von David Mathis, © Desiring God. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Der jährlich wiederkehrende Sprint auf Weihnachten ist darauf ausgerichtet, "Freude" hervor zu bringen. Unsere Gesellschaft sucht diese Freude in Materiellem oder Beziehungen. Gott als die Quelle aller Freude wird ignoriert, auch wenn er bereitwillig hinzugezogen wird, wenn man gute Wünsche formulieren möchte. Auch wir Christen feiern an Weihnachten die Freude, aber völlig anders als unsere Welt. Unsere Freude ist Teil unserer christlichen Weltanschauung. Hervorgebracht von dem Gott, den wir kennen, der uns geschaffen hat und sich uns offenbart. Von dem Gott, der gekommen ist, um uns zu retten. Wir singen "Freue dich Welt!" und öffnen unsere Bibeln bei der Weihnachtsgeschichte in Lukas. Er erwähnt "Freude" und "sich freuen" siebenmal in diesen zwei Kapiteln. Matthäus erzählt uns, dass die Waisen "sehr hocherfreut" waren (Matthäus 2,10). Ja, wir haben Freude. Aber welche Rolle spielt unsere Liebe zu anderen an Weihnachten? Wir sind alle viel beschäftigt, stoßen in dieser Zeit aber unweigerlich auf Verwandte und andere Menschen, mit denen wir sonst nicht so häufig zu tun haben. Dies kann die Adventszeit zu einer sehr herausfordernden Zeit für unsere Beziehungen machen. Wie lässt sich die Freude in Jesus, die wir an Weihnachten haben, mit der Liebe zu anderen verbinden, die wir an Weihnachten treffen? Insbesondere, wenn es Menschen sind, die wir nicht natürlicherweise liebenswert finden? Wenn wir uns in den kommenden Tagen den Herausforderungen und Chancen unserer zwischenmenschlichen Beziehungen stellen, möchte ich uns an drei Bibelstellen erinnern, die uns zeigen, dass wahre Weihnachtsfreude Liebe zu anderen hervorbringt. Habe offene Augen für die Bedürfnisse anderer Das erste Weihnachten hatte seinen Ursprung im Herzen Gottes, oder sollen wir sagen "in der Gesinnung Christi". "Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war. der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen." Philipper 2,5-7 Welche Gesinnung herrschte in der ersten Weihnachtsnacht? Jesus hatte nicht das Verlangen, sich an seine Rechte und Privilegien als Gott zu klammern. Vielmehr nahm er die Unannehmlichkeit auf sich, Mensch zu werden, und verließ dafür seine himmlische Wohnung. Statt dass er versuchte, seine eigenen Interessen durchzusetzen, verleugnete er sich selbst bis aufs Äußerste. Und wie beschreibt Paulus diese Gesinnung? Wie können wir sie an Weihnachten zeigen? "Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen." Philipper 2,3 Auf das schauen, was der andere braucht. Genau hier beginnt Liebe. Wir denken nicht nur an uns selbst, an unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche, sondern achten auf andere und berücksichtigen ihre Interessen. Wie friedlich könnten unsere Weihnachtsfeiern ablaufen, wenn alle daran denken, die Interessen der anderen zu berücksichtigen. Können wir dieses Jahr mehr darauf achten, statt nur zu überlegen, wie wir ein perfektes Weihnachten inszenieren, das uns selbst am meisten bringt? Eine Erinnerung, die wir an Weihnachten noch mehr als zu jeder anderen Jahreszeit brauchen ist die: Liebe "sucht nicht das ihre!" (1 Korinther 13,5). Unsere Weihnachtsfreude kann uns helfen, von uns selbst weg zu schauen, und die Bedürfnisse der anderen zu sehen. Sei freigiebig Wenn wir nun den Blick von uns selbst weg auf andere gerichtet haben, was sollen wir dann tun? Wie können wir dabei vorgehen, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen? Paulus beschreibt es uns in 2 Korinther 12,15 mit folgenden Worten: "Ich aber will sehr gerne Opfer bringen und geopfert werden für eure Seelen, sollte ich auch, je mehr ich euch liebe, desto weniger geliebt werden." Paulus fühlt sich gedrängt, seine Liebe zu den Korinthern zu beweisen, weil seine väterliche Liebe sich für sie nicht immer sehr liebevoll angefühlt hatte. Und er argumentiert, dass er gerne Opfer bringt, und sich sogar selbst aufopfert aus Liebe. Er ist also bereit zu verzichten und persönliche Abstriche zu machen, um ihnen Gutes zu tun. Er ist bereit, alles zu geben, was ihm zur Verfügung steht: Zeit, Energie, Aufmerksamkeit, Besitz, Geld, Bequemlichkeit, Ruhe. Er tut dies nicht zähneknirschend und pflichtbewusst, sondern gerne. Er hat die Worte Jesu vor Augen, der sagte: "Geben ist Glückseliger als Nehmen!" (Apostelgeschichte 20,35). Das ist wahre Liebe zu Weihnachten: Die Interessen der anderen im Blick haben, und bereit sein Opfer zu bringen. Aber ein Schritt fehlt noch. Bedenke dein höchstes Gut Wie können wir andere ehrlich lieben, wenn es gegen unsere natürliche Veranlagung ist? In unserer Sünde neigen wir zu Selbstsucht, Egoismus und Selbstzentriertheit. Eine Schriftstelle kann uns in dieser Hinsicht zurechtweisen, wie wir es für die Herausforderungen von Weihnachten nötig haben: "Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt." Hebräer 10,34 Die Hebräer haben den "Raub ihrer Güter" nicht nur hilflos akzeptiert, sondern vielmehr "mit Freuden hingenommen". Woher kam die Kraft und Gesinnung, dass sie freudig diese Verfolgung ertragen konnten? Wie konnten sie gleichzeitig Mitleid mit dem Schreiber des Briefes aufbringen, während sie selbst beraubt wurden? Wie schafften sie es, nicht nur auf sich selbst zu schauen? Sie blickten nicht auf ihre irdischen Güter, sondern auf ihr himmlisches, bleibendes Gut. Weil diese Christen Gott als ihr himmlisches Gut erkannt hatten, waren sie bereit, um der Liebe willen, den Verlust ihrer irdischen Güter hinzunehmen. Und nicht nur einfach hinzunehmen, sondern freudig hinzunehmen. Sie nahmen freudig den Verlust ihrer vergänglichen, beschränkten, irdischen Güter hin, weil sie sich gewiss waren, dass sie das ewige, himmlische, einzig erfüllende Gut hatten, dessen Name Jesus Christus ist, das wahre Weihnachtsgeschenk. Wenn solche Freude an ihrem höchsten Gut sie dazu stärkte, ihren herben Verlust zu verkraften, wie viel mehr sollte sie uns dazu inspirieren, an Weihnachten wahre Liebe und Freigiebigkeit an den Tag zu legen? Nicht nur im Hinblick auf unser Geld und unsere materiellen Geschenke, sondern auch was unsere kostbareren Güter betrifft: unsere Zeit und Energie, unsere Ruhe und Aufmerksamkeit. Sind wir uns unseres himmlischen Gutes so gewiss, dass wir uns selbst aufopfern können? Sind wir bereit, unsere eigenen Interessen zurück zu stellen, um unsere Weihnachtsfeier zu einem schönen Fest nach den Vorstellungen der anderen zu gestalten? Können wir uns selbst zurück nehmen, und liebevoll auf den unbequemen Onkel und die unbeliebte Tante zugehen? Wir geben sicher nicht zu viel auf. Denn Jesus Christus, das erste Weihnachtsgeschenk, ist unser höchstes Gut.
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von Christina Fox Es gibt für Eltern zahlreiche schwierige Situationen. Die Süßigkeitenregale im Supermarkt. Sauberkeitserziehung und Töpfchentraining. Krankheit und Verletzungen. Teenager. Und ich könnte mit vielen weiteren Begriffen die Liste ergänzen. Ihr wisst genau, was ich meine. Aber es gibt einen Bereich der Erziehung, der mich direkt ins Herz trifft. Es schmerzt, dies zu beobachten und es ist schwer zu ertragen. Es erinnert mich an mein eigenes Herz und mein eigenes schwaches Fleisch. Aber es ist Teil unseres Lebens, und es ist wichtig, dass wir unsere Kinder hindurch leiten. Wovon spreche ich? Versagen. Wir haben alle in unserem Leben schon häufig versagt. Vielleicht haben wir uns nicht für das Sportteam qualifiziert, in dem wir gern gewesen wären. Vielleicht haben wir viel für eine Prüfung gelernt, und sind durchgefallen. Viele von uns wissen wie es ist, wenn man einen Job nicht bekommt, oder nicht befördert wird. Vielleicht ist sogar ein Dienst, den wir uns vorgenommen hatten, nicht gut angekommen, und wir mussten aufgeben. Oder ein Traum, den wir lange hegten, konnte nicht realisiert werden. Auf die ein oder andere Weise haben wir alle schon versagt. Wie wir mit Versagen umgehen ist ganz entscheidend. Und an dieser Stelle brauchen unsere Kinder unsere Hilfe und unseren Rat. Denn sie werden in ihrem Leben versagen. Wahrscheinlich an anderen Stellen, als es uns passiert ist, aber doch auf gleiche Weise. Das Versagen unserer Kinder mag uns klein und nebensächlich erscheinen. Aber wie sie jetzt, als Kinder, auf ihr eigenes Versagen reagieren, wird ihre Haltung späterem Versagen gegenüber prägen. Helfen wir beispielsweise jetzt unserm Kind, mit einem schlechten Prüfungsergebnis umzugehen, bereiten wir es darauf vor, richtig darauf zu reagieren, wenn es in Zukunft einmal eine Arbeitsstelle nicht bekommt, auf die es sich beworben hatte. Lehre sie, ihr Versagen zu beklagen Es ist enttäuschend, zu versagen. Es schmerzt. Unsere Kinder dürfen frustriert sein. Vielleicht sogar wütend auf sich selbst. Als Eltern müssen wir damit rechnen, dass unser Kind emotional auf sein Versagen reagiert. Emotionale Reaktionen sind Teil unseres menschlichen Daseins. Wir müssen diese emotionalen Reaktionen respektieren, und verständnisvoll und mitfühlend damit umgehen. Und vor allem müssen wir unsere Kinder lehren, wo sie mit diesem Frust hin sollen. Die Bibel lehrt uns, mit unseren Emotionen zu Gott zu kommen. Wir müssen unserem Kind helfen, als Ventil für sein Gefühlschaos, laut zu Gott zu rufen. Wir können es ihnen vormachen, indem wir laut beten, und Gott von unserer Enttäuschung, Traurigkeit, Wut, und anderen Gefühlen im Zusammenhang mit unserem Versagen, erzählen. Wir bitten Gott, unseren Kindern beizustehen und ihnen durch ihre Enttäuschung hindurch zu helfen. Wir bitten ihn, ihr Trost und ihr Friede zu sein. Wir preisen Gott dafür, wer er ist, und was er getan hat. Damit machen wir deutlich, dass wir glauben, dass alles in seiner Hand ist, und er alles lenkt. Wir ermutigen unsere Kinder, selbst laut zu Gott zu beten; ihre Emotionen vor ihm auszubreiten, aber auch ihr Vertrauen in seine Herrschaft auszusprechen. Erinnere sie daran, warum wir versagen Wenn unsere Kinder versagen, ist dies eine gute Gelegenheit, sie daran zu erinnern, dass niemand vollkommen ist. Menschen sind begrenzt und unvollkommen. Wir machen Fehler. Wir vergessen Dinge. Wir erreichen nicht immer unsere Ziele. Wir können sie an den Sündenfall erinnern, und was mit unseren ersten Eltern passierte. Wir dürfen unsere Kinder in ihrem Streben nach hohen Zielen bestätigen, denn wir alle haben diese Sehnsucht nach dem Vollkommenen. Aber wir müssen sie auch auf die Ewigkeit hinweisen. Erst dort werden wir Vollkommenheit erreichen. Hilf ihnen, aus ihrem Versagen zu lernen Aus jedem Versagen kann man etwas lernen. Doch oft ist es direkt nach dem Versagen eines Kindes nicht der richtige Zeitpunkt, um diese Lektion zu lehren. Erst wenn die Emotionen des Kindes etwas zur Ruhe gekommen sind, und es bereit ist, über das Geschehene zu sprechen, können wir ihm helfen, alles zu durchdenken, und zu überlegen, was es daraus lernen kann. Das Versagen in einem Test kann vielleicht darauf hinweisen, dass das Kind mehr oder anders lernen muss. Hat das Kind sich nicht für ein Sportteam qualifiziert, muss es vielleicht noch mehr trainieren. Vielleicht gibt es auch eine Lektion über Perfektionismus, Götzen im Herzen, und Vertrauen auf Gott zu lernen. Weise sie hin auf Christus, der niemals versagte Vor allem müssen wir unsere Kinder hinweisen auf Jesus Christus, der für uns vollkommen lebte. Er hat niemals versagt. Er lebte das Leben, das wir nicht leben konnten, und starb den Tod, den wir verdient hatten. Wenn Gott uns anschaut, sieht er nicht unsere Sünde und Unvollkommenheit. Er sieht die Gerechtigkeit und Vollkommenheit Jesu. Wir werden immer wieder versagen, aber Christus versagt nie. Er kann für uns das sein, was wir uns selbst nicht sein können. Versagen ist Teil dieses Lebens. Es ist dennoch schwer für uns alle. Wir möchten, dass unsere Kinder an ihrem Versagen wachsen und dadurch stärker werden.
