von Leslie Ludy auf setapartmotherhood.com Ich muss hier ein etwas mädchenhaftes Geständnis machen: Ich mag Camping nicht besonders. Ich habe zwar einige tolle Erinnerungen an Campingausflüge in meiner Kindheit, aber jetzt, da ich erwachsen bin, übt der Gedanke an eine unruhige Nacht in einem kalten Zelt, oder das Herumstolpern um 3 Uhr nachts auf der Suche nach dem WC, oder Zähneputzen mit Seewasser einfach nicht mehr die gleiche Faszination auf mich aus, wie damals. Es ist auch nicht sehr hilfreich, dass das letzte Mal, als Eric und ich mit unserer Familie zelten waren, um fünf Uhr früh ein unerwarteter Besucher auf unserem Zeltplatz auftauchte - ein großer Schwarzbär, der nur wenige Meter vor unserem Zelt nach etwas Essbarem suchte. Ich glaube, dies waren die längsten fünfzehn Minuten meines Lebens. Ich versuchte, mich völlig ruhig zu verhalten, während ich mir vorstellte, wie es sich anfühlen musste, von diesen riesigen Tatzen erwischt zu werden. Ein paar andere Camper konnten den Bär schließlich vertreiben, aber für den Rest des Tages schaute ich immer wieder über meine Schultern, überzeugt davon, dass der Bär hinter mir her sei und mich zum Abendessen verspeisen wolle. Okay, vielleicht höre ich mich wie ein richtiger Feigling an. Aber die Wahrheit ist: Ich bin ein ziemlicher Feigling, wenn es irgendwie um Abenteuer in der Natur geht. Es ist nicht so, dass ich diese Unannehmlichkeiten nicht aushalten könnte, wenn ich weiß, dass sie einem höheren Zweck dienlich sind - etwa bei einem Missionseinsatz in einem fremden Land. Aber aus irgendeinem Grund kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, diese Unannehmlichkeiten willentlich zu wählen, nur um "Spaß" zu haben. Für mich ist Camping gleichgestellt mit dem Sprung in einen kalten See, oder Steine in ein Hornissennest zu werfen, nur für den "Kick". Gibt es keine besseren Wege, etwas Aufregendes zu erleben? Schon seit ein paar Jahren betteln meine Kinder nun darum, ein Abenteuer in der Wildnis zu erleben. Es reichte einfach nicht mehr aus, das Zelt im Garten aufzubauen. Dies konnte ihre Abenteuerlust nicht mehr stillen. Vor ein paar Wochen machten wir uns also auf in die Berge Colorados, für meinen ersten Campingausflug seit zehn Jahren. Meine weitläufigeren Familienmitglieder sind erfahrene Camper und organisierten alle Details unseres Ausflugs für uns. Statt in Zelten zu schlafen, mieteten wir zwei Jurten, die wie große, etwas bequemere Zelte aussehen. Es gab zwar kein fließend Wasser, keine Elektrizität und keine Toilette, aber es gab so etwas wie Betten, damit wir nicht auf dem harten Boden schlafen mussten. Und es gab einen Holzofen, der die Nächte etwas wärmer machte. Es war definitiv bequemer als mein letzter Campingausflug, es waren keine Bären in Sicht, und ich bekam keine Rückenschmerzen. Dennoch war es mit Sicherheit keine leichte Erfahrung, und stellte meine "frohe Herzenseinstellung" einige Male auf den Prüfstand! Die Prüfung meiner Einstellung Am ersten Abend schafften wir es irgendwie, den Holzofen viel zu stark anzuheizen. In der Jurte war es wie in einer Sauna. Stundenlang lagen wir wach, der Schweiß rann uns über das Gesicht. Wir bemerkten nicht, dass man die Fenster öffnen konnte. Daher dachten wir, der einzige Weg, etwas kühle Luft herein zu bekommen war durch die weit geöffnete Tür. Das Problem war, dass es rundherum alles mögliche Ungetier gab - Mäuse, Fledermäuse, Erdhörnchen etc. Diese hatten es nur darauf abgesehen, unserem schönen warmen Unterschlupf einen Besuch abzustatten und etwas