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Themenreihe Familienplanung - Teil I -

9/30/2018

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Abwenden von falschen Beweggründen

von Susanne Hiller
Bild

In der Grundschule haben wir in den Pausen gerne Seilspringen gespielt. Zwei Kinder haben ein langes Seil geschwungen, eines durfte in der Mitte hüpfen. Einer der Reime, der dabei im Takt aufgesagt wurde, war:

"Verliebt, verlobt, verheiratet, geschieden,
wie viel Kinder willst du kriegen?
1, 2, 3, 4 ...."


Gerade für junge Frauen, oder auch Jungverheiratete, ist es spannend darüber nachzudenken, wie viele Kinder sie wohl einmal haben werden, und wie groß ihre Familie sein wird. Doch wer entscheidet das eigentlich? Auf welcher Grundlage plant man die Größe der eigenen Familie? Was sind legitime Gründe für oder gegen ein Kind? Darf ich als Christ überhaupt aktiv Familie planen und die Empfängnis eines Babys verhüten? Wenn ja, mit welchen Mitteln? Was sagt die Bibel dazu?

Ich denke, wenn wir zu einer biblischen Überzeugung zum Thema Familienplanung kommen möchten, müssen wir uns von zwei Denkweisen trennten:

 
1. Abwenden vom aktuellen Denken unserer Gesellschaft

Als Christen sollte unser Handeln nicht vorrangig von der Weltanschauung und Kultur unserer Gesellschaft geprägt sein, sondern von der Bibel. Doch wenn wir zu einem bestimmten Thema nicht bewusst eine biblisch fundierte Meinung entwickeln, wird unser Denken schnell von unserem Umfeld beeinflusst. Wir passen uns dem an, was "normal" ist.

Es ist euch wahrscheinlich nicht entgangen, dass die Lebensplanung vieler Frauen heute in etwa so aussieht: eine Ausbildung oder ein Studium, Hochzeit, Arbeit für ein paar Jahre, 2-3 Kinder, und dann baldiger Wiedereinstieg in den Beruf. Das  Lebenskonzept vieler Christinnen unterscheidet sich nicht wesentlich davon. Doch dürfen wir es uns so leicht machen?

Die Familienplanung wird von vielen Christen heute ganz selbstverständlich nach der gesellschaftlich anerkannten Lebensweise ausgerichtet:
- Die Ehe und Familie sind Teil der Selbstverwirklichung der Frau. In ihrer Lebensplanung sind sie im Gesamtbild aber weder Schwerpunkt ihrer Zeitplanung, noch ihrer Kräfteeinteilung.
- Ihre Individualität & Selbstverwirklichung sind Prioritäten, denen die Familienplanung untergeordnet wird.
- Die fruchtbaren Jahre, die Gott der Frau gibt, möchte sie selbstbestimmt planen, um in ihren "besten Jahren" möglichst viel in ihrem Beruf zu erreichen, und nichts im Leben zu verpassen.

Helmut Thielicke schreibt:
"Wo aus egoistischer Willkür ein Kind abgelehnt wird - aus Bequemlichkeit, Verantwortungsscheu, um eines höheren Lebensstandards willen -, ist es ein Verstoß gegen die Schöpfungsordnung Gottes."

Welche Beweggründe und Motive haben wir in der Planung unserer Familie?
 
 
2. Abwenden von falscher "christlicher" Tradition

In der Kirchengeschichte wurde der Zweck der Ehe in folgenden drei Punkten definiert:
- Erzeugen von Nachkommen
- Vermeiden von Unzucht
- gegenseitige Hilfe
 
Von den Katholiken wurde dabei über viele Jahrhunderte der Standpunkt vertreten, Sexualität sei nur im Kontext der Zeugung legitim. Demnach sollte jedes Zusammenkommen der Ehepartner das Ziel verfolgen, ein Kind zu zeugen. Papst Pius XI. hielt noch 1930 die sexuelle Erregung für einen Teil der gefallenen, sündigen Natur des Menschen. Sexualität, die nicht der Zeugung diente, wurde als Sünde angesehen.

