getrennt halten, aber wir konnten auch nicht ständig Schiedsrichter spielen.


1. Friedensstifter und Friedensbrecher

Der Streit zwischen den Geschwistern erreichte seinen Höhepunkt, als wir drei Jungs unter vier Jahren hatten, und ein weiterer unterwegs war. Ich war verzweifelt. Eines Morgens holte ich einige Bastelsachen hervor und versammelte alle auf meinem Bett.

Auf ein dickes Stück Pappe malte ich zwei Kategorien: Frieden stiften, und Frieden brechen. Ich malte ein fröhliches Herz auf die eine Seite und ein gebrochenes auf die andere.

Ich erklärte den Jungs, dass Frieden auch Freude bedeutet. Es bedeutet Ruhe und Liebe untereinander. „Der beste Friede der ganzen Welt kommt von Jesus. Wenn wir ihm vertrauen, nimmt er unsere Sünde weg und gibt uns ganz besonderen Frieden. Da Jesus uns Frieden schenkt, wollen wir auch mit unseren Brüdern Frieden haben.

Ich habe Bilder für euch gemalt.“, sagte ich und sie freuten sich darüber. „Ich möchte, dass ihr mir sagt, ob die Kinder in den Bildern Frieden stiften, oder Frieden brechen.“

Einer nach dem anderen schaute ein Bild an und half mir, es auf die richtige Seite zu kleben. Ich hatte Situationen ausgewählt, die typisch für sie waren: Spielzeug wegnehmen, den Turm von jemandem umwerfen, schubsen, Essen werfen, etc.

Es war nicht hübsch, aber es erfüllte seine Aufgabe. Sie verstanden es. Und sie waren geschockt. Den Rest des Tages rannten sie immer wieder zu unserem Kunstwerk um nachzusehen ob das, was sie taten, in die Kategorie „Frieden stiften“ oder „Frieden brechen“ einzuordnen war. Sie konnten ihre Taten in den Bildern wiedererkennen und konnten mir sagen, was gut oder schlecht war.

Wir haben diese Idee im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Frieden zu stiften bedeutet nicht immer nur, die Gerechtigkeit durchzusetzen. Es geht nicht darum, deine Rechte geltend zu machen. Manchmal sind andere unfair. Manchmal provozieren sie dich. Aber wie kannst du auch in solchen Situationen Frieden stiften?

Dieses einfache Schaubild (das schon mehrmals zerrissen und wieder zusammengeklebt wurde) hat meinen Jungs beigebracht, dass es beim Stiften von Frieden nicht darum geht, sich durchzusetzen. Oft bedeutet es vielmehr, dass man ein Opfer bringen muss, um den Streit zu beenden.

Wenn einer der Jungs angerannt kommt und sich darüber beschwert, was ein Bruder gemacht hat, dann frage ich zuerst: „Was hast du getan, um den Frieden wieder herzustellen?“ Meistens schaut er mich dann verdutzt an. Ich sage ihm, dass er zurück gehen soll um, so gut er kann, Frieden zu stiften. Wenn es nicht klappt, kann er wieder zu mir kommen.


2. Lege ihnen Worte in den Mund

„Nein! Hör auf damit! Das ist MEINS! Gib das her!“

Ohne Hilfestellung sind dies die einzigen Sätze, die Kinder untereinander sagen. Sie wissen nicht, wie sie sich sonst ausdrücken sollen. Ihre Worte werden durch ihre Selbstsucht geschürt. Wir müssen sie lehren. Wir müssen ihnen die Worte vorsprechen und ihnen demonstrieren, wann sie diese anwenden sollen.

In unserer Familie haben wir zunächst entschieden, die oben verwendeten Worte zu verbieten. Wir erklärten unseren Kindern, dass es immer auch andere Ausdrucksmöglichkeiten gibt. Dann lehrten wir ihnen drei friedensstiftende Sätze, die sie bei jedem Streit anwenden können:

„Darf ich das bitte auch mal haben?“
„Du kannst das haben, wenn ich fertig bin.“
„Bitte hör auf damit.“

Diese Sätze sind in unserem Haus so oft zu hören, dass selbst die Zweijährigen sie beherrschen. Wenn doch wieder friedensbrechende Worte auftauchen, bitten wir unsere Kinder, es noch einmal neu zu versuchen. Jedes zornige Wort muss durch ein freundliches ersetzt werden. Und das muss geübt sein. SEHR OFT.

Ich traf mich neulich mit einer anderen Mutter und hörte, wie sie zu ihrer Tochter sagte: „So mit deiner Mutter zu reden ist respektlos. Was hättest du stattdessen sagen sollen?“ Ich war ermutigt durch die gute Reaktion dieser Mutter. Sie wusste, dass ihre Tochter belehrt werden muss. Lehre deine Kinder, wie sie reden sollen, wenn sie ärgerlich oder gekränkt sind. Lehre sie, wie sie fragen sollen, wenn sie etwas möchten. Dies wird einen positiven Einfluss auf jede ihrer Beziehungen haben, nicht nur jetzt, sondern auch noch wenn sie erwachsen sind.


3. Teamgeist

Seit letztem Jahr können unsere Kinder mehr und mehr an Mannschaftssportarten teilnehmen. Unausweichlich war es soweit, dass wir über Mobbing reden mussten. Da unsere Jungs im Alter so dicht sind, können sie viele Dinge im Leben gemeinsam tun. Wir lehrten sie daher, dass es ihre ganz besondere Aufgabe ist, ihre Brüder vor Mobbing zu schützen.

