von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung Es gibt einige Worte, die uns zusammenzucken lassen. „Erziehung“ gehört bei manchen dazu. Als Studentin habe ich Privatunterricht gegeben. Einer meiner Schüler war ein Junge im Kindergartenalter. Ich war geschockt darüber, dass einige wichtigen Worte in seinem Vokabular überhaupt nicht vorhanden waren – Worte wie Gehorsam, Sünde, und Züchtigung. Er hatte sie noch nie zuvor gehört. Er war ein schlaues Kerlchen, wuchs aber nicht in einem christlichen Elternhaus auf. Die säkulare Welt hat keine Zeit für solche Worte. Manchmal trifft das leider auch auf Eltern zu, die Christen sind. Wir verbinden das Wort „Zucht“ mit Zorn, Schmerzen und Schuld. Aber die Bibel definiert das ein bisschen anders. Hier sehen wir, dass im Zentrum der Erziehung und Züchtigung die Liebe steht. Hebräer 12,6: „Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er.“ Und in Sprüche 13,24 steht: „Wer seinen Sohn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.“ Erziehung bedeutet Schutz (Psalm 23,4), Frieden (Hebräer 12,11), Weisheit (Sprüche 29,15) und Freude (Sprüche 29,17). Wenn wir die negativen Assoziationen mit dem Wort „Züchtigung“ oder „Erziehung“ mal beiseitelassen, dann sehen wir, dass es eine Gabe ist, die Gott nur seinen eigenen geliebten Kindern zuteilwerden lässt. Was könnte schöner sein, als wie ein Kind Gottes behandelt zu werden? Wir möchten, dass unsere Kinder auch wissen, dass es etwas Besonderes bedeutet, zu uns zu gehören. Es bedeutet, dass wir sie mithilfe von Grenzen und Erziehung schützen. Wer Kindern die Erziehung vorenthält, versagt ihnen Liebe Warum brauchen unsere Kinder überhaupt Erziehung? Manche möchten hier aufhören zu lesen. Unsere Meinung über die Notwendigkeit von Erziehung wurzelt darin, wie wir unsere Kinder sehen. Wir glauben, dass unsere Kinder mit einem grundsätzlichen Problem in diese Welt geboren wurden: Sünde. Die Sünde kommt von innen heraus (Matthäus 15,19). Wenn du nicht an die angeborene Sündhaftigkeit des Menschen glaubst, dann ist dieser Artikel für dich nicht relevant. Aber wenn du daran glaubst, dann hast du eine ganz ernstzunehmende Aufgabe. Wir waren vor einigen Jahren im Urlaub am Strand. Wir saßen in einem Cafe, das sich auf einem felsigen Abhang befand und das Meer überblickte, und beobachteten nervös, wie unser Krabbelkind seine neue Umgebung erkundete. In der Nähe saß eine Familie, die ein kleines Mädchen hatte, einige Monate älter als unser Sohn. Sie wirbelte an den felsigen Klippen herum und ihre Eltern sagten lächelnd zu uns: „Sie ist so ein freier Geist! Wir beschränken ihre Freiheit nie.“ Die anderen Leute um uns herum lächelten. Scheinbar gab es unausgesprochenen Respekt für diese Freiheits-liebenden Eltern. Bis das kleine Mädchen auf die vielbefahrene Straße stürmte. Ihre Eltern bemerkten nicht einmal, dass sie weggelaufen war, bis ein anderer Kunde des Cafes sie sah und einen Schrei ausstieß. Ich bin froh, dass sie nicht verletzt wurde. Ihre Eltern bekamen einen gewaltigen Schreck, fingen sie ein und verließen begleitet von viel Kopfschütteln und missbilligenden Blicken, schnell das Cafe. Ein unerzogenes Kind ist nicht ein Kind mit mehr Freiheit. Es ist ein Kind, das in viel mehr Gefahr schwebt – nicht nur in körperlicher, sondern auch in geistlicher Gefahr. „Torheit steckt dem Knaben im Herzen.