von Christina Fox Ich weiß nicht wie es bei dir war. Aber als ich mein erstes Kind erwartete, und mich gedanklich damit beschäftigte, wie es wohl sein würde, eine Mutter zu sein, bedachte ich nicht einen Moment lang das Problem der Sünde, und wie es sich auf mein Muttersein auswirken würde. Bevor ich Mama wurde, stellte ich mir das Muttersein vor wie die süße Babyshampoo-Werbung im Fernsehen. Ich erwartete Lächeln und Lachen, Spaß und Kuscheln, und einen Alltag voller schöner Momente. Ich erträumte mir, dass ich meine Rolle als Mutter voller Weisheit und Geduld ausfüllen, und jedem mit einem Lächeln begegnen würde. Doch obgleich mein Muttersein ganz zweifellos auch Kuscheln, Lachen und Spaß mit sich bringt, ist da doch das Problem der Sünde. Muttersein offenbart, was schon da ist Anders als die schwierigen und fordernden Arbeitsstellen, die ich vorher bekleidet habe, ist Muttersein ein Job, der mir alles abverlangt. Er fordert all meine Energie, Zeit, Emotionen, Weisheit, und was ich sonst noch habe. Es ist ein 24/7 Job ohne Pausen, Feiertage oder Urlaub. Er fordert uns in unseren schwächsten Momenten genauso, wie in unseren starken. Er offenbart unsere ganze Unzulänglichkeit und Schwachheit. Er zeigt uns selbst, wie wenig wir eigentlich zu diesem Job taugen, und wie unzureichend wir ihn ausfüllen können. Und es scheint, dass die Sünde in unserem Herzen durch unser Muttersein auf eine besondere Art ins Rampenlicht gerückt wird. Wir erkennen die Tiefe unsere Sünde wie nie zuvor. Es ist nicht etwa so, dass wir durch unser Muttersein größere Sünder werden. Vielmehr werden Sünden ans Tageslicht gebracht, die wir vorher überhaupt nicht realisiert haben. Sündige Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die vorher unbemerkt blieben, erscheinen nun in Stresssituationen an der Oberfläche. Der Druck, die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Mutterseins, machen unsere Sünden offenbar. Es ist so, wie wenn das Sonnenlicht in einem ganz bestimmten Winkel durch das Fenster auf unsere Möbel scheint und damit den Staub offenbart, der sich schon lange auf den Oberflächen gesammelt hat. Der Staub war schon vorher da, aber durch das Licht können wir ihn klar erkennen. In ähnlicher Weise lernen wir plötzlich unsere ungeduldige und unfreundliche Seite an uns selbst kennen. Bevor wir Mamas wurden, waren wir vielleicht nicht die geduldigste Person der Welt, aber durch unser Muttersein wird uns unsere Ungeduld erst wirklich klar. Unser Muttersein offenbart uns vielleicht auch Sünden wie Sarkasmus oder Sorgen. Eine Veranlagung, die wir vorher schon hatten, uns viele Sorgen zu machen, wird durch unser Muttersein nun potenziert, denn nun gibt es unzählige Gründe, sich Sorgen zu machen! Wenn wir Mama sind, wird uns dadurch bestimmt auch klar, wie sehr wir daran hängen, dass Dinge auf eine ganz bestimmten Art und Weise zu geschehen haben - auf unsere Art! Es braucht nicht viel, um meine Sünde ans Licht zu bringen. Heute Morgen, als ich meine erste Tasse heißen Kaffee genießen, und in Ruhe meine Bibel lesen wollte, schien schon alles zu entgleisen. Ich hörte kleine Füße die Treppe herunter stampfen, und das wohlbekannte "Mama!" in voller Lautstärke aus den Lungen meines Sohnes erklingen. Ich seufzte laut und rief ärgerlich zurück: "Was ist?". Die nackte Wahrheit ist: Ich wollte in meinem Frieden und in meiner Ruhe nicht gestört werden, und mein Tonfall machte das ganz deutlich. Mein Muttersein offenbart mir in einzigartiger Weise die gefallene Natur meines Herzens. Und wie die dreckigen Windeln, die wir täglich wechseln: Es ist kein schöner Anblick! Eine Gelegenheit zu wachsen Aber inmitten dieser schlechten Nachrichten, gibt es auch eine gute: Auch wenn uns unser Muttersein das Schlechte in uns zeigt, ist es doch nicht außerhalb des guten Planes Gottes für uns. Vielmehr dürfen wir die Sünde in uns durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen. Gott benutzt alle Dinge in unserem Leben - Arbeit, Beziehungen, Leiden, etc. - um uns in das Bild Christi umzugestalten. Und auch unsere Aufgabe als Mutter ist ein Werkzeug dafür. Wenn uns die Augen geöffnet werden, so dass wir merken, wie sehr wir dazu neigen, uns Sorgen zu machen, oder alles kontrollieren zu wollen, so ist dies eine Gelegenheit, für diese Sünde Buße zu tun, und davon umzukehren. Wenn der Heilige Geist uns die Götzen in unserem Herzen offenbart, die Dinge außerhalb von Christus, von denen wir uns Freude und Hoffnung versprechen, dann schenkt er uns dadurch die Möglichkeit, diese Götzen zu stürzen und uns stattdessen mehr Liebe zu Jesus schenken zu lassen. Wenn wir uns in unserem Muttersein hilflos und unzulänglich fühlen, dürfen wir uns mehr und mehr auf die Gnade Gottes verlassen. Jeden Tag haben wir reichlich Gelegenheit, die Tiefe unserer Sünde, und unsere Bedürftigkeit für das Evangelium zu sehen. Als meine Kinder noch klein waren, haben mir ältere Frauen immer wieder gesagt, wie schnell diese Phase vergeht, und dass ich jede Minute davon genießen sollte. Wenn ich nun zurück schaue, muss ich ihnen zustimmen. Wir sollten die kurze Zeit, die wir mit unseren lieben Kindern haben nicht nur genießen, wir sollten auch auf die Gelegenheiten achten, die diese Phase uns als Nachfolgerinnen Jesu bietet, näher zu ihm hin zu wachsen. Lasst uns diese Zeit als Mamas nicht vergeuden. Jeder spätabendliche Besuch eines Kleinkindes, jeder Wutanfall im Lebensmittelgeschäft, jede Störung unseres Tagesablaufes, und jede unerwartete Krankheit sind Dinge, durch die uns Gott zeigen möchte, wie sehr wir ihn brauchen. Jeder frustrierende Moment wird zu einer Gelegenheit für uns, Sünde abzulegen, und im Gehorsam unserem Herrn nachzufolgen. Liebe Mamas, lasst uns die Gelegenheiten zur Heiligung nicht in den Wind schlagen, sondern in unserem Alltag nach ihnen Ausschau halten. Lasst uns Gott bitten, dass er sein Werk in uns tut, und uns in das Bild unseres Heilandes umgestaltet.
