von Sara Wallace auf www.gospelcenteredmom.com mit freundlicher Genehmigung Mein Leben ist bestimmt von den Entwicklungsschritten meiner Kinder. Sobald ich denke, dass ich endlich raus habe, wie ich mit einer Phase klar komme, ist sie auch schon vorüber und eine neue beginnt. Letzte Woche saß ich mit meinem Kleinkind auf der Couch. Ich war drei Nächte nacheinander viel auf gewesen, um meinen Kleinen über die Magen-Darm-Grippe hinweg zu helfen. Ich selbst nahm den dritten Tag Antibiotikum wegen einer Brustentzündung. Nun hielt ich meinen heißen, schläfrigen Jungen auf dem Schoß und beobachtete das Baby auf der Krabbeldecke. Es drückte sich auf seine Knie hoch, wippte vor und zurück und lächelte mich an. In seinem Grinsen konnte ich lesen: „Guck mal, Mama! Ich beginne bald die Krabbelphase. Es ist doch die beste Zeit dafür. Du hast seit dem Umzug die Treppengitter noch nicht angebracht, du hast seit Wochen den Boden nicht gesaugt, überall liegen gefährliche Legoteile herum, und du bist durch Krankheit abgelenkt. Ich denke, ich fange an zu krabbeln… gleich jetzt!“ Diese Phase mit Kleinkindern ist voll Veränderung. Drei Schläfchen am Tag, zwei Schläfchen am Tag, Babybrei, feste Speise, Krabbeln, Laufen, kleine Häufchen zerkauter Nahrung auf das Sofa spucken (ja, das ist eine Phase in unserem Haus), etc. Die Baby- und Kleinkindalben sind voller spannender Informationen und süßer Fotos, die jede Phase unserer Kinder dokumentieren (und mit Babyalben meine ich die handgeschriebenen Post-it Notizen und Fotos, die ich in eine Schublade gestopft habe, um sie irgendwann zu sortieren). Aber jede Mama weiß, dass all diese Phasen nicht nur voller Spaß und Spielchen sind. An den stressigen Tagen, wie ich sie letzte Woche hatte, sehne ich mich nach der nächsten Phase. „Wann ist das hier endlich vorbei?“ Es kann so ermutigend sein zu wissen, dass die aktuelle Phase nicht ewig andauern wird. Aber wenn wir ständig dafür leben, die nächste Phase zu erreichen, verpassen wir unterdessen sehr kostbare Momente. „Ich kann es kaum erwarten, dass er endlich nachts durchschläft. Ich kann es kaum erwarten, dass sie läuft. Ich kann kaum erwarten, dass er sich selbst die Schuhe binden kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie sich selbst die Haare kämmen kann. Ich kann es kaum erwarten, dass er sich selbst zum Training fahren kann. Ich kann es kaum erwarten, dass sie einen gottesfürchtigen Mann kennenlernt.“ Ist uns klar, dass unsere Kinder, wenn sie all diese Dinge selbst können, ausgezogen sein werden? Wir bekommen keine zweite Chance, um diese Momente zu genießen. Wir können ihre ganze Kindheit damit verbringen, uns zu wünschen, dass sie vorbei ist – nicht, weil wir wirklich wollen, dass sie vorbei ist, sondern weil sie für uns so stressig sein kann, dass der Blick in die Zukunft die kostbare Zeit der Gegenwart auffrisst. Wie können wir uns an jedem Moment freuen, wenn wir an manchen Tagen nur ums Überleben kämpfen? Jesaja zeigt uns eine schöne Strategie, wie wir aus diesen schwierigen Zeiten das beste machen können: „Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.