Autor unbekannt Wahre Schönheit Schön sind die Augen, die vor Freuden leuchten, im Blick auf ihres Nächsten Wohlergehn, und die sich mit des Mitleids Träne feuchten, wenn sie im Schmerz den Nächsten weinen sehn. Schön ist der Mund, der nie sich sucht zu rächen, durch bittre Worte, die nur Zwietracht sä'n, der lieblos nie bespricht der andern Schwächen, der Mund, der segnet, wenn die Feinde schmäh'n. Schön sind die Wangen, die vor Scham sich röten, bei allem, was nicht edel, wahr und rein, bei allem, was die Unschuld töten, und einer Seele kann zum Schaden sein. Schön sind die Züge, die trotz Müh' und Plagen, von Leidenschaft und Selbstsucht unentstellt, den sel'gen Ausdruck innern Friedens tragen, und die der Liebe Himmelsglanz erhellt. Schön ist die Stimme, die nicht Eigenwillen, nicht Heftigkeit verrät, noch Ungeduld, die tröstend sucht der andern Leid zu stillen und ihnen sagt von ihres Heilands Huld. Schön sind die Hände, die da gerne geben und sich im Wohltun üben allezeit; Die andere stützen, anderer Lasten heben, zu jedem Liebesdienste stets bereit. Schön sind die Füße, die zu Hilfe eilen, da, wo es gilt, Gefallenen beizustehn, Verzagten frohe Botschaft mitzuteilen, und liebreich den Verirrten nachzugehn. Welch junges Herz hat nicht ein still Verlangen nach Schönheit? Und es tut ja recht daran! Wir sind dazu bestimmt, sie zu empfangen, der Weg zu ihr ist allen aufgetan! Suchst du, o junges Herz, hier zu gefallen, so sei es deinem Heiland nur allein! Dann wirst du Ihm, dem Schönsten unter allen, an Schönheit stammverwandt und ähnlich sein! Das ist die Schönheit, welche nie veraltet, im rauen Sturm des Lebens nie verbleicht, und droben dann, vollkommen ausgestaltet, die herrlichste Vollendung einst erreicht.
0 Kommentare
Hinterlasse eine Antwort. |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2019
|