„Ihr müsst aufeinander Acht haben. Wenn du siehst, dass jemand deinen Bruder ärgert, dann geh hin und verteidige ihn.“

Diese Lektion hat zwei Ziele. Auf diese Weise fühlen sie sich vor Mobbing geschützt, und sie lernen gleichzeitig, bei uns zuhause ihre Brüder nicht zu ärgern.

„Hey, ich erwarte doch von dir, dass du deinen Bruder beschützt, hast du das schon vergessen?!“ Wenn einer den anderen verletzt, dann wird er daran erinnert, dass er jetzt seinen Bruder mobbt, obwohl er ihn doch vor Mobbing schützen sollte.

Ich habe beobachtet, dass der „Teamgeist“ in Familien auch nach hinten los gehen kann. Das Ziel ist die Einheit der Familie zu fördern, nicht den Stolz der Familie. Wenn Familien es zu weit treiben, dann denken die Kinder am Ende, ihre Familie sei besser als andere Familien – ihre Entscheidungen sind richtiger, ihre Regeln sind besser, etc. „Ein Wallace Kind wird so etwas nicht tun!“ ist ein Beispiel dafür, wie wir es nicht übertreiben wollen. Es geht hier nicht um uns. Wir sind nicht ein Team, um uns selbst besser darzustellen, sondern um dem Leib Christi besser dienen zu können. Wenn wir unsere Kinder lehren, ein Teil unserer Familie zu sein, zeigen wir ihnen damit, wie sie auch ein Teil der Familie Gottes (der Gemeinde) sein können. Letztlich bedeutet das immer Dienst an anderen.

  • Geh nicht weg, wenn dein Bruder verletzt ist.
  • Wenn du ein Spielzeug hast, das dein Bruder gern haben möchte, hilf ihm, solang mit einem anderen Spielzeug zu spielen.
  • Wenn du dir etwas zu Trinken holst, frag deinen Bruder, ob er auch etwas möchte.
  • Wenn du deine Aufgabe im Haushalt früher fertig hast, als dein Bruder, dann hilf ihm, seine Aufgabe zu Ende zu bringen.

Wenn wir beobachten, wie unsere Kinder diese Dinge beachten, dann sagen wir: „Tolle Arbeit, Team!“ Das christliche Leben ist nicht individualistisch. Wenn wir unseren Kindern zuhause zeigen, wie sie ein Team sein können, dann werden sie dadurch darauf vorbereitet, Teil der sichtbaren Verkörperung des Evangeliums in dieser Welt zu sein – dem Leib Christi, der Gemeinde.


4. Die richtige Art, sich zu entschuldigen

Hast du schon mal jemanden getroffen, der nicht dazu in der Lage ist, sich richtig zu entschuldigen? Oder vielleicht bist du diese Person. Um Verzeihung zu bitten ist schwer. Wir wollen, dass unsere Kinder das jetzt üben, damit sie es später in ihren Beziehungen mit ihrem Partner, ihren Kollegen, Chefs, etc. beherrschen.

Wie könnten sie es besser lernen, als wenn sie es bei ihren Geschwistern üben?! Es gibt im Laufe des Tages reichlich Gelegenheiten dazu.

Wenn unsere Kinder streiten, dann möchten wir der Sache auf den Grund gehen. Es geht nicht darum, wer das Spielzeug zuerst hatte. Es geht darum, wie wir anderen mit unseren Worten und Taten begegnen.

Neulich habe ich einen sehr guten Artikel darüber gelesen, wie man ein Kind dazu anleitet, sich von Herzen zu entschuldigen. Dafür werden folgende vier Sätze gelernt:

„Ich möchte mich für … entschuldigen.
Das war falsch, weil …
In Zukunft möchte ich das besser machen, indem ich …
Kannst du mir bitte vergeben?“
 
Das geht über eine schnell und widerwillig gemurmeltes „Entschuldigung!“ hinaus. Das ist eine Lektion in Liebe und Demut.

Letztlich kannst du den Streit zwischen den Kindern nicht immer klären. Aber du kannst ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, die sie brauchen um ihren Streit selbst zu schlichten. Statt zu erfragen, wer das Spielzeug zuerst hatte, kannst du fragen: „Wer hat in dieser Situation seinem Bruder Liebe erwiesen?“ oder: „Bist du deinem Bruder eine Hilfe, oder ärgerst du ihn?“. Unterstütze deine Kinder darin, ihren Streit geistlich zu betrachten.

So wirst du nicht mehr nur den Streit beenden. Du öffnest die Tür zu tiefer Freundschaft zwischen deinen Kindern. Streiten meine Kinder noch? Jeden Tag! Aber dann umarmen sie sich auch wieder, wenn ich es gar nicht sehe.


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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Fünf Tipps zur Erziehung von Kleinkindern

7/15/2015

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Es gibt einige Worte, die uns zusammenzucken lassen. „Erziehung“ gehört bei manchen dazu.

Als Studentin habe ich Privatunterricht gegeben. Einer meiner Schüler war ein Junge im Kindergartenalter. Ich war geschockt darüber, dass einige wichtigen Worte in seinem Vokabular überhaupt nicht vorhanden waren – Worte wie Gehorsam, Sünde, und Züchtigung. Er hatte sie noch nie zuvor gehört. Er war ein schlaues Kerlchen, wuchs aber nicht in einem christlichen Elternhaus auf. Die säkulare Welt hat keine Zeit für solche Worte. Manchmal trifft das leider auch auf Eltern zu, die Christen sind.

