von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung „Es ist ein wunderschöner Tag! Heute werde ich mit meinem neuen Trainingsprogramm anfangen. Ich werde um 6 Uhr aufstehen, bevor die Kinder aufwachen und – oh, es ist ja schon 6.30 Uhr. Naja, das ist okay. Ich habe immer noch 20 Minuten Zeit die Bibel zu lesen. Nein, da weint ja schon das Baby. Ach… ich weiß was! Während ich das Baby füttere kann ich mit meinem neuen Menüplan „Einen Monat kochen mit Pinterest“ beginnen. Für einen Monat jeden Tag ein neues Rezept. Wow. Plötzlich hört sich das ganz schön angsteinflößend an. Vielleicht fange ich damit lieber erst morgen an. Schließlich wollte ich heute „A für Apfel“ Tag machen und alle Aktivitäten der Kleinen mit dem Buchstaben „A“ verbinden. Ich muss es irgendwie hinkriegen, dass diese Kinder mit 3 lesen können. Die Kinder und ich könnten sich als Alligatoren verkleiden und Äpfel essen. Das macht zwar nicht wirklich Sinn. Aber es steht auf meiner Liste. Also WERDEN wir das machen. Ach, ich muss auch noch Muffins für dieses Treffen machen. Nein, ich mache lieber Cake Pops, das ist viel imposanter. Damit mache ich wieder gut, dass ich letztes Mal nur gekaufte Kekse mitgebracht habe. Aber ich selbst darf wirklich keinen Kuchen mehr essen. Keinen Zucker und keine Kohlenhydrate mehr für mich. Nicht mehr seit… 10 Uhr gestern Abend. Dieses Mal werde ich mich wirklich daran halten, denn die Kinder sollen sich auch daran halten. Für alle nur Bio-Natur-Joghurt. Das heißt… falls ich daran gedacht hätte, welches zu kaufen, als ich letzte Woche meinen Monatseinkauf gemacht habe. Aber nein, Joghurt beginnt ja gar nicht mit „A“. Dieser Tag bricht vor meinen Augen in sich zusammen. Aber ICH MUSS es besser hinkriegen als gestern. ICH WERDE das schaffen. Ich muss, ich muss, ICH MUSS.“ Wenn wir nicht vorsichtig sind, dann wird leicht ein Selbstverbesserungsplan zur Grundlage unseres Mutterseins. Du bist eine Mama und nimmst du deine Aufgabe ernst – und das solltest du auch! Aber obwohl all diese Aktivitäten wahrscheinlich gut sind, müssen wir daran denken, dass sie mit dem Evangelium nichts zu tun haben. Warum ist es wichtig, diesen Unterschied zu machen? Weil Mamas die Neigung haben, solche Themen für geistliche Probleme zu halten. Wir urteilen über uns selbst (und andere) aufgrund der Tatsache, wie gut wir solche Aufgaben, wie die oben erwähnten, meistern. Aber seit wann ist unsere Identität denn abhängig von unseren Kuchenlollis? Wenn wir so viel Aufmerksamkeit darauf verwenden, wie wir einen Tag managen, dass unsere Freude davon abhängig wird, dann haben wir die Grenze überschritten und eine geistliche Problematik daraus gemacht. Im Grunde sind alle unsere Erwartungen an uns selbst und unsere Selbstkritik genau das, was viele Theologen als den größten Feind des Evangeliums bezeichnet haben: Gesetzlichkeit. Kurz definiert ist Gesetzlichkeit der Versuch, durch eigene Werke Rechtfertigung, Anerkennung und Annahme bei Gott zu finden. „Wenn ich versuche eine gute Mama zu sein, versuche ich damit nicht, mir meinen Weg in den Himmel selbst zu bahnen!“, wirst du mir zurufen. Aber arbeitest du nicht hart, um dir deinen Frieden zu sichern? Arbeitest du, um Gottes Liebe, und Annahme bei ihm zu erlangen? Arbeitest du für ein Gefühl der Sicherheit? Jesus Christus hat all diese Dinge für seine Kinder erkauft. In Christus sind sie dein – hier und jetzt. Genau gesagt sind durch Jesus Christus Gnade und Friede in vollstem Maße dein (1 Petrus 1,2). Warum gleiten wir immer wieder zurück in die Gesetzlichkeit? Martin Lloyd-Jones sagte: „Meistens ist unsere Unzufriedenheit mit unserem Leben darauf zurück zu führen, dass wir auf uns selbst hören, statt uns selbst zuzureden.