“ Jesaja 58,10-11 Mamas müssen nicht weit gehen um solche zu finden, die hungrig und elend sind. Lassen wir sie „unser Herz finden“ und sättigen sie freudig? Das ist das Gegenteil davon, uns die schwierigen Phasen so weit wie möglich vom Hals zu halten. Die bedeutet es, sich daran zu freuen. Letzte Woche habe ich darüber nachgedacht, als ich den Teppich neben dem Bett meines Magen-Darm-kranken Kindes schrubbte. „Das ist ein Augenblick, in dem ich die Liebe des Evangeliums zeigen kann. Genau jetzt kann ich den Trost spenden, den nur eine Mama geben kann. Das ist meine Chance im Kleinen treu zu sein.“ Nicht jede Phase ist voller Regenbogen und Blumen. Manche Phasen müssen „unser Herz finden“, damit wir uns aufopfern. Wie tun wir das? Wenn du murren möchtest, bete. Wenn du schreien möchtest, umarme. Wenn du stöhnen möchtest, singe. Halte dein schreiendes Baby in den einsamen Stunden der Nacht fest und sag ihm: „Es werden wieder Tage kommen, in denen ich duschen kann. Es wird wieder Tage geben, wo ich mich tatsächlich wie ein Mensch fühlen werde. Es werden Nächte kommen, in denen ich schlafen kann. Aber in diesem Augenblick möchte ich dir mein Herz öffnen und mich für dich hingeben.“ Ab und zu lächelt mich eine wohlmeinende Frau an und sagt: „Freue dich an jedem Moment! Es geht so schnell vorbei!“ Für uns junge Mamas ist es leicht, bei so einer Aussage die Zähne zu knirschen, denn nicht jeder Moment ist erfreulich. Manchmal fühlen wir uns schuldig, dass wir nicht jeden Moment genießen können. Manche Phasen sind super, und andere sind geradezu richtige Prüfungen. Sie sind schmerzerfüllt, chaotisch, unbequem, ermüdend – aber jede Phase ist gottgegeben. In diesen schwierigen Momenten erhalten wir Einblicke in die Gnade Gottes und können uns dann umdrehen, und diese Gnade an unsere Kinder weitergeben. Das ist eine der Mama-Lektionen, die auf das ganze Leben anwendbar sind. Sie kann auf andere Gebiete übertragen werden: Ich kann es kaum erwarten, dass mein Mann befördert wird. Ich kann es kaum erwarten endlich umzuziehen Ich kann es kaum erwarten, dass dieser Teil des Hauses fertig renoviert ist Ich kann es kaum erwarten endlich mein Traumgewicht zu erreichen. Ich kann es kaum erwarten, bis diese Wochenbettdepression vorbei ist. Ich kann es kaum erwarten, dass diese schwierige Zeit der Prüfung vorüber geht. Wartet nicht, Mamas. Das ist eure Chance, den Schwachen euer Herz zu öffnen und euch für sie aufzuopfern. Das ist eure Chance, eine Tiefe der Gnade Gottes zu erfahren, die ihr vorher nicht kanntet. Es gibt viele Leute, die darauf warten, zufrieden zu werden; darauf warten, dass die aktuelle Situation vorüber geht. Das ist die „andern geht’s immer besser“-Mentalität. Aber wenn wir nicht lernen, in unserer aktuellen Phase zufrieden zu sein, werden wir es auch in der nächsten Phase nicht sein. Wenn es um Zufriedenheit geht, spielt es keine Rolle, was als nächstes kommt. Das Jetzt ist entscheidend. Jede Phase unseres Lebens ist ein Geschenk und eine Gelegenheit. Wenn sie vorüber geht, ist sie für immer vorbei und etwas Neues beginnt. Leben in der Gegenwart. Akzeptiere diese aktuelle Phase als deine jetzige Berufung von Gott. „Vater ich weiß, dass mein ganzes Leben Von dir für mich eingeteilt ist; Und die Veränderungen, die sicherlich kommen, können mir keine Angst einjagen. Aber ich bitte dich für eine Ausrichtung auf heute, die darauf bedacht ist, dir zu gefallen.“ Anna Waring, 1850
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2019
|