von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung Die Buchstaben, die mit Kugelschreiber auf das Sofa geschrieben wurden. Die zerknüllte Seite aus der Bibel, die im Lüftungsschacht steckt. Der viel genutzte Hocker in der Ecke für Auszeiten. Der Legopilot, der in der Toilette schwimmt. So sieht es in meinem Haus aus. Hier lebe ich. Obwohl ich all das nicht selbst gemacht habe, gibt es einen sehr wichtigen Grund, warum mein Haus so aussieht. Tag und Nacht bin ich umgeben von vier lebendigen kleinen Jungs, die eine grundlegende Eigenschaft gemeinsam haben: sie sind Sünder. Ich liebe meine vier kleinen Jungs mehr, als ich sagen kann. Aber eins kann ich euch vergewissern – sie sind Sünder! Die meisten Menschen in dieser Welt würden mir nicht zustimmen. Es hört sich lächerlich an zu sagen, dass alle Menschen mit einer sündigen Natur geboren werden. Falls sie nicht sündig geboren würden, dann wären die Menschen entweder von Natur aus gut, oder neutral. Beides würde bedeuten, dass ihre Entwicklung nur von ihrem Umfeld beeinflusst wird. Sprich: von DIR. Von ihrer Mutter. Mal abgesehen davon, dass dies unbiblisch ist, würde das sehr viel Druck auf uns ausüben. Wenn Kinder nicht von Natur aus sündig sind, hat alles, was sie tun, eine Rückwirkung auf ihrer Eltern. Wenn dein Kind sich gut verhält, dann klopfst du dir auf die Schulter. Wenn dein Kind einen schlechten Tag hat, dann machst du dir deswegen Vorwürfe. Als ich mit unserem ersten Kind schwanger war, hatten mein Mann und ich Freunde, die daran glaubten, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Aus ihrer Sicht gab es keine natürliche Sündhaftigkeit des Menschen. Als sie uns das erste Mal besuchten, war ihr Sohn 18 Monate alt. Er war ein süßer Kleiner. Er war schlau, fröhlich und brav. Seine Eltern überraschte das nicht. Natürlich war er ein gutes Kind. Sie waren schließlich liebevolle und hingebungsvolle Eltern. Als sie uns das nächste Mal besuchten war der Kleine zwei. Und man merkte es. Er war der Horror. Er pinkelte auf unseren Boden. Er bestand darauf, unserem Neugeborenen alle Spielsachen zu entreißen. Er zwickte und schlug seine Eltern ins Gesicht. Sie waren völlig hilflos. Sie konnten sich sein Verhalten nur dadurch erklären, dass sie wohl etwas falsch gemacht hätten. Sie nahmen an einem Erziehungskurs teil, wo sie lernten „ihre Gefühle durch Reden zu verarbeiten“. So wollten sie das Gute, das ihrer Meinung nach in ihrem Kind steckte, wieder zum Vorschein holen. Leider ist ihre Reaktion auf das schlechte Verhalten ihres Kindes die gleiche, die auch bei mir oft hervorgerufen wird – Erschütterung, Enttäuschung, Zorn. Als Christen wissen wir, dass unsere Kinder Sünder sind, aber in unserer Erziehung kommt das oft nicht zum Tragen. Wir erziehen unsere Kinder, als müssten sie anders sein. Als müssten sie perfekt sein. Wo ist das Problem dabei? Warum ist das überhaupt wichtig? Wir können nicht dem Evangelium gemäß erziehen, wenn wir vergessen, dass unsere Kinder Sünder sind. Denn es passiert folgendes: 1. Wir reagieren auf ihre Sünde mit Frustration, Zorn und Enttäuschung. „Ich habe dir doch gesagt, dass du deinen Bruder nicht wieder schlagen sollst!“ Ja, aber bist du wirklich überrascht, dass er es trotzdem getan hat? Gestern hatte ich einen ziemlich harten Tag mit meinem zweiten Kind. Innerhalb von fünf Minuten schubste er seinen jüngeren Bruder drei Mal um, und das, obwohl er jedes Mal zwischendurch bestraft worden war. Beim dritten Mal war ich soweit, dass ich mir hätte die Haare raufen können. Ich musste mich zurückhalten und mir sagen: „Moment. Er ist ein Sünder. Es ist normal, dass er sich so verhält. Gottes Wort sagt es mir. Aber Gottes Wort hat mir auch einen Ausweg verraten, der nicht in der Frustration endet – das Evangelium.