Kennt ihr die Aufgabenstellung hier? Ein Mann möchte einen Wolf, eine Ziege und einen Kohlkopf über den Fluss bringen. Ohne dass Ziege oder Kohl gefressen wird. Er kann aber immer nur 1 gleichzeitig transportieren. Wie funktioniert das?
Im Moment habe ich beständig das Gefühl, gleichartigen Problemstellungen gegenüber zu stehen. Dies hat wohl vor allem damit zu tun, dass Maria nun unglaublich mobil ist, aber noch überhaupt nicht sicher unterwegs. Sie läuft zwar noch nicht, aber krabbelt schneller als man Türen schließen kann, öffnet alles, zieht an allem, räumt alles aus, isst alles und klettert überall hoch. Egal was ich tue, im Hinterkopf muss ich immer mitdenken, was sie wohl als nächstes macht, und wodurch sie im darauffolgenden Moment gefährdet werden könnte. Kann ich schnell die Wäsche aufhängen, oder klettert sie in der Zeit auf die Fensterbank? Wenn ich die Spülmaschine einräumen will, schaffe ich den unteren Korb bevor sie "helfen" kommt? Kann ich kurz nach Benajas Hausaufgaben schauen, oder zerstört sie in der Zeit Tirzas Turm? Die "Babyebene" im Spielzimmer langweilt sie längst, so dass sie bei jeder Gelegenheit in jede Richtung neues, unsicheres Terrain erforscht. Hab ich grad die Kellertür gehört? Schnell gucken, ob sie auch richtig zu gemacht wurde, bevor Maria die Treppe runter fällt! War jemand auf Toilette? Nachsehen ob die Tür zu ist, bevor Maria den Griff ins Klo wagt! Sind die Jungs aus ihrem Zimmer gekommen? Tür kontrollieren, damit Maria nicht zum Lego krabbelt! Doch nicht nur das Baby, sondern auch die logistischen Herausforderungen einer großen Kinderschar scheinen mir manchmal wie ein Exempel aus dem Rechenbuch. Benaja hat Projektwoche und muss früher in die Schule, die Kleinen schlafen aber zu der Zeit noch. Später hat Ariel mit der Kindergartengruppe einen Ausflug, wo ist nochmal das Infoblatt mit den Variablen Uhrzeit, Kosten und "Mitzubringen"? Ah, die Rückkehr ist später als gewöhnlich, also muss ich zu zwei unterschiedlichen Zeiten vom Kindergarten abholen. Tirza und Maria müssen leider zweimal mit ins Auto. Und ich komme erst ein paar Minuten später heim als Benaja. Warum habe ich nicht früher auf den Infozettel geschaut? Nun habe ich ihm nicht Bescheid gesagt. Wie wird er reagieren, wenn er heim kommt und ich bin nicht da? Ach, morgen Nachmittag sind Ariel und Gideon ja auch auf einem Geburtstag eingeladen. Benaja hat ein Fussballspiel. Wie bekomme ich das auf die Reihe.... Die Logistik und Tagesgestaltung an sich macht mir eigentlich richtig Spaß. Ich mag es, mit den Kindern hier und da unterwegs zu sein, ihnen schöne Erlebnisse zu ermöglichen und dabei selbst viele soziale Kontakte zu haben. Doch manchmal, wenn z.B. die Kleinen das Nachsehen haben, weil sie viel im Auto sitzen müssen, oder der Mittagsschlaf nicht zur richtigen Zeit möglich ist, dann bringt mir das emotionalen Stress, den ich nicht so leicht weg stecke. Es ist wie das Jonglieren von fünf Bällen, die ich an manchen Tagen doch nicht alle auffangen kann. Doch auch die Kinder dürfen schon lernen, flexibel zu sein und auch einmal Kompromisse zu machen. Und damit uns nicht langweilig wird, haben wir für das kommende Wochenende ein neues Abenteuer geplant: Wir fahren das erste Mal mit dem Camper los. Es geht zu meinem Bruder in der Nähe von Hannover. Aber nicht dass ihr denkt ich wäre übermütig genug, mit fünf kleinen Kindern in einem Campinganhänger übernachten zu wollen: Das Campen überlasse ich schön meinem Mann mit den drei Jungs! Die Mädchen und ich ziehen die Ferienwohnung vor :) Übrigens haben wir inzwischen Ariels 6. und Marias 1. Geburtstag gefeiert!
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