“ (Sprüche 22,15) Wenn du bei diesem Vers keine Gänsehaut bekommst, dann lies ihn noch einmal. Das ist beängstigend. Wenn du das Buch der Sprüche schon mal gelesen hast, dann weißt du, dass die Torheit ins Unglück führt. Unsere Kinder sind völlig unfähig, sich von ihrer eigenen Torheit zu befreien. Obwohl es nicht unsere Aufgabe ist, unsere Kinder zu retten (nur Gott kann das tun), hat Gott uns doch in seiner Souveränität in die Position als Eltern gestellt, damit wir uns darum bemühen, ihnen die Torheit auszutreiben. Das kann nur durch liebevolle Erziehung geschehen. Was ist also Erziehung? Alles, was du tust, um deinem Kind deine Gott-gegebene Autorität zu zeigen. Es kann einfach ein Blick oder ein Wort sein, durch das du die Botschaft vermittelst: „Es ist deine Verantwortung, mir zu gehorchen, genauso, wie ich Gott gehorchen muss. Du hast keine Wahl. Vielleicht ist das schwer, aber ich bin hier, um dir zu helfen.“ Es ist hilfreich zu überlegen, was Erziehung nicht ist. Es ist nicht - eine Liste kreativer Strafen - die elterliche Reaktion auf nervige Kinder - ein Ventil für Frustration - Beschämung des Kindes vor Freunden Im Endeffekt ist Erziehung nicht etwas, was wir an unseren Kindern tun, sondern etwas, das wir für sie tun. Erziehung ist ein Lebensstil. Sie braucht keine eigene Kategorie, sondern ist völlig in das Familienleben eingebunden. Aber Erziehung passiert nicht von selbst. Eine Freundin winkte bei einem Gespräch neulich locker ab und sagte: „Natürlich bestrafen wir die Kinder, wenn sie etwas wirklich Schlimmes anstellen, aber im Moment brauchen sie eigentlich keine Erziehung.“ Liebe Mamas, Erziehung ist nicht eine Möglichkeit, die wir ergreifen, wenn uns nichts anderes mehr übrig bleibt. Wenn du Kinder hast, dann müssen sie erzogen werden. Und ab dem Tag ihrer Geburt brauchst du einen Plan, eine Richtung, die du einschlagen willst. Wie also können wir die Erziehung unserer Kinder angehen? Hier sind fünf praktische Tipps, die du bei der Implementierung von Zucht und Ordnung im Leben deiner Kinder beachten solltest. Diese Punkte beziehen sich vor allem auf Kleinkinder, aber du kannst mit ihnen auch feststellen, ob deine älteren Kinder sie bereits beherzigt haben. Es ist nie zu spät, damit anzufangen. 1. Nein heißt nein (und Kinder dürfen es nicht sagen) Mein süßer neun Monate alter Junge ist ein kleiner Entdecker. Steckdosen, Handys, und jede erdenklichen Kleinteile ziehen ihn besonders an. Wenn er seine Hand nach etwas Gefährlichem ausstreckt, dann schaue ich ihm in die Augen und sage „Nein“. Wenn er wieder danach greifen möchte, gibt es eine kleine Strafe, und wieder das Wort „Nein“. Ein neun Monate altes Kind ist schon in der Lage, mitten in der Bewegung inne zu halten, wenn es dieses Wort hört. Wenn Fehlverhalten keine Konsequenzen nach sich zieht, und wenn die Strafen nicht konsequent durchgeführt werden, verliert „Nein“ seine Bedeutung. Aber es hat Gewicht. Es ist ein besonderes Wort, das sofortige Befolgung fordert. Außerdem ist es aber auch ein besonderes Wort, das für Mama und Papa reserviert ist. Vor einigen Wochen haben wir mit Freunden zu Abend gegessen. Die Mutter sagte ihrer Tochter, dass sie aufessen soll. „Nein!“ war die unwillige Antwort. Oh Mamas, wir dürfen das nicht zulassen. Ein Kind, das seinen Eltern mit „nein“ antworten darf, schwingt das Zepter. Vergiss nicht: wenn du deine Autorität nicht durchsetzt, dann vertraust du das körperliche und geistliche Wohl deines Kindes einem Kind an. Schreite ein. Deine Erziehung sagt an dieser Stelle: „Ich werden nicht untätig daneben stehen und zusehen, wie du dir selbst Probleme einhandelst, indem du meinen Schutz und meine Leitung zurückweist.