von Susanne Hiller Wenn wir über unsere Familie nachdenken, und über die Kinder, die Gott uns geschenkt hat, oder vielleicht noch schenken wird, dann wollen wir nicht nur nach innen schauen. Auf unsere kleine Familie, und unsere eigenen leiblichen Kinder. Wir wollen einmal den Blick über den Tellerrand heben, und an die Kinder um uns herum denken. Kinder in der Gemeinde Kinder sollten in der Gemeinde mit Freude und offenem Herzen empfangen werden! Egal ob es sich um Kinder von Gemeindegliedern handelt, die jeden Sonntag mit in die Gemeinde kommen, oder das Kind einer alleinerziehender Mutter, das zum ersten Mal an einem Gottesdienst teilnimmt, und keine Ahnung hat, wie es sich verhalten soll. Heißen wir die Kinder in unserer Gemeinde willkommen! Wie kannst du dazu beitragen, dass die Kinder und Familien sich in deiner Gemeinde wohlfühlen? Kannst du ein paar Bücher und Puzzle für den Mutter-Kind-Raum kaufen? Kannst du einer angestrengten Mutter nach dem Gottesdienst das Kleinkind beaufsichtigen, damit sie sich auch einmal unterhalten kann? Kannst du bei der Kinderstunde mitwirken? Kannst du einen Teenager nach seinem geistlichen Zustand fragen, und ihm einen guten Rat geben? Es sollte gar nicht nötig sein, darüber zu schreiben. Aber leider ist es nicht selbstverständlich, dass jeder in der Gemeinde sich kritiklos freut, wenn eine Schwangerschaft bekannt wird. Doch jedes Kind, das Gott schenkt, ist ein Segen! Lasst uns den werdenden Eltern freudig gegenüber treten und ihnen ermutigende Worte mitgeben! Und wenn eine Frau entbunden hat, dürfen wir uns alle Mühe geben, sie zu entlasten, auch unter der Woche. Mit welcher Herzlichkeit wurde das Baby Jesus von Simeon und Hanna im Tempel begrüßt! Und wie intensiv beschäftigten sich die Schriftgelehrten mit dem 12-jährigen Jesus! (Lukas 2) Nehmen wir uns diese Beispiele zum Vorbild! Kinder in deiner Umgebung Wenn man Kinder hat, kommt man automatisch mit anderen Familien und Kindern in Kontakt. Sei es beim Kinderarzt, auf dem Spielplatz, im Kinderturnen, oder in der Schule. Welch eine Chance ist dieser natürliche, ungezwungene Kontakt zu Kindern, die ohne Jesus aufwachsen! Sorge dafür, dass dein Haus und Hof immer offen ist, für Freunde deiner Kinder, und Kinder aus der Nachbarschaft. Biete ihnen Kekse, Spiel & Spaß, aber vor allem: deine Aufmerksamkeit. Kinder in Deutschland wachsen heute sehr betreut auf. Aber einsam. Sie haben liebevolle Eltern, die das Beste für ihre Kinder wollen und daher viel arbeiten und wenig Zeit haben. Die Kinder haben keine oder wenige Geschwister zum Spielen. Sie werden rund um die Uhr von einer Betreuung in die nächste weiter gereicht. Von einer Gruppe in die nächste. Sie sind immer beaufsichtigt, nie allein, und doch einsam. Weil keiner wirklich Zeit für sie hat. Welche Freude ist es für sie, wenn ein Erwachsener mit ihnen spielt, und beachtet, was sie alles können! Sie sind unendlich dankbar, wenn ihnen jemand zuhört und ein Buch vorliest. Sie schätzen es, wenn man ohne Stress Zeit mit ihnen verbringt, und fröhliche Stimmung verbreitet. Sie kommen wieder und fassen Vertrauen. Und wenn sie einen Rat brauchen oder Probleme haben, wissen sie, wo sie ein offenes Ohr finden. Ja, sie machen Krach und Dreck und kennen Worte, die dir nicht gefallen. Aber bist du bereit, sie zu lieben, wie Jesus die Kinder liebte? "Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber tadelten sie. Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!" Matthäus 19,13-14 Siehst du die durstigen Seelen dieser Kinder, und bist bereit in sie zu investieren? Ihren Becher zu füllen? Kinder im System In Deutschland gibt es Gott sei Dank den Sozialstaat, der in Notfällen Kinder in Obhut nimmt. Er kümmert sich darum, dass die Kinder mit Nahrung und Kleidung, sowie einem Dach über dem Kopf versorgt sind, und eine angemessene Bildung erhalten. Kinder landen aus völlig unterschiedlichen Gründen im "System". Die Eltern wollen sich nicht um sie kümmern, sie haben andere Prioritäten. Oder die Eltern können sich nicht um sie kümmern, sind einfach nicht in der Lage dazu. Es sind Kinder, die vielleicht bei ihrer Mutter bleiben wollen, es aber nicht können, aus Gründen, die sie noch nicht verstehen. Es sind Kinder, die alles verlassen müssen, was sie kennen, um in ein Heim zu ziehen. Es sind Kinder, die vernachlässigt und misshandelt wurden. Kinder, für die Missbrauch und Gewalt zum Alltag gehörten. Es sind Kinder, die einsam und traumatisiert sind. Verwaltet und herum geschoben. Zwischen Kinderheim und Kurzzeitpflege ziehen sie heimatlos von Institution zu Institution. Aber diese Kinder sind nicht dazu geschaffen, im System aufzuwachsen. Sie sind einsame, verletzte Seelen, die Eltern brauchen, die sie bedingungslos lieben. Familien, die sie annehmen und aufnehmen. Haben solche Kinder Platz in deiner Familienplanung? Sollten nicht wir Christen die ersten sein, die sich um diese Kinder kümmern? "Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf." Matthäus 18,4-5 "Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!" Matthäus 25,34-36+40 Hat nicht Gott selbst uns aus unserem Elend heraus gerettet und als seine Kinder angenommen? Hat er uns nicht aus freier bedingungsloser Liebe heraus in seine Familie adoptiert? "Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind." Römer 8,14-16 Hat er dafür nicht seinen eigenen Sohn gegeben?! Wie können wir uns vor den Opfern fürchten, die es kosten würde, ein verlassenes Kind in unsere Familie aufzunehmen? Welche Ausrede haben wir dafür, dass es in unseren Gemeinden so wenige Familien gibt, die sich dieser Kinder in Not annehmen? Es sollte nicht die Aufgabe des Staates sein, sich um diese Kinder zu kümmern, sondern Aufgabe der Gemeinde! Kinder in Not Weltweit gibt es viele Kinder, die in arme Familien geboren werden. Sie haben kaum genug zu essen und anzuziehen. Sie leben in ständiger Sorge und Angst. Oft müssen sie schon in jungem Alter arbeiten, um ihren Lebensunterhalt selbst aufzubringen. Es gibt Kinder, die kranke Eltern haben. Sie müssen sich um die eigenen Eltern kümmern, vielleicht auch um jüngere Geschwister. Sie haben oft keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen, oder durch Bildung in ihre eigene Zukunft zu investieren. Es gibt Millionen von Waisenkinder, die häufig um das Nötigste kämpfen müssen. Darunter gibt es auch unzählige Straßenkinder, die nicht einmal ein Dach über den Kopf haben. Es gibt die Verstoßenen. Kinder die niemand haben möchte. Die ausgesetzt werden, hilflos und allein. Vielleicht krank oder behindert. Es gibt Kinder, die täglich Opfer von Gewalt sind. Sei es durch ihre Eltern, Verwandte, bei denen sie aufwachsen, oder andere Menschen. Das Elend ist grenzenlos. Alle diese Kinder sind Menschen, die Gott in seinem Bild geschaffen, und einzigartig gestaltet hat! Was können wir tun, um diesen Kindern zu zeigen, dass sie wertvoll sind? Es gibt die Möglichkeit durch Patenschaften, den Lebensunterhalt und die Schulbildung für ein Kind zu übernehmen. Ein Kind durch Geburtstagsgeschenke und Briefe zu erfreuen. Man kann auch ein Kinderheim oder die Helfer vor Ort unterstützen. Wir können mit unseren Familien für diese Kinder beten. "Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren." Jakobus 1,27 Was tust du heute, um die Waisen und Witwen zu "besuchen"? Geistliche Kinder Gott gab uns in 1. Mose 1 das Gebot fruchtbar zu sein, und uns zu vermehren. Unser Pastor Nathanael Armisen sagte in seiner Predigt über diesen Vers: "Als Kinder Gottes ist es unsere Hauptaufgabe, egal in welchem Stand wir sind, geistlich fruchtbar zu sein und das Wort des Lebens zu vermehren, Zeugnis zu geben und zu entfalten, was der Herr an neuem Leben in uns hineingelegt hat. Durch Gott, dem Schöpfer, hat der Mensch die Kraft zur natürlichen Fruchtbarkeit. Und durch Gott, den Retter, hat ein Mensch die Kraft zur geistlichen Fruchtbarkeit. „Nicht ihr habt mich erwählt,“ sagt Jesus, „sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt viel Frucht zu bringen.“ In der Verbindung mit Jesus können wir geistlich fruchtbar sein und Gott verherrlichen, aber getrennt von Jesus können wir nichts tun." Als christliche Eltern ist es sicherlich unser Hauptanliegen, unsere Kinder errettet zu sehen. Doch wäre es nicht wunderbar, noch viel mehr Kinder mit in den Himmel zu nehmen? Haben wir eine Vision für die Kinder unserer Nachbarschaft, für Pflegekinder und die Kinder in unserer Verwandtschaft? Möge Gott uns Gnade schenken, dass alle diese Kinder zu unseren geistlichen Kindern werden, und zu wahren Kindern Gottes! Lasst uns gemeinsam darin wachsen, Kinder zu lieben, wie Jesus Kinder liebt. Bedingungslos, voller Opferbereitschaft, und unbeeindruckt von jeglicher Kritik. Lies auch den Artikel: Als Mama Pro-Life leben https://www.sulamithmama.com/blog/als-mama-pro-life-leben Familienplanung praktisch von Susanne Hiller Wie wir in den vorigen beiden Artikeln gesehen haben, hat Gott überfließende Freude an Leben, an Vermehrung, an Nachkommenschaft, an Kindern - an Großfamilien! Reichlich Nachkommenschaft zu haben ist ein unbeschreiblicher Segen Gottes, den wir mit Freude und Opferbereitschaft annehmen dürfen. Und doch gibt es auch für Christen berechtigte Gründe, nach reiflicher Überlegung und Prüfung der eigenen Motive, durch Verhütung die Geburtenabstände zu vergrößern, oder die Kinderzahl zu beschränken. Aber welche Mittel dürfen hierbei zum Einsatz kommen? Gibt es biblische Prinzipien, die bei der Familienplanung befolgt werden müssen? Sollten wir als Christen sogenannten "Natürlichen Verhütungsmethoden" den Vorzug geben? Wir können an dieser Stelle in keiner Weise alle vorhandenen Verhütungsmittel im Einzelnen besprechen und bewerten. Die folgenden Abschnitte können nur eine kleine Orientierungshilfe sein, und sollen zum Nachdenken und bewussten Selbststudium anregen! 