von Bambi Moore auf https://bambimoore.wordpress.com mit freundlicher Genehmigung "Mama, malst du mit mir ein Bild an?" Ich fegte mein zusammengekehrtes Staubhäuflein auf, räumte den Besen weg, und setzte mich zu meiner Tochter auf den Boden. Vor zehn Minuten hatte ihr kleines Herz eine herbe Enttäuschung wegstecken müssen, als sie hörte, dass ihre große Schwester an einer Aktivität teilnehmen durfte, für die sie zu klein war. Zu klein um dabei zu sein, aber nicht zu klein um zu verstehen, dass sie ausgeschlossen war. Sie hatte ihre Beschwerden darüber nicht ausgesprochen, aber es rollten Tränen ihre Wangen hinunter und ihre Stimme zitterte ein wenig: "Malst du mit mir?" Wir schauten uns die Stifte an und sprachen über die Farben, die zur Auswahl standen. Wir überlegten, ob wir gemeinsam ein Bild anmalen sollten, oder jeder ein eigenes Blatt bekommt. Wir entschieden uns für das gemeinsame Bild. Seite an Seite füllten wir die schwarzen Konturen mit Farbe. Ich machte eine lustige Bemerkung über den albernen Löwen, den wir ausmalten und sie lachte herzlich. Dann antwortete sie mit gleichem Humor und ich musste ebenfalls lachen, stolz auf ihre Schlagfertigkeit. Mir fiel auf, dass die Traurigkeit bereits aus ihrer Stimme und ihren Augen gewichen, und durch Freude ersetzt worden war. Schnell hatten wir das Löwenbild fertig gemalt und malten dann noch zwei weitere Bilder aus. Heute ist diese Begebenheit für meine Tochter längst vergessen, aber für mich nicht. Häufig nehme ich mir nicht die Zeit, etwas mit ihr zu malen. Plan A ist, ihr auszuweichen: "Vielleicht später! Ich habe viel zu tun." (sehr wahr) "Warum fragst du nicht deinen Bruder, ob er mit dir malt?" (er tut es immer gerne) Plan B ist, ihrem Wunsch zu entsprechen, aber so schnell wie möglich damit fertig zu werden. Währenddessen mache ich mir gedanklich Notizen von all den Dingen, die ich noch erledigen möchte, wenn meine Tochter endlich zufrieden gestellt ist. Ich kann den Moment dann gar nicht richtig genießen. Ich tue es nur in einer Haltung der Aufopferung, oder um meinen Mama-Schuldgefühlen zu entkommen. Wir Mütter opfern. Wir dienen. Aber freuen wir uns an unseren Kindern? Das überlassen wir den Mamas mit einem Kind, und den Großeltern. Wir dagegen haben Hausarbeit zu erledigen. Wir verfallen schnell und immer wieder der Vorstellung, dass unsere Kinder Langzeitprojekte sind, die wir irgendwie durchstehen müssen. Statt zu erkennen, dass sie kleine Leute sind, die Gott uns geschenkt hat, damit wir uns an ihnen freuen. Wenn ich mit meiner Vierjährigen auf dem Boden sitze und lache, dann ist das pure Theologie. Genauso, wie das spätabendliche Gespräch mit einem Teenager, und die wilde Balgerei zwischen Vater und Söhnen. "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." So sagt der himmlische Vater auch zu allen seinen Kindern, die in dem Sohn sein sind. Und so sollten wir zu unseren Kindern sagen. "Ich bin zufrieden mit dir. Ich früher mich sehr, dass du gerade bei mir bist. Ich freue mich an dir." Ich glaube, dass dies eine der geistlich wichtigsten Lektionen ist, die wir unseren Kindern mitgeben können. Unsere Freude und Wohlgefallen an ihnen kann ihnen ihr Leben lang Mut und Zuversicht geben. Unsere Liebe, ausgedrückt durch unsere Freude, ist ein lebendiges Zeugnis der Liebe Gottes. Joe Rigney sagte einmal: Die Freude an euren Kindern sollte die Melodie eurer Eltern-Kind-Beziehung sein. Wohlgefallen und Freude sollten der Grundton unserer Familiensymphonie sein. Während wir unsere Liebe auf vielerlei Weise ausdrücken: Versorgen, Bildung, Ermahnung, Sicherheit, Ernährung, Zuneigung - sollte die Melodie, die durch alles hindurch zu hören ist, die sein: "An dir, mein liebes Kind, freue ich mich." "Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er wird sich über dich freuen mit Wonne, er wird still sein in seiner Liebe, er wird über dich jubelnd frohlocken." Zephanja 3,17
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