von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung Gestern Abend lag ich im Bett und starrte an die Decke. Das Haus war ruhig. Die Kinder schliefen. Mein Mann schnarchte leise neben mir. Aber etwas fühlte sich nicht richtig an. Es fühlte sich unvollständig und unzureichend an. Ich hatte nicht alle Tagesziele erreicht. Meine Liste war nicht in jeder Zeile abgehakt. Und es störte mich. Ich versuchte, den Tag noch einmal durchzugehen. Hatte ich den Kindern genug Zeit gewidmet? Hatte ich genug Hausarbeit geschafft? Hatte ich Prioritäten richtig gesetzt? Hatte ich alle körperlichen, emotionalen und geistlichen Bedürfnisse meiner Kinder gestillt? In meinem Kopf herrschte ein Chaos an rastlosen Gedanken, die sich auf keine bestimmte Sorge festlegen konnten. Und doch gab es einen Leitfaden: Ich, ich, ich... Doch plötzlich kam mein Herz zur Ruhe. Es war so warm und entspannend wie die beheizte Decke, die mein Mann mir gerade gekauft hatte. Es war eine Welle der Beruhigung, die aus diesem Gedanken entsprang: "Es geht nicht um dich." Ich konnte mich sofort entspannend. Ich konnte zwar nicht plötzlich beweisen, dass meine Aufgabenliste abgearbeitet war (denn das war sie nicht). Ich war auch nicht zu der Überzeugung gekommen, dass ich eine perfekte Mutter gewesen bin (denn das war ich nicht). Ich konnte nicht einmal all meine ängstlichen Sorgen beantworten. Aber ich stellte auf einmal fest, dass "Ich" nicht wichtig war. "Ich" war es gar nicht wert, sich gedanklich daran aufzuhalten. Tim Keller schreibt in "The Freedom of Self-Forgetfulness": "Der Kern der evangeliumsgewirkten Demut ist nicht, mehr an andere zu denken, oder weniger an mich selbst zu denken, sondern vielmehr weniger von mir selbst zu halten." Mamas, wenn wir beständig darüber nachdenken, was wir selbst alles geschafft oder nicht geschafft haben, dann geraten wir in eine Spirale der Selbstbetrachtung, und entfernen uns von der Freiheit, die Christus für uns erkauft hat. Die Freiheit, die das Evangelium uns schenkt, beinhaltet, dass wir nicht jede Erfahrung mit uns selbst in Verbindung bringen müssen. Wir dürfen sie in Verbindung mit Christus betrachten. Sehe ich seine vollkommene Vorherrschaft im Chaos meiner Küche? Sehe ich seine Barmherzigkeit und seinen Frieden, wenn die Kinder streiten? Können meine Unzulänglichkeiten mich neu auf seine vollkommene Gerechtigkeit hinweisen? In der Gemeinde war ich diese Woche für ein paar Momente völlig auf die Predigt konzentriert, und ignorierte das Kleinkind, das zappelnd Käse in meinen Schoß verstreute. Unser Pastor sprach über eine meiner Lieblingsstellen: Psalm 23. Ohne mir dessen bewusst zu sein, war es bisher meine Gewohnheit gewesen, diesen Psalm ganz im Licht von "mir" zu lesen. Der Pastor zeigte nun auf, dass es zwei Arten gibt, den Psalm zu lesen: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen. oder: Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Ist es nicht typisch für uns, dass wir automatisch die erste Leseart anwenden? Dass wir nur uns selbst sehen? Wenn wir die Bibel so lesen, werden wir entmutigt werden. Jede Seite wird uns unser Versagen aufzeigen, und uns neue Anweisungen für den Tag geben. Aber der Trost des Evangeliums ist, dass uns jede Seite auf Christus hinweist. Er ist die Erfüllung jeder Forderung der Heiligen Schrift, und die einzige Quelle der Hoffnung für unser Leben. Es geht nicht um mich. Es geht nicht um dich. Was ist das "es"? Die Bibel. Dein Muttersein. Deine Ehe. Deine Arbeit. Dein Dienst. Dein Gehorsam. Es geht um IHN. Mein ganzer Tag kann ein Chaos aus Einnäss-Unfällen, unzähligen Snacks, und nie endender Wäsche sein. Mein Barometer kann beständig zwischen "Erfolg" und "Versagen" hin und her schwanken. All das hat nichts mit der Bewertung meines Tages zu tun. Mein Tag war ein Geschenk, das Gott mir zuteilwerden lies, damit dieser Tag ihm Ehre bringt. Und er hat ihm Ehre gebracht. Weil Christus für mich gelebt hat. "Denn von ihm, und durch ihn, und für ihn sind alle Dinge." Römer 11,36
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September 2019
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