von unseren Snacks abzubekommen. Daher versuchten wir, wach zu bleiben und sicher zu stellen, dass keine ungebetenen Gäste herein kamen. Irgendwann gegen 2 Uhr morgens hörte ich ein Rudel Kojoten in der Nähe heulen, und da beschloss ich, die Tür zu schließen, ganz gleich wie warm es werden würde. Ich überlegte, dass es besser wäre, die ganze Nacht geröstet, als von einer Meute hungriger Tiere angegriffen zu werden! Als es in der Jute endlich etwas abkühlte, wachte unsere fünf Jahre alte Avy auf. Sie weinte und sagte, dass ihr Bauch weh tat. Die meisten Eltern werden dir bestätigen, dass es wenig Schlimmeres gibt, als sich nachts um ein Kind zu kümmern, das erbrechen muss. Aber sich um ein solches Kind zu kümmern, wenn man in einer stockdunklen Jurte sitzt, ohne fließendes Wasser oder sonstige Hilfsmittel, und gleichzeitig versucht nicht alle anderen aufzuwecken, ist sicherlich noch eine ganze Stufe härter! In der ersten Nacht unseres Campingabenteuers konnte ich kein bisschen schlafen. Wir hatten am nächsten Tag eine tolle Zeit. Aber die zweite Nacht in der Jurte war kein bisschen besser. Wir wollten nicht wieder den Holzofen anfeuern, um die Hitze zu vermeiden. Aber genau in dieser Nacht kam eine Kältewelle über unsere Gegend. Wir zitterten in unsere Schlafsäcken, obwohl wir Jacken an hatten und uns fest in Decken wickelten. Wir hatten kein Feuerholz gesammelt und konnten den Ofen daher mitten in der Nacht nicht anmachen. So verbrachten wir eine kalte, unschöne und häufig unterbrochene Nacht mit wenig Schlaf. Als Zugabe bekam der neunjährige Hudson einen starken Husten, so dass er alle halbe Stunde laut hustend und schniefend aufwachte. Ich versuchte, ihn so gut zu versorgen wie ich konnte, damit er ruhig war und die anderen schlafen konnten. Ich vermisste schmerzlich meine "Mama-Werkzeuge" wie den Inhalator, warmen Tee und jegliche Arznei. Ich saß also für mehrere Stunden fröstelnd neben seinem Bett, erschöpft und elend. Ich war alles andere als fröhlich. Vielmehr fühlte ich die starke Versuchung, meine Freude gegen Frustration, Bitterkeit und Selbstmitleid zu vertauschen. Aber Gott hat nicht gesagt: "Achte es für lauter Freude, wenn die Dinge wundervoll laufen!", sondern "Achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung geratet." (Jakobus 1,2). Auf meinem Weg als christliche Mutter habe ich die besten Gelegenheiten, Freude zu wählen. Nämlich genau dann, wenn ich mich am wenigsten danach fühle! Jedes Mal, wenn ich mir in schwierigen Situationen von Gott Freude schenken lasse, statt der Frustration nachzugeben, kommt die Gnade Gottes auf ganz neue Weise in mein Leben. Sie gibt mir neu die Kraft, Herausforderungen zu überwinden und aus der Anfechtung christusähnlicher hervor zu gehen. Auf Anfechtung richtig reagieren Ich bin mir darüber im klaren, dass zwei schlaflose Nächte in einer Jurte kaum eine Anfechtung zur Frustration erscheinen, wenn man bedenkt, welche Herausforderungen das Leben uns sonst bringen kann. Ich habe selbst viel schlimmere Erlebnisse gehabt in meinen vielen Jahren des Dienstes in der Gemeinde. Aber dabei habe ich erkannt: Wenn ich nicht bereit bin, im Kleinen die Freude zu wählen, wenn ich sie nicht in den alltäglichen Problemen wähle, dann bin ich noch viel weniger dazu geneigt, sie in den schwersten Zeiten meines Lebens zu wählen. Die Schwierigkeiten des Alltags - so wie kranke Kinder, schlaflose Nächte und körperliche Unannehmlichkeiten - sind hervorragende Übungsplätze, die uns auf größere Herausforderungen vorbereiten können. Manche