von Christina Fox aus dem Buch “Mom Enough” ©2015 Desiring God Foundation. Website: desiringGod.org "Wenn du sauer bist, weil du etwas nicht tun darfst, was du gerne tun willst, dann ist das vielleicht deshalb, weil dieser Wunsch ein Götze in deinem Herzen geworden ist." Diese Worte sagte ich eines Nachmittags zu einem meiner Kinder, das verärgert war, weil ich seine geliebte PC-Zeit gestrichen hatte. Wir sprachen darüber, dass man Götzen nicht immer sofort erkennt, und dass unsere emotionalen Reaktionen auf Situationen gute Indikatoren dafür sind, was in unserem Herzen vorgeht. Götzen, die typisch sind für Mütter John Piper sagt, dass Gott am meisten durch uns geehrt wird, wenn wir uns am tiefsten an ihm erfreuen. Wir sind dazu geschaffen, Gott zu lieben und zu verherrlichen. Wenn Gott nicht das Verlangen unseres Herzens und Quelle unserer Zufriedenheit ist, versuchen wir, unseren Hunger anderweitig zu stillen. Statt das Gott-geformte Loch in unserem Herzen damit zu füllen, dass wir uns an ihm erfreuen, füllen wir es mit Liebe zu anderen Dingen, Erlebnissen, Wünschen und Erwartungen. Wenn wir an einen Götzen denken, dann haben wir oft ein menschengemachtes Bildnis vor Augen, vor dem sich jemand niederwirft um es anzubeten. Aber ein Götze kann alles Mögliche sein, das wir mehr lieben als Gott. Der Götze füllt unser Denken und unsere Zeit. Unsere Götzen sind uns in unserem Leben so wichtig, dass wir unglücklich und verzweifelt sind, wenn wir sie nicht haben können. Als Mütter haben wir eine ganz eigene Ansammlung von Götzen. Wenn du eine Mutter bist, wirst du viele von ihnen wiedererkennen. Bestätigung Dieser Götze schließt sowohl die Bestätigung durch Freunde und Familie ein, als auch das Gute Denken von Fremden. Wir wollen, dass unsere Kinder als "wohlerzogen" und "begabt" dastehen. In unserem Herzen kocht der Stolz hoch, wenn wir nicht die Anerkennung erhalten, die wir haben wollen. Oder wenn wir kritisiert und ermahnt werden, führt das häufig zu Entmutigung und Frustration. Aber wir suchen auch die Bestätigung unserer Kinder. Ihre Liebe zu uns kann zu einem Götzen werden. Kinder Unsere Kinder selbst können ebenfalls ein Götze sein. Das beginnt schon bei dem Wunsch, Kinder zu haben, wenn uns dieser völlig einnimmt, und in unserem Leben wichtiger wird als Gott. Sobald wir Kinder haben, können sie zu Götzen werden, wenn wir nur für sie leben, und immer versuchen sie glücklich zu machen. Wir können danach streben, unsere Erfüllung in ihnen und durch sie zu finden. Wenn sie uns nicht so lieben, wie wir es von ihnen erwarten, oder uns irgendwie enttäuschen, dann sind wir völlig am Boden zerstört. Erfolg Wir wollen, dass unsere Kinder erfolgreich sind, weil sie uns reflektieren. Wir setzen sie endlos unter Druck, um Erfolg zu haben. Vielleicht haben wir in unserem Kopf ein Bild davon, wie die "perfekte Familie" aussehen sollte, und bevor wir dieses Ziel nicht erreicht haben, fühlen wir uns wie Versager. Die Grenzen unserer Kinder zerstören unsere liebsten Träume. Kontrolle Die Kontrolle zu haben über jedes noch so kleine Detail im Leben kann ebenfalls zu dem Götzen einer Mutter werden. Wir säubern kleine Hände mit Desinfektionsmittel, halten sie von kranken Kindern fern, und sorgen selbst für unerwartete Zwischenfälle vor. Wir verbringen unsere Tage damit, das Leben unserer Kinder durchzuplanen und zu organisieren. Aber da wir nicht wirklich die Kontrolle über alles haben, werden wir besorgt, ängstlich und beunruhigt, wenn etwas nicht so läuft, wie wir es geplant hatten. All das sind nicht alle Götzen, die eine Mutter haben kann. Es besteht eine unendliche Auswahl an möglichen Götzen. Wie John Calvin es so treffend sagte: Unsere Herzen sind götzenproduzierende Fabriken. Die Frage ist nicht, ob unser Herz Götzen herstellt oder nicht, sondern welche es hervorbringt. Die Götzen stürzen Ich habe mit meinen Kindern daran gearbeitet, Götzen zu entlarven, indem ich sie Worte und Bilder von Dingen ausschneiden lies, die Menschen vielleicht mehr lieben könnten als Gott. Dann haben wir diese Dinge in das Bild von einem Männchen mit Herz geklebt. Wir haben dies öfters gemacht, weil es hilfreich war für sie zu sehen, mit wie vielen Dingen Menschen ihre Herzen füllen, statt sich an Gott zu freuen. Einmal malte mein Sohn eine gerunzelte Stirn auf sein Männchen, und sagte: "Er ist traurig. All die Dinge, die er liebt, machen ihn nicht glücklich." Als Mütter kostet es uns viel Mühe, Götzen zu entlarven. Die Götzen können wie Unkraut in unseren Herzen Wurzeln schlagen, und sich in den entlegensten Winkeln unserer Herzen verstecken. Vielleicht sind sie auch so sehr Teil unseres Herzens geworden, dass wir Schwierigkeiten damit haben, sie zu entdecken. Wir müssen beten, dass Gott uns die Götzen in unserem Herzen offenbart, und uns dabei hilft, sie zu finden. Oft hilft es, wenn wir uns bewusst unsere emotionalen Reaktionen auf verschiedene Situationen unseres Lebens vor Augen führen. Wie reagieren wir, wenn unsere Kinder uns enttäuschen? Wie fühlen wir uns, wenn wir von anderen nicht die Anerkennung erhalten, die wir erwarten? Wenn Gott uns einen Götzen offenbart, dann sollten wir demütig unsere Sünde bekennen, Buße tun, und uns von ihr abkehren. Uns von den Götzen unseres Herzens abzukehren bedeutet nicht nur, uns von ihnen wegzudrehen, sondern auch, uns etwas anderem zuzuwenden. Und zwar wenden wir uns dem einzig wahren zu: Jesus Christus. Tim Keller schreibt: "Jesus muss in unserer Vorstellung schöner, und in unserem Herzen attraktiver werden, als jeder Götze. Nur so kann er unsere selbstgemachten Götter ersetzen. Wenn du den Götzen aus deinem Herzen reist, aber versäumst, stattdessen die Liebe Christi einzupflanzen, wird der Götze wieder zurückkehren." Wir sollten nicht nur verstärkt darauf achten, Götzen zu vermeiden. Wir können uns nicht einfach dazu entschließen, ihnen zu widerstehen. Wir müssen unsere Herzen und Gedanken auf die Person und das Werk Jesu lenken. Er muss die Quelle unserer Freude und Zufriedenheit sein. Wir wollen danach streben, ihn allem anderen vorzuziehen. Wir wollen über ihn nachdenken, und unsere Herzen mit der Wahrheit der Liebe und Gnade Gottes füllen, die uns durch das Blut Christi zuteilwird. Je mehr wir auf das Evangelium vertrauen, und darin ruhen, desto mehr wächst die Liebe Christi in uns, bis sie überfließt und unsere Herzen von Götzen rein wäscht.
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