von John Piper, © Desiring God. Website: desiringGod.org mit freundlicher Genehmigung Vor zwei Jahren habe ich den Artikel "Eltern, fordert Gehorsam von euren Kindern!" veröffentlicht (eltern-fordert-gehorsam-von-euren-kindern.html). Er ist eine der meistbesuchten Seiten unseres Blogs. Deshalb kam mir der Gedanke, dass es hilfreich sein könnte, noch weiter auf dieses Thema einzugehen und etwas tiefer auf die biblische Grundlagen für die Erziehung unserer Kinder einzugehen. Ich gehe davon aus, dass die meisten von uns frei nach Intuition und Tradition erziehen. Das ist auch gar nicht schlimm. Die Kindererziehung ist eine Kunst, keine Wissenschaft. Und Künstler haben kein Handbuch, das ihnen vorschreibt, wie sie malen sollen. Aber unsere menschlichen Intuitionen und Traditionen sollten durch die Offenbarung Gottes geprägt sein. Sieh diesen Artikel also als eine kurze Ausführung dessen, was Gott in der Bibel als Grundlage und Richtlinie für unsere Kindererziehung offenbart hat. 1. Die lebenslange Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist Gottes Plan für die menschliche Fortpflanzung und für das Großziehen von Kindern. Der Bund der Ehe zwischen Mann und Frau ist Teil von Gottes ursprünglichem Plan für die Menschheit. Es ist ein Abbild von dem ewigen Plan Gottes, seinem Sohn eine Braut zu erkaufen - die Gemeinde. "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein." (1 Mose 2,24) "Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!" (Markus 10,6-9) "Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde." (Epheser 5,31-32) 2. Gottes Plan ist es, innerhalb des Ehebundes neue Menschen hervorzubringen, die durch Glauben und kreative Produktivität zu seiner Ehre leben. "Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!" (1 Mose 1,28) 3. Kinder sollen nicht außerhalb des Ehebundes gezeugt werden. Aus diesem Grund (und noch aus anderen Gründen) sind den Unverheirateten sexuelle Beziehungen untersagt, und den Verheirateten ist der Ehebruch verboten. "Flieht die Unzucht!" (1 Korinther 6,18) "Du sollst nicht ehebrechen." (Römer 13,9) 4. Kinder sind eine Gabe Gottes; wir können sie nicht aus eigener Kraft hervorbringen. Hiob sagt uns, dass Gott ihm seine Kinder gegeben hat. Der Psalmist schreibt, dass Kinder eine Gabe des Herrn sind. Und Ruth zeigt, dass die Empfängnis eines Kindes das Werk Gottes ist. "Und er sprach: Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen; der Name des HERRN sei gelobt!" (Hiob 1,21) "Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung." (Psalm 127,3) "So nahm Boas die Ruth, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Der HERR aber gab ihr, dass sie schwanger wurde und einen Sohn gebar." (Ruth 4,13) 5. Eltern sind dafür verantwortlich, für ihre Kinder zu sorgen. Eltern müssen sich um die Bedürfnisse ihrer Kinder kümmern. Angefangen bei der ersten Muttermilch, bis hin zur Erreichung des selbstständigen Erwachsenseins. Paulus lehrte die Väter in Ephesus, ihre Kinder zu "nähren" und zu "hegen". Das ist die Grundbedeutung des griechischen ektrepho in Epheser 6,4 - "sie aufziehen". Paulus war als Vater seiner geistlichen Kinder in Korinth darin ein Vorbild: "Siehe, zum dritten Mal bin ich nun bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Es sollen ja nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern." (2 Korinther 12,14) 6. Eltern sollen ihre Kinder lehren und sie unterweisen in den verschiedenen Bereichen des kulturellen Lebens, den Wahrheiten über Gott und seinen Weg der Errettung, sowie den Weg der Weisheit in dieser Welt. "Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben." (5 Mose 6,6-9 und auch Psalm 78,5-7) "Ihr Söhne, gehorcht der Unterweisung des Vaters, und gebt acht, damit ihr zu unterscheiden wisst! Denn ich habe euch eine gute Lehre gegeben; verlasst meine Weisung nicht! Denn da ich noch als Sohn bei meinem Vater war, als zartes und einziges Kind unter den Augen meiner Mutter, da lehrte