müssen in ihrer Zukunft Verfolgung, Trauer, ernsthafte Krankheiten oder finanzielle Krisen durchleben. Wenn wir die Angewohnheit haben, zu murren oder uns selbst zu bemitleiden, wenn kleine Schwierigkeiten unseren Weg erschweren, werden wir nicht dazu bereit sein, in einer Christus-ähnlichen Weise zu reagieren, wenn uns schwere Anfechtungen treffen. Diese Lektion lernte ich auf eine unvergessliche Art, als Hudson geboren wurde. In den ersten neuen Monaten seines Lebens litt er unter ständigem Sodbrennen. Er wachte nachts oft alle dreißig Minuten schreiend auf und musste aufstoßen. Zunächst reagierten mein Mann und ich überhaupt nicht gut auf die lähmende Erschöpfung, mit der wir von da an leben musste. Aber als wir anfingen zu beten, dass Gott uns durch diese Erfahrung etwas lehren möge, erkannten wir, dass er uns geistlich stärker machen möchte, damit wir noch mehr tragen können. Statt zu Murren und uns selbst zu bemitleiden wenn Hudson nachts weinte, versuchten wir zu beten und uns Freude schenken zu lassen. Weil wir die Freude wählten, erhielten wir die Kraft von oben, die wir brauchten um diese Situation ertragen zu können. Und in den folgenden Jahren konnten wir durch die gewonnene Stärke noch mehr tragen, ohne emotional oder körperlich zusammen zu brechen. Als Gott uns einige Jahre später dazu berief eine Gemeinde zu gründen und junge Gläubige zu Jüngern zu machen, wussten wir, dass er uns die geistliche Stärke und Standhaftigkeit schenken würde, um an erster Front im Dienst zu stehen. Wir durften stark bleiben in Situationen, die ausweglos erschienen. Aber diese Stärke erhielten wir nicht von heute auf morgen. Es begann mit dem kleinen Schritt, in einer alltäglichen Herausforderung Freude zu wählen, statt der Frustration nachzugeben. Wie wahre Freude aussieht Siehst du dich in deinem Leben als Mama (kleinen oder großen) Schwierigkeiten gegenüber? Ich möchte dich dazu ermutigen, sie als Gelegenheiten zu erkennen, die Gott dir schenkt - Gelegenheiten Freude zu wählen, statt frustriert zu werden. Gelegenheiten auf Christus-ähnliche Weise zu reagieren. Gelegenheiten zu sehen, wie die Gnade Gottes ganz neu in deinem Leben Gestalt gewinn. Aber denke daran, dass wir nicht aus eigener Kraft die Freude wählen können. Die Momente, in denen wir uns am wenigsten dazu in der Lage fühlen, mit Freude zu reagieren, sind die Momente, in denen wir den Herrn anrufen dürfen. Wir dürfen ihn bitten durch uns etwas zu bewirken, was wir niemals allein tun könnten. Wenn wir uns selbst völlig Ihm übergeben, dann kann sein Leben und sein Geist unsere Selbstsucht überwinden und über unseren Frust triumphieren. Und denke daran: Christus-ähnliche Freude ist eine Herzenseinstellung, nicht nur ein Gefühl. Freude zu wählen bedeutet nicht, dass du dich immer danach fühlst Luftsprünge zu vollbringen. Es bedeutet, dass du eine Herzenseinstellung wählst, die ausdrückt: "Herr, ich weiß, dass du auch in dieser Schwierigkeit treu sein wirst. Ich weiß, dass du einen guten Plan hast., und durch das, was ich gerade durchmache, ein sinnvolles Ziel erreichen möchtest. Ich weiß, dass du mich niemals verlassen wirst. Und im Lichte dieser Überzeugung freue ich mich!" Schwierigkeiten mit einer frohen, triumphierenden Haltung anzugehen ist so viel besser, als sich frustriert geschlagen zu geben. Und wunderbarer Weise hat Gott einen Weg für uns bereitet, genau dies zu tun. "Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren lässt!" 2 Korinther 2,14
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2019
|