“ Wenn deine Kinder älter werden, gibt es für sie andere Wege, um dir ihre negativen Gefühle zu zeigen. Bringe ihnen bei, freundlich nach anderen Möglichkeiten zu fragen. Mache ihnen vor, wie eine respektvolle Tonlage sich anhört. Wenn mein Zweijähriger sich seine Schuhe selbst anziehen will und mir deshalb „Nein!“ entgegen schreit, dann lehre ich ihn stattdessen zu sagen: „Kann ich das bitte alleine machen, Mama?“ Kinder brauchen eine Möglichkeit, um zu kommunizieren. Aber „nein“ zeigt Autorität an. Es ist nur für Mama und Papa. 2. Hör auf, dein Kind einzufangen Neulich haben wir Freunde besucht. Die Mutter rief ihren zweijährigen Sohn: „Komm her, ich will dir deine Jacke anziehen!“ Der kleine Junge schaute ihr in die Augen, nahm Ausreiß und rannte davon. Sie rannte ihm hinterher und versuchte ein Spiel daraus zu machen, dass sie ihn fangen wollte um ihm seine Jacke anzuziehen. Mamas, steht euren Mann! Bleibt sitzen. Lehrt eure Kinder zu euch zu kommen. Klappt das immer bei mir? Nein. Manchmal bin ich die Mutter, die ihr Kind mit der Jacke einfangen muss. Es ist ein Projekt in Arbeit. Wenn die Kinder anfangen zu laufen, rufen wir sie: „Komm zur Mama!“ und führen sie dann an der Hand, um ihnen zu zeigen, was wir meinen. Nach und nach rufen wir sie, ohne sie dann an der Hand zu führen. Wenn sie in die andere Richtung laufen, folgt eine Strafe, und wir beginnen noch einmal von vorne. Ich nehme das Kind mit zum gleichen Ort wie anfangs, und gehe zurück an meinen Platz. Ich sage: „Lass uns das noch einmal probieren. Komm zur Mama!“ Ich halte meine Arme weit geöffnet, damit sie genau wissen, was sie machen sollen. Meistens rennen sie dann lachend in meine Arme. 3. Gehorsam beim ersten Mal Zweite Chancen, dritte Chancen. Zählen bis fünf, runter zählen von zehn. Verhandeln. Bestechen. Diese Strategien scheinen eine Art Erziehung zu sein. Aber tatsächlich zeigst du deinem Kind nur, dass du nicht das meinst, was du sagst. Deine Stimme ist nur ein weiteres Geräusch. Das ist sehr gefährlich. Deine Kinder müssen wissen, dass deine Stimme im Moment das wichtigste Geräusch in ihrer kleinen Welt ist. In einer Gefahrensituation, wenn es um Tod oder Leben geht, macht deine Stimme den Unterschied. Der dreijährige Sohn von Freunden von uns stieg einmal eine Leiter hinauf auf das Hausdach. Er ist voller Energie, hat aber gelernt der Stimme seiner Mutter schon beim ersten Mal zu gehorchen. Als sie ihn sah rief sie als erstes: „Setz dich hin!“ Er setzte sich sofort hin und blieb sitzen, bis sie die Leiter hinaufgestiegen war, um ihn zu holen. Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn er sie schelmisch angegrinst hätte, und dann in die andere Richtung davon gestürmt wäre? Langsamer Gehorsam ist kein Gehorsam. Gehorche beim ersten Mal, stelle deine Fragen hinterher. Sage deinen Kindern das, bis es Familienslogan sind. Und dann – sei bereit, auf die Probe gestellt zu werden. Gerade vorhin musste ich meinen Dreijährigen schnappen, als er an mir vorbei rannte und seinen Bruder hauen wollte. „Ich habe dir gesagt, dass du ihn in Ruhe lassen sollst. Es scheint mir, du brauchst eine kleine Erinnerung.“, sagte ich ruhig. Er fühlte sich sofort etwas unbehaglich, denn er weiß, was eine „Erinnerung“ in unserem Haus bedeutet. Er brauchte keine zweite Chance. Er brauchte Erziehung. 