von Leslie Ludy auf setapartmotherhood.com Es war ein warmer Sommerabend vor etwa 7 Jahren. Ich hatte gerade ein größeres Schreibprojekt abgeschlossen, Eric war nach mehreren Tagen harter Arbeit mit seiner Predigtvorbereitung fertig. Wir fühlten beide das Bedürfnis zu entspannen, auszuruhen, und neue Energie zu tanken. Wir legten Hudson (damals ein Jahr alt) etwas früher ins Bett, und freuten uns auf einen freien Abend. Wir wollten gemütlich im Wohnzimmer zusammensitzen und einen Film auf unserem neuen Flatscreen-Bildschirm anschauen. Aber noch bevor wir einen Film auf Netflix ausgewählt hatten, bekamen wir beide ein ungutes Gefühl. Gott hatte uns in den letzten Wochen davon überführt, dass wir zu viel von unserer freien Zeit mit kurzlebigen, kulturell anerkannte Ablenkungen verbrachten. Er hatte uns gezeigt, wie viel wertvoller es sein konnte, die Zeit mit geistlichen Aktivitäten, vor allem dem Gebet, zu füllen. Wir hatten miteinander über die Möglichkeit gesprochen, unseren wöchentlichen Filmabend gegen eine gemeinsame Gebetszeit auszutauschen. Doch wenn ich ehrlich bin: Diese Idee fühlte sich an, als sollte ich den Urlaub am Sonnenstrand gegen eine lange, kalte Wanderung durch Sibirien eintauschen. Wir hatten schon oft die Erfahrung gemacht, dass Gebetszeiten weder langweilig, noch trübselig sind. Doch wir hatten uns so an unseren wöchentlichen Filmabend gewöhnt und meinten, wir bräuchten diesen um uns vor dem Burn-Out zu bewahren, und um richtig abschalten zu können. Doch an jenem Abend fühlten wir beide das Wirken des Heiligen Geistes, der uns herausforderte, anders mit unserer Freizeit umzugehen. Wir sollten sie so gestalten, dass wir sehr viel mehr Ewigkeitswert gewinnen würden, als durch das Ansehen eines Films. Um es kurz zu machen: Wir probierten es aus. Statt unsere drei Stunden dem Entertainment zu widmen, hörten wir Worship Musik und beteten gemeinsam. Wir brachten unsere Sorgen und Nöte zu unserem König. Wir warteten auf ihn und lasen sein Wort. Wir beteten ihn an und dankten ihm. Und am Ende dieser drei Stunden, waren wir wunderbar erfrischt und geistlich auferbaut. Wir erlebten eine Freude und eine Erfüllung, die uns kein Hollywood Film jemals geben kann. Von da an erlebten wir immer wieder neu die Wahrheit der Worte aus Psalm 16,11: "Vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle!" Wenn wir uns den falschen Freuden dieser Welt hingeben, bringt uns dies nur kurzzeitige Ablenkung. Aber wenn wir uns der wahren Quelle unserer Kraft zuwenden, uns bei Ihm erfrischen und auftanken, können wir eine Freude erhalten, die wahrhaft und anhaltend ist. Es ist nicht so, dass ich seit meiner Sinnesänderung nie mehr einen Film geschaut, oder nie mehr einen Roman gelesen habe. Aber meine Erwartung an diese Dinge ist eine andere. Ich habe gelernt, dass ich mich nicht weltlichem Entertainment zuwenden sollte, wenn ich Ruhe, Freude, Frieden, Erfrischung und Sättigung meiner Seele brauche. Der einzige Ort, an dem es diese Dinge gibt, ist zu den Füßen Jesu. Wenn ich mich anderen Dingen zuwende, um mich zu trösten, lasse ich mich mit billigen Schund abspeisen, statt die seelenerfüllende Freude zu erhalten, die Jesus mir gibt. Die Erkenntnis, dass ich wahre Freude nur bei dem Ewigen finden kann, nicht im Kurzweiligen, hat mein Leben wirklich revolutioniert - ganz besonders auch mein Muttersein. Freude für meinen Mutterdienst Die vorherrschende Botschaft unserer Gesellschaft an Mütter von kleinen Kinder lautet: "Nimm dir eine Auszeit - du hast es dir verdient! Du verbringst so viel Zeit damit, dich um andere zu kümmern. Du musst dir jetzt auch einmal Zeit für dich selbst gönnen!" Das Ergebnis dieser Botschaft ist, dass wir es nicht nur für unser gutes Recht halten, jede Woche ausgiebig Zeit mit selbstsüchtigen Nichtigkeiten und sinnlosem Zeitvertreib zu verbringen, sondern uns auch noch einreden, dies sei gut und wichtig, wenn wir eine gute Mama sein wollen. Der Gedanke dahinter ist: Wenn wir uns keine Zeit für Erholung und Entspannung nehmen, werden wir ausgelaugt, erschöpft und depressiv. Auf den ersten Blick scheint dies eine weise Einsicht zu sein. Aber wenn wir uns das Beispiel Jesu vor Augen führen, sehen wir eine andere Einstellung. Es gab Zeiten in seinem Leben hier auf der Erde, da brauchte Jesus Ruhe und Entspannung. Die Bibel berichtet uns an mehreren Stellen, dass Jesus sich von den Bedürfnissen der Menschenmenge zurückzog und seinen Dienst für einige Stunden ruhen lies. Doch diese Zeit nutzte Jesus nicht, um am Strand zu liegen, oder weltliche Unterhaltung zu konsumieren. Wenn Jesus Ruhe und neue Kraft brauchte, ging er allein auf einen Berg, um zu beten. Er stand morgens früh auf, um Gemeinschaft mit Gott zu haben (z.B. Markus 1,35 oder 6,46). Jesus hatte ein anspruchsvolleres Tagewerk, das nervenzehrender war, als wir es uns jemals vorstellen können. Aber