1. Abtreibung Zunächst: Alle Christen sollten sich darin einig sein, dass das Beenden einer Schwangerschaft durch Abtreibung unter das 6. Gebot fällt: Du sollst nicht töten! Wie uns heute durch wissenschaftlichen Fortschritt bekannt ist, beginnt das Leben mit dem Verschmelzen von Ei- und Samenzelle im Eileiter. Somit ist jegliche Form der "Geburtenkontrolle" durch Abtreibung für Christen völlig ausgeschlossen. Hat Gott Leben geschenkt, von den Eltern geplant oder ungeplant, gesund oder behindert, wollen wir es dankend aus seiner Hand nehmen und auf dieser Welt willkommen heißen. (Die einzige Ausnahme, auf die hier aber nicht weiter eingegangen werden soll, könnte die medizinische Indikation sein. Karl Horst Wrage schreibt: "Wenn das Leben der Frau durch die Schwangerschaft bedroht ist, müssen die Eltern in einem echten Konflikt der Pflichten eine Entscheidung erringen, die in jedem Fall nur aus dem Wissen um die vergebende Gnade Gottes getragen werden kann.") Da dies völlig klar sein sollte, können wir direkt übergehen zur Empfängnisverhütung durch Verhütungsmittel. 2. Hormonelle Verhütungsmittel Alle hormonellen Verhütungsmittel (Pille, Minipille, Drei-Monats-Spritze, Hormonspirale, Vaginalring, Verhütungspflaster etc.) wirken auf mindestens eine Weise, meistens aber durch eine Kombination der folgenden vier Wirkungsweisen: - Hemmung der Ovulation (Eisprung) - Beeinflussung des Zervixschleims (Beförderung der Spermien in den Eileiter) - Störung der Eileiterfunktion (Transport der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter) - Störung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut (Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter) Gegen die ersten beiden Punkte ist nicht unbedingt etwas einzuwenden. Problem ist aber, dass diese beiden bei hormonellen Verhütungsmitteln nicht zu 100% zuverlässig eintreten. In diesem Fall findet eine Ovulation und möglicherweise die Befruchtung einer Eizelle statt. Nun greifen Wirkungsweise 3 und 4, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Durch die veränderte Schleimzusammensetzung im Eileiter reicht die Nahrungszusammensetzung für die notwendige Reifung der befruchteten Eizelle nicht aus, und es wird zudem der zeitgerechten Transport in die Gebärmutter verhindert. Sollte die befruchtete Eizelle doch heil in der Gebärmutter ankommen, ist diese nicht vorbereitet, da die zur Einnistung nötige Schleimhaut nicht aufgebaut wurde oder nicht die richtige Beschaffenheit hat. So wird die Einnistung der befruchteten Eizelle wesentlich erschwert oder ganz verhindert. Die Verhinderung der Nidation (Einnistung) in Verbindung mit der Störung der Tubenfunktion (Eileiterfunktion) zeigt eine abtreibende Wirkung hormoneller Verhütungsmittel. Auch wenn Experten sehr unterschiedliche Einschätzungen bezüglich der Wahrscheinlichkeit der Befruchtung einer Eizelle trotz Einsatz hormoneller Verhütungsmittel äußern, sollte allein die Tatsache, dass es eine gewisse Wahrscheinlich einer abtreibenden Wirkung gibt, Christen hellhörig machen. Tatsächlich gibt es Schätzungen, die zu dem Ergebnis kommen, dass durch den Einsatz der Pille und der Spirale weitaus mehr Frühabtreibungen stattfinden, als durch bewusste ärztliche Eingriffe. Gerade die Minipille, die vielen Frauen während der Stillzeit empfohlen wird, ist sehr gering dosiert, und hat daher kaum eine ovulationshemmende Wirkung. Daher kann es in jedem Zyklus zu einem Eisprung, und folglich auch zu einer Befruchtung kommen! Als Christen dürfen wir die Augen vor diesen Tatsachen nicht verschließen! Ich bin der Auffassung, dass hormonelle Empfängnisverhütung schon aufgrund der Möglichkeit einer Abtreibung keine Anwendung in der Familienplanung einer gläubigen Familie finden sollte. Doch hier ist es die Verantwortung jedes Ehepaares, sich über die jeweiligen hormonellen Verhütungsmittel und ihre Wirkungsweise genau zu informieren, und dann eine Entscheidung zu treffen, die sie guten Gewissens vor Gott vertreten können. Römer 14, 5+23: „Ein jeder sei seiner Meinung gewiss. Was nicht aus dem Glauben heraus geschieht, ist Sünde.“ 3. Mechanische Verhütungsmittel An dieser Stelle wenden wir uns den mechanischen Methoden zu (Kondom, Diaphragma, Portiokappe, etc.). Diese Mittel nehmen keinen Einfluss auf die Hormone und den Zyklus der Frau, sondern verhindern als Barrieren lediglich, dass Spermien zu der Eizelle durchdringen können. Es besteht keinerlei abtreibende Wirkung, falls doch eine Eizelle befruchtet werden sollte. Diese könnte sich ungehindert in der Gebärmutter einsetzen, und eine Schwangerschaft entsteht. Nachteil dieser mechanischen Methoden ist jedoch häufig die umständliche Handhabung. Je nachdem kann das angewandte Barrieremittel als störend oder unangenehm empfunden werden. Dennoch können mechanische Methoden eine gute Möglichkeit für Ehepaare sein, die nur kurzfristig verhüten wollen, um z.B. den Abstand in der Geschwisterfolge zu erhöhen. Das Diaphragma kann aber auch eine längerfristige Lösung sein, wenn die Frau gut damit zurecht kommt. 4. Natürliche Familienplanung In den letzten Jahren wieder öfter praktiziert wird die "Natürliche Familienplanung" (NFP). Um jeglichen unnatürlichen Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau (mit all den unangenehmen Nebenwirkungen) zu vermeiden, aber auch nicht auf störende Barrieren angewiesen zu sein, greifen viele Ehepaare auf diese Methode der Verhütung zurück. Es handelt sich dabei um die Beobachtung des weiblichen Zyklus zur Erkennung der Ovulation (Eisprung) und der fruchtbaren Tage. Dabei dienen als wichtigste Anhaltspunkte die Basaltemperatur, der Zervixschleim, sowie die tastbare Veränderung des Muttermundes. Wenn eine Frau gelernt hat, diese Zeichen sicher zu deuten, kann sie zumindest die sicher unfruchtbare Zeit nach dem Eisprung erkennen. An dieser Stelle kann die NFP nicht ausführlich erläutert werden. Weitere Informationen zur NFP gibt es z.B. unter www.iner.org. Die NFP kann eine recht sichere Verhütungsmethode sein, vor allem für Frauen, die einen sehr regelmäßigen Zyklus haben und weder stillen, noch krank sind. Allerdings wird die Anwendung von NFP eine beständige Herausforderung für die Frau bleiben, die tagtäglich ihren Körper und ihren Zyklus genauestens beobachten muss. Zudem bedeutet dies, dass es in jedem Monat vor und während des Eisprungs 10-15 Tage gibt, die ein Ehepaar enthaltsam leben muss, da die Frau fruchtbar ist oder sein könnte. Dies jedoch sind normalerweise genau die Zeiträume, in der eine Frau natürlicherweise mehr Lust hat als in anderen Zyklustagen. Ehelicher Verkehr ergibt sich also nicht aus der Situation einer Stimmung oder einer Bereitschaft heraus, sondern eben nach dem Kalender. Es besteht die Gefahr, dass die Empfängnisverhütung als Priorität über die ehelichen Bedürfnisse und das liebende Einssein der Ehepartner gestellt wird. Um diesen Nachteil auszuschließen, empfiehlt Dr. med. O. Windecker im "Ratgeber Ehe" die "Kombimethode". So können mithilfe eines mechanischen Verhütungsmittels fruchtbare Tage überbrückt werden. Dennoch beobachtet die Frau ihren Körper um die unfruchtbaren Tage zu erkennen, und in diesen das barrierefreie Einssein der Eheleute zu ermöglichen. Schwieriger ist die Anwendung dieser Methode, wenn eine Frau stillt und aus diesem Grund noch keinen regelmäßigen Zyklus hat. Und sie wird sehr unzuverlässig, wenn eine Mutter krank ist, oder aufgrund jüngerer Kinder nachts häufig aufstehen muss. An dieser Stelle möchte ich noch kurz die Position mancher Christen ansprechen, NFP sei die einzige biblisch vertretbare Verhütungsmethode, da sie nicht in Gottes Gabe der Fruchtbarkeit eingreift, sondern diese lediglich "reguliere". Dr. theol. Thomas Schirrmacher stellt diese Position in seinem Aufsatz zur Schwangerschaftsverhütung in Frage: "Tritt hier nicht das ganze Problem des katholischen ‚Natur‘-Gedankens zu Tage: Ist Natur alles, was geschieht? Besteht das ganze Leben nicht daraus, in Gottes Auftrag die Natur zu beherrschen? Wenn man aber den Begriff „Schöpfungsordnung“ verwendet: Ist jedes Naturgesetz eine Schöpfungsordnung, in die man nicht eingreifen darf? Die Zeitwahlmethode (NFP) soll hier nicht schlecht gemacht werden. Sie ist in ihrer modernen Form ein ausgereifter und sinnvoller Weg der Familienplanung und wegen ihrer praktisch fehlenden Nebenwirkungen sehr zu empfehlen. Es geht ausschließlich um die Frage, ob diese Methode wirklich als einzige ethisch-theologisch legitim ist und jeder andere Weg von vorne herein untersagt ist." Einige Christen verurteilen den Gebrauch von Verhütungsmitteln deshalb, weil seit der Erfindung des Kondoms und der Einführung der Pille außerehelicher Geschlechtsverkehr massiv Einzug in die Gesellschaft genommen hat. Er bleibt nun häufig folgenlos, und ist daher in unserer liberalen Gesellschaft fast schon als allgemeines Menschenrecht anerkannt. Dr. theol. Thomas Schirrmacher schreibt: "Kurzum: Massiver Missbrauch hebt dennoch den rechten Gebrauch nicht auf. Dass Millionen verhüten, um sexuell promiskuitiv leben zu können, bedeutet nicht, dass Verhütungsmittel in der Ehe verboten seien, sonst könnte man mit derselben Logik ja auch gleich die Sexualität selbst auch in der Ehe verbieten. Verboten können nur solche Verhütungsmethoden sein, die eine frühabtreibende Wirkung haben." 5. Sterilisation Auch die Endgültige Kontrazeption (operative Sterilisation) ist unter Christen umstritten. Schließlich handelt es sich um einen grundsätzlichen Eingriff in die Unversehrtheit des eigenen Körpers. Zudem verkürzt es die von Gott gegebenen fruchtbaren Jahre (normalerweise) endgültig. 6. Enthaltsamkeit In einem Punkt aber ist die Bibel eindeutig: Enthaltsamkeit ist kein Mittel zur Empfängnisverhütung. 