“ Wenn die Gesetzlichkeit in dein Ohr flüstert, dass du heute versagt hast, erinnere dich an den Einen, der alles für dich vollbracht hat. Erfülle deine Gedanken mit den herrlichen Wahrheiten des Evangeliums. Hier ist ein wundervolles Gespräch, das du mit dir selbst führen könntest: „Herr, ich habe versagt… mal wieder. Aber obwohl ich gerade gegen meine Lieben gesündigt habe, hat Jesus das nie getan. Meine Laune schwankt ständig, aber Jesus ist der gleiche heute, gestern und für immer, und deshalb ist auch meine Gerechtigkeit immer vor Gott (Hebräer 13,8). Ich kann meinen Tag in Frieden weiterleben – nicht in einem Frieden, der auf meinem Selbstverbesserungsplan beruht, sondern in dem Frieden, den Jesus mir mit seinem Blut erkauft hat. Ich kann diesen Tag in Angriff nehmen, weil ich nicht nur seine Kraft habe, sondern auch sein perfektes Leben.“ Der Welt (und leider manchmal auch den Christen) scheint das Evangelium zu einfach zu sein. Es muss nachgebessert werden. Es braucht etwas mehr Schwung. Also verwenden wir viel Energie auf die Verbesserung unseres Lebens: eine bessere Ehe, wohlerzogene Kinder, ein ordentlicheres Haus, eine straffere Figur. Von den Ergebnissen (oder fehelenden Ergebnissen) werden wir so abgelenkt, dass wir gar nicht merken, dass wir von der Hauptquelle unserer Stärke abgewichen sind – von Jesus Christus selbst. Paulus wusste, dass dem Evangelium nichts hinzugefügt werden muss. In 1 Korinther 2,2 schrieb er: „Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.“ Stelle das Evangelium an erste Stelle und lass alles andere daraus entspringen. Wie stellt man das Evangelium an erste Stelle? Sinclair Ferguson sagte, dass man seine Gedanken mit dem Evangelium füllt, in dem man „alle Energie darauf verwendet, Jesus Christus zu bewundern, zu erkennen, zu erforschen und zu erheben.“ Jesus ist nicht nur unser Vorbild im Gehorsam. Er ist die Erfüllung unseres Gehorsams. Er war erfolgreich, wo wir versagen. Wenn du Jesus als deinem Retter vertraust, dann studiere sein gerechtes Leben, denn es ist deins! Denke über seine wundervolle Beziehung mit seinem Vater nach, denn sie ist deine! „Sagst du, wir müssten uns gar nicht anstrengen, als Mamas unser Bestes zu geben? Brauchen wir nicht nach hohen Zielen zu streben?“ Das meine ich nicht. Eine wahre Erkenntnis des Evangeliums bringt uns nicht dazu, den Gehorsam zu verweigern. Vielmehr schürt sie ihn. Denkt daran: wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (1 Johannes 4,19). Stelle Jesus Christus an erste Stelle. Und dann… mache mit deiner Aufgabenliste, was du willst. Jogge fünf Kilometer am Tag, koche jeden Abend ein Drei-Gänge-Menü mit den Erträgen aus deinem eigenen Garten – oder eben nicht! Alles zur Ehre Gottes, der in Christus bereits zufrieden ist mit dir. Die Gnade ist das Herz unserer Motivation zum Gehorsam. Wenn du abends mit dem Gefühl ins Bett fällst, dass du am liebsten den ganzen Tag noch einmal neu anfangen würdest, dann halte inne und frage dich, warum du so verzweifelt bist. Weil du deine eigenen Ziele nicht erreicht hast? – Tut mir Leid, dafür gibt es keine Lösung. Oder ist es, weil du gegen deinen liebevollen himmlischen Vater gesündigt hast? Dafür gibt es eine Lösung. Dafür gibt es die Vergebung durch das Kreuz. Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu (Klagelieder 3,22-23). Gesetzlichkeit wird durch Schuldgefühle genährt. Das Evangelium wird durch die Liebe genährt. Wir sehen, wie viel uns vergeben wurde, und diese Freiheit füllt unsere Herzen mit neuer Motivation zum Gehorsam. Charles Spurgeon sagte: „Hier ist Vergebung für vergangene Sünden, egal wie schwarz sie waren; und, oh mein Herz, mit staunendem Blick erkennst du: es gibt auch Vergebung für kommende Sünden!“ Wir gehorchen nicht mehr um Annahme zu finden, sondern weil wir angenommen sind.
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