Wir verbinden das Wort „Zucht“ mit Zorn, Schmerzen und Schuld. Aber die Bibel definiert das ein bisschen anders. Hier sehen wir, dass im Zentrum der Erziehung und Züchtigung die Liebe steht. Hebräer 12,6: „Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er.“ Und in Sprüche 13,24 steht: „Wer seinen Sohn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.“
 

Erziehung bedeutet Schutz (Psalm 23,4), Frieden (Hebräer 12,11), Weisheit (Sprüche 29,15) und Freude (Sprüche 29,17).

Wenn wir die negativen Assoziationen mit dem Wort „Züchtigung“ oder „Erziehung“ mal beiseitelassen, dann sehen wir, dass es eine Gabe ist, die Gott nur seinen eigenen geliebten Kindern zuteilwerden lässt. Was könnte schöner sein, als wie ein Kind Gottes behandelt zu werden?

Wir möchten, dass unsere Kinder auch wissen, dass es etwas Besonderes bedeutet, zu uns zu gehören. Es bedeutet, dass wir sie mithilfe von Grenzen und Erziehung schützen.
 

Wer Kindern die Erziehung vorenthält, versagt ihnen Liebe

Warum brauchen unsere Kinder überhaupt Erziehung? Manche möchten hier aufhören zu lesen. Unsere Meinung über die Notwendigkeit von Erziehung wurzelt darin, wie wir unsere Kinder sehen. Wir glauben, dass unsere Kinder mit einem grundsätzlichen Problem in diese Welt geboren wurden: Sünde. Die Sünde kommt von innen heraus (Matthäus 15,19). Wenn du nicht an die angeborene Sündhaftigkeit des Menschen glaubst, dann ist dieser Artikel für dich nicht relevant.
Aber wenn du daran glaubst, dann hast du eine ganz ernstzunehmende Aufgabe.

Wir waren vor einigen Jahren im Urlaub am Strand. Wir saßen in einem Cafe, das sich auf einem felsigen Abhang befand und das Meer überblickte, und beobachteten nervös, wie unser Krabbelkind seine neue Umgebung erkundete. In der Nähe saß eine Familie, die ein kleines Mädchen hatte, einige Monate älter als unser Sohn. Sie wirbelte an den felsigen Klippen herum und ihre Eltern sagten lächelnd zu uns: „Sie ist so ein freier Geist! Wir beschränken ihre Freiheit nie.“ Die anderen Leute um uns herum lächelten. Scheinbar gab es unausgesprochenen Respekt für diese Freiheits-liebenden Eltern.

Bis das kleine Mädchen auf die vielbefahrene Straße stürmte.
Ihre Eltern bemerkten nicht einmal, dass sie weggelaufen war, bis ein anderer Kunde des Cafes sie sah und einen Schrei ausstieß. Ich bin froh, dass sie nicht verletzt wurde. Ihre Eltern bekamen einen gewaltigen Schreck, fingen sie ein und verließen begleitet von viel Kopfschütteln und missbilligenden Blicken, schnell das Cafe.

Ein unerzogenes Kind ist nicht ein Kind mit mehr Freiheit. Es ist ein Kind, das in viel mehr Gefahr schwebt – nicht nur in körperlicher, sondern auch in geistlicher Gefahr.

„Torheit steckt dem Knaben im Herzen.“ (Sprüche 22,15) Wenn du bei diesem Vers keine Gänsehaut bekommst, dann lies ihn noch einmal. Das ist beängstigend. Wenn du das Buch der Sprüche schon mal gelesen hast, dann weißt du, dass die Torheit ins Unglück führt. Unsere Kinder sind völlig unfähig, sich von ihrer eigenen Torheit zu befreien. Obwohl es nicht unsere Aufgabe ist, unsere Kinder zu retten (nur Gott kann das tun), hat Gott uns doch in seiner Souveränität in die Position als Eltern gestellt, damit wir uns darum bemühen, ihnen die Torheit auszutreiben. Das kann nur durch liebevolle Erziehung geschehen.

Was ist also Erziehung? Alles, was du tust, um deinem Kind deine Gott-gegebene Autorität zu zeigen. Es kann einfach ein Blick oder ein Wort sein, durch das du die Botschaft vermittelst: „Es ist deine Verantwortung, mir zu gehorchen, genauso, wie ich Gott gehorchen muss. Du hast keine Wahl. Vielleicht ist das schwer, aber ich bin hier, um dir zu helfen.“
Es ist hilfreich zu überlegen, was Erziehung nicht ist. Es ist nicht

- eine Liste kreativer Strafen
- die elterliche Reaktion auf nervige Kinder
- ein Ventil für Frustration
- Beschämung des Kindes vor Freunden
 
Im Endeffekt ist Erziehung nicht etwas, was wir an unseren Kindern tun, sondern etwas, das wir für sie tun. Erziehung ist ein Lebensstil. Sie braucht keine eigene Kategorie, sondern ist völlig in das Familienleben eingebunden.

Aber Erziehung passiert nicht von selbst. Eine Freundin winkte bei einem Gespräch neulich locker ab und sagte: „Natürlich bestrafen wir die Kinder, wenn sie etwas wirklich Schlimmes anstellen, aber im Moment brauchen sie eigentlich keine Erziehung.“

Liebe Mamas, Erziehung ist nicht eine Möglichkeit, die wir ergreifen, wenn uns nichts anderes mehr übrig bleibt. Wenn du Kinder hast, dann müssen sie erzogen werden. Und ab dem Tag ihrer Geburt brauchst du einen Plan, eine Richtung, die du einschlagen willst.