1.Kor 7,5: "Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen." Nun da wir einige Verhütungsmethoden besprochen haben, wenden wir uns der Frage zu: Gibt es Richtlinien, die es einem jungen Ehepaar erleichtern, in der Familienplanung weise Entscheidungen zu treffen? Ich denke, dass es sehr hilfreich ist, dieses Thema bereits in der Ehevorbereitung zu besprechen. So kann man in einer biblischen Sichtweise Einigkeit anstreben. Es ist auch eine Bereicherung mit gottesfürchtigen Ehepaaren zu sprechen, die den fruchtbaren Abschnitt ihres Lebens bereits hinter sich haben. Sicher teilen sie in einem geschützten Rahmen gerne ihre Erfahrungen mit euch und berichten euch von ihren weisen und unweisen Entscheidungen. So könnt ihr von ihren Erfahrungen, ihrem Bibelwissen und ihren Ratschlägen profitieren. Karl Horst Wrage spricht in seinem Buch "Verantwortung in der Ehe" folgende Empfehlungen aus: "Junge Eheleute benötigen vom Beginn ihrer Ehe an eine gewisse Zeit, um in ihrem Einssein zusammenzuwachsen. Nach unserer Erfahrung sind hierfür im allgemeinen zwei Jahre erforderlich. Denn das tägliche Zusammensein, auch in abgespanntem Zustand, in dem die Beherrschung nachlässt, die ständige Begegnung mit dem Partner in all seinen kleinen Unordentlichkeiten, Ungepflegtheiten und Missstimmungen wollen geübt und getragen gelernt sein. Wir wollen uns nichts vormachen. Jedes Kind stellt eine Belastung für die Zeit und Kraft der gegenseitigen Zuwendung der Eheleute dar. Und Kinder benötigen eine reife Ehe, um gedeihen zu können. Was die Frage der Abstände in der Geschwisterfolge betrifft... Frauenärzte sind (wie ich meine berechtigterweise) der Auffassung, dass der günstige Abstand zwischen zwei Entbindungen dreimal neun Monate beträgt, nämlich neun Monate Stillzeit, neun Monate Erholung, neun Monate neue Schwangerschaft = 27 Monate = zwei Jahre und drei Monate." Pfarrer Naujokat vom Weißen Kreuz schreibt: „Es ist gut, wenn das Kind erwünscht und von vornherein angenommen wird. Bevor das erste Kind kommt, sollten die Ehepartner zu einer seelischen Harmonie der Ehe zusammengefunden haben. Erst muss die Zweisamkeit gelingen, ehe es zur Dreisamkeit kommen sollte. Auch der Geburtenabstand ist verantwortlich zu wählen.“ Abschließend möchten wir Ermutigung und Trost darin finden: Der lebendige Gott selbst bleibt, obwohl er seine schöpferische Zeugungskraft in den Menschen hineingelegt hat, der Herr über Leben und Tod. Er ist es, der das Leben schenkt und souverän Kinder gibt oder verwehrt. Er regiert auch souverän über unsere Familien. Ihn dürfen wir um Weisheit für jede unserer Entscheidungen, und um reine Motive bitten. "Denn du hast meine Nieren gebildet; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl! Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden. Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war. Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig! ... Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!" Psalm 139,13-17; 23-24 Literatur: Familienplanung – eine Option für Christen?, Schriftenreihe des Instituts für Lebens- und Familienwissenschaften 1, Thomas Schirrmacher (Hg.), © 2006 by ilfw und idea Ratgeber Ehe, Yvonne Schwengeler u. Manfred Metzger u. Dr. med. O. Windecker, © 1998 Schwengeler-Verlag Verantwortung in der Ehe, Karl Horst Wrage, © 1966 Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn Annehmen einer biblischen Sichtweise von Susanne Hiller Wie stellt Gott sich Familie vor? Das offenbart er uns in seinem Wort! "Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan!" 1. Mose 1,28 1. Kinder als Segen Diese Worte richtet Gott an die ersten Menschen, Adam und Eva, direkt nach ihrer Schöpfung. Gott wendet sich mit einem Segen an dieses junge Ehepaar. Und der Segen, den sie empfangen dürfen, besteht darin, dass sie fruchtbar sein werden. Sie werden beteiligt sein an dem schöpferischen, wunderbaren Wirken Gottes. Sie dürfen die Freude, die Gott daran hat, Leben entstehen zu lassen, miterleben. Gott wiederholt und betont den Segen der Nachkommen in ganz wichtigen Momenten der Menschheitsgeschichte: Zu Noah: "Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde!" 1 Mose 9,1+7 Zu Abraham: "Und Gott sprach weiter zu Abraham: Du sollst deine Frau Sarai nicht mehr Sarai nennen, sondern Sarah soll ihr Name sein; denn ich will sie segnen und will dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, und sie soll zu Nationen werden, und Könige von Völkern sollen von ihr kommen!" 1 Mose 17,15-16 "Darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen." 1 Mose 22,17 An vielen weiteren Stellen der 5 Bücher Mose wird von Kindern und Nachkommen als reicher Segen gesprochen. Es ist die Rede davon, dass Gott sich freut, uns durch Kindern wohlzutun! (5 Mose 28,63 u 30,5) Doch dieser Segen ist durchaus auch als Gebot zu verstehen. Das bedeutet, dass jedes Ehepaar den Wunsch haben sollte, Kinder zu bekommen! Die Bibel verspricht uns nicht, dass Gott allen Ehepaaren Fruchtbarkeit schenkt, aber der Wunsch und das Gebet eines Ehepaares um Kinder, ist biblisch. Gott in seiner Souveränität kann Fruchtbarkeit schenken oder auch nicht, es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen, wie er die Gaben austeilt. 2. Viele Kinder als Segen Dass die Bibel Kinder als den größten irdischen Segen versteht, wird schon gleich im ersten Kapitel festgestellt. Zudem lesen wir, dass Adam und Eva sich "vermehren" sollten. Zwei Kinder würden die Eltern lediglich ersetzten. Gott hat hier also eine Familie mit mehr als zwei Kindern geplant. Noch dazu spricht er davon, dass sie die Erde "füllen" sollen. Daran wird deutlich, dass Gott Freude an vielen Kindern, an Großfamilien hat! Gott möchte seinen Segen gerne reichlich über uns ausschütten. Die meisten Bibelstellen, die von der Segnung durch Nachkommenschaft sprechen, enthalten schier grenzenlose Mengenangaben! "Denn der HERR, euer Gott, hat euch gemehrt, und siehe, ihr seid heute so zahlreich wie die Sterne des Himmels. Der HERR, der Gott eurer Väter, mache euch noch viel tausendmal zahlreicher als ihr seid, und segne euch, wie er euch verheißen hat!" 5 Mose 1,10-11 "Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf der Erde; wenn ein Mensch den Staub auf der Erde zählen kann, so soll man auch deinen Samen zählen können." 1 Mose 13,16 " Wie man das Heer des Himmels nicht zählen und den Sand am Meer nicht messen kann, so will ich den Samen meines Knechtes David mehren und die Leviten, meine Diener." Jeremia 33,22 Der bekannte Vers aus Psalm 127 spricht von einem gefüllten Köcher: "Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit den Widersachern reden im Tor." Psalm 127,3-5 3. Elternschaft als Verantwortung In 1 Mose 1 lässt Gott auf die Segnung den Satz folgen: "Und macht sie euch untertan!" Der Segen der Fruchtbarkeit und die daraus entstehende Vermehrung gehört zu dem Herrschaftsauftrag des Menschen. Er soll die Erde füllen, und sie sich untertan machen. Gott gab Adam und Eva die Aufgabe, über alles zu herrschen, was Lebendig ist. Und das beginnt sicherlich mit der eigenen Familie! In Maleachi 2,14–15 werden Nachkommen als gottgegebenes Ziel des Ehebundes beschrieben: "Deswegen weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend ... die deine Gefährtin ist und die Frau deines [Ehe-]Bundes. Und hat er sie nicht zu Einem gemacht? Zu einem Fleisch, in dem Geist ist. Und was erstrebt das Eine? Nachkommenschaft von Gott!" Aus dieser Erkenntnis heraus ergibt sich für gläubige Ehepaare die klare Priorität, in den fruchtbaren Jahren der Frau den Segen Gottes dankbar und mit offenen Armen zu empfangen. Sie fühlen sich dazu berufen, Nachkommenschaft von Gott für Gott willkommen zu heißen und groß zu ziehen. Sie widmen daher freudig und selbstverständlich einen großen Teil ihrer Zeit und Ressourcen den Kindern, die Gott ihnen gibt. Doch bedeutet dies, dass wir als Christen so viele Kinder bekommen sollen, wie eben kommen? Sollten wir alles einem gottgegebenen "Naturgesetz" zu überlassen haben? Ist es eine von Gott gegebene Ordnung, in die wir nicht eingreifen dürfen? Helmut Thielicke schreibt: "Allerdings wird die Schöpfungsordnung nicht einfach dadurch befolgt, dass ich der Naturordnung folge, sondern wenn ich Gott gegenüber verantwortlich und gehorsam bin und die Determination durch die Natur verlasse. Ein Gehenlassen, wie es kommt, wäre eine religiös getarnte Naturhörigkeit. Die Zufälligkeit der Triebwünsche würde als Walten der Vorsehung verstanden. – Ich muss mich fragen: „Kann ich es verantworten, Kindersegen zu empfangen? Andererseits muss ich fragen: Kann ich es verantworten, keine Kinder zu haben?“" Wenn Gott sagt: „Seid fruchtbar und vermehrt euch“ kann man das nicht als Gebot verstehen, dass jedes Ehepaar so fruchtbar wie nur vorstellbar sein sollte, und so viele Kinder zeugen, wie eben entstehen. Dr. theol. Thomas Schirrmacher formuliert es so: "„Seid fruchtbar und mehret euch“ bedeutet also nicht „lasst die Kinder kommen wie sie kommen.