Aus protestantischer Sicht war das Hauptziel der Ehe nicht nur das Erzeugen von Nachkommen, sondern umfasste auch die folgenden Ehezwecke:
- Liebe und Gemeinschaft
- Freude an Sexualität und aneinander (seit 13.Jh)
- Kinder, sofern Gott schenkt (seit 20.Jh)

Bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es zwischen katholischen und evangelischen Ethikern in der Frage der praktischen Verhütung dennoch keine fundamentalen Meinungsverschiedenheiten.
Die Protestanten vertraten mit dem Kirchenvater Augustinus die Auffassung: Die Möglichkeit der Zeugung eines Kindes darf beim Geschlechtsverkehr nicht bewusst völlig ausgeschlossen werden. Somit lehnten sie ebenfalls jegliche Form der Empfängnisverhütung ab.

Dies ist auch darin begründet, dass die Wissenschaft auf dem Gebiet der Zeugung bis Mitte des 19. Jh. noch völlig im Unklaren war. Man ging davon aus, dass der Same bereits Leben enthielt, und das Vergießen des Samens einem Mord gleichkäme. Da es außer der Enthaltsamkeit oder dem Unterbrechen des Geschlechtsverkehrs kaum Möglichkeiten der Verhütung gab, war Verhütung für Christen kein großes Thema. Erst nach der Erfindung des Gummis und der Verbreitung von Kondomen etwa ab 1860 wurde die Diskussion um Verhütung wirklich aktuell.

Die Kirchen blieben zunächst bei ihrem oben beschriebenen Standpunkt, bis die anglikanische Kirche 1930 die Wende einläutete. Die anglikanischen Bischöfe räumten im Rahmen der Lambeth Conference erstmals Ehepaaren das Recht ein, „die Elternschaft zu beschränken oder zu vermeiden“. Sie taten dies in dem deutlichen Hinweis darauf, dass sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe eine "schwerwiegende Sünde" sei, und formulierten ihre "Abscheu für die sündige Praxis der Abtreibung". Andere protestantische Kirchen schlossen sich bald darauf der Meinung der Anglikaner an, darunter im März 1931 der Vereinigte Amerikanische Kirchenrat.

Karl Horst Wrage schreibt in seinem Buch "Verantwortung in der Ehe":
"Liebesgemeinschaft und Elternschaft sind ethisch gleichwertig. Sie sind etwas Verschiedenes und doch Untrennbares."

Gott hat die Ehe nicht lediglich gestiftet, um die menschliche Nachkommenschaft sicher zu stellen, sondern als Bild auf die Gemeinschaft zwischen Christus und seiner Gemeinde (Epheser 5,25-32). Die Sexualität als körperliche Vereinigung der Eheleute hat damit einen Selbstzweck: Die Innigkeit und Verbundenheit dieser Beziehung auszudrücken. Es gilt für die Ehe zwar die grundsätzliche Ausrichtung auf Kinder generell, nicht aber für jedes einzelne Zusammenkommen des Ehepaares.
 
Manche Christen heute argumentieren, dass wir in allen unseren Lebensbereichen Gott vertrauen sollen, und daher auch die Anzahl der Kinder einer Familie nur dem Schöpfer überlassen werden darf. Eine Beschränkung der biologisch größtmöglichen Kinderzahl wird daher nicht befürwortet. Doch kann dies aus der Bibel begründet werden?

Wir sehen, dass es auf diesem Gebiet auch unter Christen große Meinungsverschiedenheiten gibt, und wir wollen uns nicht auf einen menschengemachten Standpunkt stellen, sondern direkt aus der Bibel Gottes Willen für unsere Familien finden.

In meinem nächsten Artikel -Teil II- gehe ich daher auf Bibelverse zu diesem Thema ein, damit wir zu einer biblischen Sichtweise gelangen können.



 
Literatur:
Familienplanung – eine Option für Christen?, Schriftenreihe des Instituts für Lebens- und Familienwissenschaften 1, Thomas Schirrmacher (Hg.), © 2006 by ilfw und idea
Ratgeber Ehe, Yvonne Schwengeler u. Manfred Metzger u. Dr. med. O. Windecker, © 1998 Schwengeler-Verlag
Verantwortung in der Ehe, Karl Horst Wrage, © 1966 Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
 

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