Wie also können wir die Erziehung unserer Kinder angehen?

Hier sind fünf praktische Tipps, die du bei der Implementierung von Zucht und Ordnung im Leben deiner Kinder beachten solltest. Diese Punkte beziehen sich vor allem auf Kleinkinder, aber du kannst mit ihnen auch feststellen, ob deine älteren Kinder sie bereits beherzigt haben. Es ist nie zu spät, damit anzufangen.


1. Nein heißt nein (und Kinder dürfen es nicht sagen)

Mein süßer neun Monate alter Junge ist ein kleiner Entdecker. Steckdosen, Handys, und jede erdenklichen Kleinteile ziehen ihn besonders an. Wenn er seine Hand nach etwas Gefährlichem ausstreckt, dann schaue ich ihm in die Augen und sage „Nein“. Wenn er wieder danach greifen möchte, gibt es eine kleine Strafe, und wieder das Wort „Nein“. Ein neun Monate altes Kind ist schon in der Lage, mitten in der Bewegung inne zu halten, wenn es dieses Wort hört. Wenn Fehlverhalten keine Konsequenzen nach sich zieht, und wenn die Strafen nicht konsequent durchgeführt werden, verliert „Nein“ seine Bedeutung. Aber es hat Gewicht. Es ist ein besonderes Wort, das sofortige Befolgung fordert.

Außerdem ist es aber auch ein besonderes Wort, das für Mama und Papa reserviert ist. Vor einigen Wochen haben wir mit Freunden zu Abend gegessen. Die Mutter sagte ihrer Tochter, dass sie aufessen soll. „Nein!“ war die unwillige Antwort.

Oh Mamas, wir dürfen das nicht zulassen.

Ein Kind, das seinen Eltern mit „nein“ antworten darf, schwingt das Zepter. Vergiss nicht: wenn du deine Autorität nicht durchsetzt, dann vertraust du das körperliche und geistliche Wohl deines Kindes einem Kind an. Schreite ein. Deine Erziehung sagt an dieser Stelle: „Ich werden nicht untätig daneben stehen und zusehen, wie du dir selbst Probleme einhandelst, indem du meinen Schutz und meine Leitung zurückweist.“

Wenn deine Kinder älter werden, gibt es für sie andere Wege, um dir ihre negativen Gefühle zu zeigen. Bringe ihnen bei, freundlich nach anderen Möglichkeiten zu fragen. Mache ihnen vor, wie eine respektvolle Tonlage sich anhört. Wenn mein Zweijähriger sich seine Schuhe selbst anziehen will und mir deshalb „Nein!“ entgegen schreit, dann lehre ich ihn stattdessen zu sagen: „Kann ich das bitte alleine machen, Mama?“ Kinder brauchen eine Möglichkeit, um zu kommunizieren. Aber „nein“ zeigt Autorität an. Es ist nur für Mama und Papa.


2. Hör auf, dein Kind einzufangen

Neulich haben wir Freunde besucht. Die Mutter rief ihren zweijährigen Sohn: „Komm her, ich will dir deine Jacke anziehen!“ Der kleine Junge schaute ihr in die Augen, nahm Ausreiß und rannte davon. Sie rannte ihm hinterher und versuchte ein Spiel daraus zu machen, dass sie ihn fangen wollte um ihm seine Jacke anzuziehen. Mamas, steht euren Mann! Bleibt sitzen. Lehrt eure Kinder zu euch zu kommen.

Klappt das immer bei mir? Nein. Manchmal bin ich die Mutter, die ihr Kind mit der Jacke einfangen muss. Es ist ein Projekt in Arbeit.

Wenn die Kinder anfangen zu laufen, rufen wir sie: „Komm zur Mama!“ und führen sie dann an der Hand, um ihnen zu zeigen, was wir meinen. Nach und nach rufen wir sie, ohne sie dann an der Hand zu führen. Wenn sie in die andere Richtung laufen, folgt eine Strafe, und wir beginnen noch einmal von vorne. Ich nehme das Kind mit zum gleichen Ort wie anfangs, und gehe zurück an meinen Platz. Ich sage: „Lass uns das noch einmal probieren. Komm zur Mama!“ Ich halte meine Arme weit geöffnet, damit sie genau wissen, was sie machen sollen. Meistens rennen sie dann lachend in meine Arme.


3. Gehorsam beim ersten Mal

Zweite Chancen, dritte Chancen. Zählen bis fünf, runter zählen von zehn. Verhandeln. Bestechen. Diese Strategien scheinen eine Art Erziehung zu sein. Aber tatsächlich zeigst du deinem Kind nur, dass du nicht das meinst, was du sagst. Deine Stimme ist nur ein weiteres Geräusch. Das ist sehr gefährlich.

Deine Kinder müssen wissen, dass deine Stimme im Moment das wichtigste Geräusch in ihrer kleinen Welt ist. In einer Gefahrensituation, wenn es um Tod oder Leben geht, macht deine Stimme den Unterschied. Der dreijährige Sohn von Freunden von uns stieg einmal eine Leiter hinauf auf das Hausdach. Er ist voller Energie, hat aber gelernt der Stimme seiner Mutter schon beim ersten Mal zu gehorchen. Als sie ihn sah rief sie als erstes: „Setz dich hin!“ Er setzte sich sofort hin und blieb sitzen, bis sie die Leiter hinaufgestiegen war, um ihn zu holen. Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn er sie schelmisch angegrinst hätte, und dann in die andere Richtung davon gestürmt wäre?