“ Vielmehr wird hier das grundsätzliche Ja zur Nachkommenschaft begründet. Damit ist aber kein Nein zu verantwortlicher Elternschaft ausgesprochen." Ein Prediger schreibt: "Ein Ehepaar, das für sich beschließt auf jegliche Verhütung zu verzichten und eine große Familie anzustreben, darf darauf vertrauen, dass Gott sie segnen wird. Es ist in vielerlei Hinsicht ein großartiges Zeugnis und eine wunderbare Freude. Es ist hoch zu schätzen, gerade in unseren Tagen. Gleichzeitig dürfen auch die Ehepaare sich der Gunst und des Segens Gottes gewiss sein, die aus guten und angemessenen Gründen die Zahl der Kinder begrenzen." An dieser Stelle sei noch kurz eine Bemerkung zu der Geschichte von Onan in 1. Mose 38,6–10 notiert. Manche Christen beziehen sich auf diese Bibelstelle, wenn sie argumentieren, dass jede Art der Schwangerschaftsverhütung unbiblisch und gegen Gottes Wille sei. Dr. theol. Thomas Schirrmacher schreibt diesbezüglich: "Das Strafbare war doch, dass Onan zwar grundsätzlich die Schwagerehe (Leviratsehe) vollzog, aber keine Nachkommen für seinen Bruder zeugen wollte. Man kann meines Erachtens diesen Bericht nicht aus der Thematik des Kontextes, der Leviratsehe, lösen und auf ein generelles Gebot, Kinder zu zeugen, ausdehnen. Onan sollte Nachkommen für seinen kinderlosen Bruder zeugen, damit das Familienland in der Familie und im jeweiligen Stamm Israels blieb, nicht mehr und nicht weniger. Er wollte aber offensichtlich nicht einen Sohn zeugen, der ihn daran hindert, das Erbe seines verstorbenen Bruders zu erlangen. Besonders anstößig war, dass Onan so tat, als ob er die Pflicht auf sich nehme, dies in Wirklichkeit aber nur vortäuschte." Inhaltlich geht es in dieser Geschichte also in erster Linie um die Schwagerehe, nicht um die Empfängnisverhütung. Onan nutzte die Empfängnisverhütung zu einem bösen Zweck, gegen Gottes Gebot. Doch dies ist kein Beweis dafür, dass Verhütung an sich in der Bibel untersagt werde. 4. Motive der Familienplanung - Ehe als Priorität Wenn wir die Bibel zum Thema Kinder und Familie durchforsten, wird schnell deutlich: Über weite Strecken behandelt die Bibel Ehe und Sexualität ohne jeden Bezug zur Zeugung und Erziehung von Kindern. Das Hohelied der Liebe preist ausführlich die eheliche Liebe einschließlich ihrer sexuellen Komponente. Von Kinderwunsch oder Zeugung wird dabei nirgends gesprochen. In den Evangelien diskutiert Jesus mit Schriftgelehrten und Jüngern viel über die Ehe, aber wiederum: die Notwendigkeit des Kinderwunsches oder der Bezug der Ehe zur Zeugung fehlen völlig. Als Paulus in 1Kor 7 Sexualität, Ehe und Ehelosigkeit diskutiert, fehlt auch hier das Thema Zeugung und Kinder. Als er eine Ehe ohne regelmäßige Sexualität verneint (1Kor 7,1–6; bes. „Entzieht einander nicht ... zu lange ...“, 1Kor 7,5), fehlt jeder Hinweis, dass Sexualität nur auf Zeugung bezogen sein dürfe. Vielmehr begründet er die Sexualität damit, dass jeder für den Partner da sei, ja ihm gehöre. Wir können aus dem, was in genannten Bibelstellen "fehlt", darauf schließen, dass die Ehe Priorität vor den Kindern hat. Die christliche Ehe als Lebens- und Liebesgemeinschaft besteht bereits, bevor Kinder dazu kommen, und wahrscheinlich noch lange, nachdem die fruchtbaren Jahre der Frau vorbei, und die Kinder ausgezogen sind. Karl Horst Wrage sieht das christliche Ehepaar in seiner Ehe einerseits in der Verantwortung vor Gott. Und andererseits in seiner Verantwortung vor dem Menschen, insbesondere dem Ehepartner und der bereits vorhandenen Kinder. In diesem Verantwortungsgeflecht sei das bewusste Gestalten der Ehe und Intimgemeinschaft nicht nur gestattet, sondern sogar geboten. Die Frage, ob ein intaktes Ehe- und Familienleben möglich sein wird, ist folglich (u.a.) maßgeblich für die Frage nach der Anzahl der Kinder. Insbesondere der Vater ist es in seiner Verantwortung für die Fürsorge seiner Familie, dieser schuldig, Fragen der Familienplanung im Einvernehmen mit seiner Frau weise zu entscheiden. - Finanzielle und gesundheitliche Belastbarkeit Das wohl am meisten verbreitete Motiv der Familienplanung in der heutigen Welt ist die Selbstsucht. Junge Paare wollen (noch) keine Kinder, weil sie sich selbst und ihre Wünsche verwirklichen wollen. Das ist weit entfernt von der Kinderliebe und Opferbereitschaft, die Jesus uns vorgelebt hat. Kinder sind ein Mittel der Heiligung, das alle Selbstsucht aufdeckt. Wer keine weiteren Kinder bekommen möchte, weil er es für zu anstrengend, zu einengend oder kostenintensiv betrachtet, der sollte über seinen Egoismus Buße tun. Dennoch sollten wir die Prinzipien der Schrift nicht außer Acht lassen, die uns gebieten, alles was wir tun, wohlüberlegt anzugehen. In Sprüche 13,16 heißt es: „Der Kluge tut alles mit Vorbedacht.“ und in Lukas 14, 28 steht: „Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und sich nicht vorher hinsetzt und die Kosten überschlägt, ob er genug hat, um es auszuführen.“ So ist es auch unsere Verantwortung, wenn wir unser "Haus" bauen, also unsere Familie planen, dies unter Berücksichtigung unserer wirtschaftlichen Umstände und finanziellen Möglichkeiten zu tun. Ebenso ist die körperliche Konstitution und Gesundheit der Mutter natürlich absolut ausschlaggebend. Bevor ein Kind gezeugt wird, sollte das Ehepaar also gemeinsam bedenken, ob eine (weitere) Schwangerschaft, Geburt, Wochenbettszeit und das langfristige Aufziehen des Kindes für die Mutter unter normalen Umständen schaffbar ist. Gott schaut auch in diesen Dingen das Herz der Eheleute an. Für ihn macht es durchaus einen Unterschied, ob ein junges Paar Verhütungsmittel anwendet, um mehr Zeit für ihre Selbstverwirklichung zu haben, ohne lästige Kinder im Schlepptau. Oder ob ein kinderliebes Ehepaar dies tut, das bereits eine Anzahl Kinder hat, und nun triftige Gründe (evtl. nur vorübergehend) einer weiteren Schwangerschaft vorzubeugen. Gründe könnten sein: - Eine Frau hatte bereits mehrere Kaiserschnitte oder andere Komplikationen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Eine weitere Schwangerschaft würde Mutter und Kind gefährden. - Eine Mutter muss sich in nächster Zeit einer OP unterziehen, die eine Vollnarkose notwendig macht. Daher muss sie einige Monate eine Schwangerschaft vermeiden. - Ein Ehepaar möchte ihre Kinderzahl auf eine bestimmte Anzahl begrenzen, weil es nach reiflicher Überlegung zu der Überzeugung gelangt ist, dass es ihre Kräfte übersteigt, mehr Kinder in Gottesfurcht zu erziehen. - Eine Frau hatte eine Fehlgeburt und möchte nun ihrem Körper vor der nächsten Schwangerschaft etwas Erholung gönnen. - Eine Familie wohnt in einer engen Stadtwohnung. Weitere Kinder würden dazu führen, dass auch die Mutter arbeiten gehen muss, um eine größere Wohnung zu finanzieren. Das Ehepaar möchte dies vermeiden und entscheidet sich daher, die Familiengröße zu begrenzen. Euch fallen sicher noch viele weitere Beispiele ein. Für Gott sind unsere Motive und Herzenseinstellungen bei der Familienplanung entscheidend. Was schon Nächstenliebe und Goldene Regel verlangen, formuliert 1971 eine theologische Kommission des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden so: "Eine Planung der Zahl und der Zeitabstände der Geburten sollte mit Rücksicht auf die ‚Fähigkeit der Eltern, Kinder zu erziehen‘, ‚Gesundheit der Mutter‘ und die ‚wirtschaftlichen Möglichkeiten der Eheleute‘ im gegenseitigen Einvernehmen und in der Verantwortung vor Gott erfolgen. Verantwortungsloses Handeln wäre die prinzipielle Entscheidung für kein oder nur ein Kind um der Aufrechterhaltung eines hohen Lebensstandards willen. Zur Liebe gehört die Bereitschaft zum Opfer! Bei aller Verantwortung für die Empfängnisregelung bleibt bestehen: Wir können Kinder weder machen, noch verhindern. Wir sind angewiesen auf Gottes Gabe ebenso wie auf seine Bewahrung und Fürsorge. Wenn ich meine Verantwortung wahrgenommen habe, darf ich getrost darin ruhen: Ich brauche mich nicht zu sorgen, denn ER sorgt für mich." "Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage." Matthäus 6,31-34 Literatur: Familienplanung – eine Option für Christen?, Schriftenreihe des Instituts für Lebens- und Familienwissenschaften 1, Thomas Schirrmacher (Hg.), © 2006 by ilfw und idea Ratgeber Ehe, Yvonne Schwengeler u. Manfred Metzger u. Dr. med. O. Windecker, © 1998 Schwengeler-Verlag Verantwortung in der Ehe, Karl Horst Wrage, © 1966 Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn |
Leslie Ludy ist eine Bestsellerautorin und Rednerin, die sich mit Leidenschaft dafür einsetzt, dass junge Frauen die Bereitschaft erlangen, für Christus allein zu leben. Sie und ihr Mann Eric sind Autoren von über zwanzig Büchern. Sie haben sechs Kinder, teils durch Adoption. Leslie schreibt u.a. auf http://setapartmotherhood.com |
Vor einigen Wochen ereignete sich in unserem Haus etwas Außergewöhnliches. Die Kinder hatten ihren ersten "Es tut mir Leid"-Abend. Es war eine ergreifende Zeit, in der jeder seine Sünden bekannte und sich bei den anderen entschuldigte, so dass sie sich völlig versöhnten. Dies war kein Ereignis, das Eric und ich geplant oder vorbereitet hätten. Es war das wundervolle Wirken der Gnade Gottes, das unser Haus heimgesucht hatte.
Für einige Wochen war die Dynamik zwischen den Ludy Geschwistern irgendwie entgleist gewesen. Zank, Ärger und Selbstsucht hatten die sonst friedliche Atmosphäre unserer Familie beständig gestört. Und obwohl Eric und ich uns alle Mühe gaben, zu ermahnen, wenn nötig auch durchzugreifen, und sie darauf hinzuweisen, wie Gott sich Beziehungen vorstellt, schienen ihre Herzen davon völlig unberührt zu bleiben. Wir Eltern begannen, ernsthaft für eine Veränderung zu beten. Wir wussten nicht genau, was passieren musste, damit unsere Kinder diese falschen Verhaltensweisen erkennen und ablegen würden, aber uns war klar, dass es etwas Maßgebliches und aus dem Himmel Gesandtes sein musste.
Eines Abends setzten wir uns zusammen, um Andacht zu machen und zu beten. Wir erklärten den Kindern, dass Gott nicht möchte, dass wir eine Familie sind, in denen Streit und Zank herrscht, sondern dass wir als seine Kinder Frieden und Freude haben sollen. Aber damit dies möglich war, musste sich einiges ändern.
Zunächst konnten wir nicht feststellen, ob die Kinder überhaupt begriffen, was wir ihnen erklären wollten. Aber als wir die Köpfe senkten, um zu beten, wurde mir auf einmal klar, was die Seelen meiner Kinder brauchten. "Ich möchte, dass alle die Augen schließen.", sagte ich, "und dass jede Gott bittet, ihm zu zeigen, mit wem er sich versöhnen sollte, und wofür er jemanden in diesem Raum um Verzeihung bitten muss."