er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; bewahre meine Gebote, so wirst du leben!" (Sprüche 4,1-4) 7. Eltern sollen ihre Kinder für Ungehorsam mit einer angemessenen und liebevoll erteilten Strafe züchtigen. Gott lehrt uns dies durch direkte Anweisungen in der Schrift. "Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung vorhanden ist, und lass dir nicht in den Sinn kommen, ihn dem Tod preiszugeben!" (Sprüche 19,18) "Torheit steckt dem Knaben im Herzen, aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben." (Sprüche 22,15) "Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn mit der Rute schlägst, muss er nicht sterben. Indem du ihn mit der Rute schlägst, rettest du seine Seele vor dem Totenreich." (Sprüche 23,13-14) "Rute und Zucht verleihen Weisheit, aber ein sich selbst überlassener Knabe bereitet seiner Mutter Schande." (Sprüche 29,15) "Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn." (Epheser 6,4) Auch das Beispiel von Vätern, die ihre Kinder nicht gezüchtigt haben, benutzt Gott, um uns darüber zu belehren. "Denn ich habe ihm gesagt, dass ich sein Haus auf ewig richten werde wegen der Sünde, von der er wusste; weil seine Söhne sich den Fluch zugezogen haben, und er hat ihnen nicht gewehrt." (1 Samuel 3,13) "Adonija aber, der Sohn der Haggit, erhob sich und sprach: Ich will König werden! Und er verschaffte sich Wagen und Reiter und 50 Mann, die vor ihm herliefen. Aber sein Vater hatte ihn nie betrübt zeit seines Lebens, sodass er gesagt hätte: Warum tust du so etwas?" ( 1 Könige 1,5-6) Des weiteren lehrt uns Gott, wie wir unsere Kinder züchtigen sollen, indem er uns selbst ein Vorbild darin ist. Das ist besonders wichtig für christliche Eltern, denn Gott hat bereits die Sünde seiner Kinder durch das Blut Christi bedeckt, dennoch züchtigt er sie, um ihren Glauben zu stärken und ihren Charakter zu formen. "Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des HERRN und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung; denn wen der HERR liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat." (Sprüche 3,11-12) "Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!" (Offenbarung 3,19) "Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, an der sie alle Anteil bekommen haben, so seid ihr ja unecht und keine Söhne! Zudem hatten wir ja unsere leiblichen Väter als Erzieher und scheuten uns vor ihnen; sollten wir uns da nicht vielmehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben? Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind." (Hebräer 12,7-11) Niemand liebt seine Kinder mehr, als Gott seine Kinder liebt. Und niemand achtet mehr darauf, uns zu unserem Guten zu züchtigen, als er. Alle christlichen Eltern sollten dies ernst nehmen. Für die Kinder, die Gott uns anvertraut hat, sind wir seine Stellvertreter. Wir bereiten sie auf die Züchtigung des himmlischen Vaters vor, der sie als Erwachsene weiter erziehen wird. Wenn unsere Kinder überrascht sind von der züchtigenden Hand Gottes, dann haben wir unsere Aufgabe nicht gründlich wahrgenommen. 8. Eltern sollen ihre Kinder ermutigen. Durch direkte Anweisungen in der Bibel werden wir dazu angehalten, unsere Kinder zu ermutigen, statt sie zu entmutigen. Diese Anweisungen sind negativ als Warnungen formuliert, wahrscheinlich, weil wir so sehr dazu neigen, unsere Kinder durch Kritik zu entmutigen, während wir selten durch ernstgemeintes, spontanes und nicht-manipulatives Lob ermutigen. "Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht [zum Zorn], damit sie nicht unwillig werden!" (Kolosser 3,21) "Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn." (Epheser 6,4) Gott ist uns wiederum ein gutes, väterliches Vorbild darin, wie er seine Kinder ermutigt. "Er hat nicht mit uns gehandelt nach unseren Sünden und uns nicht vergolten nach unseren Missetaten. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten;" (Psalm 103,10 u 13) "Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarmt über ihren leiblichen Sohn? Selbst wenn sie [ihn] vergessen sollte – ich will dich nicht vergessen!" (Jesaja 49,15) Auch der Apostel Paulus ist uns ein Beispiel darin, wie man seine Kinder ermutigt. "Ihr wisst ja, wie wir jeden Einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder, und euch ernstlich bezeugt haben, dass ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft." (1 Thessalonicher 2,11-12) 9. Die Verantwortung der Eltern, von ihren Kindern Gehorsam zu verlangen, wird unterstrichen durch die Pflicht, die Gott den Kindern auferlegt, zu gehorchen. Wir sehen dies in den direkten Anweisungen, die die Bibel an Kinder richtet: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!" (2 Mose 20,12 = 5 Mose 5,16; Matthäus 15,4; Markus 10,19) "Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«." (Epheser 6,1-3) "Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig!" (Kolosser 3,20) Wir sehen unsere Pflicht, als Eltern von unseren Kindern Gehorsam zu fordern, auch darin wie die Schrift über Kinder spricht, die ihren Eltern nicht gehorcht haben. "Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt, als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten, Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam;" (Römer 1,28-30) "Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig," (2 Timotheus 3,2) Auch wird den Ältesten der Gemeinden gesagt, dass ihr Haus für ihre Gemeinde ein Vorbild darin sein soll, wie Kinder in Unterordnung leben. "einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder in Unterordnung hält mit aller Ehrbarkeit." (1 Timotheus 3,4) 10. Die Aufgabe der Eltern, zu ermutigen und zu züchtigen, hat ihren Grund in dem Plan Gottes, dass Christen (und ihre Kinder) regelmäßig an Gottes Güte und seine Strenge erinnert werden sollen. "Ganz recht! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, könnte es sonst geschehen, dass er auch dich nicht verschont. So sieh nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge gegen die, welche gefallen sind; die Güte aber gegen dich, sofern du bei der Güte bleibst; sonst wirst auch du abgehauen werden!" (Römer 11,20-22) Die Furcht Gottes, die wir in uns selbst und in unseren Kinder kultivieren sollen, ist nicht die Art Angst, die Sklaven vor ihren Herren haben, sondern vielmehr eine Ehrfurcht vor dem, den wir lieben, und dem wir gefallen möchten. Eine Furcht, die in uns aufsteigt, wenn wir uns von ihm wegbewegen, und die uns wieder zu ihm zurück zieht. Es ist die Furcht Gottes, die der Anfang der Weisheit ist (Sprüche 9,10). Es ist das Gefühl, das wir für unseren Vater im Himmel haben (1 Petrus 1,17; Psalm 103,13), und das wir von unseren Kindern erwarten. Sie sollen es durch unsere elterliche Freundlichkeit und Züchtigung erlernen. "Mein Sohn, fürchte den Herrn!" (Sprüche 24,21). Es erfordert Opfer, unsere Aufgabe als Eltern treu wahrzunehmen. Eltern zu sein ist eine sehr hohe Berufung vor Gott. Es ist eine der einflussreichsten Positionen in der Welt. Wir sind für unsere Kinder ein Bild von Gott, bevor sie wissen, wer Gott ist. Dadurch werden sie ganz grundlegend geformt. Gott hat diesen Weg gewählt, um seine rettende Wahrheit von Generation zu Generation weiter zu geben. Es ist nicht leicht, sondern oft fordert es Opfer von uns. Als Eltern passiv zu sein ist einfach, bringt aber bittere Frucht. Treue Eltern zu sein erfordert Opfer und Selbstverleugnung. Auch dann ist der Erfolg nicht garantiert. Selbst die besterzogenen Kinder rebellieren. Gottes Kinder rebellieren. "Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der HERR hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen." (Jesaja 1,2) Das ist ein großes Leid für Eltern. Aber es ist nicht die bittere Frucht elterlicher Vernachlässigung. Bringe deine Gebete vor Gott und gibt dein Herz deinen Kindern. Gib ihnen deine Kraft und erkläre ihnen die Wahrheiten Gottes. Der Lohn wird groß sein. Und du wirst es nicht bereuen.
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