Langsamer Gehorsam ist kein Gehorsam. Gehorche beim ersten Mal, stelle deine Fragen hinterher. Sage deinen Kindern das, bis es Familienslogan sind.

Und dann – sei bereit, auf die Probe gestellt zu werden. Gerade vorhin musste ich meinen Dreijährigen schnappen, als er an mir vorbei rannte und seinen Bruder hauen wollte. „Ich habe dir gesagt, dass du ihn in Ruhe lassen sollst. Es scheint mir, du brauchst eine kleine Erinnerung.“, sagte ich ruhig. Er fühlte sich sofort etwas unbehaglich, denn er weiß, was eine „Erinnerung“ in unserem Haus bedeutet. Er brauchte keine zweite Chance. Er brauchte Erziehung.


4. Gehorche nicht für dein Kind

An dieser Stelle werden wir so schnell schwach, besonders, wenn unsere Kinder noch klein sind. Wenn unsere Kinder nicht das machen, was wir sagen, versuchen wir damit klar zu kommen.

Vor kurzem hat mich eine Freundin mit ihrem kleinen Jungen besucht. Als es Zeit war aufzubrechen, sagte die Mutter: „Räum bitte die Malstifte weg.“ Der kleine Junge ignorierte die Aufforderung und malte weiter. Die Mutter wiederholte sich noch mehrere Male, aber immer noch ohne Erfolg. Schließlich räumte die Mutter selbst die Stifte ein und zog ein widerstrebendes Kind durch die Haustür nach draußen.

Manchmal können wir uns nicht durchsetzen, weil es zu lange dauert. Wenn du keine Zeit hast, zu züchtigen, dann sprich am besten keine Aufforderung aus. Diese Mutter hätte sagen können: „Es ist Zeit zu gehen!“ und hätte einfach die Malstifte wegräumen können, wenn sie wirklich dringend gehen wollte. Aber wenn du einmal eine Aufforderung ausgesprochen hast, hast du dich damit verpflichtet, auch Konsequenzen folgen zu lassen, wenn dir kein Gehorsam entgegengebracht wird. Es ist okay wenn du deshalb zu spät kommst. Es ist auch in Ordnung, wenn du dich damit blamierst.

Ich bin oft die Mutter, die nebenbei das macht, worum ich eigentlich gerade ein Kind gebeten hatte. Ich muss mich selbst dabei ertappen.

Ich war schon in Situationen, wo ich ein Kind aufgefordert hatte, etwas zu tun, und die Gelegenheit dafür war eigentlich vorüber, aber ich war trotzdem konsequent und das Kind musste tun, was ich gesagt hatte. Als beispielsweise mein Zweijähriger einmal seiner Cousine ein Spielzeug weggenommen hat, sagte ich ihm, dass er es ihr zurück geben muss. Bis er wieder bei ihr war und das Spielzeug zurück geben wollte, hatte sie dieses schon völlig vergessen und spielte mit etwas anderem. Ich sah, wie es bei meinem Sohn im Kopf ratterte. Er wollte es wirklich behalten. Aber weil ich gesagt hatte, dass er es zurückgeben muss, erwartete ich, dass er es auch tat. Es ging nicht darum, wer das Spielzeug gerade haben wollte, sondern darum, Mama zu gehorchen.

Jetzt sind es kleine Dinge, wie das aufräumen der Malstifte, wenn du es von ihnen verlangst. Später wird es darum gehen, ob du ihre Strafzettel bezahlst und sie vor dem Oberstufenlehrer rechtfertigst.


5. Verlange eine Antwort

„Fass die Lampe nicht an. Was habe ich gerade gesagt?“ Wenn du dein Kind dazu aufforderst, deine Worte sofort zu widerholen, ist das ein guter Weg, um sicher zu stellen, dass es dir zuhört. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, Rechenschaft von ihnen zu verlangen. Sie wissen, dass du weißt, dass sie dich gehört haben.

„Ja, Mama.“ Ist eine andere Bestätigung dafür, dass sie dich gehört haben. Lass nicht zu, dass deine Kinder dich ignorieren. Lass nicht zu, dass sie ihre Augen rollen, oder missmutig davon stampfen. Verlange Augenkontakt, bis du zu Ende geredet hast.
 

Abschließend: Ich werde nie vergessen, was ein Lehrer der Mittelstufe mir mal sagte, als ich selbst Lehrerin einer dritten Klasse war: „Sorge für Zucht und Ordnung bei deinen Schülern, solange sie noch jung sind. Was süß erscheint, wenn sie acht sind, kann sehr unschön sein, wenn sie fünfzehn sind.“

Wie sieht es da bei deinen Kindern aus? Wenn du denkst, dass ihr Ungehorsam im Moment nicht so schlimm ist, denke darüber nach, was er sie kosten kann, wenn sie junge Erwachsene sind.
Unsere Autorität weist unsere Kinder auf Gottes Autorität hin. Eines Tages werden sie dadurch verstehen, dass unser heiliger Gott heilige Standards hat, die in Christus für uns erfüllt sind.
 