Nachdem ich gebetet hatte, hob Hudson als Erster seine Hand. "Mama, kannst du mir vergeben, dass ich mich über das Abendessen beklagt habe?", bat er. Nachdem ich "Ja!" gesagt hatte, wandte er sich augenblicklich Avy zu: "Es tut mir Leid, dass ich dich vorhin in der Spielzeit geärgert habe." Und in den nächsten paar Minuten entschuldigte sich Hudson demütig für alles, was er in den letzten Wochen zu dem Unfrieden in unserer Familie beigetragen hatte. Erstaunlicher Weise erinnerte er sich detailliert an jedes Vergehen, manche von ihnen waren Monate her. Als er seine Sünde bekannt hatte, und mit allen Familienmitgliedern im Reinen war, strahlte er voller echter Freude. Er sagte: "Bevor ich meine Sünde bekannt hatte, fühlte ich mich als würde ich einen Rucksack voller Steine herumschleppen. Aber nun ist der Rucksack ausgeleert und alles Schwere fällt von mir ab!"
Das Beispiel, mit dem Hudson voran gegangen war, brachte die anderen Kinder dazu, ihm zu folgen. Jedes von ihnen hob nacheinander die Hand, bekannte seine Sünde und versöhnte sich mit allen. Wir mussten sie überhaupt nicht an ihre Vergehen erinnern. Vielmehr durften wir mit Staunen Zeugen davon werden, wie der Geist Gottes in ihren Herzen arbeitete, sie von ihrer Sünde überführte und sie zur Vergebung leitete.
Diese Zeit der Versöhnung nahm zwei Stunden in Anspruch. Die Kinder zeigten ungewohnte Ausdauer in diesem Prozess. Sie saßen still, hörten einander zu, und beschlossen voller Ernst, einander zu vergeben. Gemeinsam äußerten sie das Verlangen, auch mit Gott ins Reine zu kommen. Als wir die Andacht schließlich mit Gebet abschlossen, hatte eine ganz neue Freude in unserem Haus Einzug gehalten. Die ganze Atmosphäre hatte sich geändert. Als ich später Hudson ins Bett brachte, sagte er: "Ich bin wirklich froh, Mama! Ich habe mehr Freude als ich seit langem gefühlt habe!"
Ich sagte ihm, dass dies die Freude ist, die davon kommt, dass Jesus uns vergibt und dass wir Gott gehorchen. Und als Bonus war Mama auch glücklich als all die Wochen vorher! Ich durfte auf ganz neuer Ebene die Worte aus 3. Johnnesbrief 1,4 erfahren: "Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln."
Seit diesem "Es tut mir Leid"-Abend fragen wir die Kinder immer mal wieder, ob sie irgendwelche "schweren Steine im Rucksack" herumschleppen, die sie ausleeren möchten. Meistens sind sie dann schnell dazu bereit, alles auszupacken, da sie nun begriffen haben, dass Freude und Freiheit durch ein gutes Gewissen kommen.
Das Geheimnis glücklicher Kinder
Es gibt heutzutage Psychologen, die uns davon überzeugen möchten, dass das Rezept für glückliche Kinder genug Freiraum zur Selbstverwirklichung und Selbstbewusstsein ist. Die Werbung will uns glauben machen, dass unser Kind glücklich ist, wenn wir ihm das neuste Spielzeug, Videospiel oder Modeaccessoire kaufen. Die Lebensmittelindustrie macht sich dafür stark, dass unsere Kinder glücklich sind, wenn wir sie ihre Lieblingscornflakes oder Snacks mit der Disneyfigur auf der Packung essen lassen. Die Vertreter unserer Bildungslandschaft machen uns weiß, unsere Kinder könnten glücklich werden, wenn sie viel erreichen und mit ihrem Wissen glänzen können. Die Pinterestwelt vermittelt uns, unsere Kinder wären glücklich, wenn wir nur schön genug dekorieren und unser Leben so professionell organisieren wie Martha Stewart.
Als Mütter in der heutigen Zeit bekommen wir leicht den Eindruck, dass die Freude unserer Kinder abhängig von uns ist. Davon, ob wir ihnen dieses unglaublich trendige Erlebnis ermöglichen, oder jenes coole Ding kaufen, das jeder hat. Wir glauben selbst, wir seien keine guten Mütter, außer unsere Kinder haben die aktuellsten Spielsachen, Nahrungsmittel, technische Ausstattung, Kleidung, Reisen, kreative Förderung, Lernerlebnisse, schön ausgestattete Zimmer, und positive emotionale Unterstützung.
Aber glückliche Kinder zu haben ist viel einfacher, als wir häufig denken.
Lily, das fröhliche zweijährige Mädchen aus Haiti, das wir im Begriff sind zu adoptieren, fragt ihre Betreuerinnen oft: "Du Freude in Jesus?" Das ist so eine kindliche, doch treffende und süße Erinnerung daran, woher wahre Freude kommt.
Ein altes Kinderlied drückt es so aus: "Vertraue und gehorche, denn das ist der Weg, in Jesus Freude zu finden." Wenn wir mit Gott versöhnt sind, ist Freude die natürliche Folge. Das bedeutet nicht, dass unser Leben immer leicht sein wird, oder ohne Probleme und schwere Zeiten. Aber es heißt, dass wenn wir vor Gott und anderen in Jesus ein reines Gewissen haben, und wenn wir ihm gegenüber gehorsam sind, dann wird die Freude des Herrn unser Leben durchfluten, trotz aller Schwierigkeiten.
Was ist das Wichtigste, was wir tun können, wenn wir glückliche und von Freude erfüllte Kinder haben möchten? Wir können ihnen den Urheber der Freude nahe bringen - Jesus Christus - und ihnen erklären, wie sie auf der Grundlage von Vergebung eine Beziehung zu ihm haben können. Weit weg von all dem, was unsere laute, selbstbezogene Kultur uns weiß machen will, ist es wirklich so einfach.
Natürlich ist nichts falsch daran, uns um gute Möglichkeiten zu bemühen, damit unsere Kinder ihr akademisches und sportliches oder musikalisches Potential ausschöpfen und sich daran freuen können. Aber wir dürfen nie vergessen, dass der einzige Weg für unser Kind, wahre Freude und dauerhafte Erfüllung zu finden, in der Beziehung zu Gott verborgen ist.
Psalm 16,11: "Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!"
Wo anfangen?
Es ist so schnell passiert, dass wir uns um all die körperlichen Bedürfnisse unserer Kinder kümmern, und dabei vergessen was sie zuallererst brauchen: Eine Beziehung zu Jesus Christus!
Wenn du deinen Kindern das Evangelium noch nicht erklärt hast, solltest du heute noch damit anfangen. Falls deine Kinder kein Interesse an geistlichen Dingen zeigen, dann vergiss nicht die Macht des anhaltenden Gebets! Bedenke, dass Gott sich mehr um ihre unsterblichen Seelen sorgt, als du es tust. Er beantwortet gerne die Gebete betender Eltern.
Wenn deine Kinder bereits gläubig sind, mache es zu einer Priorität, ihre Seelen beständig zu Jesus zurück zu führen. Lehre sie, was es bedeutet täglich mit ihm zu gehen, und eine lebendige Beziehung zu ihm zu haben. Zeige ihnen durch dein eigenes Leben, was es bedeutet, ein reines Gewissen vor Gott zu bewahren - selbst wenn dies bedeutet, dass du dich demütigen musst, und deine Kinder oder deinen Mann um Vergebung bitten!
Wenn deine Kinder mehrere Tage oder Wochen beständig schlechtes Verhalten an den Tag legen, überlege ob sie einige "schwere Steine" mit sich herumtragen. Sünde, die sie noch nicht bekannt haben, und die ihr Gewissen belastet. Selbst wenn sie vielleicht für ihr Fehlverhalten bereits bestraft wurden, kann es sein, dass es sie weiter belastet. Gib ihnen im Gespräch die Möglichkeit, ihre Schuld vor Gott zu bekennen, und sich mit ihren Mitmenschen zu versöhnen.
Denke daran: Eine glückliche Familie sein bedeutet nicht, eine perfekte Familie zu sein. Unsere Kinder sind, genau wie wir, nicht vollkommen. Wir alle müssen beständig vom Heiligen Geist von unserer Sünde überführt, und zu Jesus gebracht werden. Lass es dich also nicht bekümmern, wenn du manchmal das Gefühl hast, ihr macht zwei Schritte vor, und dann wieder einen zurück. Fahre darin fort, deine Kinder in den Merkmalen eines Christus-ähnlichen Charakters zu unterrichten (Siehe: https://www.sulamithmama.com/blog/der-vollkommene-charakter).
Freue dich über jeden kleinen Schritt, den ihr als Familie dahin macht, froh in Jesus zu sein. Auch wenn es immer Auf und Abs geben wird, sollten die Christus-zentrierten Familien die glücklichsten Familien der Welt sein.
Leslie Ludy ist eine Bestsellerautorin und Rednerin, die sich mit Leidenschaft dafür einsetzt, dass junge Frauen die Bereitschaft erlangen, für Christus allein zu leben. Sie und ihr Mann Eric sind Autoren von über zwanzig Büchern. Sie haben sechs Kinder, teils durch Adoption. Leslie schreibt u.a. auf http://setapartmotherhood.com |
Ich muss hier ein etwas mädchenhaftes Geständnis machen: Ich mag Camping nicht besonders. Ich habe zwar einige tolle Erinnerungen an Campingausflüge in meiner Kindheit, aber jetzt, da ich erwachsen bin, übt der Gedanke an eine unruhige Nacht in einem kalten Zelt, oder das Herumstolpern um 3 Uhr nachts auf der Suche nach dem WC, oder Zähneputzen mit Seewasser einfach nicht mehr die gleiche Faszination auf mich aus, wie damals.
Es ist auch nicht sehr hilfreich, dass das letzte Mal, als Eric und ich mit unserer Familie zelten waren, um fünf Uhr früh ein unerwarteter Besucher auf unserem Zeltplatz auftauchte - ein großer Schwarzbär, der nur wenige Meter vor unserem Zelt nach etwas Essbarem suchte. Ich glaube, dies waren die längsten fünfzehn Minuten meines Lebens. Ich versuchte, mich völlig ruhig zu verhalten, während ich mir vorstellte, wie es sich anfühlen musste, von diesen riesigen Tatzen erwischt zu werden. Ein paar andere Camper konnten den Bär schließlich vertreiben, aber für den Rest des Tages schaute ich immer wieder über meine Schultern, überzeugt davon, dass der Bär hinter mir her sei und mich zum Abendessen verspeisen wolle.