“ Statt zornig zu werden, wenn so etwas passiert, müssen wir darauf vorbereitet sein. Wir müssen gewappnet sein mit dem Evangelium; mit einer Erziehung, die ihre Sünde wahrnimmt, und ihnen eine biblische Lösung anbietet. Als Menschen, die ebenfalls sündig sind, und deren Herz genauso zur Rebellion neigt, begegnen wir ihnen auf gleicher Ebene. Das kann etwa wie folgt aussehen: „Ich weiß, dass du etwas Falsches getan hast. Und weißt du was? Auch Gott hat es gesehen. Er weiß, dass wir alle sündigen. Deshalb hat er uns gesagt, dass wir mit ihm darüber reden sollen. Wir können mit ihm tauschen. Wir bekennen ihm unsere Sünde, und er gibt uns seine Vergebung.“ 2. Eine weitere tragisch Folge davon, dass wir vergessen, dass unsere Kinder Sünder sind, ist die, dass sie selbst es vergessen. Wenn die Mama jedes Mal geschockt ist von ihrer Sünde, dann bleibt den Kindern nur eins: Scham. Aber nicht diejenige Scham, die zur Buße und zum Evangelium führt. Es ist eine Scham die denkt: „So bin ich eigentlich nicht. Ich bin eigentlich besser. Andere haben solche Probleme, aber normalerweise habe ich nichts damit zu tun.“ Für solch ein verwirrtes Kind gibt es Neuigkeiten: So bist du! So bin ich. So sind wir alle. Die Sünde ist real. Ob uns das gefällt oder nicht – die Schrift sagt uns, dass die Sünde von innen heraus kommt (Matthäus15,19). Mamas, helft euren Kinder zu verstehen, dass Sünde ein Teil ihres Lebens ist, sonst werden sie nie begreifen, dass sie das Evangelium brauchen. Sie werden mit einer blitzsauberen, christlichen Hülle aufwachsen, während sie in ihrem Inneren Schuld und Scham verbergen. Wer vor der Sünde zurückschreckt, schreckt auch vor dem Kreuz zurück. Lass dich von der Sünde deines Kindes nicht schocken, und lass nicht zu, dass deine Kinder davon geschockt sind. Lehre sie lieber, wie sie mit der Sünde umgehen müssen. Das wird ihre ganze Zukunft beeinflussen. 3. Wenn wir vergessen, dass unsere Kinder Sünder sind, führt das zu einem weiteren Extrem: Wir entschuldigen ihre Sünde völlig. Wir werden faul. Wir schreiben alles ihrem „Kindisch sein“ zu. Ich spreche hier über Eltern, die nicht anfangen, ihre Kinder zurechtzubringen, bis es bereits zu spät ist. Sie haben ihr trotziges Kleinkind gewähren lassen, und stehen jetzt einem aufsässigen Teenager gegenüber. Sie sind völlig verwirrt und denken: „Wie konnte das nur passieren?“ Genau dies passiert, wenn wir vergessen, dass „Torheit im Herzen eines Knaben steckt“ (Sprüche 22,15). Vom ersten Tag an! Unsere Kinder werden mit einem Problem geboren und haben keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollen. Sie brauchen Anleitung. Wenn wir das Problem ignorieren, helfen wir ihnen damit nicht weiter. Die eigentliche Tragik, wenn wir die Sünde unserer Kinder ignorieren, liegt darin, dass wir die Gnade Gottes ihrer Herrlichkeit berauben. Dafür, dass Gottes Sohn den am Kreuz den Tod eines Verbrechers sterben musste, war eine Sünde ausreichend. Das ist eine gute Gelegenheit, um unsere Kinder auf Christus hinzuweisen. Wir erinnern unsere Kinder daran, dass Gottes Heiligkeit auch von uns gefordert wird. Gott vergleicht uns nicht mit den anderen. Wenn sie dann verstehen, dass ihre Sünde tatsächlich so schlimm ist, dann können wir sie direkt auf ihren Stellvertreter hinweisen – auf Jesus. Es macht mir solche Freude meinen Kinder zu sagen: „Siehst du? Deshalb brauchen wir Jesus!“ Weise sie hin auf Jesus, hin auf Jesus, hin auf Jesus. Immer und immer wieder. Wenn deine Kinder also das nächste Mal sündigen:
Eines Tages werden unsere Kinder mit ihrer eigenen Sünde konfrontiert werden. Dann können sie auf drei mögliche Weisen reagieren: mit Verzweiflung, mit einem verhärteten Herzen, oder mit der Hoffnung des Evangeliums. Zeigst du ihnen, wie sie ihr Problem biblisch handhaben können?
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