 
 

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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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Das Evangelium versus Selbstverbesserung

6/24/2015

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„Es ist ein wunderschöner Tag! Heute werde ich mit meinem neuen Trainingsprogramm anfangen. Ich werde um 6 Uhr aufstehen, bevor die Kinder aufwachen und – oh, es ist ja schon 6.30 Uhr. Naja, das ist okay. Ich habe immer noch 20 Minuten Zeit die Bibel zu lesen. Nein, da weint ja schon das Baby. Ach… ich weiß was! Während ich das Baby füttere kann ich mit meinem neuen Menüplan „Einen Monat kochen mit Pinterest“ beginnen. Für einen Monat jeden Tag ein neues Rezept. Wow. Plötzlich hört sich das ganz schön angsteinflößend an. Vielleicht fange ich damit lieber erst morgen an. Schließlich wollte ich heute „A für Apfel“ Tag machen und alle Aktivitäten der Kleinen mit dem Buchstaben „A“ verbinden. Ich muss es irgendwie hinkriegen, dass diese Kinder mit 3 lesen können. Die Kinder und ich könnten sich als Alligatoren verkleiden und Äpfel essen. Das macht zwar nicht wirklich Sinn. Aber es steht auf meiner Liste. Also WERDEN wir das machen. Ach, ich muss auch noch Muffins für dieses Treffen machen. Nein, ich mache lieber Cake Pops, das ist viel imposanter. Damit mache ich wieder gut, dass ich letztes Mal nur gekaufte Kekse mitgebracht habe. Aber ich selbst darf wirklich keinen Kuchen mehr essen. Keinen Zucker und keine Kohlenhydrate mehr für mich. Nicht mehr seit… 10 Uhr gestern Abend. Dieses Mal werde ich mich wirklich daran halten, denn die Kinder sollen sich auch daran halten. Für alle nur Bio-Natur-Joghurt. Das heißt… falls ich daran gedacht hätte, welches zu kaufen, als ich letzte Woche meinen Monatseinkauf gemacht habe. Aber nein, Joghurt beginnt ja gar nicht mit „A“. Dieser Tag bricht vor meinen Augen in sich zusammen. Aber ICH MUSS es besser hinkriegen als gestern. ICH WERDE das schaffen. Ich muss, ich muss, ICH MUSS.“

Wenn wir nicht vorsichtig sind, dann wird leicht ein Selbstverbesserungsplan zur Grundlage unseres Mutterseins. Du bist eine Mama und nimmst du deine Aufgabe ernst – und das solltest du auch! Aber obwohl all diese Aktivitäten wahrscheinlich gut sind, müssen wir daran denken, dass sie mit dem Evangelium nichts zu tun haben.

Warum ist es wichtig, diesen Unterschied zu machen? Weil Mamas die Neigung haben, solche Themen für geistliche Probleme zu halten. Wir urteilen über uns selbst (und andere) aufgrund der Tatsache, wie gut wir solche Aufgaben, wie die oben erwähnten, meistern. Aber seit wann ist unsere Identität denn abhängig von unseren Kuchenlollis? Wenn wir so viel Aufmerksamkeit darauf verwenden, wie wir einen Tag managen, dass unsere Freude davon abhängig wird, dann haben wir die Grenze überschritten und eine geistliche Problematik daraus gemacht.

Im Grunde sind alle unsere Erwartungen an uns selbst und unsere Selbstkritik genau das, was viele Theologen als den größten Feind des Evangeliums bezeichnet haben: Gesetzlichkeit. Kurz definiert ist Gesetzlichkeit der Versuch, durch eigene Werke Rechtfertigung, Anerkennung und Annahme bei Gott zu finden.

„Wenn ich versuche eine gute Mama zu sein, versuche ich damit nicht, mir meinen Weg in den Himmel selbst zu bahnen!“, wirst du mir zurufen.

Aber arbeitest du nicht hart, um dir deinen Frieden zu sichern?
Arbeitest du, um Gottes Liebe, und Annahme bei ihm zu erlangen?
Arbeitest du für ein Gefühl der Sicherheit?

Jesus Christus hat all diese Dinge für seine Kinder erkauft. In Christus sind sie dein – hier und jetzt. Genau gesagt sind durch Jesus Christus Gnade und Friede in vollstem Maße dein (1 Petrus 1,2).
Warum gleiten wir immer wieder zurück in die Gesetzlichkeit?

Martin Lloyd-Jones sagte: „Meistens ist unsere Unzufriedenheit mit unserem Leben darauf zurück zu führen, dass wir auf uns selbst hören, statt uns selbst zuzureden.“ Wenn die Gesetzlichkeit in dein Ohr flüstert, dass du heute versagt hast, erinnere dich an den Einen, der alles für dich vollbracht hat. Erfülle deine Gedanken mit den herrlichen Wahrheiten des Evangeliums. Hier ist ein wundervolles Gespräch, das du mit dir selbst führen könntest:

„Herr, ich habe versagt… mal wieder. Aber obwohl ich gerade gegen meine Lieben gesündigt habe, hat Jesus das nie getan. Meine Laune schwankt ständig, aber Jesus ist der gleiche heute, gestern und für immer, und deshalb ist auch meine Gerechtigkeit immer vor Gott (Hebräer 13,8). Ich kann meinen Tag in Frieden weiterleben – nicht in einem Frieden, der auf meinem Selbstverbesserungsplan beruht, sondern in dem Frieden, den Jesus mir mit seinem Blut erkauft hat. Ich kann diesen Tag in Angriff nehmen, weil ich nicht nur seine Kraft habe, sondern auch sein perfektes Leben.“

Der Welt (und leider manchmal auch den Christen) scheint das Evangelium zu einfach zu sein. Es muss nachgebessert werden. Es braucht etwas mehr Schwung. Also verwenden wir viel Energie auf die Verbesserung unseres Lebens: eine bessere Ehe, wohlerzogene Kinder, ein ordentlicheres Haus, eine straffere Figur. Von den Ergebnissen (oder fehelenden Ergebnissen) werden wir so abgelenkt, dass wir gar nicht merken, dass wir von der Hauptquelle unserer Stärke abgewichen sind – von Jesus Christus selbst. Paulus wusste, dass dem Evangelium nichts hinzugefügt werden muss. In 1 Korinther 2,2 schrieb er:  „Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.“ Stelle das Evangelium an erste Stelle und lass alles andere daraus entspringen.