er wusste um die wahre Kraftquelle. Es war seine Zeit allein mit Gott. Richtig auftanken Für uns als vielbeschäftigte Mamas ist es absolut notwendig auch Zeiten der Ruhe und des Auftankens zu haben. Es ist wichtig, dass wir etwas Abstand gewinnen und unsere Perspektive neu ausrichten können. Doch wenn wir uns hierfür an die falsche Adresse wenden, erreichen wir nicht mehr, als dass wir für eine kurze Weile von unseren Sorgen und Nöten abgelenkt werden. Ich muss mich immer wieder selbst daran erinnern, dass ich die Freizeit, die ich habe, mit dem Motiv nutzen sollte, noch besser zum Dienst für Jesus zugerüstet zu werden, und nicht mit dem Motiv, meiner Verantwortung im Dienst an meiner Familie möglichst lang und weit zu entfliehen. Sicherlich ist an vielen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten nichts auszusetzen. Ein langer Spaziergang, eine ausgiebige Fahrradtour, eine Stunde mit einem spannenden Buch, ein entspanntes Gespräch mit einer lieben Freundin, oder ein Familienurlaub sind wunderbare Weisen, wie wir auftanken können. Aber es ist wichtig, dass wir nicht der Stimme nachgeben, die uns einflüstert: "Du hast dir jetzt etwas Zeit für dich selbst verdient. Vergiss alle anderen. Lass deine Beziehung zu Gott und deine Familie mal für ein paar Stunden beiseite, und nimm dir Zeit nur für dich selbst!" Ich habe die Erfahrung gemacht: Die beste Zeit alleine ist tatsächlich gar nicht Zeit alleine, sonder Zeit mit Gott. Ein Gebetstagebuch, Lobpreis, christliche Bücher und das Lesen der Bibel bringen der Seele mehr Erfrischung, Freude und neue Kraft, als ein Filmabend oder die Likes bei Social Media es jemals können. Egal, wie stressig mein Leben sein mag, wenn ich mir vornehme, jede freie Minute in der Gegenwart Gottes zu verbringen, finde ich in Ihm die Freude, den Frieden und die Kraft, alle Herausforderungen zu meistern. Die Zeit mit Gott lieben lernen Besonders für junge Mamas, denen so viel Energie und Zeiteinsatz abverlangt wird, ist es nicht einfach, die Zeit mit Gott über jedes andere Freizeitangebot zu stellen. Glaub mir, ich verstehe das! Am Ende eines langen Tages, wenn die Kinder im Bett sind und das Haus endlich ruhig wird, habe ich richtig Lust, bei einem guten Buch zu entspannen, oder im Internet nach Lösungen für meine Haushaltsprobleme zu suchen. Aber ich habe gemerkt, dass es eine wundervolle Zeit für Eric und mich sein kann, um zusammen zu beten. Wir können für Anliegen unserer Familie und Gemeinde beten. Dies führt nicht nur zu tieferer Einheit und geistlichen Gemeinschaft zwischen uns beiden, sondern stärkt auch unsere individuelle Beziehung zu Jesus. Das bedeutet nicht, dass wir abends niemals lesen, am PC sitzen, einen Film schauen, oder einfach miteinander plaudern würden. Aber immer, wenn wir das Gebet zur ersten und wichtigsten Aktivität unseres Abends machen, segnet Gott darin unsere Ehe und unser geistliches Leben. Es erfordert eine bewusste Entscheidung, das Gebet zur Priorität eines Abends zu machen, und damit das Ewige dem Zeitlichen vorzuziehen. Nur wenn ihr als Ehepaar diesen Vorsatz im Vorhinein gemeinsam gefasst habt, werdet ihr darin standhaft sein, egal wie später am Abend die Laune oder körperliche Verfassung ist! Auch die Zeit am Morgen wird leicht als "Zeit für mich" definiert (z.B. Schlaf!), statt sich Zeit für Gott zu nehmen. Doch es erfordert nicht viele Versuche, um herauszufinden, dass die Stillezeit am Morgen sehr viel mehr Kraft und Freude für den Tag bringt, als die Zeit im Bett, wenn ich immer wieder die Snooze-Taste drücke. Wenn es mir irgend möglich ist, bringe ich Gott die "Erstlingsfrucht" meines Tages, indem ich die erste halbe Stunde mit der Bibel und im Gebet verbringe. War ich in einer Lebensphase, in der es mir nicht möglich war, vor den Kindern aufzustehen, musste ich kreativ werden, was die Stillezeit betraf. Manchmal hatte ich eine Frau, die für eine Stunde am Tag die Kinder betreute, während ich duschen ging und mir Zeit für das Gebet nahm. Manchmal musste auch Eric diese Aufgabe übernehmen. Sobald meine Kinder alt genug waren, brachte ich ihnen bei, jeden Tag zu einer gewissen Zeit ruhig Bücher anzuschauen/zu lesen, damit auch ich etwas Ruhe finden konnte. Unabhängig davon, in welcher Phase du dich als Mama befindest, ich möchte dich dazu ermutigen, in deinem Tagesablauf eine Zeit zu finden, in der du bewusste die Zeit für dich alleine gegen Zeit mit Gott austauschen kannst. Sobald du diese Entscheidung getroffen hast und bewusst auf Entertainment verzichtest, um dich dem Gebet zu widmen, wirst du merken, dass die Versuchung nachlässt. Die weltlichen Freizeitaktivitäten locken dich nicht mehr, weil du weißt, dass sie deine Seele nicht sättigen, und dir keine wahre Freude geben können. Wahre Freude findest du nur vor dem Angesicht deines Königs!
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