Okay, vielleicht höre ich mich wie ein richtiger Feigling an. Aber die Wahrheit ist: Ich bin ein ziemlicher Feigling, wenn es irgendwie um Abenteuer in der Natur geht. Es ist nicht so, dass ich diese Unannehmlichkeiten nicht aushalten könnte, wenn ich weiß, dass sie einem höheren Zweck dienlich sind - etwa bei einem Missionseinsatz in einem fremden Land. Aber aus irgendeinem Grund kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, diese Unannehmlichkeiten willentlich zu wählen, nur um "Spaß" zu haben. Für mich ist Camping gleichgestellt mit dem Sprung in einen kalten See, oder Steine in ein Hornissennest zu werfen, nur für den "Kick". Gibt es keine besseren Wege, etwas Aufregendes zu erleben?
Schon seit ein paar Jahren betteln meine Kinder nun darum, ein Abenteuer in der Wildnis zu erleben. Es reichte einfach nicht mehr aus, das Zelt im Garten aufzubauen. Dies konnte ihre Abenteuerlust nicht mehr stillen. Vor ein paar Wochen machten wir uns also auf in die Berge Colorados, für meinen ersten Campingausflug seit zehn Jahren. Meine weitläufigeren Familienmitglieder sind erfahrene Camper und organisierten alle Details unseres Ausflugs für uns. Statt in Zelten zu schlafen, mieteten wir zwei Jurten, die wie große, etwas bequemere Zelte aussehen. Es gab zwar kein fließend Wasser, keine Elektrizität und keine Toilette, aber es gab so etwas wie Betten, damit wir nicht auf dem harten Boden schlafen mussten. Und es gab einen Holzofen, der die Nächte etwas wärmer machte. Es war definitiv bequemer als mein letzter Campingausflug, es waren keine Bären in Sicht, und ich bekam keine Rückenschmerzen. Dennoch war es mit Sicherheit keine leichte Erfahrung, und stellte meine "frohe Herzenseinstellung" einige Male auf den Prüfstand!
Die Prüfung meiner Einstellung
Am ersten Abend schafften wir es irgendwie, den Holzofen viel zu stark anzuheizen. In der Jurte war es wie in einer Sauna. Stundenlang lagen wir wach, der Schweiß rann uns über das Gesicht. Wir bemerkten nicht, dass man die Fenster öffnen konnte. Daher dachten wir, der einzige Weg, etwas kühle Luft herein zu bekommen war durch die weit geöffnete Tür. Das Problem war, dass es rundherum alles mögliche Ungetier gab - Mäuse, Fledermäuse, Erdhörnchen etc. Diese hatten es nur darauf abgesehen, unserem schönen warmen Unterschlupf einen Besuch abzustatten und etwas von unseren Snacks abzubekommen. Daher versuchten wir, wach zu bleiben und sicher zu stellen, dass keine ungebetenen Gäste herein kamen. Irgendwann gegen 2 Uhr morgens hörte ich ein Rudel Kojoten in der Nähe heulen, und da beschloss ich, die Tür zu schließen, ganz gleich wie warm es werden würde. Ich überlegte, dass es besser wäre, die ganze Nacht geröstet, als von einer Meute hungriger Tiere angegriffen zu werden!
Als es in der Jute endlich etwas abkühlte, wachte unsere fünf Jahre alte Avy auf. Sie weinte und sagte, dass ihr Bauch weh tat. Die meisten Eltern werden dir bestätigen, dass es wenig Schlimmeres gibt, als sich nachts um ein Kind zu kümmern, das erbrechen muss. Aber sich um ein solches Kind zu kümmern, wenn man in einer stockdunklen Jurte sitzt, ohne fließendes Wasser oder sonstige Hilfsmittel, und gleichzeitig versucht nicht alle anderen aufzuwecken, ist sicherlich noch eine ganze Stufe härter!
In der ersten Nacht unseres Campingabenteuers konnte ich kein bisschen schlafen. Wir hatten am nächsten Tag eine tolle Zeit. Aber die zweite Nacht in der Jurte war kein bisschen besser. Wir wollten nicht wieder den Holzofen anfeuern, um die Hitze zu vermeiden. Aber genau in dieser Nacht kam eine Kältewelle über unsere Gegend. Wir zitterten in unsere Schlafsäcken, obwohl wir Jacken an hatten und uns fest in Decken wickelten. Wir hatten kein Feuerholz gesammelt und konnten den Ofen daher mitten in der Nacht nicht anmachen. So verbrachten wir eine kalte, unschöne und häufig unterbrochene Nacht mit wenig Schlaf. Als Zugabe bekam der neunjährige Hudson einen starken Husten, so dass er alle halbe Stunde laut hustend und schniefend aufwachte. Ich versuchte, ihn so gut zu versorgen wie ich konnte, damit er ruhig war und die anderen schlafen konnten. Ich vermisste schmerzlich meine "Mama-Werkzeuge" wie den Inhalator, warmen Tee und jegliche Arznei.
Ich saß also für mehrere Stunden fröstelnd neben seinem Bett, erschöpft und elend. Ich war alles andere als fröhlich. Vielmehr fühlte ich die starke Versuchung, meine Freude gegen Frustration, Bitterkeit und Selbstmitleid zu vertauschen. Aber Gott hat nicht gesagt: "Achte es für lauter Freude, wenn die Dinge wundervoll laufen!", sondern "Achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung geratet." (Jakobus 1,2).
Auf meinem Weg als christliche Mutter habe ich die besten Gelegenheiten, Freude zu wählen. Nämlich genau dann, wenn ich mich am wenigsten danach fühle! Jedes Mal, wenn ich mir in schwierigen Situationen von Gott Freude schenken lasse, statt der Frustration nachzugeben, kommt die Gnade Gottes auf ganz neue Weise in mein Leben. Sie gibt mir neu die Kraft, Herausforderungen zu überwinden und aus der Anfechtung christusähnlicher hervor zu gehen.
Auf Anfechtung richtig reagieren
Ich bin mir darüber im klaren, dass zwei schlaflose Nächte in einer Jurte kaum eine Anfechtung zur Frustration erscheinen, wenn man bedenkt, welche Herausforderungen das Leben uns sonst bringen kann. Ich habe selbst viel schlimmere Erlebnisse gehabt in meinen vielen Jahren des Dienstes in der Gemeinde. Aber dabei habe ich erkannt: Wenn ich nicht bereit bin, im Kleinen die Freude zu wählen, wenn ich sie nicht in den alltäglichen Problemen wähle, dann bin ich noch viel weniger dazu geneigt, sie in den schwersten Zeiten meines Lebens zu wählen. Die Schwierigkeiten des Alltags - so wie kranke Kinder, schlaflose Nächte und körperliche Unannehmlichkeiten - sind hervorragende Übungsplätze, die uns auf größere Herausforderungen vorbereiten können. Manche müssen in ihrer Zukunft Verfolgung, Trauer, ernsthafte Krankheiten oder finanzielle Krisen durchleben. Wenn wir die Angewohnheit haben, zu murren oder uns selbst zu bemitleiden, wenn kleine Schwierigkeiten unseren Weg erschweren, werden wir nicht dazu bereit sein, in einer Christus-ähnlichen Weise zu reagieren, wenn uns schwere Anfechtungen treffen.
Diese Lektion lernte ich auf eine unvergessliche Art, als Hudson geboren wurde. In den ersten neuen Monaten seines Lebens litt er unter ständigem Sodbrennen. Er wachte nachts oft alle dreißig Minuten schreiend auf und musste aufstoßen. Zunächst reagierten mein Mann und ich überhaupt nicht gut auf die lähmende Erschöpfung, mit der wir von da an leben musste. Aber als wir anfingen zu beten, dass Gott uns durch diese Erfahrung etwas lehren möge, erkannten wir, dass er uns geistlich stärker machen möchte, damit wir noch mehr tragen können. Statt zu Murren und uns selbst zu bemitleiden wenn Hudson nachts weinte, versuchten wir zu beten und uns Freude schenken zu lassen. Weil wir die Freude wählten, erhielten wir die Kraft von oben, die wir brauchten um diese Situation ertragen zu können. Und in den folgenden Jahren konnten wir durch die gewonnene Stärke noch mehr tragen, ohne emotional oder körperlich zusammen zu brechen.
Als Gott uns einige Jahre später dazu berief eine Gemeinde zu gründen und junge Gläubige zu Jüngern zu machen, wussten wir, dass er uns die geistliche Stärke und Standhaftigkeit schenken würde, um an erster Front im Dienst zu stehen. Wir durften stark bleiben in Situationen, die ausweglos erschienen. Aber diese Stärke erhielten wir nicht von heute auf morgen. Es begann mit dem kleinen Schritt, in einer alltäglichen Herausforderung Freude zu wählen, statt der Frustration nachzugeben.
Wie wahre Freude aussieht
Siehst du dich in deinem Leben als Mama (kleinen oder großen) Schwierigkeiten gegenüber? Ich möchte dich dazu ermutigen, sie als Gelegenheiten zu erkennen, die Gott dir schenkt - Gelegenheiten Freude zu wählen, statt frustriert zu werden. Gelegenheiten auf Christus-ähnliche Weise zu reagieren. Gelegenheiten zu sehen, wie die Gnade Gottes ganz neu in deinem Leben Gestalt gewinn. Aber denke daran, dass wir nicht aus eigener Kraft die Freude wählen können. Die Momente, in denen wir uns am wenigsten dazu in der Lage fühlen, mit Freude zu reagieren, sind die Momente, in denen wir den Herrn anrufen dürfen. Wir dürfen ihn bitten durch uns etwas zu bewirken, was wir niemals allein tun könnten. Wenn wir uns selbst völlig Ihm übergeben, dann kann sein Leben und sein Geist unsere Selbstsucht überwinden und über unseren Frust triumphieren.
Und denke daran: Christus-ähnliche Freude ist eine Herzenseinstellung, nicht nur ein Gefühl. Freude zu wählen bedeutet nicht, dass du dich immer danach fühlst Luftsprünge zu vollbringen. Es bedeutet, dass du eine Herzenseinstellung wählst, die ausdrückt: "Herr, ich weiß, dass du auch in dieser Schwierigkeit treu sein wirst. Ich weiß, dass du einen guten Plan hast., und durch das, was ich gerade durchmache, ein sinnvolles Ziel erreichen möchtest. Ich weiß, dass du mich niemals verlassen wirst. Und im Lichte dieser Überzeugung freue ich mich!"
Schwierigkeiten mit einer frohen, triumphierenden Haltung anzugehen ist so viel besser, als sich frustriert geschlagen zu geben. Und wunderbarer Weise hat Gott einen Weg für uns bereitet, genau dies zu tun.
"Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren lässt!" 2 Korinther 2,14
Leslie Ludy ist eine Bestsellerautorin und Rednerin, die sich mit Leidenschaft dafür einsetzt, dass junge Frauen die Bereitschaft erlangen, für Christus allein zu leben. Sie und ihr Mann Eric sind Autoren von über zwanzig Büchern. Sie haben sechs Kinder, teils durch Adoption. Leslie schreibt u.a. auf http://setapartmotherhood.com |
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