Wie stellt man das Evangelium an erste Stelle? Sinclair Ferguson sagte, dass man seine Gedanken mit dem Evangelium füllt, in dem man „alle Energie darauf verwendet, Jesus Christus zu bewundern, zu erkennen, zu erforschen und zu erheben.“ Jesus ist nicht nur unser Vorbild im Gehorsam. Er ist die Erfüllung unseres Gehorsams. Er war erfolgreich, wo wir versagen. Wenn du Jesus als deinem Retter vertraust, dann studiere sein gerechtes Leben, denn es ist deins! Denke über seine wundervolle Beziehung mit seinem Vater nach, denn sie ist deine!

„Sagst du, wir müssten uns gar nicht anstrengen, als Mamas unser Bestes zu geben? Brauchen wir nicht nach hohen Zielen zu streben?“ Das meine ich nicht. Eine wahre Erkenntnis des Evangeliums bringt uns nicht dazu, den Gehorsam zu verweigern. Vielmehr schürt sie ihn. Denkt daran: wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (1 Johannes 4,19).

Stelle Jesus Christus an erste Stelle. Und dann… mache mit deiner Aufgabenliste, was du willst. Jogge fünf Kilometer am Tag, koche jeden Abend ein Drei-Gänge-Menü mit den Erträgen aus deinem eigenen Garten – oder eben nicht! Alles zur Ehre Gottes, der in Christus bereits zufrieden ist mit dir.

Die Gnade ist das Herz unserer Motivation zum Gehorsam. Wenn du abends mit dem Gefühl ins Bett fällst, dass du am liebsten den ganzen Tag noch einmal neu anfangen würdest, dann halte inne und frage dich, warum du so verzweifelt bist. Weil du deine eigenen Ziele nicht erreicht hast? – Tut mir Leid, dafür gibt es keine Lösung. Oder ist es, weil du gegen deinen liebevollen himmlischen Vater gesündigt hast? Dafür gibt es eine Lösung. Dafür gibt es die Vergebung durch das Kreuz. Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu (Klagelieder 3,22-23).

Gesetzlichkeit wird durch Schuldgefühle genährt. Das Evangelium wird durch die Liebe genährt. Wir sehen, wie viel uns vergeben wurde, und diese Freiheit füllt unsere Herzen mit neuer Motivation zum Gehorsam. Charles Spurgeon sagte: „Hier ist Vergebung für vergangene Sünden, egal wie schwarz sie waren; und, oh mein Herz, mit staunendem Blick erkennst du: es gibt auch Vergebung für kommende Sünden!“ Wir gehorchen nicht mehr um Annahme zu finden, sondern weil wir angenommen sind.
 
 
 


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Wie man sich an jedem Moment erfreut, auch wenn nicht jeder Moment erfreulich ist

6/12/2015

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Mein Leben ist bestimmt von den Entwicklungsschritten meiner Kinder. Sobald ich denke, dass ich endlich raus habe, wie ich mit einer Phase klar komme, ist sie auch schon vorüber und eine neue beginnt.

Letzte Woche saß ich mit meinem Kleinkind auf der Couch. Ich war drei Nächte nacheinander viel auf gewesen, um meinen Kleinen über die Magen-Darm-Grippe hinweg zu helfen. Ich selbst nahm den dritten Tag Antibiotikum wegen einer Brustentzündung. Nun hielt ich meinen heißen, schläfrigen Jungen auf dem Schoß und beobachtete das Baby auf der Krabbeldecke. Es drückte sich auf seine Knie hoch, wippte vor und zurück und lächelte mich an. In seinem Grinsen konnte ich lesen: „Guck mal, Mama! Ich beginne bald die Krabbelphase. Es ist doch die beste Zeit dafür. Du hast seit dem Umzug die Treppengitter noch nicht angebracht, du hast seit Wochen den Boden nicht gesaugt, überall liegen gefährliche Legoteile herum, und du bist durch Krankheit abgelenkt. Ich denke, ich fange an zu krabbeln… gleich jetzt!“

Diese Phase mit Kleinkindern ist voll Veränderung. Drei Schläfchen am Tag, zwei Schläfchen am Tag, Babybrei, feste Speise, Krabbeln, Laufen, kleine Häufchen zerkauter Nahrung auf das Sofa spucken (ja, das ist eine Phase in unserem Haus), etc.
Die Baby- und Kleinkindalben sind voller spannender Informationen und süßer Fotos, die jede Phase unserer Kinder dokumentieren (und mit Babyalben meine ich die handgeschriebenen Post-it Notizen und Fotos, die ich in eine Schublade gestopft habe, um sie irgendwann zu sortieren). Aber jede Mama weiß, dass all diese Phasen nicht nur voller Spaß und Spielchen sind. An den stressigen Tagen, wie ich sie letzte Woche hatte, sehne ich mich nach der nächsten Phase. „Wann ist das hier endlich vorbei?“

Es kann so ermutigend sein zu wissen, dass die aktuelle Phase nicht ewig andauern wird. Aber wenn wir ständig dafür leben, die nächste Phase zu erreichen, verpassen wir unterdessen sehr kostbare Momente.
„Ich kann es kaum erwarten, dass er endlich nachts durchschläft. Ich kann es kaum erwarten, dass sie läuft. Ich kann kaum erwarten, dass er sich selbst die Schuhe binden kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie sich selbst die Haare kämmen kann. Ich kann es kaum erwarten, dass er sich selbst zum Training fahren kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie einen gottesfürchtigen Mann kennenlernt.“

Ist uns klar, dass unsere Kinder, wenn sie all diese Dinge selbst können, ausgezogen sein werden? Wir bekommen keine zweite Chance, um diese Momente zu genießen.