4. Gehorche nicht für dein Kind An dieser Stelle werden wir so schnell schwach, besonders, wenn unsere Kinder noch klein sind. Wenn unsere Kinder nicht das machen, was wir sagen, versuchen wir damit klar zu kommen. Vor kurzem hat mich eine Freundin mit ihrem kleinen Jungen besucht. Als es Zeit war aufzubrechen, sagte die Mutter: „Räum bitte die Malstifte weg.“ Der kleine Junge ignorierte die Aufforderung und malte weiter. Die Mutter wiederholte sich noch mehrere Male, aber immer noch ohne Erfolg. Schließlich räumte die Mutter selbst die Stifte ein und zog ein widerstrebendes Kind durch die Haustür nach draußen. Manchmal können wir uns nicht durchsetzen, weil es zu lange dauert. Wenn du keine Zeit hast, zu züchtigen, dann sprich am besten keine Aufforderung aus. Diese Mutter hätte sagen können: „Es ist Zeit zu gehen!“ und hätte einfach die Malstifte wegräumen können, wenn sie wirklich dringend gehen wollte. Aber wenn du einmal eine Aufforderung ausgesprochen hast, hast du dich damit verpflichtet, auch Konsequenzen folgen zu lassen, wenn dir kein Gehorsam entgegengebracht wird. Es ist okay wenn du deshalb zu spät kommst. Es ist auch in Ordnung, wenn du dich damit blamierst. Ich bin oft die Mutter, die nebenbei das macht, worum ich eigentlich gerade ein Kind gebeten hatte. Ich muss mich selbst dabei ertappen. Ich war schon in Situationen, wo ich ein Kind aufgefordert hatte, etwas zu tun, und die Gelegenheit dafür war eigentlich vorüber, aber ich war trotzdem konsequent und das Kind musste tun, was ich gesagt hatte. Als beispielsweise mein Zweijähriger einmal seiner Cousine ein Spielzeug weggenommen hat, sagte ich ihm, dass er es ihr zurück geben muss. Bis er wieder bei ihr war und das Spielzeug zurück geben wollte, hatte sie dieses schon völlig vergessen und spielte mit etwas anderem. Ich sah, wie es bei meinem Sohn im Kopf ratterte. Er wollte es wirklich behalten. Aber weil ich gesagt hatte, dass er es zurückgeben muss, erwartete ich, dass er es auch tat. Es ging nicht darum, wer das Spielzeug gerade haben wollte, sondern darum, Mama zu gehorchen. Jetzt sind es kleine Dinge, wie das aufräumen der Malstifte, wenn du es von ihnen verlangst. Später wird es darum gehen, ob du ihre Strafzettel bezahlst und sie vor dem Oberstufenlehrer rechtfertigst. 5. Verlange eine Antwort „Fass die Lampe nicht an. Was habe ich gerade gesagt?“ Wenn du dein Kind dazu aufforderst, deine Worte sofort zu widerholen, ist das ein guter Weg, um sicher zu stellen, dass es dir zuhört. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, Rechenschaft von ihnen zu verlangen. Sie wissen, dass du weißt, dass sie dich gehört haben. „Ja, Mama.“ Ist eine andere Bestätigung dafür, dass sie dich gehört haben. Lass nicht zu, dass deine Kinder dich ignorieren. Lass nicht zu, dass sie ihre Augen rollen, oder missmutig davon stampfen. Verlange Augenkontakt, bis du zu Ende geredet hast. Abschließend: Ich werde nie vergessen, was ein Lehrer der Mittelstufe mir mal sagte, als ich selbst Lehrerin einer dritten Klasse war: „Sorge für Zucht und Ordnung bei deinen Schülern, solange sie noch jung sind. Was süß erscheint, wenn sie acht sind, kann sehr unschön sein, wenn sie fünfzehn sind.“ Wie sieht es da bei deinen Kindern aus? Wenn du denkst, dass ihr Ungehorsam im Moment nicht so schlimm ist, denke darüber nach, was er sie kosten kann, wenn sie junge Erwachsene sind. Unsere Autorität weist unsere Kinder auf Gottes Autorität hin. Eines Tages werden sie dadurch verstehen, dass unser heiliger Gott heilige Standards hat, die in Christus für uns erfüllt sind.
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