Wir können ihre ganze Kindheit damit verbringen, uns zu wünschen, dass sie vorbei ist – nicht, weil wir wirklich wollen, dass sie vorbei ist, sondern weil sie für uns so stressig sein kann, dass der Blick in die Zukunft die kostbare Zeit der Gegenwart auffrisst.

Wie können wir uns an jedem Moment freuen, wenn wir an manchen Tagen nur ums Überleben kämpfen? Jesaja zeigt uns eine schöne Strategie, wie wir aus diesen schwierigen Zeiten das beste machen können:

„Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.“ Jesaja 58,10-11
Mamas müssen nicht weit gehen um solche zu finden, die hungrig und elend sind. Lassen wir sie „unser Herz finden“ und sättigen sie freudig? Das ist das Gegenteil davon, uns die schwierigen Phasen so weit wie möglich vom Hals zu halten. Die bedeutet es, sich daran zu freuen.
Letzte Woche habe ich darüber nachgedacht, als ich den Teppich neben dem Bett meines Magen-Darm-kranken Kindes schrubbte. „Das ist ein Augenblick, in dem ich die Liebe des Evangeliums zeigen kann. Genau jetzt kann ich den Trost spenden, den nur eine Mama geben kann. Das ist meine Chance im Kleinen treu zu sein.“

Nicht jede Phase ist voller Regenbogen und Blumen. Manche Phasen müssen „unser Herz finden“, damit wir uns aufopfern. Wie tun wir das? Wenn du murren möchtest, bete. Wenn du schreien möchtest, umarme. Wenn du stöhnen möchtest, singe.

Halte dein schreiendes Baby in den einsamen Stunden der Nacht fest und sag ihm: „Es werden wieder Tage kommen, in denen ich duschen kann. Es wird wieder Tage geben, wo ich mich tatsächlich wie ein Mensch fühlen werde. Es werden Nächte kommen, in denen ich schlafen kann. Aber in diesem Augenblick möchte ich dir mein Herz öffnen und mich für dich hingeben.“

Ab und zu lächelt mich eine wohlmeinende Frau an und sagt: „Freue dich an jedem Moment! Es geht so schnell vorbei!“ Für uns junge Mamas ist es leicht, bei so einer Aussage die Zähne zu knirschen, denn nicht jeder Moment ist erfreulich. Manchmal fühlen wir uns schuldig, dass wir nicht jeden Moment genießen können. Manche Phasen sind super, und andere sind geradezu richtige Prüfungen. Sie sind schmerzerfüllt, chaotisch, unbequem, ermüdend – aber jede Phase ist gottgegeben. In diesen schwierigen Momenten erhalten wir Einblicke in die Gnade Gottes und können uns dann umdrehen, und diese Gnade an unsere Kinder weitergeben.

Das ist eine der Mama-Lektionen, die auf das ganze Leben anwendbar sind. Sie kann auf andere Gebiete übertragen werden:
Ich kann es kaum erwarten, dass mein Mann befördert wird.
Ich kann es kaum erwarten endlich umzuziehen
Ich kann es kaum erwarten, dass dieser Teil des Hauses fertig renoviert ist
Ich kann es kaum erwarten endlich mein Traumgewicht zu erreichen.
Ich kann es kaum erwarten, bis diese Wochenbettdepression vorbei ist.
Ich kann es kaum erwarten, dass diese schwierige Zeit der Prüfung vorüber geht.
 
Wartet nicht, Mamas. Das ist eure Chance, den Schwachen euer Herz zu öffnen und euch für sie aufzuopfern. Das ist eure Chance, eine Tiefe der Gnade Gottes zu erfahren, die ihr vorher nicht kanntet.
 
Es gibt viele Leute, die darauf warten, zufrieden zu werden; darauf warten, dass die aktuelle Situation vorüber geht. Das ist die „andern geht’s immer besser“-Mentalität. Aber wenn wir nicht lernen, in unserer aktuellen Phase zufrieden zu sein, werden wir es auch in der nächsten Phase nicht sein. Wenn es um Zufriedenheit geht, spielt es keine Rolle, was als nächstes kommt. Das Jetzt ist entscheidend.
 
Jede Phase unseres Lebens ist ein Geschenk und eine Gelegenheit. Wenn sie vorüber geht, ist sie für immer vorbei und etwas Neues beginnt. Leben in der Gegenwart. Akzeptiere diese aktuelle Phase als deine jetzige Berufung von Gott.
 
„Vater ich weiß, dass mein ganzes Leben
Von dir für mich eingeteilt ist;
Und die Veränderungen, die sicherlich kommen,
können mir keine Angst einjagen.
Aber ich bitte dich für eine Ausrichtung auf heute,
die darauf bedacht ist, dir zu gefallen.“
       Anna Waring, 1850
 


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Sara Wallace ist seit 2005 mit Dave verheiratet. Etwa vier Jahre nach der Hochzeit begann für sie das Abenteuer als Vollzeit-Mama. Inzwischen ist sie Mutter von fünf munteren Jungs.
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